Ein Mädchen namens Liezah

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Moderator: Modis

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Ellen
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Beitrag von Ellen »

Phoeliz hat geschrieben: Den Anfang find ich super, bis auf dieses aber dazu kommen wir später.
Tja, wie soll ich sagen? Du hast Recht und ich hab's jetzt mal geändert.. Freu mich immer wenn jemand Verbessrungsvorschläge hat^^
Phoeliz hat geschrieben:Ich frage mich nur gerade, ob nicht schon längst das Ministerium aufgetaucht wäre, wenn die beiden Zaubern üben. Oder kommen die nur, wenn es in Gegenwart von Mugglen ist?
Gute Frage... Das hab ich mir noch gar nicht überlegt... Aber ich nehm einfach mal die Ausrede dass das hier eine FF ist und nicht alles perfekt sein kann ;)

Und schon das 9. (und letzte) Kapitel...

9. Kapitel
Liezah musste nach Luft schnappen, als sie nach ein paar Sekunden wieder auftauchte. Als sie nach einem Moment bemerkte, dass sie es tatsächlich geschafft hatten, stieß sie einen kleinen Freudeschrei aus. Sie standen im kleinen Wald, nur kurz von ihrem Zuhause entfernt, dort, wo sie früher so manchen Nachmittag verbracht hatte.
Es dauerte einen Moment, bis Liezah realisierte, dass ihr Finger blutete. Auch Tom hatte das bemerkt und rief erschrocken:
„Du hast dich zersplintert!“ Ein paar Sekunden sah sie ihn fragend an, dann fing sie an zu weinen. Es war ein stechender Schmerz, den sie spürte, es fühlte sich sogar an als ob ein Stück ihres Fingers fehlen würde. Schweigend und bleich im Gesicht sog Tom das Blut an Liezahs Finger mit dem Zauberstab ein. Als Liezah sah, dass ihre Fingerkuppe glatt abgetrennt war, wurde sie grün im Gesicht und übergab sich. Tom kam auf sie zu und nahm sie in den Arm. Das half immer. Liezah hielt ihren Finger hoch in die Luft und versuchte, nicht daran zu denken. Bald hatte er aufgehört zu bluten.
„Geht es dir – gut?“, fragte Tom vorsichtig, und Liezah nickte. Es ging ihr besser. Und sie wusste, dass sie noch Glück gehabt hatten; es hätte viel schlimmer kommen können. Vor allem für zwei Zweitklässler die sich selbst das Apparieren beigebracht hatten. Allerdings wusste sie auch, dass er andererseits die bevorstehende Begegnung mit ihren Eltern meinte. Ja, es ging ihr gut. Sie blickte ihn an und er verstand.
Liezah und Tom gingen, Hand in Hand, den kleinen Waldweg entlang. Liezah fühlte sich einfach nur gut. So hätte es sein sollen, so hätte sie ihre Kindheit verbringen sollen, mit einem Freund der sie wirklich gern hatte. Vielleicht wäre dann alles anders gekommen.
Höchstens fünf Minuten später traten die beiden aus dem Schatten des Waldes und Liezah sah ihr Haus, ihr Zuhause, zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder. Es hatte sich nicht verändert, alles sah aus wie immer. Das beruhigte Liezah ungemein.
Sie drückte Toms Hand und ließ sie dann los, wie besprochen. Bevor alles passieren sollte, würde sie ihre Mutter begrüßen. Sie würde zu ihr gehen und sie in die Arme nehmen, vom Schauplatz des Verbrechens weit wegführen, damit sie es nicht mit ansehen musste.
Als Liezah die zwei Stufen zur Haustür hinaufging fühlte sie sich plötzlich wieder wie sechs, als sie das erste Mal von der Schule nach Hause gekommen war. Sie kam nach Hause, und genauso fühlte es sich auch an: Nach Hause. Wenn nur ihr Vater nicht wäre...
Ohne sich überwinden zu müssen klopfte sie an die schwere Holztür – eine Klingel gab es nicht. Was ihre Mutter wohl sagen würde wenn sie sie plötzlich so vor der Tür stehen sah? Würde sie sich freuen? Oder – und Liezah bekam mit einem Mal Angst als sie das dachte – würde sie Liezah dafür hassen dass sie zurückgekehrt war? Vielleicht würde sie ihr die Tür vor der Nase zuknallen und sagen: Ohne dich war alles besser? Doch diesen Gedanken wischte Liezah energisch beiseite. Und wenn schon, sie hatte ja noch Tom.
Mitten in ihren Gedanken ging die Tür auf: Es war ihr Vater.
„Ja?“, schnauzte er sie an und schien sie nicht wieder zu erkennen. „Wir kaufen nichts!“ Liezah war so überrascht, dass es er war der aufmachte, dass sie keinen Ton herausbrachte.
„He, kannst du nicht reden oder was? Wer bist du? Wieso bist du hier?“, sagte er ruppig und beugte sich vor um sie besser anzusehen. Er blickte in ihre Augen – und erschrak fürchterlich.
„Maria, Gott im Himmel!“, rief er und packte Liezah an ihren Schultern.
„Liezah? Was zum Teufel machst du hier!?“
„Dad.“, sagte Liezah ganz einfach.
„Wie bist du hierher gekommen? Du – bist du aus der Irrenanstalt abgehauen? Geh weg, geh weg von hier, hier will dich keiner!“
„Dad.“, wiederholte Liezah leise.
„Ich bin nicht dein Dad!“, schrie ihr Vater so laut, dass einzelne Spucketröpfchen sie trafen. Liezahs Augen verengten sich, und ohne nachzudenken hob sie ihren Zauberstab. Die Wut übermannte sie. Grünes Licht blitzte auf, und ihr Vater zu Boden, wie nur eine halbe Stunde zuvor Ava. Doch diesmal spürte Liezah keine Reue. Das einzige was sie diesmal fühlte war Genugtuung. Und es war so einfach gewesen.
Ohne sie eines Blickes zu würdigen stieg sie über die Leiche ihres Vaters, und durch den kleinen Flur vorbei an der Küchentür und ins Wohnzimmer auf die Tür zu die in den winzigen Garten führte. Eine Frau, mit dem Rücken zu ihr, pflückte Kirschen von einem Baum.
„Wer war denn das, Will?“, rief sie über die Schulter und stutzte, als sie ein Mädchen in ihrem Wohnzimmer stehen sah. Schnell schloss Liezah die Wohnzimmertür. Sie wollte es ihrer Mutter ersparen den Anblick ihres toten Mannes zu sehen.
Ihre Mutter kam auf sie zu, unter dem Arm einen großen Korb der halbvoll mit Kirschen gefüllt war. Als sie in der Terassentür stand, stoppte sie abrupt. Sie war kaum drei Meter von Liezah entfernt.
„Liezah?“, fragte sie ungläubig, und trat noch ein Stück näher. „Liezah?“, wiederholte sie.
Liezah nickte. Da ließ ihre Mutter den Korb fallen, und alle roten Kirschen kullerten über den Boden, manche schon so reif, dass sie eine rote Spur auf dem grauen Teppichboden hinterließen.
„Liezah!“, rief Liezahs Mutter immer wieder und drückte sie fest an sich. Liezah musste lächeln, genau so hatte sie sich ihre Begrüßung vorgestellt. „Liezah, wie bist du hierher gekommen? Geht es dir gut? Was haben sie mit dir gemacht? Du bist so groß geworden – ich habe dich so vermisst!“, rief ihre Mutter und ließ sie gar nicht mehr los. Liezah war glücklich. Dann fiel ihr ihr Vater wieder ein...
„Hat Will dir die Tür aufgemacht? Er muss sehr erstaunt gewesen sein... Hör zu, Liezah, wenn er etwas sagt dann meint er es nicht so, er macht sich nur Sorgen um mich und ihn und um unseren Ruf...“, fügte sie hinzu und ließ Liezah für einen Moment los. Sie ging zur Wohnzimmertür, und selbst wenn Liezah noch etwas gesagt hätte, wäre es zu spät gewesen.
Beim Anblick ihres toten Mannes entfuhr Mrs. Lendon ein lauter Schrei, und es war, als würde man in ihrem Gesicht etwas bemerken – es war als verstünde sie etwas. Langsam ging sie auf Liezah zu.
„Du!“, sagte sie, und plötzlich war ihr Blick nicht mehr warm und voller Glück: Er war voller Abscheu. „Du!“, wiederholte sie lauter und packte Liezah am Kragen.
„Du hast ihn umgebracht! Du hast deinen eigenen Vater umgebracht! Alle hatten Recht – du bist gefährlich, du bist verrückt! Du bist gestört! Will hatte Recht als er dich wegschickte, er hatte recht! Du hast ihn umgebracht!“ Bei jedem Wort wurde Mrs. Lendon lauter, und ihre Finger zogen sich immer mehr um Liezahs Hals zu. Sie selbst konnte es nicht glauben. War das noch ihre Mutter? Sie schien gar nicht zu merken, wie Liezahs Gesicht sich langsam rot färbte, sie schien nicht zu merken dass sie im Begriff war ihre eigene Tochter zu erwürgen.
Tom, dachte Liezah, Tom. Es tut mir Leid. Das rot wurde zu lila und schließlich zu blau. Da hörte sie eine andere laute Stimme, die schon fast im Rauschen in ihren Ohren unterging. Eine Stimme die etwas flüsterte, zwei Worte die sie kannte: Avada Kedavra. Die Hände um ihren Hals lockerten sich und ihre Mutter fiel tot zu Boden. Doch für Liezah war es schon zu spät, Tom hatte zu spät versucht sie zu retten.
Das letzte was sie sah war Toms Gesicht, und hinter ihm die Leichen von ihren Eltern, ohne die das Ganze nie passiert wäre.

Tom Riddle aber, als er an diesem Tag in seinem Bett im Waisenhaus lag, schwor sich, dass er Rache nehmen würde für den Verlust seiner einzigen richtigen Freundin. Sein Lebensziel würde die Rache an allen Muggeln sein, die mit ihrer Einfältigkeit die Freundschaft zwischen ihm und Liezah Lendon zerstört hatten. Und der erste würde John Edwards sein.
__

Jap, das war meine FF. Und jetzt ist sie vorbei... :cry: :lol:
Vielleicht liest sie ja noch jemand anderes...?
[Soll nicht heißen dass ich mit deinen Kommentaren nicht absolut zufrieden bin, Phoeliz :D]
Zuletzt geändert von Ellen am 27.04.2010 21:08, insgesamt 2-mal geändert.
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Phoeliz
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Beitrag von Phoeliz »

:shock:
Das Smily sagt allse. :D
Ist aber echt knall hart, dieses Ende. Irgendwie hab ich es geahnt. Und somit wissen wir, was zu Lord Voldemorts großem Hass auf Muggle beigetragen hatte.
Ich fand es gut, spannend und nicht jugendfrei. (:wink:)
Ich hab zwar meine Zweifel, dass zwei knapp 13-jährige schon einen tödlichen Avada Kedavra Fluch zustande bekommen, aber andererseits passt es schon zu der Entwicklung die Liezah und Tom durchgemacht haben.
Großes Lob von mir. Du hast eine weitere FF erfolgreich abgeschlossen. :D
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Ellen
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Beitrag von Ellen »

Hehe :oops: Danke sehr^^

Jaah, zuerst waren sie noch knapp zwölf, und dann dachte ich, sie müssen ein bisschen älter werden, weil es sonst einfach zuu unrealistisch ist.. Aber ja, Liezah ist intelligent, Tom ist intelligent.. Die beiden werden das schon geschafft haben^^
...und jetzt weiß man auch dass der Mord an Morfin (nach meiner Geschichte jedenfalls) nicht Toms erster war. Ja, ja.
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Phoeliz
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Beitrag von Phoeliz »

Ja, war wohl die bessere Entscheidung, die beiden noch ein bisschen altern zu lassen. Aber ich denke, die tödliche Verwendung von Avada Kedavra hängt nich so sehr mit Intelligenz zusammen. (Der falsche) Moody hat doch im 4. Harry Potter zu der Klasse sowas gemeint wie: "Ihr könntet mich jetzt alle mit dem Avada Kedavra Fluch angreifen und ich würde mir vermutlich nicht einmal eine blutige Nase holen." Hat also vermutlich etwas mit der Einstellung zu tun. Allerdings waren die Beiden ja wirklich bereit, über Leichen zu gehen.
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Ellen
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Beitrag von Ellen »

Ja, das stimmt auch wieder.
Und Belltrix meinte ja im 5. zu Harry, er müsse es wirklich so meinen, und das war ja bei Tom und Liezah der Fall.
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Phoeliz
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Beitrag von Phoeliz »

Eben, hab ich auch so gedacht.
Die unverzeilichen Flüche erfordern schon Willenstärke und Entschlossenheit.
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