Ich habe auch mal eine Fan-Fiction begonnen... Sie handelt von Harrys und Ginnys Leben nach dem Besiegen von Voldemort. Ich hoffe sehr, dass sie euch gefällt!

Naja, hier ist schonmal das erste Kapitel:
Der Tag nach der Schlacht
Die Sonne schien in den Mädchenschlafsaal der Sechstklässler. In meinem weichen Himmelbett drehte ich mich noch einmal auf die andere Seite. Ich hatte etwas Wunderschönes geträumt: Nach einer schrecklichen Schlacht in Hogwarts hatte Harry – mein tapferer, süßer Harry – Voldemort ein für alle Mal geschlagen. Voldemort war gefallen und Harry wieder einmal der Held.
Langsam machte ich meine Augen und blinzelte in das grelle Licht. Die Sonne und die roten Samtvorhänge der Himmelbetten tauchten alles in einen roten Schimmer. Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen… HALT! Neben mir lag ja meine Mum und in dem Bett gegenüber von mir schlief Fleur mit leicht geöffnetem Mund.
Plötzlich kam alles zurück, die ganzen Erinnerungen, die ich nur für einen Traum gehalten hatte. Die guten, aber auch die schlechten Erinnerungen. Bei dem Gedanken an Remus und Tonks und… und Fred stiegen mir die Tränen in die Augen.
Da hörte ich ein leises „Tack-tack“ am Fenster. Ein brauner Waldkauz schwebte draußen mit einem Brief an ihrem Bein. Mühsam rappelte ich mich hoch und schwankte zum Fenster um sie reinzulassen. Der Brief war für mich:
"Liebe Ginny,
wir sind gestern nicht mehr zum reden gekommen, aber wollen wir das jetzt nicht nachholen? Kommst du zum Schwarzen See? Um Frühstück kümmere ich mich schon…
Ich liebe Dich!
Harry"
Ich kritzelte schnell eine Antwort auf ein Stück Pergament, schickte Hedwig wieder auf die Reise und stürmte vollkommen hektisch ins Bad. Nach gründlichem Zähneputzen, Duschen und Haaretrocknen sah ich wieder einigermaßen wie ich selbst aus. Ich wusste es war ein bisschen kindisch, aber ich war ziemlich aufgeregt. Er hatte „Ich liebe Dich!“ geschrieben! Er, Harry Potter, liebte mich!
Ich lief durch das Schloss, ohne wirklich zu realisieren wo ich langging. Sowieso sah alles ziemlich verändert aus. Überall lagen Trümmer und Steine herum, viele Gemälde waren zerkratzt oder sind von den Wänden gefallen, die Rüstungen fehlten und auf allem lag eine feine Schicht aus Staub und Asche. An den zerbrochenen Stundengläsern vorbei und aus dem großem Eichenportal hinaus, steuerte ich den Schwarzen See an.
Vor fast einem Jahr hatte Harry mir hier erzählt, dass wir nicht länger zusammen sein könnten, wegen seiner Mission, wegen Voldemort. Aber nun war Voldemort tot. Also was würde nun aus Harry und mir werden? Alles, was ich sicher wusste, war dass ich ihn über alles liebte - und das seit schon so langer Zeit…
Bei Merlins Unterhose, da stand er, am Rande des Sees, und schaute mich erwartungsvoll und sehnsüchtig an. Ich konnte es kaum erwarten und rannte ihm die letzten Meter entgegen. Ich fiel ihm in seine ausgebreiteten Arme. Ah, wie sehr hatte ich diese Umarmungen vermisst! Als wir uns langsam voneinander trennten, sahen wir uns einen Moment lang nur in die Augen.
„Hallo, mein Held…“, begrüßte ich ihn schließlich. Harry lächelte. „Meine tapfere und wunderschöne Kämpferin…“, flüsterte er. Dann nahm Harry mein Gesicht in seine Hände und küsste mich ganz sanft. Ich vergrub meine Hände in seinem, wie immer schon verstrubbeltem, Haar und erwiderte den Kuss.
Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten wir uns wieder voneinander. Glücklich lächelte ich ihn an.
„Ach Harry, ich habe dich so sehr vermisst!“, brachte ich ein wenig atemlos hervor.
„Ich dich auch Ginny! Du glaubst gar nicht, wie schlimm es ohne dich war. Ich liebe dich so sehr, das weißt du doch oder? Und ich will nie, nie mehr, von dir getrennt sein!“
Und dann erzählte er mir alles. Harry sprach von seiner Reise, den Horkruxen, den Heiligtümern des Todes, von Godric’s Hollow und schließlich auch von der finalen Schlacht in Hogwarts aus seiner Sicht. Bei der Stelle mit Fred, Remus und Tonks stockte er und unsere Augen füllten sich mit Tränen. Harry drehte sich weg und starrte auf den See. Ich ergriff seine Hand.
Nachdem er mir alles, aber wirklich alles, erzählt hatte, legten wir uns ins noch etwas feuchte Gras. Ich legte meinen Kopf auf Harrys Brust und wir philosophierten, was jetzt wohl geschehen würde. In Gedanken versunken streichelte Harry meinen Rücken, während wir eine Weile einfach nur dalagen, Harrys mitgebrachte Toasts aßen, Kürbissaft tranken und den Moment genossen. In diesem Augenblick vergaßen wir das ganze Leid und waren nur glücklich wieder vereint zu sein.