Ich glaube, ich kann's nicht lassen. Jetzt stell ich noch was on, aber echt erst mal das Letzte xD
Jenseits des Schleiers
Prolog
31. Oktober 1981 - 18.57 Uhr
„Trick or Treat! Trick or Treat!“
Sie konnte die Kinder rufen hören, wie diese auf ihrem alljährlichen Streifzug durch Godric’s Hollow Süßigkeiten einsammelten. Ab und zu ertönte auch ein spitzer Schrei, wenn jemand zu geizig gewesen war, um Naschereien an die kleinen Gespenster und Monster zu verteilen. Sein Vorgarten wurde dann durch Luftschlangen verschönert, oder die Türklinke mit Zahnpasta beschmiert, und die Kinder lachten, wenn Erwachsene schimpften.
Heute war der Tag, an dem sie ungestraft Streiche spielen durften.
Heute war Halloween.
Lily Potter lächelte in sich hinein und stellte eine gläserne Schale mit Süßigkeiten und Schokolade auf den Küchentisch. Sollte jemand bei ihnen vorbeikommen, so waren sie gewappnet. Mit der Aussicht auf einen ruhigen Abend mit ihrem Mann, räumte Lily das Geschirr vom Abendessen in die Spüle, drehte den Hahn auf und ließ warmes Wasser auf das Porzellan laufen. Ein schneller Blick zur Uhr bedeutete, dass 19 Uhr für ihren kleinen
Harry ausreichen sollte. So ließ sie den Abwasch wie er war, dreckig und nass, und trat durch die Küchentür in den Flur.
Draußen konnte man den Wind pfeifen hören und ein anfänglich sanftes, aber zunehmend stärker werdendes Prasseln am Fenster kündigte Regen an. Ob jetzt noch jemand draußen war? Bestimmt, denn wer blieb bei der Aussicht auf kostenlose Leckereien schon zu Hause?
Ein helles Kinderlachen durchbrach die Stille, welche gerade noch im Haus geherrscht hatte. Es kam aus dem Wohnzimmer am Ende des Flurs, wo sich der Rest der kleinen Familie Potter aufhielt. Die rothaarige junge Frau ging hinüber zur Tür, die nur angelehnt war und sah hindurch in den dahinter befindlichen Raum.
Auf dem Boden saß ihr Mann James im Schneidersitz und ließ kleine farbige Rauchwölkchen aus seinem Zauberstab puffen.
Lily betrachtete ihn: mit seinen schwarzen verstrubbelten Haaren, die er an ihren kleinen Sohn weiter gegeben hatte, sah er noch immer aus wie vor 2 Jahren, als sie seinem Antrag zugestimmt hatte. James’ dunkelbraune Augen strahlten so viel Wärme und Liebe aus, als er Harry dabei beobachtete, wie der kleine einjährige Junge mit seinen winzigen Händen nach den Rauchringen griff.
Harry, der die leuchtend grünen Augen von ihr geerbt hatte, lachte so herzlich, dass man meinen könnte, nie würde etwas Schreckliches geschehen.
Die junge Frau blinzelte. Hatte sie sich geirrt, oder war gerade wirklich jemand am Fenster gewesen und hatte durch die offenen Vorhänge hineingestarrt? Sie sah noch einmal genauer hin, doch sie konnte nur die Regentropfen erkennen, die am Fenster hinab liefen. Oder? War dort etwa ein Schatten? Ihr wurde mulmig und schnell ergriff sie den Knauf und öffnete die Wohnzimmertüre.
„James, es ist Zeit für Harry, ins Bettchen zu gehen.“ Lily strich sich ihr dunkelrotes Haar zurück, das ihr ins Gesicht gefallen war. James strahlte sie an, während er den kleinen Jungen hochhob und ihr überreichte.
„Du hast deine Mum gehört, kleiner Mann“, sagte er zärtlich. „Gute Nacht, Harry.“
Lily nahm Harry, der bereits in seinem marineblauen Schlafanzug steckte, entgegen und machte sich auf den Weg in den oberen Stock. Du hast dich bestimmt geirrt, dachte sie und drückte ihren Sohn gegen die Brust. Niemand ist da, das Haus ist geschützt und er wird uns nicht finden können. Dennoch beschleunigte sie ihre Schritte und gelangte in Harrys Kinderzimmer. Gerade wollte sie ihn in sein Bettchen legen, da –
Splitter.
Die Eingangstür barst mit einem ohrenbetäubenden Knall. Lily stieß einen Schrei aus und fuhr herum.
„Lily, nimm Harry und flieh! Er ist es!“ Sie konnte James schreien hören und wie er in den Flur stolperte. „Schnell! Ich halte ihn auf –“
Mit hämmerndem Herzen setzte sie Harry auf dem Boden ab und schlug die Türe zu. Sie hatte Todesangst, doch war noch so geistesgegenwärtig, den Eingang mit allen Kisten und Stühlen zu verbarrikadieren, die sie fand.
„Avada Kedavra!“
Das hohe und kalte Lachen ging ihr durch Mark und Bein und erneut schrie Lily, diesmal jedoch vor Schmerz, da sie genau wusste, dass James gerade gestorben war. Sie riss Harry an sich und starrte mit panisch geweiteten Augen auf die Kinderzimmertür. Schritte erklangen, dumpfe und drohende Schritte, die immer näher kamen.
Die Kommode!
Lily zerrte an dem Möbelstück, um es ebenfalls vor die Türe zu bekommen, doch das antike Holz war zu schwer für ihre zitternden Hände.
Und jetzt erklangen die Schritte auf dem Teppich im oberen Flur. Lily konnte sich gerade noch zum Bett Harrys retten, da krachte auch die letzte Tür auf und alle Teile ihrer notdürftig errichteten Barrikade wurden beiseite gefegt, als wären sie nichts weiter als Luft.
Von dem Tag an, da ihnen die Bedeutung einer von Sibyll Trelawney ausgesprochenen Prophezeiung deutlich wurde, hatte sie diesen Augenblick gefürchtet. Sie wusste, dass es nun keine Rettung mehr gab, dass sie sterben würde wie ihr Mann James.
Eine große, in einen weiten dunklen Umhang gehüllte Gestalt trat durch das Loch, wo vorher noch der Rahmen der Tür gewesen war. Ihr Gesicht war nicht zu erkennen, doch als Lily zu der Kapuzenöffnung blickte, glommen ihr zwei blutrote Augen erbarmungslos entgegen.
Wie der Teufel höchstpersönlich richtete sich die Gestalt auf und starrte auf die junge Frau hinab.
Lily nahm all ihren Mut zusammen und legte ihren Sohn auf seinem Bettchen ab. Dann kehrte sie ihm schweren Herzens den Rücken zu, breitete zitternd ihre Arme zu beiden Seiten aus und stellte sich so, dass ihr Körper Harry vor den Blicken des Eindringlings abschirmte. Ihre letzte Hoffnung war, dass er sie an seiner statt nehmen würde.
„Nicht Harry, nicht Harry, bitte nicht Harry!“ Sie hatte es geahnt. Warum nur hatte James sie dazu überreden können?
„Geh beiseite, du dummes Mädchen…“ Die kalte Stimme Lord Voldemorts ließ Tränen der Verzweiflung in Lilys Augen treten. Sie hatte ahnen können, dass sie Wurmschwanz nicht trauen konnten. Sirius wäre ihr als Geheimniswahrer lieber gewesen…
„Nicht Harry, bitte nicht, nimm mich…“ Sie bettelte, flehte um das Leben ihres einzigen Sohnes, bot ihr eigenes im Tausch gegen seines an. „… töte mich an seiner Stelle –“
Voldemort lachte nur höhnisch und richtete seinen Zauberstab auf den kleinen Jungen, der sich hinter ihr an die Gitterstäbe seines Bettchens klammerte und das Schauspiel mit großen grünen Augen beobachtete.
„Dies ist meine letzte Warnung…“
„Nicht Harry! Bitte… hab Erbarmen… Erbarmen…“
Wurmschwanz war zu ihm übergelaufen. Zu ihm, der seine Macht dazu benutzte, um sich aller Feinde zu entledigen. Das passte zu dieser feigen Ratte! Ihr tränennasses Gesicht glänzte im Licht der Kinderlampe, die mit herunterbaumelnden Hexen über ihrem Kopf befestigt war.
„Bitte – ich tu alles –“
„Geh beiseite! Beiseite, Mädchen –“ Er würde es nicht tun. Er würde Harry nicht verschonen.
Voldemort hob seinen Zauberstab, doch er richtete ihn jetzt auf ihre Brust und seine Augen, in denen das Höllenfeuer loderte, glitzerten triumphierend.
Und dann wusste sie, dass es zu spät war. Ihr Mund öffnete sich zu einem Schrei der nie über ihre Lippen kommen würde.
Das Letzte, was sie wahrnahm, waren zwei Worte und ein scharfes Sirren. Das Geräusch des herbeieilenden Todes.
Dass ihr Körper wie eine Puppe ohne Halt zu Boden stürzte, bekam Lily Potter nicht mehr mit. In einer verrenkten Haltung lag sie da, das rote Haar wie ein samtiger Fächer um ihren Kopf ausgebreitet und die Augen, deren gebrochener Blick gegen die himmelblaue Decke gerichtet war, sahen nichts mehr. Auch wie Harry zu weinen begann, konnte sie nicht mehr hören.
Nach 21 Jahren hatte Lord Voldemort ihrem noch jungen Leben kaltblütig ein Ende gesetzt.
Doch ihr Opfer sollte nicht umsonst gewesen sein, wie sie bald herausfinden würde…
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Und? *gespannt bin*
Jenseits des Schleiers
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.. oder auch Mephalplügracoborinmoterliblut © Tetsu
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- Wohnort: Also im Gryffindorturm in Hogwarts und sonst daheim bei meiner Mutter
Hey also deine story ist bis jetzt ziemlich gut gelungen...du hast orignal teile aus den hp büchern benutzt und die atmosphäre schön dargestellt freu mich auf fortsetzung.
lg
lg
[img]http://img30.imageshack.us/img30/3440/sigfginny.gif[/img]
Die sig is von arathen
Der Ava is von Salamiwaffel. Vielen lieben dank dafür wunderschön :)
http://www.youtube.com/user/Celli994#p/a/u/0/ZIpSpKjy6RM
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Ich finde die Geschichte schön, würde aber an deiner Stelle vllt den letzten Teil weglassen und mit dem "Schrei, der nie über ihre Lippen kommen würde" aufhören.
Sonst finde ich die Geschichte aber wirklich gelungen!!!
Sonst finde ich die Geschichte aber wirklich gelungen!!!
http://elfenrechte.repage1.de
http://gvst.plusboard.de
I will go down with this ship
and I won't put up my hands and surrender!
There will be no white flag above my door!
I'm in love and always will be...
[i] Dido - White flag [/i]
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Re: Jenseits des Schleiers
Wow, die Geschichte ist echt sau schön geschrieben, mir sind fast die Tränen gekommen...
Und die Geschichte geht noch weiter, ja??
Dann freue ich mich auf mehr. =)
Nur eine Sache:

Und die Geschichte geht noch weiter, ja??
Dann freue ich mich auf mehr. =)
Nur eine Sache:
Wie kann sie das denn herausfinden?wolfsblut hat geschrieben: Doch ihr Opfer sollte nicht umsonst gewesen sein, wie sie bald herausfinden würde…
