Meine erste FanFic zu dem Fandom.
Im Moment nur eine Oneshot, aber ich plane sie fortzusetzen.
Und zwar mit dem Inhalt das ich schildern will wie Narzissa an Lucius gerät usw.
Bin für Reviews immer dankbar!
Vielen Dank!
Disclaimer: Alle Figuren gehören J.K.Rowling. Ich verdiene mit der Veröffentlichung hier kein Geld und schreibe nur zum Spaß!
Inhalt: Aus 3 macht 2, wie aus den 3 Black-Schwestern 2 wurden ... ihr wisst schon!
Viel Spaß beim lesen!!!!
Prolog
London, Herbst 1969
Angestrengt versuchte Narzissa Black sich auf ihr Schulbuch zu konzentrieren, schließlich war “Geschichte der Zauberer” nicht gerade einfach und der dazugehörige Lehrer machte die Sache auch nicht viel einfacher.
Doch an diesem Abend war gar nichts einfach. Denn im Wohnzimmer der Familie Black wurde mal wieder heftig gestritten.
Vermutlich hatte mal wieder ihre ältere Schwester Andromeda mit diesem Schlammbütler, wie ihre Eltern ihn immer nannten, Ted herumgehangen. Dieser war zwar weder besonders arm noch dumm, aber die Tatsache das er aus einer reinen Muggelfamilie kam und selbst noch nicht mal ein Zauberer war, verschärfte die Situation. Denn die Blacks waren allesamt Zauberer und Hexen. Nicht irgendwelche, sondern eine ziemlich reiche und mächtige Familie. Und darauf waren die Blacks mehr als stolz.
Auch ihre zweite Schwester Bellatrix war auf diese Tatsache mehr als stolz und betrachtete ihre Schwester Andromeda daher als Verräterin von magischem Blut, doch Andromeda wollte davon nichts wissen. Noch nie hatte sie für reinblütige Zauberer viel übrig gehabt und von seither gegen ihre Eltern rebelliert. So auch an diesem Abend.
Tief seufzend erhob sich Narzissa von ihrem Stuhl und schlich zur Tür. Auf dem Flur war alles still, nur aus der unteren Etage drangen Wortfetzen zu ihr herauf. Unschlüssig blieb Narzissa im Flur stehen.
Sollte sie wirklich lauschen gehen? Vielleicht sogar ihrer Schwester beistehen?
Doch das war nicht so einfach wie es eigentlich sein sollte. Denn Druella Black war in dem Punkt unberechenbar. Oftmals zerstörte sie aus blanker Wut Einrichtungsgegenstände mit jedem Fluch der ihr gerade einfiel. Und wenn man in diesem Moment den Raum betrat, konnte das schon sehr ungemütlich werden.
“Ach was solls”, murmelte das Mädchen und schlich auf Zehnspitzen den Flur entlang. Langsam wurden die Stimmen lauter.
Als sie an der großen Wendeltreppe angekommen war blieb sie erneut stehen. Wie es den Anschein hatte, drohte der Streit mal wieder zu eskalieren.
“WIE KANNST DU ES WAGEN ANDROMEDA? MIT DIESEM MUGGEL ... KEIN TROPFEN MAGISCHES BLUT IN DEN ADERN ... DU BELEIDIGST UNSERE GANZE FAMILIE ... DENKST DU DENN ÜBERHAUPT NICHT NACH?”, schrie Druella Black scheinbar außer sich und im nächsten Moment hörte Narzissa auch schon einen schweren Gegenstand gegen die Wand donnern, sodass die Lampen im Korridor erbebten.
Für einen Moment war es still. Scheinbar suchte ihre Schwester noch nach Worten. Oder aber sie hatte sich entschieden überhaupt keinen Kommentar abzugeben. Was wohl in mehr als einer Hinsicht die bessere und klügere Wahl war.
“NIMM DIR DOCH EIN BEISPIEL AN DEINEN SCHWESTERN. BELLATRIX UND NARZISSA DENKEN NOCH NICHT MAL DARAN SO ETWAS ZU TUN ... UNS SO ZU BLAMIEREN ...”, ging es nach einer Weile weiter. Anscheinend hatte sich Andromeda tatsächlich für das Schweigen entschieden. Es war auch nicht das erste mal das aus solchen Gründen zu einer derartigen Auseinandersetzung kam.
Doch in dem Punkt hatte sich Narzissa geirrt denn im nächsten Moment hörte sie die erregte Stimme ihrer Schwester, als würde sie direkt neben ihr stehen.
“Bellatrix ist ja seid jeher eurer Liebling. Sie ist ja geradezu perfekt. Sie hat eure Grundsätze so sehr eingebläut bekommen das sie normale Menschen ja noch nicht mal mehr ansieht. Und was Zissy angeht ...”.
Bei der Nennung ihres Namens zuckte die junge Hexe ungewollt zusammen. Jetzt kam wahrscheinlich der Augenblick der Wahrheit. Die Narzissa selbst Andromeda mehr als einmal begleitet hatte und ebenfalls der Meinung war, das Ted ein echt netter Kerl war, Muggelblut hin oder her.
“WAG ES JA NICHT DEINE KLEINE SCHWESTER DA MIT REINZUZIEHEN!!!”, schrie Druella außer sich. “SIE HAT MIT ALL DEM NICHTS ZU TUN ...”.
Klar und deutlich hörte sie Andromeda vor Empörung auflachen.
“Bitte nicht Andy, mach doch die Sache nicht noch schlimmer, bitte bitte bitte”, flüsterte Narzissa ängstlich und ließ sich auf die erste Treppenstufe nieder.
Für einen Moment wurde es wieder still im Raum. Selbst der Lichtstrahl der unter der Tür hervordrang veränderte sich nicht. Scheinbar waren sie jetzt dabei angekommen sich böse anzustarren.
Dann erklangen laute Polterschritte und die Tür wurde aufgerissen.
Erschrocken fuhr Narzissa in die Höhe und hätte vor Schreck fast laut aufgeschrieen. Doch geistesgegenwärtig drehte sie sich auf dem Absatz um und lief zu einem der großen Fenster und versteckte sich hinter dem schweren Vorhang. Sekunden später hörte sie jemanden die Treppe hinauf kommen.
Vorsichtig lugte Narzissa aus ihrem Versteck hervor um zu sehen wer gerade an ihr vorbei gelaufen war.
Es war Andromeda, die wütend in ihr Zimmer lief und die Tür hat hinter sich zuschlug.
Gerade als sie hinter dem Vorhang hervorgekommen war packte sie plötzlich jemand an der Schulter.
“Zissy?! Was machst du denn hier? Du solltest doch schon längst auf deinem Zimmer sein und lernen”, fragte Bellatrix Black und sah ihre jüngere Schwester fragend an. “Lass mich raten. Du hast mal wieder gelauscht.”
Für einen Moment überlegte Narzissa ernsthaft ihrer Schwester einfach den Rücken zuzukehren und zurück in ihr Zimmer zu gehen, überlegte es sich dann jedoch anders.
“Ihr ward ja auch nicht zu überhören”, erwiderte sie knapp und warf einen kurzen Blick über ihre Schulter in Richtung Andromeda. “Außerdem bin ich bereits fertig mit lernen”, fügte sie sekundenspäter hinzu.
“Natürlich Zissylein. Hast du Fragen? Soll ich dir noch was erklären?”, fragte Bellatrix und wollte die blonde Hexe hinter sich her, in ihr Zimmer, ziehen. Doch Narzissa hatte keine Lust erneut ihre Nase in die langweiligen Schulbücher zu stecken. Gab es doch in ihrer Familie im Moment wichtigere Dinge zu erfahren.
“Was ist so schlimm daran wenn Andy mit Ted zusammen ist? Er ist doch voll nett”, im gleichen Moment hätte sie sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Wollte sie es doch für sich behalten das sie von Ted und Andy bescheid wusste und die Situation, so wie sie war, voll in Ordnung fand.
Für einen Moment öffnete Bellatrix den Mund, schloss ihn aber bei Narzissas Worten gleich wieder. Erstaunt blickte sie ihrer Schwester in die blauen Augen.
“Zissy? Was weißt du über die beiden? Sind die etwa ein Paar?”, fragte sie und umklammerte ihre Hand fester.
“Ich? Nein. Ich weiß gar nichts. Lass mich los, das tut weh”, rief Narzissa aufgebracht und versuchte sich loszureißen.
“Du weißt das Mommy ihre Mittel hat die Wahrheit zu erfahren Zissy. Zwing mich nicht zu ihr zu gehen und ihr zu sagen das du was weißt”.
Erschocken blickte Narzissa in die dunklen Augen ihrer Schwester.
“Also Narzissa Black. Was weiß du über deine Schwester Andromeda und diesen ... diesen Muggel?”, fragte Druella Black und sah ihrer jüngste Tochter herausfordernd an.
Unschlüssig was sie jetzt tun sollte, rutsche Narzissa unruhig auf ihrem Stuhl hin und her. Sie wollte ihrer Schwester ja schließlich nicht in den Rücken fallen. Doch hatte sie jetzt noch eine Wahl? Das Fläschen Veritaserum stand bereits auf der Anrichte.
Druella bemerkte den Blick ihrer Tochter und ein siegesreiches Grinsen spielte sich auf ihr Gesicht.
“Also? Zissy?”, meldete sich jetzt auch Cygnus Black zu Wort, der sich bis jetzt dezent im Hintergrund gehalten hatte. “Und bleib bitte bei der Wahrheit Kleines”.
Sorgenvoll warf die junge Hexe ihrem Vater einen langen blick zu, doch der Ausdruck auf dessen Gesicht blieb unverändert.
Fieberhaft überlegte Narzissa was sie jetzt tun sollte.
Doch ihren Eltern schien dies bereits zu lang zu dauern.
“Hier trink das und dann denk noch einmal angestrengt nach”, sagte schließlich ihre Mutter und reichte ihr ein Glas mit Orangensaft.
Mit zitternden Händen nahm das Mädchen das Glas entgegen. Er sah ganz gewöhnlich aus, doch aus Erfahrung wusste Narzissa das der Schein oft trügte. Und in diesem Fall war es ebenfalls so. Zaghaft nahm sie einen kurzen Schluck.
“Also. Nochmal. Was versteckst du unter deinem Bettkasten Zissy?”, fragte Cygnus fordernd und setzte sich neben seine Tochter.
“Eine Dose mit Süßigkeiten”, kam es wie aus der Pistole geschossen zurück.
“Ach wirklich?”, für einen Moment sah Druella ihre Jüngste erstaunt an. “Du hast doch aber gar nichts übrig für Schokofrösche. Oder?”.
“Doch. Ich mag Süßigkeiten”, erwiderte Narzissa knapp und versuchte sich selbst zum schweigen zu bringen, in dem sie sich auf die Zunge biss. Doch es half nichts.
“Was verschweigt uns Andromeda?”. Mit verschränkten Armen stand nun Druella Black vor ihrer Tochter und wartete gespannt auf eine Antwort.
Doch so leicht wollte Narzissa nicht aufgeben. Schließlich hatte ihr ihre Schwester die Details ihrer Beziehung zu Ted im Vertrauen erzählt. “REDE”.
Narzissa fuhr zusammen.
“Sie sind zusammen”, platzte es aus ihr heraus und eine Träne lief ihr über die Wange.
“Zusammen? Inwiefern? Seid wann?”, ihr Vater war inzwischen aufgesprungen und baute sich neben seiner Frau vor ihr auf.
“Sie sind ein Paar. Verlobt. Seid einem Jahr”, sprudelte es aus Narzissa heraus und sie krallte ihre Hände in den weichen Stoff des Sofas.
Für einen Moment war alles still. Nur die große Uhr an der Wand tickte im stetigem Rhythmus und ließ ihre Geräusche übernatürlich laut erscheinen. Selbst das Rauschen der Bäume vor dem Fenster schien nachgelassen zu haben.
Dann drehte sich Druella Black auf dem Absatz um und stürmte aus dem Zimmer. Dicht gefolgt von ihrem Mann und ihren Kindern.
“MOMMY NICHT”, rief die junge Hexe und versuchte ihre Mutter am Fuß der Treppe aufzuhalten, doch diese schüttelte sie nur ab und stampfte die Treppe hinauf.
Narzissa spürte wie ihr Tränen in die Augen stiegen und ihr übers Gesicht liefen. Hastig wischte sie die salzigen Spuren beiseite und versuchte ihrer Mutter nachzulaufen. Doch Bellatrix hielt sie zurück.
“Lass gut sein Zissy. Du kannst es eh nicht ändern”, sagte sie in einem beruhigendem Tonfall und hielt ihre jüngere Schwester an beiden Armen fest.
“Lass mich los Bella. Ich will zu meiner Schwester”, rief Narzissa mit tränenerstickter Stimme und sie versuchte sich loszureißen.
Doch ein zischendes Geräusch zog plötzlich ihre Aufmerksamkeit auf sich.
Verwirrt blickte sie sich um, um nach der Ursache des Geräusches zu suchen, doch ihre ältere Schwester hatte ihn bereits ausfindig gemacht. Mit einem leisen “da” zeigte sie auf den großen Wandteppich zu ihrer Linken.
Schon seid Jahrhunderten hang dort der große Stammbaum der Familie, wurde gehegt und gepflegt und es wurde als Ehre empfunden dort mit aufgeführt zu werden. Doch wie schon einige male zuvor hatte sich etwas geändert. Langsam folgte Narzissas Blick den einzelnen schwarzen Flecken derer, die bei der Familie in Ungnade gefallen waren. Sie wurden vom Stammbaum gelöscht und wurden seither behandelt, als seien sie tot.
Und jetzt war ein weiterer schwarzer Fleck zu sehen. Genau zwischen ihrem Namen und den ihrer Schwester Bellatrix prangte ein großer schwarzer Fleck, der noch bedrohlich qualmte. Andromeda Blacks Name war verschwunden.
Das Geräusch von quietschenden Autoreifen hallte durch die Nacht und zeriss die Stille wie ein Paukenschlag. Als Narzissa die Gardine zur Seite zog, sah sie das runde, sonst so freundliche, Gesicht von Ted Tonks. Doch in dieser Nacht sah er alles andere als freundlich aus, sondern gehetzt. Mr. Tonks sah aus als wäre er gerade aus dem Bett gefallen und gleich loszugefahren. Und das kam der Wahrheit vermutlich sehr nahe.
Augenblicke später vernahm Narzissa die Geräusche schwerer Koffer, die die breite Treppe hinuntergetragen wurden. Ohne auf die Rufe ihrer Schwester zu achten lief Narzissa auf den Flur und Andromeda entgegen.
“Wo willst du hin? Du kannst doch nicht einfach weg gehen. Bitte geh nicht”, schrie sie und begann erneut zu weinen.
“Reiß dich zusammen Narzissa, du bist keine 11 mehr. Du bist Sechszehn und jetzt geh zurück ins Wohnzimmer zu Bellatrix”, fuhr ihre Mutter sie an und beförderte zwei Koffer mit einem Schlenker ihres Zauberstabes hinaus auf die Straße, wo sie polternd liegen blieben.
Doch Narzissa ließ sich nicht so leicht beirren und lief auf die Straße.
“Es tut mit leid Andy. Es ist alles meine Schuld. Aber ich konnte nichts dafür. Sie haben mich gezwungen alles zu erzählen. Andy bitte verzeih mir”, flehte Narzissa und fiel ihrer älteren Schwester um den Hals.
Diese jedoch löste sich aus der Umklammerung ihrer Schwester und fasste sie bei den Schultern um sie zu beruhigen. Freundlich sah ihr sie in die Augen.
“Zissy. Es ist okay. Früher oder später wäre es rausgekommen. Glaub mir es ist besser so”, sagte sie leise und konnte die Tränen kaum noch zurück halten. “Bitte versprich mir das du auf dich aufpasst. Und das wir uns vielleicht wiedersehen. Und das du dir selbst treu bleibst. Ich hab dich lieb und werde dich immer lieb haben”. Ohne Vorwarnung fiel nun Andromeda ihrer kleinen Schwester um den Hals und drückte sie an sich. Dann richtete sie sich auf und sah zu ihren Eltern hinauf, die schweigend an der großen Eingangstür standen. “Lebt wohl Mom, Dad. Bellatrix. Ich hatte echt gedacht ihr wärt anders als unsere Großeltern, aber so kann man sich täuschen”, sagte sie und ließ die Klappe des Kofferraumes zuschnappen. “Es ist echt schade das ihr jetzt nie euren ersten Enkel kennen lernen werdet”.
Dann fuhr sie davon. Zusammen mit Ted Tonks in eine gemeinsame Zukunft.
Once upon a Time
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Once upon a Time
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Es geht doch weiter ...
Kapitel 1
Gerüchteküchen und Ziegen
Hogwarts, Winter 1972
Zitternd vor Kälte zog Narzissa ihren grünen Schal enger um den Hals und schlang ihren Mantel um sich. Mit eingezogenem Kopf lief sie hinaus in den Schneesturm und machte sich mit den anderen zusammen auf den Weg zu den Gewächshäusern.
Dort angekommen stellte sie sich zu ihren Freundinnen die bereits aufgeregt miteinander redeten und von Zeit zu Zeit suchend die Köpfe hoben. Als sie Narzissa kommen sahen fingen sie an zu kichern und winkten sie zu sich.
“Was ist denn los? Ihr führt euch ja auf wie kurz vor dem Weihnachtsball”, sagte Narzissa gedämpft durch ihren Schal und stellte ihre Tasche in den Schnee.
“Ach komm Zissy. Als wenn du es nicht schon selbst bemerkt hättest”, erwiderte Priscilla Parkinson vielsagend und deutete mit dem Kinn in Richtung Wald, an dessen Rand eine Gruppe Jungs aus ihrem Jahrgang standen und ebenfalls heftig zu diskutieren schienen.
“Nein was denn?”, fragte Narzissa, inzwischen sichtlich gereizt. Sie hasste es auf die Folter gespannt zu werden.
“Na das neuste Gerücht. Das weiß doch inzwischen schon die ganze Schule. Lucius Malfoy hat Interesse an dir”, erwiderte Priscilla breit grinsend und erinnerte Narzissa dabei stark an einen Mops.
“Wie bitte? Dieser arrogante Schnösel?”, erwiderte Narzissa angewidert und warf erneut einen Blick in Richtung der Gruppe am Waldrand. “Wir haben ja auf dem Ball noch nicht mal getanzt”.
“Ja. Aber nur weil du die ganze Zeit so ein böses Gesicht gemacht hast, als wenn du auf eine Zitrone gebissen hättest”. Priscilla lachte bei ihrem Vergleich und knuffte Narzissa in die Seite.
“Er selbst war doch außerdem die ganze Zeit mit Lavinia Montgomery beschäftigt. Ich hab nicht bemerkt das er auch nur einmal in ihre Richtung gesehen hätte”, warf nun auch Dorothy Perkins ein und machte ein skeptisches Gesicht. Auch sie konnte Priscilla nicht ganz mit ihrer Geschichte überzeugen.
“Ach. Lavinia ist doch voll unter seinem Niveau. Ihre Eltern leben in einem kleinen Haus am Stadtrand von einem Muggeldorf. Und zu denen sollen sie ein gutes Verhältnis haben”, versicherte ihr Priscilla mit wichtigtuerischem Gesichtsausdruck. “Und das ist ja so was von billig”.
“Ich find Lavinia eigentlich ganz nett”, warf Narzissa schließlich ein. Sie hatte dieses ständige Geläster um Reichtum und Macht mehr als satt. Immerhin hatte sie diese Diskussion schon in ihrem Elternhaus oft genug beigewohnt und musste sie nun nicht auch noch hier haben, in ihrem letzten Jahr auf Hogwarts.
“Ich bitte um Runhe liebe Schüler und Schülerinnen”, rief Professor Sproud und winkte die Klasse ins Gewächshaus.
Narzissa, froh über diese Ablenkung, schnappte sich ihre Tasche und folgte den anderen Schülern. Dabei achtete sie darauf sich an einen anderen Tisch zu stellen um der Fortsetzung dieses Gesprächs zu entgehen. Doch sie hatte die Rechnung ohne die Dreistigkeit des Jungs gemacht.
“Hallo Narzissa”, hörte sie plötzlich eine Stimme hinter sich und drehte sich um.
“Oh hallo Hugo, Raphael ... Lucius”, erwiderte die Junghexe betont freundlich. Die Typen sollten schließlich nicht unbedingt merken das sie eben noch über sie gelästert hatte.
“Siehst gut aus heute”, grinste Hugo Crabbe und entblößte seine schiefen Zähne.
Narzissa, die sich inzwischen wieder nach vorn gedreht hatte biss sich auf die Unterlippe und schluckte den bissigen Kommentar herunter der ihr auf der Zunge lag.
“Na wenn das keine plumpe Anmache war”, ertönte plötzlich eine schleppende Stimme neben ihr, die sie aufblicken ließ. Neben ihr stand Lucius Malfoy. Kerzengerade und mit dem für ihn üblichen arroganten Gesichtsausdruck. Seine längeren blonden Haare waren fein säuberlich mit einem schwarzen Haarband zusammen gebunden und verliehen ihm das Aussehen eines Gouverneurs des 17. Jahrhunderts.
Auch hier verkniff sich Narzissa jeglichen Kommentar, genauso wie einen Blick über ihre Schulter hinüber zum Tisch von Priscilla Parkinson und Dorothy Perkins. Doch auch ohne sie zu sehen, konnte sie deren Gesichter förmlich vor ihr sehen. Wie sie breit und wissend grinsten.
Zum Glück unterband Professor Sproud jegliche weiteren Gespräche, als sie sich vor der Gruppe aufbaute und auf einen großen Topf vor ihr zeigte.
Narzissa schlug ihr Notizheft auf und kramte nach ihrer Schreibfeder, doch zu ihrer weniger erfreuten Überraschung hatte ihr Banknachbar seine schneller zur Hand. Mit einem knappen Grinsen nahm sie die teuer aussehende Adlerfeder und begann zu schreiben. Dabei entging ihr nicht, das Lucius sie von der Seite her beobachtete.
“Vielleicht solltest du auch mit schreiben. Das könnte für die Prüfung wichtig sein”, flüsterte sie und widmete sich wieder ihren Unterlagen. Doch statt einer Antwort lachte er nur leise auf. Und zu ihrer großen Überraschung schnappte sich der junge Zauberer seine Tasche und schwang sie sich über die Schultern.
“Wir sehen uns später”, sagte er knapp aber laut genug das es auch die hintersten Reihen hören konnte. Dann verließ er schlendernd das Gewächshaus, ohne auf die Proteste von Professor Sproud zu achten.
“Mr. Lucius Malfoy! Wenn sie nicht augenblicklich wieder an ihren Platz gehen, dann ... MR. MALFOY!”, schimpfte sie und stemmte die Hände in die breiten Hüften.
Mit großen Augen sahen die Schüler abwechselnd zu der offen stehenden Gewächshaustür und wieder zu Professor Sproud, die inzwischen bis zur Mitte des Raumes gegangen war.
“Dieser ... Verzogene ... Bengel”, schimpfte sie und ließ die gläsernen Flügeltüren mit einem Wink ihres Zauberstabes zuknallen, das die Gläser erzitterten.
“Na wenn das kein cooler Auftritt war”, hörte Narzissa Priscilla hinter sich flüstern. Empört über soviel Engstirnigkeit und Leichtsinn drehte sie sich um und warf ihrer Schulkameradin einen bösen Blick zu. Dann wandte sie sich wieder ihren Büchern und der Professorin zu, die inzwischen ihren Vortrag merklich energischer fortzusetzen begonnen hatte.
“ich weiß gar nicht was du hast Zissy. Das war doch ein echter cooler Auftritt von ihm gewesen. Gib es zu. Du siehst es genauso”, quiekte Priscialla und ließ ihre kurzen Beine von der Bettkante baumeln. Dabei grinste sie Narzissa vielsagend an.
Wütend funkelte diese ihre Bettnachbarin an.
“Nein, fand ich nicht. Und einfach den Unterricht zu verlassen, obwohl Kräuterkunde ein Prüfungsfach ist, find ich echt leichtsinnig und total idiotisch. Wenn er denkt er kann so bei mir landen na dann hat er sich aber geschnitten.”, schimpfte Narzissa und feuerte ihre Uniform genervt in den Koffer. Dann ließ sie sich auf ihr Bett fallen und begann damit ihre Kissen aufzuschütteln. Wütend bemerkte sie, wie ihr eine tiefe Röte ins Gesicht stieg. War da doch vielleicht mehr als sie sich eingestehen wollte? Nein. Bestimmt nicht, dachte sie und ließ sich auf ihr Kissen fallen. Schließlich will ich ja keinen arroganten Schnösel heiraten. Reinblütigkeit hin oder her.
“Gute Nacht Zissy. Schlaf gut und träum was schönes”, hörte sie noch Dorothy Perkins vielsagend rufen, dann zog sie auch schon entschlossen die Vorhänge ihres Bettes zu.
Doch an einschlafen war noch nicht zu denken. Sie konnte einfach nicht aufhören daran zu denken. Wie er selbstsicher und hochgewachsen plötzlich neben ihr stand. Wie er Crabbe zurechtgewiesen hat für dessen plumpe Anmache. Oder wie er geradewegs und mehr als frech den Unterricht geschwänzt hatte.
Energisch drehte sich Narzissa auf die Seite und strich sich eine Strähne aus ihrem Gesicht. Krampfhaft versuchte sie an etwas anderes zu denken und zog ein kleines Foto unter ihrem Kopfkissen hervor.
Es zeigte zwei sehr glücklich aussehende Menschen, die ein kleines Baby auf den Arm trugen, welches ständig die Haarfarbe wechselte. Bei diesem Anblick musste die Junghexe lachen und strich liebevoll über die glatte Oberfläche des Bildes und zeichnete das lachende Gesicht ihrer Schwester nach.
Zusammen mit Ted war sie in eine kleine Stadt in der Nähe von Dover gezogen und dort sehr glücklich geworden. Kurz nach der Geburt von Nymphadora, hatte sie ihrer Schwester geschrieben und ihr mitgeteilt das die kleine ebenfalls eine Hexe war, worüber Andromeda und Ted sehr froh waren. Auch Narzissa war der Auffassung das aus der kleinen Nymphadora später mal eine mächtige Hexe werden sollte.
Mit diesen Gedanken fiel Narzissa in einen traumlosen Schlaf.
Später in der Nacht fuhr die junge Hexe erschrocken aus dem Schlaf. Um sie herum war alles dunkel und ruhig, doch der Schein trog. Verschlafen blinzelte Narzissa gegen einen schwachen Lichtstrahl der aus der Spitze eines Zauberstabes hervorglomm und auf sie zukam.
Ruckartig und selbst mit gezogenen Zauberstab riss sie Sekunden später ihre Vorhänge beiseite und sprang vom Bett. Vermutlich wollten sich ihre Freundinnen wieder mal nur einen kleinen Spaß gönnen, doch die zwei langen in ihren Betten und schliefen tief und fest. Auch sonst schien sich im Raum nichts mehr rühren, hatte sie vielleicht doch nur geträumt?
Doch in diesem Moment legte jemand eine Hand auf ihre Schulter und sie fuhr mit einem erstickten Schrei herum.
Vor ihr, im schwachen Schein des Lichtes, stand Lucius Malfoy und grinste sie breit an, als wäre er gerade auf eine Party gekommen die gerade erst angefangen hatte.
“Was willst du denn hier?”, fauchte sie und funkelte den Zauberer wütend an. “Und wie bist du überhaupt hier hereingekommen? Jungs dürfen nicht in die Mädchenschlafräume”.
“Ich weiß. Aber wen interessiert das?”, fragte Lucius und strich sich eine blonde Strähne hinter die Ohren.
“Mich! Die Schulleitung?!”, erwiderte Narzissa gereizt und drehte ihm entschlossen den Rücken zu. Vielleicht würde er ja von allein gehen wenn sie ihn nur lange genug ignorierte. Aber das tat er nicht.
“Also. Was machen wir mit der angebrochenen Nacht?”, fragte er schließlich etwas lauter und die Junghexe fuhr erschrocken zusammen.
“Könntest du bitte etwas leiser sein. Ich hab so was von kein Bock auf dumme Sprüche beim Frühstück und die darauffolgenden nächsten vier Wochen”.
Narzissa band sich ihre langen, blonden Haare zusammen die sich inzwischen aus ihrem Haarband gelöst hatten und betrachtete die schlafenden Gesichter ihrer Freundinnen. “Was hast du mit denen gemacht? Warum wachen die nicht auf?”.
Erschrocken lief sie von Bett zu Bett.
“Gar nichts. Außer einen kleines bisschen Schlafpulver. Und schon schlafen sie wie Babies”, erwiderte Lucius und machte es sich auf Narzissas Bett bequem. “Nett habt ihrs hier.”
Für einen Moment sah Narzissa ihn ausdruckslos an. Was bezweckte er mit der wenig geistreichen Konversation? Hatte er etwa vor die Nacht hier zu verbringen? Augenblicklich spürte sie, wie Panik in ihr aufstieg.
“Also, warum bist du hier? Was willst du? Du hast dich ja ohl nicht aus purer Langeweile aus deinem Schlafsaal geschlichen oder?”, fragte sie schließlich und verschränkte entschlossen die Arme vor der Brust.
“Eigentlich schon. Ich konnte nicht schlafen. Außerdem wollte ich mich mit dir mal ungestört unterhalten. Ohne diese ... Nervtötenden Hühner um dich herum”, erwiderte er und zeigte dabei auf die schlafenden Mädchen.
Inzwischen waren die Wolken weitergezogen und die schwachen Mondstrahlen zeichneten ein schwaches Muster gegen die dunklen Wände des Raumes.
Für einen Moment beobachtete Narzissa die hellen Kringel an der Wand und begann sie mit dem Fingern nachzuzeichnen.
“Lust auf einen kleinen Spaziergang?”
Narzissa schrak zusammen als sie aufblickte und bemerkte das Lucius direkt vor ihr stand. Doch so schnell gelang es ihr nicht, ihre Fassung wieder zu erlangen. Erstaunt blickte sie in die grauen Augen des Zauberers.
“Wie bitte?”, fragte sie erstaunt, als wäre die Idee, Nachts einen Spaziergang zu machen, völlig abwegig.
“Einen Spaziergang. Draussen. Vielleicht durch den Wald?”. Mit den Armen deutete Lucius auf die schwarzen Baumkronen, die sich schwarz vom Nachthimmel abhoben und bedrohlich schwankten.
“In den Wald?”, erwiderte Narzissa mit fragendem Blick als wäre der junge Zauberer nicht ganz bei Trost. “Falls du es vergessen hast, der Wald ...is ver-bo-ten”, fuhr sie fort und betonte dabei das Wort verboten mit jeder Silbe.
Der Zauberer jedoch sah sie nur herausfordernd an, er meinte es ernst.
Was war schon dabei Nachts in einen Wald zu gehen, in dem es von gefährlichen Tieren nur so wimmelte?
“Tze ... Ich glaub du spinnst”, sagte sie knapp und wollte sich herumdrehen, doch Lucius ergriff ihr Handgelenk und zog sie mit sich.
“Na dann sind wir uns ja einig”.
Kapitel 1
Gerüchteküchen und Ziegen
Hogwarts, Winter 1972
Zitternd vor Kälte zog Narzissa ihren grünen Schal enger um den Hals und schlang ihren Mantel um sich. Mit eingezogenem Kopf lief sie hinaus in den Schneesturm und machte sich mit den anderen zusammen auf den Weg zu den Gewächshäusern.
Dort angekommen stellte sie sich zu ihren Freundinnen die bereits aufgeregt miteinander redeten und von Zeit zu Zeit suchend die Köpfe hoben. Als sie Narzissa kommen sahen fingen sie an zu kichern und winkten sie zu sich.
“Was ist denn los? Ihr führt euch ja auf wie kurz vor dem Weihnachtsball”, sagte Narzissa gedämpft durch ihren Schal und stellte ihre Tasche in den Schnee.
“Ach komm Zissy. Als wenn du es nicht schon selbst bemerkt hättest”, erwiderte Priscilla Parkinson vielsagend und deutete mit dem Kinn in Richtung Wald, an dessen Rand eine Gruppe Jungs aus ihrem Jahrgang standen und ebenfalls heftig zu diskutieren schienen.
“Nein was denn?”, fragte Narzissa, inzwischen sichtlich gereizt. Sie hasste es auf die Folter gespannt zu werden.
“Na das neuste Gerücht. Das weiß doch inzwischen schon die ganze Schule. Lucius Malfoy hat Interesse an dir”, erwiderte Priscilla breit grinsend und erinnerte Narzissa dabei stark an einen Mops.
“Wie bitte? Dieser arrogante Schnösel?”, erwiderte Narzissa angewidert und warf erneut einen Blick in Richtung der Gruppe am Waldrand. “Wir haben ja auf dem Ball noch nicht mal getanzt”.
“Ja. Aber nur weil du die ganze Zeit so ein böses Gesicht gemacht hast, als wenn du auf eine Zitrone gebissen hättest”. Priscilla lachte bei ihrem Vergleich und knuffte Narzissa in die Seite.
“Er selbst war doch außerdem die ganze Zeit mit Lavinia Montgomery beschäftigt. Ich hab nicht bemerkt das er auch nur einmal in ihre Richtung gesehen hätte”, warf nun auch Dorothy Perkins ein und machte ein skeptisches Gesicht. Auch sie konnte Priscilla nicht ganz mit ihrer Geschichte überzeugen.
“Ach. Lavinia ist doch voll unter seinem Niveau. Ihre Eltern leben in einem kleinen Haus am Stadtrand von einem Muggeldorf. Und zu denen sollen sie ein gutes Verhältnis haben”, versicherte ihr Priscilla mit wichtigtuerischem Gesichtsausdruck. “Und das ist ja so was von billig”.
“Ich find Lavinia eigentlich ganz nett”, warf Narzissa schließlich ein. Sie hatte dieses ständige Geläster um Reichtum und Macht mehr als satt. Immerhin hatte sie diese Diskussion schon in ihrem Elternhaus oft genug beigewohnt und musste sie nun nicht auch noch hier haben, in ihrem letzten Jahr auf Hogwarts.
“Ich bitte um Runhe liebe Schüler und Schülerinnen”, rief Professor Sproud und winkte die Klasse ins Gewächshaus.
Narzissa, froh über diese Ablenkung, schnappte sich ihre Tasche und folgte den anderen Schülern. Dabei achtete sie darauf sich an einen anderen Tisch zu stellen um der Fortsetzung dieses Gesprächs zu entgehen. Doch sie hatte die Rechnung ohne die Dreistigkeit des Jungs gemacht.
“Hallo Narzissa”, hörte sie plötzlich eine Stimme hinter sich und drehte sich um.
“Oh hallo Hugo, Raphael ... Lucius”, erwiderte die Junghexe betont freundlich. Die Typen sollten schließlich nicht unbedingt merken das sie eben noch über sie gelästert hatte.
“Siehst gut aus heute”, grinste Hugo Crabbe und entblößte seine schiefen Zähne.
Narzissa, die sich inzwischen wieder nach vorn gedreht hatte biss sich auf die Unterlippe und schluckte den bissigen Kommentar herunter der ihr auf der Zunge lag.
“Na wenn das keine plumpe Anmache war”, ertönte plötzlich eine schleppende Stimme neben ihr, die sie aufblicken ließ. Neben ihr stand Lucius Malfoy. Kerzengerade und mit dem für ihn üblichen arroganten Gesichtsausdruck. Seine längeren blonden Haare waren fein säuberlich mit einem schwarzen Haarband zusammen gebunden und verliehen ihm das Aussehen eines Gouverneurs des 17. Jahrhunderts.
Auch hier verkniff sich Narzissa jeglichen Kommentar, genauso wie einen Blick über ihre Schulter hinüber zum Tisch von Priscilla Parkinson und Dorothy Perkins. Doch auch ohne sie zu sehen, konnte sie deren Gesichter förmlich vor ihr sehen. Wie sie breit und wissend grinsten.
Zum Glück unterband Professor Sproud jegliche weiteren Gespräche, als sie sich vor der Gruppe aufbaute und auf einen großen Topf vor ihr zeigte.
Narzissa schlug ihr Notizheft auf und kramte nach ihrer Schreibfeder, doch zu ihrer weniger erfreuten Überraschung hatte ihr Banknachbar seine schneller zur Hand. Mit einem knappen Grinsen nahm sie die teuer aussehende Adlerfeder und begann zu schreiben. Dabei entging ihr nicht, das Lucius sie von der Seite her beobachtete.
“Vielleicht solltest du auch mit schreiben. Das könnte für die Prüfung wichtig sein”, flüsterte sie und widmete sich wieder ihren Unterlagen. Doch statt einer Antwort lachte er nur leise auf. Und zu ihrer großen Überraschung schnappte sich der junge Zauberer seine Tasche und schwang sie sich über die Schultern.
“Wir sehen uns später”, sagte er knapp aber laut genug das es auch die hintersten Reihen hören konnte. Dann verließ er schlendernd das Gewächshaus, ohne auf die Proteste von Professor Sproud zu achten.
“Mr. Lucius Malfoy! Wenn sie nicht augenblicklich wieder an ihren Platz gehen, dann ... MR. MALFOY!”, schimpfte sie und stemmte die Hände in die breiten Hüften.
Mit großen Augen sahen die Schüler abwechselnd zu der offen stehenden Gewächshaustür und wieder zu Professor Sproud, die inzwischen bis zur Mitte des Raumes gegangen war.
“Dieser ... Verzogene ... Bengel”, schimpfte sie und ließ die gläsernen Flügeltüren mit einem Wink ihres Zauberstabes zuknallen, das die Gläser erzitterten.
“Na wenn das kein cooler Auftritt war”, hörte Narzissa Priscilla hinter sich flüstern. Empört über soviel Engstirnigkeit und Leichtsinn drehte sie sich um und warf ihrer Schulkameradin einen bösen Blick zu. Dann wandte sie sich wieder ihren Büchern und der Professorin zu, die inzwischen ihren Vortrag merklich energischer fortzusetzen begonnen hatte.
“ich weiß gar nicht was du hast Zissy. Das war doch ein echter cooler Auftritt von ihm gewesen. Gib es zu. Du siehst es genauso”, quiekte Priscialla und ließ ihre kurzen Beine von der Bettkante baumeln. Dabei grinste sie Narzissa vielsagend an.
Wütend funkelte diese ihre Bettnachbarin an.
“Nein, fand ich nicht. Und einfach den Unterricht zu verlassen, obwohl Kräuterkunde ein Prüfungsfach ist, find ich echt leichtsinnig und total idiotisch. Wenn er denkt er kann so bei mir landen na dann hat er sich aber geschnitten.”, schimpfte Narzissa und feuerte ihre Uniform genervt in den Koffer. Dann ließ sie sich auf ihr Bett fallen und begann damit ihre Kissen aufzuschütteln. Wütend bemerkte sie, wie ihr eine tiefe Röte ins Gesicht stieg. War da doch vielleicht mehr als sie sich eingestehen wollte? Nein. Bestimmt nicht, dachte sie und ließ sich auf ihr Kissen fallen. Schließlich will ich ja keinen arroganten Schnösel heiraten. Reinblütigkeit hin oder her.
“Gute Nacht Zissy. Schlaf gut und träum was schönes”, hörte sie noch Dorothy Perkins vielsagend rufen, dann zog sie auch schon entschlossen die Vorhänge ihres Bettes zu.
Doch an einschlafen war noch nicht zu denken. Sie konnte einfach nicht aufhören daran zu denken. Wie er selbstsicher und hochgewachsen plötzlich neben ihr stand. Wie er Crabbe zurechtgewiesen hat für dessen plumpe Anmache. Oder wie er geradewegs und mehr als frech den Unterricht geschwänzt hatte.
Energisch drehte sich Narzissa auf die Seite und strich sich eine Strähne aus ihrem Gesicht. Krampfhaft versuchte sie an etwas anderes zu denken und zog ein kleines Foto unter ihrem Kopfkissen hervor.
Es zeigte zwei sehr glücklich aussehende Menschen, die ein kleines Baby auf den Arm trugen, welches ständig die Haarfarbe wechselte. Bei diesem Anblick musste die Junghexe lachen und strich liebevoll über die glatte Oberfläche des Bildes und zeichnete das lachende Gesicht ihrer Schwester nach.
Zusammen mit Ted war sie in eine kleine Stadt in der Nähe von Dover gezogen und dort sehr glücklich geworden. Kurz nach der Geburt von Nymphadora, hatte sie ihrer Schwester geschrieben und ihr mitgeteilt das die kleine ebenfalls eine Hexe war, worüber Andromeda und Ted sehr froh waren. Auch Narzissa war der Auffassung das aus der kleinen Nymphadora später mal eine mächtige Hexe werden sollte.
Mit diesen Gedanken fiel Narzissa in einen traumlosen Schlaf.
Später in der Nacht fuhr die junge Hexe erschrocken aus dem Schlaf. Um sie herum war alles dunkel und ruhig, doch der Schein trog. Verschlafen blinzelte Narzissa gegen einen schwachen Lichtstrahl der aus der Spitze eines Zauberstabes hervorglomm und auf sie zukam.
Ruckartig und selbst mit gezogenen Zauberstab riss sie Sekunden später ihre Vorhänge beiseite und sprang vom Bett. Vermutlich wollten sich ihre Freundinnen wieder mal nur einen kleinen Spaß gönnen, doch die zwei langen in ihren Betten und schliefen tief und fest. Auch sonst schien sich im Raum nichts mehr rühren, hatte sie vielleicht doch nur geträumt?
Doch in diesem Moment legte jemand eine Hand auf ihre Schulter und sie fuhr mit einem erstickten Schrei herum.
Vor ihr, im schwachen Schein des Lichtes, stand Lucius Malfoy und grinste sie breit an, als wäre er gerade auf eine Party gekommen die gerade erst angefangen hatte.
“Was willst du denn hier?”, fauchte sie und funkelte den Zauberer wütend an. “Und wie bist du überhaupt hier hereingekommen? Jungs dürfen nicht in die Mädchenschlafräume”.
“Ich weiß. Aber wen interessiert das?”, fragte Lucius und strich sich eine blonde Strähne hinter die Ohren.
“Mich! Die Schulleitung?!”, erwiderte Narzissa gereizt und drehte ihm entschlossen den Rücken zu. Vielleicht würde er ja von allein gehen wenn sie ihn nur lange genug ignorierte. Aber das tat er nicht.
“Also. Was machen wir mit der angebrochenen Nacht?”, fragte er schließlich etwas lauter und die Junghexe fuhr erschrocken zusammen.
“Könntest du bitte etwas leiser sein. Ich hab so was von kein Bock auf dumme Sprüche beim Frühstück und die darauffolgenden nächsten vier Wochen”.
Narzissa band sich ihre langen, blonden Haare zusammen die sich inzwischen aus ihrem Haarband gelöst hatten und betrachtete die schlafenden Gesichter ihrer Freundinnen. “Was hast du mit denen gemacht? Warum wachen die nicht auf?”.
Erschrocken lief sie von Bett zu Bett.
“Gar nichts. Außer einen kleines bisschen Schlafpulver. Und schon schlafen sie wie Babies”, erwiderte Lucius und machte es sich auf Narzissas Bett bequem. “Nett habt ihrs hier.”
Für einen Moment sah Narzissa ihn ausdruckslos an. Was bezweckte er mit der wenig geistreichen Konversation? Hatte er etwa vor die Nacht hier zu verbringen? Augenblicklich spürte sie, wie Panik in ihr aufstieg.
“Also, warum bist du hier? Was willst du? Du hast dich ja ohl nicht aus purer Langeweile aus deinem Schlafsaal geschlichen oder?”, fragte sie schließlich und verschränkte entschlossen die Arme vor der Brust.
“Eigentlich schon. Ich konnte nicht schlafen. Außerdem wollte ich mich mit dir mal ungestört unterhalten. Ohne diese ... Nervtötenden Hühner um dich herum”, erwiderte er und zeigte dabei auf die schlafenden Mädchen.
Inzwischen waren die Wolken weitergezogen und die schwachen Mondstrahlen zeichneten ein schwaches Muster gegen die dunklen Wände des Raumes.
Für einen Moment beobachtete Narzissa die hellen Kringel an der Wand und begann sie mit dem Fingern nachzuzeichnen.
“Lust auf einen kleinen Spaziergang?”
Narzissa schrak zusammen als sie aufblickte und bemerkte das Lucius direkt vor ihr stand. Doch so schnell gelang es ihr nicht, ihre Fassung wieder zu erlangen. Erstaunt blickte sie in die grauen Augen des Zauberers.
“Wie bitte?”, fragte sie erstaunt, als wäre die Idee, Nachts einen Spaziergang zu machen, völlig abwegig.
“Einen Spaziergang. Draussen. Vielleicht durch den Wald?”. Mit den Armen deutete Lucius auf die schwarzen Baumkronen, die sich schwarz vom Nachthimmel abhoben und bedrohlich schwankten.
“In den Wald?”, erwiderte Narzissa mit fragendem Blick als wäre der junge Zauberer nicht ganz bei Trost. “Falls du es vergessen hast, der Wald ...is ver-bo-ten”, fuhr sie fort und betonte dabei das Wort verboten mit jeder Silbe.
Der Zauberer jedoch sah sie nur herausfordernd an, er meinte es ernst.
Was war schon dabei Nachts in einen Wald zu gehen, in dem es von gefährlichen Tieren nur so wimmelte?
“Tze ... Ich glaub du spinnst”, sagte sie knapp und wollte sich herumdrehen, doch Lucius ergriff ihr Handgelenk und zog sie mit sich.
“Na dann sind wir uns ja einig”.
~ Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar ~
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- Hermine@Tonks
- Kelpie
- Beiträge: 2256
- Registriert: 11.08.2007 16:02
Ich liebe deine Geschichte :) Von der Idee, vom Schreibstil, einfach insgesamt. Das erste Kapitel find ich persönlich aber besser, wenn man die beiden überhaupt vergleichen kann. Und ich mag die "sprachlichen Bilder", wie unser Deutschlehrer jetzt sagen würde.
Einige klitzekleine Anmerkungen hab ich Erbsenzählerin aber noch:
1. Ted ist kein Muggel, sondern nur muggelstämmig, ergo: Er selbst ist ein Zauberer.
2. Sprout und nicht Sproud :)
3. WARUM heißt der Vater (ich nehme mal an, dass es der Vate ist) von Vincent Crabbe HUGO??? :)
4. Eigentlich hatte ich noch was, aber das fäll mir grade nicht ein :)
Das sollen jetzt alles nur Hinweise sein & ist nicht böse gemeint.
Ja... Ansonsten würd ich mich freuen, wenn ich es weiterlesen könnte. SO SCHNELL ES GEHT! :D
Einige klitzekleine Anmerkungen hab ich Erbsenzählerin aber noch:
1. Ted ist kein Muggel, sondern nur muggelstämmig, ergo: Er selbst ist ein Zauberer.
2. Sprout und nicht Sproud :)
3. WARUM heißt der Vater (ich nehme mal an, dass es der Vate ist) von Vincent Crabbe HUGO??? :)
4. Eigentlich hatte ich noch was, aber das fäll mir grade nicht ein :)
Das sollen jetzt alles nur Hinweise sein & ist nicht böse gemeint.
Ja... Ansonsten würd ich mich freuen, wenn ich es weiterlesen könnte. SO SCHNELL ES GEHT! :D
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[b][size=75]Sig by Vera & Ava by Vanase. Vielen Dank dafür. [/size][/b]♥
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- Despina Bane
- Flubberwurm
- Beiträge: 39
- Registriert: 07.09.2009 20:44
- Wohnort: Wernigerode
Danke dir! *G*
Sowas sagt doch nur aus das du die Story auch gelesen hast und nicht nur "Ja toll weiter so", solche Reviews sind doch ehr ... unbeliebt. Deswegen: ein aufrichtiges Danke! *g*
Ich war mir beim schreiben (ist länger her) nicht mehr so sicher ob er nun Muggelstämmiger Zauberer war oder Muggel. Kann das aber noch ändern. Ist ja nicht das Thema.
2. Okay, Schreibfehler. SORRY! *g*
3. Ist denn überhaupt ein Vorname bekannt? Musste mir ja einen einfallen lassen ... *lach*. Ich mag den Chara nicht so dolle, von daher hat er einen Namen bekommen den ich persönlich nicht so mag, für Menschen *lach*
4. Ich warte ... *gg*
Sowas sagt doch nur aus das du die Story auch gelesen hast und nicht nur "Ja toll weiter so", solche Reviews sind doch ehr ... unbeliebt. Deswegen: ein aufrichtiges Danke! *g*
Ich war mir beim schreiben (ist länger her) nicht mehr so sicher ob er nun Muggelstämmiger Zauberer war oder Muggel. Kann das aber noch ändern. Ist ja nicht das Thema.
2. Okay, Schreibfehler. SORRY! *g*
3. Ist denn überhaupt ein Vorname bekannt? Musste mir ja einen einfallen lassen ... *lach*. Ich mag den Chara nicht so dolle, von daher hat er einen Namen bekommen den ich persönlich nicht so mag, für Menschen *lach*
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- Hermine@Tonks
- Kelpie
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Nene, ist soweit ich weiß ist kein Name bekannt. Ich dachte nur... Hast du das 7. Buch gelesen?Despina Bane hat geschrieben: 3. Ist denn überhaupt ein Vorname bekannt? Musste mir ja einen einfallen lassen ... *lach*. Ich mag den Chara nicht so dolle, von daher hat er einen Namen bekommen den ich persönlich nicht so mag, für Menschen *lach*
Ach zu diesem Stammbaum. Hing der nicht in Sirius Haus? Also, war der nicht von seiner Mutter? Naja, eigentlich ist es ja egal, warum sollten die nicht alle einen Wandteppich mit Brandlöchern haben? :)Despina Bane hat geschrieben: 4. Ich warte ... *gg*
lg
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