

Ein Zauberhafter Schulausflug
"Lucius?"
"Hm?"
"Ähm, ich bekomme gerade leichte Panik."
"Mhm."
"LUCIUS!"
"WAS?"
"Dieses Muggelding hat ein komisches Geräusch gemacht."
"Mhm."
Mir wurde es zu dumm. Schwer atmend richtete ich mich in meinem Sitz neben meine Freund in einem sehr, sehr primitiven Muggel-Ding namens "Flugzeug" kerzengerade auf.
Ich hätte schwören können, dass dieses "Flugzeug" (diese Muggel sind ganz schön seltsam. "Flugzeug" ist doch ziemlich einfallslos, was diese Maschine betrifft.) gerade eben eine Art Knall von sich gegeben hat.
KNALL!
Diesmal musste es aber auch Lucius gehört haben. Ich wandte meinen Kopf schnell zu ihm hinüber. Er hatte diesen erhoben und starrte an mir vorbei aus dem Fenster.
Bevor ich zur spannenden Stelle komme, sollte ich vielleicht erklären, warum wir in einem "Flugzeug" sitzen. Unser ach so toller Schulleiter Prof. Dumbledore hat die sechsten und siebten Jahrgänge dazu verurteilt für zwei ganze Wochen nach Brasilien zu fliegen. Aber die Höhe ist ja, dass wir in einem Muggeltransportmittel in Muggelkleidung wie Muggel reisen müssen! Meine Eltern und Lucius' Eltern und auch Rodoplhus' und Rabastans Eltern hatten versucht, Dumbledore davon abzubringen, aber nein, er musste es ja unbedingt machen!
Und jetzt saß ich hier, die Hände in Lucius' Arm gekrallt und ängstigte mich zu Tode. Ich hatte gehört, dass schon viele dieser "Flugzeuge" mitten über dem Ozean abgestürzt und die Menschen darin gestorben waren. Eine schreckliche Vorstellung! Auch, wenn es nur Muggel waren.
Lucius beugte sich zu der Sitzreihe vor uns hin, in der Yaxley und Rabastan (zwei seiner drei besten Freunde. Rodophus, der dritte, hatte die Schule schon abgeschlossen und meine große Schwester Bellatrix geheiratet.) saßen. Auch sie hatten den Knall vernommen.
"Was denkt, ihr was das war?", fragte Lucius und sah die beiden ernst an. Ich vergrub meine Finger noch etwas tiefer im weichen Stoff seines Hemdes. Ahnungslos zuckte Rabastan mit den Schultern und Yaxley sagte: "Ich weiß nicht. Frag doch Slughorn..."
Lucius ließ sich wieder zurück in seinen Sitz fallen. "Zissy, ich liebe dich. Aber meinen Arm auch, den brauche ich nämlich auch noch, und wenn du ihn noch lange so umklammerst fällt er irgendwann ab."
Schuldbewusst zog ich meine Hand zurück und ließ den Arm in Ruhe Arm sein. "Fragst du Slughorn?", wollte ich wissen, als ein weiterer Knall ertönte und das "Flugzeug" leicht wackelte. Lucius nickte und wollte aufstehen, wurde aber von noch einem Mini-Erdbeben zurück in den Sitz geschleudert.
Fluchend erhob er sich abermals. Diesmal kam er beinahe bis zu Slughorns Platz, dann wackelte es erneut (diesmal noch stärker) und Lucius knallte der Länge nach auf den Boden. Natürlich konnten Rabastan und Yaxley vor Lachen kaum noch atmen.
"Das ist nicht witzig!", zischte ich, nachdem ich mich, wie Lucius vorhin vorgebeugt hatte, den beiden zu. "Ihm könnte was passiert sein..."
Besorgt sah ich nochmal zu Lucius, dem aber anscheinend nichts passiert warund gerade auf Slughorn einredete. Da kam eine Muggel-Frau aus einer Art Kabije heraus und mischte sich zuckersüß lächelnd in das Gespräch ein. Nach ein paar Sekunden kehre Lucius augenverdrehend zu seinem Platz zurück.
"Und?", fragte ich. Er sank wütend auf den Sitz zurück.
"Diese Muggel-Frau hat uns unterbrochen bevor wir wirklich reden konnten. Sie sagte, ich müsse mich wegen Turbulenzen wieder hinsetzen", erklärte er.
"Was sind Turbulenzen?"
"Ich weiß nicht. Wahrscheinlich diese furchtbar störenden Beben..."
"Also nichts Schlimmes?"
Lucius lächelte beruhigend und legte mir die Hand auf den Arm. "Nein."
Ich konnte mich erleichtert und entspannt zurücklehnen.
Eine halbe Stunde später machte es wieder einen Rums und das ganze "Flugzeug" rüttelte es durch. Einige Mädchen (und Yaxley) kreischten erschrocken auf. "Hast du auch eine Erklärung dafür?", fragte ich und krallte mich zum zweiten Mal an diesem Tag in seinen Ärmel. Ich spürte, wie das "Flugzeug" immer weiter absackte. Auch Lucius war ungewöhnlich blass. "Lucius ... Stürzen wir ab?", krächzte ich. Fast panisch starrte ich in seine Augen. Er fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht. "N-Nein. Aber es wird schon seine Richtigkeit haben...", murmelte er.
Dann trat eine dieser Muggel-Frauen in Uniform aus ihrer Kabine hinaus und ging die Sitzreihen durch.
"Entschuldigung", fragte Lucius als sie bei uns vorbeiging, "wieso sinkt die Maschine ab?"
Die Frau lachte so glockenhell und klebrigsüß, dass einem beinahe schlecht davon wurde.
"Sind sie denn noch nie mit einem Flugzeug geflogen, Mister? Wir landen gerade."