James U. Baines hat geschrieben:
Hallo :) hat geschrieben:2. Was denkt ihr über das "jetzt"? Eine Freundin von mir sagte, es gäbe kein "jetzt", sondern nur die Vergangenheit und die Zukunft. Zuerst hielt ich das für Schwachsinn, inzwischen halte ich es gar nicht für so abwegig. Wie definiert man denn auch die Gegenwart?
Ist was dran, denn gerade in dem Moment über dem man über einen festen Zeitpunkt nachdenkt, ist er schon vergangen. Denkt man an das Jetzt war es schon vorbei, deshalb kann diese These durchaus wahr sein.
Nein, Einspruch. Da unterliegt ihr beide einem logischen Fehler. Man kann Gegenwart sowohl vorstellen als auch erleben. Denken wir uns eine Definition: Gegenwart ist der Zustand, in dem eine Handlung als aktiv empfunden wird. Dadurch, dass eine Definition denkbar war, ist es also schon mal vorstellbar. Nun weiter zum Erlebnisgehalt: Natürlich kann ich gerade merken, dass ich schreibe. Also ist jetzt Gegenwart. Was davon unterschieden werden kann ist Zukunft als der Zustand in dem eine Handlung noch nicht ausgeführt wurde. Und Vergangenheit als ein Zustand, in dem eine Handlung abgeschlossen ist.
Wichtig ist jetzt aber zu begreifen, dass Gegenwart kein diskreter Zustand ist sondern ein kontinuierlicher. Zeit wird in der physikalischen Größenordnung, in der wir uns befinden, als Abfolge wahrgenommen. Nur die Abgrenzung gegen Vergangenheit und Zukunft macht das Jetzt erlebbar. Daraus lässt sich ableiten: Jetzt existiert, lässt sich aber nicht in den Schrank stellen.
James U. Baines hat geschrieben:
Hallo :) hat geschrieben:3. Was wäre, wenn jeder Mensch die Welt mit anderen Augen sieht? Es ist schwer, das nur mit Worten zu erklären ...
Angenommen, ich sehe einen Baum und sage, er ist grün. Eine andere Person sagt ebenfalls "Der Baum ist grün", würde ich jedoch die Farbe sehen, die er sieht, würde ich vielleicht sagen, "der Baum ist violett".
Woher kann man wissen, ob jeder gleich sieht, gleich fühlt, gleich empfindet, oder ob es einfach nur
Bezeichnungen für ein und die selbe Sache gibt, aber niemand je nachempfinden kann, wie man
selbst es nun spürt?
Hatte ich mir auch schon überlegt, ernsthaft.
Allerdings halte ich es für sehr unwahrscheinlich, denn:
Jede Farbe hat eine gewisse Wellenlänge, rot weist eine kurze Wellenlänge auf, violett sehr viel. Wenn man nun Augenzäpfchen transplantieren könnte, könnte man anhand dessen überprüfen, ob was dran ist oder nicht. Wer weiß vielleicht ist die Medizin in der Zukunft in der augenheilkunde soweit.
Die Frage geht etwas weiter als zum technischen Verständnis des Sehens. Die Frage dreht sich eher um den subjektiven Erlebnisgehalt eines mentalen Zustandes, dem sogenannten phänomenalem Bewusstsein. Wann klingt Jazz wie Jazz, warum fühlt sich Schmerz wie Schmerz an und warum sieht man ausgerechnet rot, wenn man rot anguckt und nicht etwas ein Diagramm mit Amplitude und Wellenlänge? Fühlt sich etwas auf eine bestimmte Weise an, oder ist die Weise bei allen gleich? Und wenn ja oder nein, warum?
Philosophen nennen das die Qualia-Frage.
Das 4. von *Ginny-Luna* betreffend:
Weil wir es können. Heute gab es den Chemie Nobelpreis genau dafür, die Erkenntnis wie sich DNA repariert. Dein Körper stellt pro Tag zwischen 8 und 10 Millionen Zellen her. Deine Knochen, Haut, Haare, Muskeln, Adern, alles wird ständig erneuert. Bei jedem Kopiervorgang der Zellen können Fehler auftreten, deine DNA mutiert. Natürlich versucht der Körper gegenzusteuern, aber manche dieser Mutationen sind stark. Das kann der Körper nicht reparieren. Ist es eine sinnvolle Mutation, dann vererbst du die vielleicht mal. Dann vertragen deine Kinder später mal Milch, oder Fructose. Oder werden schnell braun. Und ist die Mutation sehr schädlich, dann stirbst du - wie zB bei Krebs. Damit stirbt aber auch die Mutation aus und ist weg.
Denkt man solche Vorgänge jetzt über tausende von Jahren und 10.000 von Generationen, dann werden Veränderungen, die irgendwann mal ganz klein und subtil waren, riesig.