
So, viel Spaß beim lesen. Und vielleicht schenkt ihr mir ja ein kleines Feedback? ;)
Godric brauchte vielleicht eine halbe Sekunde, um Helga am Arm zu packen und mit ihr zu disapparieren..
Aber nicht wie beabsichtigt, waren sie an Helgas Haus angekommen..
Sie waren an einer kleinen Lichtung, gleich neben einem kleinen See, der Helga irgendwie verzaubert vorkam, mitten im Wald angekommen. Spärliches Licht kam durch die Blätter der Bäume hindurch und alles was man hörte, waren die Geräusche des Sees und den Wind, der durch die Blätter zischte.
„Godric?“, fragte Helga irritiert „Wo sind wir hier denn gelandet?“
Godric schaute sie nicht an, er machte auch keine Anstalten irgendetwas zu sagen. Er ließ sich einfach auf den von Moos überwucherten Boden nieder und schaute wie hypnotisiert auf den See. Es sah so aus, als würde er über etwas nachdenken.
Helga wollte schon Anstalten machen einfach weg zu laufen, als Godric doch etwas sagte.
„Setz dich. Bitte..“ Seine Stimme klang gebrochen und sie waren mehr ein flüstern.
Das war Helga nicht von Godric gewöhnt. Sie wollte ihm trotzdem nicht trotzen und lies sich neben ihm auf dem Moos nieder.
Lange schaute Helga einfach nur auf den See und dachte nach. Sie fragte sich, was wohl Rowena jetzt machen würde. Sie wusste es nicht. Sie wusste gar nichts, keine Antworten, nichts. Ihr Kopf war, wenn man es genau nahm, einfach nur leer.
Sie schaute nach rechts, wo Godric saß, und fragte sich, was ihn wohl dazu veranlasste, sie hier her zu bringen und dann einfach nichts zu sagen. Erst dachte sie, es sei etwas passiert, aber was sollte schon passiert sein? Sie wusste es nicht..
„Ein wunderschönes Plätzchen..“ sagte Godric Gryffindor dann plötzlich, allerdings mehr zu sich selber. Helga schaute ihn nach diesen Worten an, er jedoch schaute immer noch wie gebannt auf den See.
„Weißt du,“ jetzt schaute er Helga direkt in die Augen „Ich war hier immer, als ich noch jünger war. Hier konnte ich immer am besten nachdenken und mich konnte niemand dabei stören. Ich habe noch nie jemanden hierhin mitgenommen und auch noch nie jemanden hier gesehen, allerdings war ich auch schon lange nicht mehr hier.“
Er hörte auf zu reden und Helga schaute gen Himmel, wo sie zwischen den Blättern der Bäume nun hier und dort Sterne leuchten sah. Godric hatte Recht, hier war es wirklich wunderschön, aber sie fragte sich immer noch, warum er sie hier hin gebracht hatte. Fragen wollte sie ihn aber nicht, sie wollte ihn lieber einfach nur sprechen lassen.
Seine Stimme verzauberte sie, sie klang anders als sonst. Sie klang sanft, nicht so energisch und wild wie sonst, sie war auch nicht laut und bestimmt.. Sie war eher leise und schüchtern, fast nur geflüstert. Helga hatte Mühe ihn überhaupt zu verstehen.
„Als ich immer hier her kam, waren hier auch meist noch Tiere, die mich getröstet haben, wenn ich traurig war.“, sprach Godric weiter, was Helga aus ihren Gedanken riss, „Früher hatte ich keine Freunde, ich hatte nicht einmal liebende Eltern. Alles was ich geschenkt bekam, war Arbeit und Schläge. Ich habe mich nie dagegen gewehrt. Das ist wohl schwer zu glauben, wenn man mich jetzt kennt, was?!..“ Er lachte kurz auf, fasste sich dann aber wieder.
Helga schaute ihn dabei zu und es entlockte ihr ein Lächeln. Sie hatte Godric noch nie so herzlich lachen hören, eigentlich hatte sie ihn noch nie Lachen hören, er war immer gefasst, egal was los war.. Das mochte sie an Godric, er bewahrte immer Ruhe und gab jedem ein Gefühl von Mut und Zuversicht. Er gab nie auf und war immer zur Stelle, wenn jemand Hilfe gebraucht hat. Das was er ihr erzählte, konnte sie wirklich schwer glauben. Godric war schon immer der Mutige von den Vieren gewesen, sie fragte sich, was wohl passiert war, dass er so mutig wurde..
„Du fragst dich bestimmt, wie ich dann so wurde, wie ich eben bin. Nun, dass kann ich dir erzählen, wenn du magst.“ Er schaute kurz zu Helga hinüber, diese nickte fast unmerklich und Godric fuhr fort. „Mein Vater hatte sich betrunken. Allerdings musst du dazu wissen, dass er immer völlig aggressiv wurde, wenn er betrunken war. Meistens schlug er um sich und schrie alles und jeden an, der im widersprach oder versuchte ihn zu beruhigen. Er kam in diesem Zustand jedoch niemals nach Hause, aber dieses Mal..“ Godric blickte auf den Boden und Helga glaubte eine Träne aus seinen Augen fließen zu sehen, bevor sie jedoch erkennen konnte ob sie sich täuschte oder nicht, schaute er auf den See, so dass sie sein Gesicht nicht mehr sehen konnte und sprach weiter.
„Dieses Mal kam er nach Hause. Meine Mutter schickte mich in mein Zimmer, weil sie nicht wollte, dass ich meinen Vater so erlebe. Die ganze Zeit hörte ich Schreie und Wimmern von unten, ich konnte es nicht mehr hören. Es zerriss mir mein Herz, nichts machen zu können und einfach nur wie ein Feigling in meinem Zimmer zu bleiben. Ich entschloss mich, mit allem Mut, der in mir steckte, runter zu gehen und meiner Mutter zu helfen, auch wenn ich nicht wusste, was mein Vater anstellte.“
Er schaute kurz zu Helga, dann wieder zum See. Sie sah Verzweiflung, Traurigkeit und Wut in seinen Augen, sie wollte ihn am liebsten trösten, zwang sich aber dazu, ihn einfach weiter sprechen zu lassen. Sie hatte ihn noch nie so erlebt. Er hatte auch noch nie mit Salazar, Rowena, oder auch ihr, bis jetzt zumindest, über seine Kindheit gesprochen. Es hatte sich auch nie einer von ihnen getraut, ihn zu fragen. Interessiert hatte es sie aber eigentlich alle, jedoch hatte sich keiner von den Dreien die Kindheit von Godric auch nur in kleinster Weise so vorgestellt.
Nach kurzer Zeit sprach er stockend weiter. „Das Bild, das sich mir bot war schrecklich. Meine Mutter lag auf dem Boden und mein Vater schlug immer wieder auf sie ein. Sie spuckte schon Blut und wimmerte und die Angst stand in ihren Augen geschrieben. Ich wollte schon aufschreien, bis ich an etwas dachte, was meine Mutter immer zu mir sagte ‚Glaube immer an dich selbst. Du kannst alles schaffen, wenn du es nur willst. Lass dich nicht von Meinungen anderer beeinflussen. Hör auf dein Herz, es sagt dir, was du tun musst.‘ Und dieser Spruch gab mir unheimliche Kraft. Ich holte meinen Zauberstab heraus, ging auf meinen Vater zu, sprach ‚Incacerus‘ und mein Vater lag am Boden. Er sträubte sich gegen die Seile, die sich um seinen Körper banden, konnte sich jedoch nicht wehren. Danach apparierte ich mit meiner Mutter ins St. Mungos, für sie war es jedoch zu spät.. Seitdem musste ich mich alleine durchschlagen, da ich nicht mehr zu meinem Vater wollte. Seitdem habe ich mir vorgenommen, mich nicht mehr zu verstecken, und seitdem bin ich nie wieder hier her gekommen.“
Helga schaute Godric an und wusste nicht was sie sagen sollte. Sie war so überwältigt von seiner Geschichte. Plötzlich schaute er ihr direkt in die Augen und fragte sie „Weißt du, warum ich wieder hier her gekommen bin?“ Bevor sich Helga völlig in seinen Augen verlor, sagte sie „Nein..“
„Dann lass es mir dir erzählen. Ich laufe nämlich schon wieder, wie ein Feigling vor etwas davon..“ Er schaute wieder zum See und dieser spiegelte sich in seinen Augen, was Helga völlig verzauberte. „Ich habe das noch nie für jemanden gefühlt, außer vielleicht für meine Mutter. Es fällt mir schwer das zu sagen, weil ich nicht weiß, wie ich es sagen soll..“
Er schwieg wieder. Plötzlich fiel Helga etwas ein. „Wie sagte deine Mutter immer? ‚Glaube immer an dich selbst. Du kannst alles schaffen, wenn du es nur willst. Lass dich nicht von Meinungen anderer beeinflussen. Hör auf dein Herz, es sagt dir, was du tun musst.‘ Ich bin mir sicher, egal was du sagen willst...“ Plötzlich hielt Godric ihr seinen Zeigefinger auf den Mund. „Gut, ich höre auf mein Herz. Helga.. wovor ich davon laufe, ist die Liebe. Ja, die Liebe zu dir..“ Mit diesen Worten stand Godric auf und wollte gehen.
Helga jedoch packte ihn am Arm. „Willst du denn gar nicht hören, was ich dazu zu sagen habe?“ Godric schaute sie verwundert an, setzte sich aber wieder neben Helga um vom jedem Wort, dass ihre Lippen verließ, verzaubert zu werden. „Ich fühle mich geehrt, dass du mir das alles erzählt hast. Ich hätte niemals gedacht, dass du einmal so warst. Ich finde es gut, dass du dich verändert hast. Du hast den Mut, den ich nie habe, du gibst mir Kraft und versprühst immer Ruhe, in Situationen in denen sich jeder aufregt.“
Helga stoppte und schaute gen Himmel, um sich zu sammeln. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Noch nie hatte ihr jemand gesagt, dass er sie liebte. Immer war es Rowena gewesen, die jeder mochte und liebte, sie war immer im Hintergrund. Aber was sie nicht verschweigen konnte war, dass sie Godric wirklich mochte, sehr mochte..
Sie schaute wieder zu Godric. Dieser blickte mal wieder zum See. Helga setzte stockend an „Godric..“ wurde aber von diesem gestoppt. „Bitte Helga, sag mir doch, ob du meine Gefühle erwiderst, oder nicht. Diese Ungewissheit treibt mich noch in den Wahnsinn.“ Verzweiflung lag in seiner Stimme. „Ja Godric, ja ich liebe dich.“ flüsterte Helga Godric zu. Ihre Lippen umspielte ein Lächeln, genauso wie seine, als sie sich in die Arme fielen und in Küssen versanken.