Changing

Hier könnt ihr eure Fanfictions und Gedichte zu Harry und seiner Welt vorstellen.

Moderator: Modis

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Ellen
EinhornEinhorn
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Changing

Beitrag von Ellen »

Hallo.^^
An der FF hier schreib ich jetzt schon ziemlich lange und bin irgendwie immer noch nicht zum Schluss gekommen, deshalb hoffe ich dass mich die (eventuellen :P) Kommis inspirieren / zum Weiterschreiben veranlassen.
Hier erst mal das erste Kapitel:

Es war ein ganz normaler Tag. Ein Sonntag. Und ich war mir sicher, dass er auch genauso bleiben würde: Normal. Vollkommen langweilig. Ich saß mit meiner besten Freundin Charlotte, die aber von allen nur Lottie genannt wurde, am Gryffindor-Tisch in der Großen Halle. Lottie war, wie immer, in ein Buch vertieft, und ich wusste, dass ich keine Chance hatte, sie jetzt anzusprechen. Das würde sie höchstens wütend machen. Mit Gloria zu reden hatte ich aber auch keine Lust; sie gehörte nirgendwo richtig dazu, deswegen hing sie immer mit mir und Lottie rum. Das störte uns eigentlich nicht, aber manchmal war es doch etwas nervig. Sie hatte die komische Art, überall mitreden zu wollen – auch wenn sie nicht wusste, worum es ging.
„Sollte ich jemals so werden wie Gloria, dann sag mir das bitte.“, hatte ich erst kürzlich zu Lottie gesagt, und wir hatten ziemlich lange darüber gelacht. Als es mir jetzt wieder einfiel, wollte ich gerne noch ein mal lachen, einfach um diesen langweiligen Vormittag etwas lustiger zu gestalten, aber ich riss mich zusammen. Erstens, weil es keinen Spaß machte, alleine zu lachen, und zweitens, weil Gloria mich sicher löchern würde, warum ich lachte. Sie hatte ja so eine große Angst davor, von jemandem nicht gemocht zu werden. Wenn sie bloß wüsste...
Also blickte ich gelangweilt umher. Mein Blick blieb am Hufflepuff-Tisch hängen, an dem ein Junge mit langen schwarzen Haaren und Brille saß. Ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen, und doch kam er mir auf Anhieb sympathisch vor. Ich räusperte mich und stupste Lottie in die Seite.
„Ähm, Lottie?“ Sie hob abwehrend die Hand, den Blick immer noch auf dem Buch, und ich konnte sehen, wie sich ihr Lesetempo erhöhte. Ihre Augen verschwammen fast. Dann schien sie am Ende der Seite angekommen zu sein und klappte das Buch zu, ließ allerdings einen Finger zwischen den Seiten stecken, um jederzeit ihre Seite wieder zu finden. Ich lächelte. Typisch Lottie. Ich kannte keinen, der so versessen auf Bücher war wie sie.
„Was ist denn?“, fragte sie hastig, und ich merkte wie ihr Blick schon wieder zum Buch huschte. Es ärgerte mich, dass sie lieber las als sich mit mir zu unterhalten. Schließlich war ich doch ihre beste Freundin, und nicht das Buch, oder?
„Weißt du, wer das da hinten ist?“ Ich zeigte auf den Jungen, allerdings nicht besonders diskret. Er musste es bemerkt haben, denn jetzt blickte er mir in die Augen. Was er wohl denkt, fragte ich mich. Vielleicht findet er mich hübsch... Aber als ich den Ausdruck in seinen Augen sah, wusste ich auf einen Schlag, was er von mir dachte. Er hasste mich. Er bedachte mich mit einem Blick, wie andere Leute den hängen gebliebenen Kaugummi an ihrem Schuh betrachteten. Ich hätte es zwar nie zugegeben, aber es traf mich härter, als ich gedacht hatte. Was wollte er? Ich kannte ihn ja nicht mal.
„Du meinst den Jungen mit den dunklen Haaren und der John-Lennon-Brille?“, riss mich Lotties Stimme aus den Gedanken. Der Junge starrte schon längst nicht mehr her. Sein Blick hatte nur ungefähr zwei Sekunden gedauert..
„John Wieviel?“, fragte ich verwirrt, weniger wegen dem fremden Namen, und versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Lottie lachte.
„Das ist ein berühmter Musiker – jedenfalls in der Muggelwelt. Hast du wirklich noch nie was von den Beatles gehört?“ Ich schüttelte den Kopf.
„Dann muss ich dir unbedingt mal ein Lied von ihnen zeigen, sie sind einfach göttlich. Wie dem auch sei, der Junge heißt Quentin Morris. Wieso denn?“
„Nur so...“, murmelte ich und überlegte. Quentin. Der Name eines Außenseiters.
„Er ist mir noch nie aufgefallen, weißt du?“, fügte ich hinzu, doch Lottie hatte sich schon wieder ihrem Buch zugewandt.
Merkwürdigerweise kam ich mir in diesem Moment schrecklich alleine vor. Gloria wandte sich mir zu und sagte irgendwas, doch ich tat, als hätte ich sie nicht gehört. Dann doch lieber alleine. Über diesen Satz, den ich zwar nur gedacht hatte musste ich lachen. Gloria sah ziemlich verwirrt aus, ließ mich aber in Ruhe. Also blieb ich einfach sitzen und ließ den Blick durch die Halle schweifen, bemüht, nicht in Quentins Richtung zu blicken. Ich hatte Angst vor einem weiteren Blick.
Ungefähr fünf Minuten später legten sich ein paar Hände auf meine Augen. Ich war mir sofort sicher wer es war.
„Na, Kevin, Quidditch-Training vorbei?“, fragte ich und drehte mich um, um meinen Freund zu küssen. Kevin Duggan. Mit ihm hatte ich wirklich Glück gehabt.
„Jap, endlich hat Demelza uns gehen lassen.“, sagte er und lächelte mich an, bevor er sich setzte und sich ein paar Eier mit Speck auftat. Dann wandte er sich an Lottie.
„Und, was liest du wieder, du Bücherwurm?“ Lottie wurde rot und murmelte: „Das kennst du nicht.“ Vor ein paar Monaten war auch sie in ihn verliebt gewesen, und ich war mir nicht sicher, ob sie schon darüber hinweg war. Aber was sollte ich machen? Er hatte lieber mich gewollt. Außerdem wusste er gar nichts von Lottie. Und so war doch alles in Ordnung.
Quentin fiel mir erst wieder abends im Bett ein. Ich hörte Lotties Atmen vom Bett neben mir, und Glorias entferntes Schnarchen vom Bett auf der anderen Seite. Alicias Bett war leise, wie immer. Kevin hatte erzählt, dass sie besser geworden waren. Vielleicht würden sie es ja dieses Jahr schaffen, Slytherin zu besiegen. Alicia war eine Neuentdeckung, und laut Kevin eine ausgezeichnete Sucherin. Ich mochte sie wirklich.
Und doch, Quentins Blick hatte mich verunsichert. Wie konnte er über mich urteilen, wenn er mich nicht mal kannte? Wir hatten noch nie ein einziges Wort miteinander gewechselt.
Vielleicht war er ja mal in mich verliebt gewesen, und ich hatte ihn nie beachtet. Das hatte ihn verletzt. Ja, so musste es gewesen sein.
Ich fühlte mich schon viel besser. Es lag nicht an mir, sondern an ihm. Armer Kleiner.
Eine Minuten später war ich eingeschlafen.
_____

Ich hoffe es gefällt und - Kommis bitte :engel:
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Sig von Charlie<3 (:

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Ellen
EinhornEinhorn
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Beitrag von Ellen »

Soo... Kapitel zwei...

Am nächsten Morgen fühlte ich mich super und dachte gar nicht mehr an Quentin. Wieso sollte ich auch? Ich verbrachte einen schönen Tag mit Lottie und Kevin am See, die Sonne schien, und es war wirklich perfekt.
Gloria musste nachsitzen (ich frage mich wirklich wieso, immerhin sagt sie fast nie was. Da muss ich wohl was verpasst haben.) und so waren wir wirklich nur zu dritt.
Kevin redete viel über den Hogsmeade Ausflug, der am kommenden Samstag anstehen sollte, ich freute mich schon darauf, mit ihm zusammen durch die Läden zu bummeln. Auch hatte ich Lust, mal etwas nur mit ihm alleine zu unternehmen. Nichts gegen Lottie, aber immer wenn auch Kevin dabei war, sank ihre Laune ins Bodenlose. Und auf Stimmungskiller hatte ich wirklich keine Lust.
Der Montag verlief auch wie jeder andere, die alljährliche Monotonie war zurückgekehrt und machte mich nicht grade fröhlicher. Dazu kam auch noch, dass Kevin sich beim Quidditch-Training verletzte und in den Krankenflügel musste. Am nächsten Morgen fühlte Lottie sich dann auch noch total schlecht, und so kam es dazu, dass ich Dienstags alleine (mal abgesehen von Gloria) zum Unterricht gehen musste. Irgendwie behagte mir die Vorstellung nicht, dass Lottie und Kevin zusammen im Krankenflügel lagen. Aber was sollte man machen? Außerdem würde sie sich nie trauen, etwas gegen meinen Willen zu tun.
Wir hatten also Zaubertränke, zusammen mit den Hufflepuffs.
„Da Mr. Duggan und Miss Greene heute nicht bei uns sind“, sagte Snape, und sein Mund verzog sich zu einem undefinierbaren Grinsen, „würde ich vorschlagen, heute einmal in Zweierteams zu arbeiten. Wenn sie sich also zusammen finden würden...“
Er schwang einmal seinen Zauberstab, und die Pulte verschoben sich, sodass die Zweiertische in genügendem Abstand waren.
Sofort begann ein Gedränge, und ich hielt verzweifelt nach Gloria Ausschau. Allein wollte ich schließlich doch nicht arbeiten. Doch die hatte sich schon mit Mary zusammengetan, also ließ ich meinen Blick schweifen. Der einzige ohne Partner war Quentin. Ich seufzte, fasste dann aber einen Entschluss: Ich würde mit ihm zusammen arbeiten. Irgendwie würde ich ihm schon Manieren beibringen.
Grade als ich aufstand um zu ihm hinüber zu gehen, stand er auf und ging zu einem Tisch hinüber, an dem schon ein großer Hufflepuff mit seiner Partnerin saß. Was sollte das?
Quentin beugte sich zu ihm hinüber und redete heftig auf ihn ein. Dann zeigte er mit dem Finger auf mich, sah, dass ich ihn anstarrte, und schüttelte genervt den Kopf.
Das war ja nicht zu glauben! Wie der sich aufführte, als ob ihm die Welt gehören würde... Mir war sonnenklar, was er den anderen Hufflepuff gefragt hatte, doch dieser hatte offenbar abgelehnt, mit mir zusammen zu arbeiten, und so kam Quentin wohl oder über zu mir hinüber. Ohne ein Wort zu sagen, setzte er sich und blickte nach vorne zu Snape. Genau als ich den Mund aufmachen wollte, fragte dieser: „Haben alle eine Partner? Gut. In der heutigen Lektion geht es darum, Gegengifte zu identifizieren. Ich habe ihnen eine Auswahl an die Tafel geschrieben, hier vorne stehen einige Fläschchen. Bei den Rezepten fehlen einige Zutaten, die ergänzt werden müssen. Sie haben bis zum Ende dieser Stunde Zeit.“
Quentin stand auf und ging nach vorne. Nach ein paar Minuten kam er mit drei Kristallfläschchen zurück. Immer noch kein Wort sagend entfachte er das Feuer unter seinem Kessel. Dann begann er, einen Zauberspruch zu murmeln und auf wundersame Weise die Zutaten der Gegengift zu trennen.
„Sag mal, hältst du dich für was besseres, oder warum redest du nicht mit mir?“, fragte ich ihn und schaute direkt in seine Augen. Er schnaubte nur verächtlich und wendete sich wieder seiner Arbeit zu.
Das erstaunte mich. Normalerweise wurden alle kleinlaut, wenn ich sie nur ansah. Was erlaubte sich dieser...?
„Entschuldigung, hast du etwas gesagt?“, fragte ich noch einmal, und meine Stimme klang nun giftiger. „Ich erwarte nämlich eine Antwort von dir!“
Wieder ein verächtlicher Blick.
„Na gut, wenn du es wissen willst...“, fing er an. Jetzt kommt es dachte ich. Jetzt gesteht er mir seine heimliche Liebe.
„Die Sache ist die, dass ich mich mit Leuten wie dir nicht gerne unterhalte. Ob ich mich für was besseres halte? Du solltest mal in den Spiegel sehen. Stolzierst durch die Schule als würde alles dir gehören, als ob du die Königin von allen wärest und die, die dir nicht gefallen, mit Füßen treten dürftest. Und zwar nur, weil du Reinblüterin bist. Weil du in Gryffindor bist. Nur deswegen sind wir anderen weniger wert als du, ist es nicht so? Du nimmst keine Rücksicht auf deine beste Freundin, du benutzt sie und schmeißt sie dann wieder in eine Ecke. Für dich ist alles selbstverständlich: Freunde, gutes Essen, Geld, du hast immer alles was du nur haben willst. Einzelkind, nicht wahr?“ Ich konnte nicht anders, ich musste nicken. Das hatte gesessen, auch wenn ich es nicht zugeben wollte. Dann schüttelte ich den Kopf. Von wegen!
„Was du dir alles zusammenreimst!“, schrie ich zurück. Snape sah auf und zu uns rüber, Quentin hatte völlig leise und kontrolliert gesprochen, trotzdem war die Schärfe nicht zu überhören gewesen. Ich allerdings wurde laut.
„Na schön, ich habe Freunde und genügend Geld, aber kann es sein, dass du einfach nur neidisch bist? Das wäre ich nämlich, an deiner Stelle. Ziemlich sogar. Du eingebildeter Hufflepuff!“ Mittlerweile sahen alle zu uns her. Quentin sah keineswegs betroffen aus. Doch jetzt wurde auch er laut.
„Zeigen diese Sätze nicht, dass ich mit allem Recht hatte? Du benutzt Hufflepuff als Schimpfwort – eingebildeter geht es ja wohl nicht mehr!“
„DU-“, fing ich an und wollte auf ihn losgehen, doch Snape trat dazwischen, sein Schildzauber behinderte mich dabei, handgreiflich zu werden.
„Das war ja ein interessanter Einblick in die kleine Welt von Ihnen beiden.“, sagte er mit eiskalter Stimme. „Aber nicht in meinem Unterricht. Strafarbeit, Sie beide. Um acht Uhr vor meinem Büro.“ In dem Moment klingelte es.
„Und die fertig gelöste Aufgabe dieser Stunde werden sie gleich mitbringen.“ Mit diesen Worten und einem kalten Lächeln auf den Lippen verschwand er durch die Kerkertür.
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Sig von Charlie<3 (:

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