Ich hab mich entschieden auch mal wieder was hier reinzustellen.. Ehmja, das was ihr hier seht..
Hab heute irgendwie Schwierigkeiten mich auszudrücken

Drum kommt einfach mal das erste Kapitel.
1. Kapitel
Liezah. Ein Mädchen. Etwas Besonderes, das hatten ihr stets alle gesagt. Doch wie sie das besonders meinten, das verstand Liezah nie ganz. War sie so komisch? So anders?
Schon bei ihrer Geburt war es ihren Eltern aufgefallen.
„Sie ist etwas Besonderes.“, stellte ihre Mutter fest. Liezah hatte schon Haare, sie waren hellblond. Als sie das erste Mal ihre Augen öffnete, erschrak ihr Vater schrecklich.
„Sie hat zwei verschiedenfarbige Augen!“, stieß er hervor. Zu der Zeit von Liezah und ihren Eltern war das ein Zeichen für Hexerei. Solche Leute waren komisch und wurden von der Gesellschaft verachtet. Wie rothaarige. Liezahs Vater wollte sie nicht behalten. Er sagte, sie sei nicht gut für seinen Ruf. In einem Heim wäre sie besser aufgehoben. Doch ihre Mutter war eine gute Mutter, und dachte nicht einmal im Traum daran, Liezah fort zu geben. Also blieb Liezah.
Doch auch später fiel sie immer wieder auf. Sie war aufgeweckt, schlauer als die anderen Kinder in ihrer Klasse. Schon mit vier Jahren konnte sie lesen. Liezah hatte eine lebhafte Fantasie – so drückte es ihre Mutter auf, wenn das Mädchen wieder eine aufregende Geschichte erzählt und ihre Mitschüler damit verängstigt hatte. Doch selbst der Lehrerin war sie nicht ganz geheuer. Sie machte komische Sachen, anscheinend schaffte keiner ihrer Mitschüler es, sie zu berühren. Ihre Klassenkameraden mochten sie nicht besonders, manche fürchteten sie, manche beneideten sie, doch ganz gleich, aus welchem Grund: Schon früh war Liezah allein. Sie hatte keine Freunde, und verbrachte viel Zeit im nahe gelegenen Wäldchen, wo sie auf einer Lichtung lag und las, träumte, oder einfach die Wolken beobachtete.
Einmal, sie war grade neun geworden, lag sie wieder im Moos und fragte sich, wie wahrscheinlich es wäre, dass jetzt grade ein Meteor abstürzen und das ganze Dorf unter sich begraben würde. Sie sprach leise vor sich hin, erzählte sich selbst eine Geschichte. Dann griff sie ins Gras und riss einmal kräftig. Die Handvoll Moos und Grünzeug, die sie gepflückt hatte, warf sie nach oben in die Luft. Sie flogen hoch, ein, zwei, ganze drei Meter. Liezah schaute sie fest an, und sie blieben in der Luft schweben. Sie kicherte leise. Sie selbst wusste, dass sie etwas Besonderes war. Es war fast, als ob sie –
„Du bist eine Hexe!“, rief eine laute, verängstigte Stimme. Liezah blickte sich um, und sah zu ihrem Schrecken John Edwards hinter einem Busch hervorschauen. „Du bist eine Hexe!“, wiederholte er, und blickte sie mit großen Augen an. Liezah lachte, obwohl sie Angst hatte, was passieren würde, wenn er etwas sagen würde. Die Lehrerin und sogar ihre Eltern hielten sie für komisch. Sonderbar. Nicht von dieser Welt, das hatte ihr Vater einmal gesagt.
„Eine Hexe, eine Hexe.“, sang sie leise vor sich hin und freute sich, wie komisch das klang.
„Du bist verrückt!“, schrie John, und machte einen Schritt zurück. „Du wirst mich umbringen!“
„Buuh!“, rief Liezah und freute sich über Johns Gesichtsausdruck. Er schien wirklich Angst zu haben. Dann drehte er sich um und lief, schnell wie der Blitz, davon.
Zuhause wurde Liezah von einer fremden Frau erwartet, die sagte, sie würde sie mitnehmen. Liezah brauche keine Angst zu haben, versicherte ihr die Frau immer wieder. Ihre Mutter weinte, und Liezah weinte auch. Sie wollte nicht, dass ihre Mutter traurig war. Doch als sie zu ihr gehen und sie in den Arm nehmen wollte, drückte ihre Mutter ihr nur kurz einen Kuss aufs Haar und meinte, sie solle mit Kristen gehen. Liezah hatte das Gefühl, dass die fremde Frau, die sagte, sie solle keine Angst haben, Kristen war. Sie wollte ihre Mutter nicht enttäuschen, also nahm sie die Hand, die Kristen ihr hinstreckte, und folgte ihr nach draußen, wo sie mit Kristen in eine Kutsche stieg.
Sie winkte ihrer Mutter zu, die immer noch weinte. Als sie aus dem Dorf hinausfuhren, sah sie John, der an den Arm seines Vaters geklammert war. Er traute sich nicht, sie anzusehen.
„Du brauchst keine Angst zu haben, Liezah.“, sagte Kristen wieder. Liezah nickte.
„Ich weiß.“, sagte sie und lehnte sich zurück. „Ich habe keine Angst. Ich möchte nur, dass Mummy aufhört zu weinen.“
Freu mich auf Kommis!
