Nervös blickte Hermine sich im Café um. Wann war sie letztes Mal so nervös gewesen? Musste länger her sein,...vielleicht bei den ZAG’s? Nein, nicht mal da.
Ein Date zu haben war weitaus nervraubender! Vor allem für sie, Hermine. Und zudem noch ein Blind Date. Ein Schauer lief ihr über den Rücken.
Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Weder kannte sie den Jungen den sie vorhatte zu treffen, noch kannte er sie. Was wenn er sie, wie sie schon fast erwartete, hässlich finden würde?
Immerhin bekam sie diese „Bestätigung“ wirklich öfters, meist von Malfoy, zu hören.
Malfoy! Als ob ER sie interessieren würde! Wirklich, er war ihr mehr als egal! Nein, nicht egal, sie hasste ihn!
„Möchten Sie sich vielleicht setzen?“, fragte sie in dem Moment ein Wirt des Cafées.
„Äh...nicht wirklich. Ich,...also wissen Sie, ich warte auf jemandem! Ja, um genau zu sein, hab ich ein Date! Ein Blind Date! Verdammt, schauen Sie mich nicht so an! JA ICH! Finden Sie etwa auch, ich wäre zu hässlich? Ja? Wollen Sie das sagen? Nur zu! Machen Sie doch.“, plapperte sie drauf los und ließ, unbemerkt, ihren ganzen Frust an ihm aus.
Erschrocken zuckte sie zusammen: „Tut mir Leid, wirklich...ich.“
Doch der machte nur eine wegwerfende Handbewegung: „Immer das Selbe...“
Gott, sie war WIRKLICH nervös!
Hektisch fuhr sie sich durch ihre braunen, wirren Locken und überprüfte ihr Spiegelbild im Spiegel neben der Tür.
OH-MEIN-GOTT. Entsetzt starrte sie auf ihren Hals, an dem sich Unmengen von roten Flecken gebildet hatten!
Ihre Stimme sank auf den Null Punkt...oder darunter. Ihre Chancen, halbwegs akzeptabel auszusehen waren also somit vergessen.
„Mine“, schalt sie sich, „bleib gaaanz ruhig.“
Sie ließ ihren Blick über die Gäste des Cafés gleiten, in der Hoffnung einen Jungen mit einer roten Rose zu entdecken. Ja, romantisches, aber kein ungewöhnliches, Erkennungszeichen.
„Brr“, machte sie, als sie einen kalten Luftstoß spürte und drehte sich zur Tür um, die gerade aufgegangen war.
„GRANGER?“
„MALFOY?“
„WAS WILLST DU DENN HIER?“, fragten beide erschrocken und starrten sich entgeistert an.
Malfoy fasste sich jedoch als erster wieder und stellte wieder seinen neutralen, überheblichen Gesichtsausdruck zur Schau: „Ich, Granger, habe zufällig eine Verabredung, im Gegensatz zu dir.“
„Woher willst du wissen, dass ich keine habe?“, giftete sie und funkelte ihn an.
„Hast du denn eine?“
„Wenn du es genau wissen willst, habe ich eine, ja“
„Der Arme Junge.“, meinte Malfoy gehässig, ließ Hermine stehen und setzte sich an einen Tisch.
Hermine ballte ihre Hände zu Fäusten! Wieso dachte Malfoy nur immer, SIE könnte keine Verabredung haben? Gut, sie hatte noch kaum welche gehabt. Um genau zu sein: KEINE (wenn man von Viktor mal absah).
Und wenn sie noch ehrlicher zu sich selbst war, hatte sie noch nie einen Freund gehabt. Nein, sie führte wirklich das Liebesleben einer 11jährigen.
Erbärmlich!
Aber gut, deshalb war sie ja jetzt hier! Um das zu ändern!
Bestimmt steuerte sie auf den noch einzigen freien Tisch im ganzen Café zu. Den neben Malfoy.
„Was machst du eigentlich in einem MUGGLECAFÉ?“, fragte sie Malfoy verblüfft und ließ sich auf den Sitz fallen.
„Geht dich das etwas an, Granger?“
Hermine schluckte und blieb stumm. Wo blieb nur ihr verdammtes Blind Date? Was, wenn der Junge sie verarscht hatte? Nein, ausgeschlossen! Sie kannte ihn...sie kannte sein Innerstes!
„Bist du heute wieder schnulzig, Hermine!“, dachte sie und seufzte, was Malfoy spöttisch aufblicken ließ: „Na kommt er nicht? Kann man ihm nicht verübeln, was?“
„Ach! Das sagst du Malfoy...“, sagte Hermine und lachte gezwungen, „wo bleibt denn deine Verabredung? Ich meine, natürlich könnte man es ihr wirklich nicht verübeln, wenn sie keine Lust hätte sich auf eine Verabredung, die auf dem geistigen Niveau von 10jährigen beruht, einzulassen. Findest du nicht?“, konterte Hermine und sah ihm wütend in die Augen.
Wenn ihr Date nicht vor Malfoys ankam, wollte sie im Boden versinken!
Hätte sie die Handynummer ihres, noch nicht anwesenden Dates, könnte sie ihn anrufen. Aber nein, er hatte sich strikt geweigert ihr seine Nummer zu geben.
Als sie nachgehackt hatte, hatte er etwas von: Naja...ich hab keins, gelabert. DAS war nun wirklich sonderbar, aber Hermine hatte nicht nachbohren wollen.
„Nun ja. Jetzt wäre nur noch die Frage zu klären, was beim ersten Date besser zu verheimlichen wäre...Dummheit? ODER Hässlichkeit?“, lachte Malfoy gehässig, „Ich persönlich kann mir denken, was. Und du, Misses Neunmalklug?“
Hermines Gesicht nahm die Farbe einer überreifen Tomate an: „MALFOY, HALT DEN MUND!“
„Wieso denn? Ich meine, es war doch nur eine einfach Frage. Komm schon, Granger, die dürftest du wirklich lösen können. ODER soll ich dir helfen?“
„Nein danke!“
Nervös trommelte sie mit ihren Finger auf dem Tisch vor ihr herum.
Da erblickte sie aus den Augenwinkeln eine rote Rose. Erleichtert blickte sie auf.
„Da bist du ja“, lachte sie und starrte...in die Augen von Malfoy.
„Wie?“, fragte dieser verblüfft und legte die rote Rose, die er gerade hinter seinem Rücken hervorgezaubert hatte hervor.
„Ich...“, stotterte Hermine überrascht und fixierte die rote Rose, „Äh...“
„JA?“
„Also...ich...“
„Schon in Ordnung Granger.“, sagte Malfoy überraschend.
War er? Ist er? Nein...oder? Er konnte unmöglich ihr Blind Date sein. NICHT Malfoy. Erstens weil er nicht so nett sein konnte, wie der Junge, den sie über das Internet kennen gelernt hatte und zweitens aus dem entscheidenden Grund, weil Malfoy so etwas wie einen Computer doch gar nicht kannte.
Sie atmete, über ihre Feststellung erleichtert, aus und lächelte.
„Ich dachte nur, du wärst mein Blind Date.“, sagte sie und wunderte sich im nächstem Moment über sich selbst.
Wieso hatte sie das jetzt gesagt? Toll wirklich! Damit machte sie sich wieder lächerlich.
„Du dachtest WAS?“, fragte Malfoy verwirrt.
„Ach...nichts“
„Granger, du hast wirklich ne Schraube locker“, flüsterte Malfoy, doch als Hermine ihm in die Augen sah, glaubte sie Verwirrtheit darin erblicken zu können.
Konnte es wirklich sein, dass er ...
„Gott Hermine, hör auf damit“, ermahnte sie sich, „natürlich ist er es nicht! Malfoy hat Recht, du tickst nicht mehr richtig!“
Oder?
2. Kapitel
Während Hermine auf ihren Fingernägeln rumnagte und Malfoy sie verblüfft beobachte, als erwarte er eine Antwort, auf sein Flüstern, musste sie zugeben, dass der Gedanke, dass Malfoy vielleicht ihr Blind Date war, gar nicht so abwegig sein könnte.
Gut, selbst Malfoy, der absolut nichts mit Muggelcomputern zu tun hatte, konnte sich Zugang zu einem beschaffen, wenn gleich er dies sicher nie zugeben würde. Und schon gar nicht von ihr!
Was ihr aber absolut nicht in den Kopf gehen wollte, war, dass dieser Junge, mit dem sie sich, nun man bedenke, schon 3 Monate, Mails hin und herschickte, einfach komplett anders war.
Das konnte doch einfach unmöglich MALFOY sein!
Und wenn, dann musste sie sich absolut in ihm getäuscht haben.
Dieser Malfoy, der sie momentan so verblüfft musterte, war absolut widerwärtig, hinterhältig und unberechenbar. IHR Blind Date aber war das absolute Gegenteil. Nett, höflich, witzig, aber nicht höhnisch und vor allem konnte man sich mit ihm unterhalten, was man von Malfoy ja wohl nicht behaupten konnte.
Immerhin hatte sie jetzt schon 5 lange (um es zu betonen: grausame!) Schuljahre mit ihm verbracht...
„Wobei. Nein nicht verbracht. Ich habe mir nur 5 Jahre lang seine Gemeinheiten anhören müssen...“, verbesserte sie sich in Gedanken.
Und dann viel ihr plötzlich etwas ein, was sie grinsen ließ.
Wenn also Malfoy wirklich ihr Blind Date war, war doch die ganze Situation für ihn genauso peinlich. Wenn nicht noch mehr.
Sie war ein Schlammblut! S-C-H-L-A-M-M-B-L-U-T! Und Malfoy hasste sie doch aus diesem Grund noch viel mehr. Wäre es nicht absolut peinlich, wenn sich herausstellen würde, er hätte sich mit einem Schlammblut verabredet?
„Was ist, Granger?“, meldete sich Malfoy wieder zu Wort.
„Oh...ich hab mich nur gerade gefragt, auf wen du eigentlich wartest!?“, lügte Hermine und lächelte weiter.
„Wie gesagt, ich habe eine Verabredung.“
„Und das ist nicht zufälliger Weise ein Blind Date?“
Hermine schenkte ihm ein zuckersüßes, klebriges Lächeln und klimperte mit den Wimper.
„GRANGER? Worauf willst du hinaus?“, spuckte Malfoy förmlich heraus und verzog angewidert das Gesicht.
„Ach...ich denke, DAS weißt du sehr gut.“, sagte Hermine leise und konnte sich ein leises Kichern nicht verkneifen.
Mittlerweile war sie sich ZIEMLICH sicher, dass Malfoy ihr Blind Date war. So viele Zufälle konnte es doch wirklich nicht geben!
„Nein Granger, das weiß ich nicht.“, zischte Malfoy, doch in seinem Blick war Unsicherheit und Verzweiflung zu erkennen.
„Soll ich es dir etwa erklären?“, säuselte Hermine, blickte ihm direkt in die Augen und bevor Malfoy etwas erwidern konnte, fuhr sie fort: „Du und ich haben ein Blind Date. JA! Du und ich, das Schlammblut. Malfoy hat sich durch Geschreibsel zu einem SCHLAMMBLUT hingezogen gefühlt. ZU EINEM SCHLAMMBLUT.“
Triumphfierend starrte sie ihr Blind Date an.
Es fühlte sich wirklich wahnsinnig gut an, Malfoy seine jahrlangen Beschimpfungen endlich heimzuzahlen.
„Ich weiß nicht...von was...du redest“, gab Malfoy schwach von sich.
Er war es! Eindeutig!
„Oh doch das weißt du.“, lächelte Hermine und nickte in Richtung rote Rose.
„Und wenn es so wäre?“
Malfoy hatte blitzschnell seine Taktik geändert und grinste sie nun überheblich an: „Wer sagt dir, dass es nicht alles Absicht war und ich dich, samt Blaise, verarschen wollte? Na Granger, schon darüber nachgedacht?“
Hermine grinste: „Tja...selbst wenn es so wäre, wer sagt dir, dass ich dich nicht übers Ohr hauen wollte und dich, samt Ginny, verarschen wollte?“
„Dann wäre ja alles geklärt“, konterte Malfoy und machte Anstalt sich zu erheben.
„Naja. Mich persönlich würde ja wirklich noch so einiges interessieren“, sagte Hermine plötzlich und hätte sich dafür ohrfeigen können.
„Ja?“, fragte Malfoy auch so gleich und zog seine Augenbrauen spöttisch in die Höhe.
„Ja.“
„Was denn zum Beispiel?“
Sie konnte förmlich spüren, wie er sich jedes Wort auf der Zunge zergehen ließ: „Vielleicht wieso ich so unheimlich gut aussehe? Oder wieso du noch nie ein Date hattest und selbst dein Blind Date ein Reinfall war?“
Sie schluckte schwer: „Nein. Ich wollte eigentlich fragen, wer all deine Mails für dich getippt hat, aber ja, das andere frage ich mich auch.“
OH MEIN GOTT! Was hatte sie eben gesagt? NEIN! HATTE SIE? HATTE SIE? HATTE SIE.
Mühsam konnte sie sich verkneifen, nicht die Hand vor den Mund zu schlagen.
Sie hatte auch wirklich heute ihr Gehirn zu Hause gelassen.
„Ach ja?“
Am liebsten hätte sie ihm sein überhebliches Grinsen vom Gesicht geschlagen.
„Du willst also wissen, wieso ich so unheimlich gut aussehen? Ja?“, säuselte er und grinste gehässig.
Hermine schluckte. Was, um Gottes willen, hätte sie darauf auch erwidern können?
„Weißt du, Granger, du bist wirklich absolut erbärmlich!“
„Ich weiß.“, sagte sie leise, doch er hörte es trotz allem.
„Die Mails waren alle von mir. Mir allein.“, fügte er grinsend hinzu, „Ich kann intelligent wirken, wenn ich will, was? Tja Granger, es war wirklich ein Spaß dich zu verarschen. Vor allem, weil du so gezielt darauf reingefallen bist. Blaise ist ein Genie! Er hat alles genauso vorausgesagt. Ich persönlich hatte ja Anfangs Zweifel, da ich dich für klüger gehalten hätte... tja...“
Am liebsten wäre sie vor Scham im Boden versunken. Wieso hatte sie ihn nicht einfach gehen lassen? Und wieso, verdammt noch mal, hatte sie gesagt, sie würde es interessieren, wieso Malfoy (!!) so verdammt gut aussehen würde.
Tat er doch gar nicht!
Sie spürte selbst, wie sehr es gelogen war.
Natürlich sah er unheimlich gut aus. Mehr als das. Nicht umsonst hatte er seinen Titel als „Slytherinprinz“ erhalten.
Die Frage war nur, wieso es sie plötzlich interessierte.
„Weil du verdammt noch mal auf ihn reingefallen bist, Hermine! Du dachtest, er habe alles selbst geschrieben, dass er eigentlich ganz anders sein könnte. Gott, was mach ich nur mit dir...?!?“
Sie, Hermine Granger, hatte sich von Malfoy komplett verarschen lassen.
Wenn morgen die Schule wieder anfangen würde, konnte es sich nur um Tage handeln, bis es ganz Hogwarts wusste.
OH MEIN GOTT!
„Was willst du?“, schrie sie ihm quer durchs ganze Café hinterher, da er schon aufgestanden war und davonlief.
Grinsend, als hätte er ihre Reaktion erwartet, drehte er sich um.
„Was soll ich VON DIR schon wollen, Granger?“
Ja was denn?
„Ich könnte dir helfen...Pansy...loszuwerden!“, kam es wie von selbst über ihre Lippen.
Verblüfft fixierte Malfoy sie.
Ja, sie hatte letztes Jahr eindeutig mitbekommen, wie wohl fast jeder, dass Malfoy mehr als nur genervt über Pansys Anhänglichkeit war. Und sie wollte sich einfach nicht abwimmeln lassen.
„Und du glaubst, ich würde das nicht alleine schaffen, was?“, fragte er und lachte.
Das ganze Café hatte ihnen mittlerweile ihre Aufmerksamkeit geschenkt.
Peinlich berührt sprang sie auf und zog Malfoy zur Tür hinaus: „Nicht hier!“
Als sie Malfoy in eine Sackgasse gezogen hatte, in der weit und breit keine Menschenseele zu sehen war, seufzte sie erleichtert auf.
Grinsend musterte Malfoy sie: „Ist das dein Ernst Granger? Oder verstehe ich dich falsch?“
„Nein.“, flüsterte sie und blickte zu Boden.
„Du bietest dich also an, meine Freundin zu spielen, damit Pansy mich in Ruhe lässt?“, fragte er und lachte.
„Meinst du etwa ich will, dass ganz Hogwarts von unserem Date erfährt?“, fragte sie peinlich berührt und starrte immer noch den Asphalt vor ihr an.
„Date? Granger, du hast wohl wirklich noch nie eines gehabt, wenn du DAS ein Date nennst“, lachte Malfoy hohl.
„Halt dein verdammtes Maul, Malfoy. DAS tut ja jetzt wohl absolut nichts zur Sache“
„Wie Recht du hast“
Sie musste nicht aufblicken um sein Gesicht zu sehen. Auch so war sie sich ziemlich sicher, dass er spöttisch grinste und sich über sie lustig machte.
„Also?“, hackte sie schließlich, nach ein paar Schweigeminuten nach.
„Wieso glaubst du, dass ich annehmen würde? Du bist ein Schlammblut, Granger, schon vergessen? Außerdem hast selbst DU zugegeben, dass ich mehr als nut gut aussehe, also wieso denkst du überhaupt, dass ich mir nicht einfach so jemand anderes schnappen könnte um Pansy loszuwerden?“
Er hatte sich zu ihr vorgebeugt und sein heißer Atem streifte ihren Nacken, was sie erschaudern ließ.
„Reiß dich zusammen HERMINE!“
„Ich weiß nicht.“, stotterte sie verzweifelt.
Wie hatte sie auf die Idee kommen können, er würde annehmen? Völlig Absurd!
„Ach, hohl mich der Teufel, Granger, ich nehme deinen Vorschlag an.“
Verblüfft hob sie ihren Kopf und starrte in Malfoys stahlgraue Augen.
t.b.c

ich hätt gern verbesserungsvorschläge, anregungen, bemerkungen, etc.... vielleicht aber auch mal gaaanz klitzeklein bemerken, dass es meine erste ist UND ich muss anmerken: ICH HABE KEINEN BETA! ... UND ich bin in Rechtschreibung ne absolute Niete...