The pain I'm used to (HG/SS)

Hier könnt ihr eure Fanfictions und Gedichte zu Harry und seiner Welt vorstellen.

Moderator: Modis

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Jane_Higgins
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Re: The pain I'm used to (HG/SS)

Beitrag von Jane_Higgins »

So, da ich morgen nicht so viel Zeit haben werde, und wahrscheinlich auch kein Kapitel online stellen kann, gibt's jetzt noch eins. :smile:
Aber ich warne euch vor! Wir nähern uns dem Ende.


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Kapitel 15: Die Sache mit der Wahrheit

„Wie bitte?“ Severus hatte seinen Blick nicht von Neville gelassen und sich nun ganz zu ihm umgedreht.

„Na...naja...in meinem Lieblingsbuch 'Die wundervolle Welt der Pflanzenkunde und deren Geheimnisse' steht, das Schlangenkraut und Herztrost besonders für Heiltränke geeignet sind. Sie lassen offene Wunden und Entzündungen schneller verheilen und dämmen die eventuellen Schäden an Herz und Kreislauf ein.“

Neville sah wie es in Snapes Kopf arbeitete und er wurde noch etwas mutiger. Also ging er ein paar weitere Schritte in den Raum und sah unter den Zutaten weder das eine noch das andere.

„Haben sie...das denn nicht gewusst?“ traute er sich nun auch noch zu sagen, was Snape wieder aus seinen Grübeleien holte.

Aber anstatt auf ihn loszugehen und ihn zu beschimpfen, wie Neville schon befürchtete, ging Severus eilig zu seinem Vorratsregal, schob Gläser hin und her und kam mit zwei Gefäßen wieder zurück. Die stellte er auf dem Tisch neben dem Kessel ab, schob das Schneidebrett und das Messer davor und sah Neville herausfordernd an.

„Wenn das so ist, dann wissen sie doch sicherlich auch wie man die Pflanzen verwendet, nicht wahr?“

Severus hatte seinen Ohren nicht getraut, als der tollpatschige Longbottom ihn nach diesen Pflanzen gefragt hatte. Natürlich wusste er welche Wirkung sie hatten, aber dabei war ihm leider entfallen, das er diese auch durchaus in seinem Heiltrank verwenden konnte und somit eine bessere und schnellere Wirkung erzielte.

Soweit war es schon mit ihm gekommen, das er wichtige Extrazutaten vergaß und sich nun von dem Klassenschlechtesten in Zaubertränke helfen lassen musste. Jedoch überspielte er seine Verblüffung sofort mit seiner einschüchternden, und bei Neville am meisten erfolgreiche, Lehrermanier und stellte ihn auf die Probe. Dabei vergaßen beide, dass Neville eigentlich wieder gehen wollte.

„In dem Buch steht...“ begann Neville während er zögerlich auf den Tisch zuging. „...das man das Schlangenkraut in feine Streifen schneiden und im letzten Kochvorgang dazugeben soll. Und das Herztrost muss man auskochen und zum Schluss, wenn der Trank abgekühlt ist, den noch warmen Sud unterrühren. Nimmt der Trank dann eine azurblaue Farbe an, hat man alles richtig gemacht.“

Neville erklärte es genauso, wie es in dem Buch stand. Zumindest glaubte er sich daran zu erinnern, das es genauso dort aufgeschrieben war. Als er neben Snape zum stehen kam, griff er vorsichtig nach dem Messer und den Gefäßen und bearbeitete unter dem strengen Blick seines ehemaligen Lehrers die beiden Zutaten. Wortlos stellte Severus einen weiteren Kessel gefüllt mit Wasser auf eine zweite Kochstelle und zündete es an.

Hermine brauchte einen Moment um sich zu fangen. Sie stand immer noch völlig ungerührt vor dem Schrank und starrte in das Denkarium. Ihre Gedanken waren so überladen, das sie mit leerem Blick nach vorne sah. Ein weiteres, etwas lauteres Knarren aus dem Flur schreckte sie auf und sie beeilte sich alles wieder wie vorher aussehen zu lassen. Die Erinnerung kam wieder in die Phiole, die Phiole zurück an seinen Platz, das Denkarium wieder in die Schublade und Hermine selbst wieder aus dem Zimmer. Sie schloss die Tür und blickte einige Minuten in den Flur und auf die Treppe, aber da war niemand. Langsam ging sie weiter, doch mitten auf der Treppe musste sie sich setzten.

Es war alles geplant. Voldemort hatte alles gewusst und sie überrumpelt. Diese Erkenntnis traf sie plötzlich wie ein Schlag und trieb ihr die Tränen in die Augen. Alle ihre Freunde und Bekannten waren gestorben, weil man den dunklen Lord am Schluss doch unterschätzt hatte. Er hatte für alles gesorgt und er einzige Mensch, der es hätte verhindern können, war zum Nichtstun und zusehen verdammt, musste einen Unbrechbaren schwören um seine Fassade aufrecht zu erhalten. Und jetzt war er zum Schweigen verurteilt, um nicht selber zu sterben. Also war er immer noch gut, wollte das alles nicht einmal wirklich und musste es aber all die Zeit tun, damit er sein eigenes Leben nicht gefährdete. Deshalb hatte er auch Neville laufen lassen. Die Nachricht über die Organisation musste in ihm eine neue Hoffnung, einen Lichtblick, geweckt haben.

Und dann fiel ihr die Prophezeiung wieder ein und sie begriff. Das mit dem Schweigen war ihr jetzt schon klar und das doppelte Leben war Severus Spionagezeit. Er musste zwei verschiedene Personen mimen und durfte niemandem etwas verraten. Die erste Frau war Lily, Harrys Mutter, die er am Schluss nicht retten konnte und die zweite Frau war Hermine. Sie selbst war diejenige, die gemeint war. Schließlich war sie die klügste Hexe in ganz Hogwarts und wohl die Einzige, die überlebt und das Gefühl hatte, das etwas nicht stimmte. Wobei sie eine der wenigen war, die überhaupt überlebt hatten. Aber unterstütze das die Prophezeiung nicht noch.

Doch das Wichtigste war, das es einen Ausweg gab. Sie konnten diese Grausamkeit endlich beenden und den langersehnte Frieden wieder in die Welt bringen. Sie mussten nur einen Weg finden. Doch es gab auch da wieder einen Haken. Denn sie musste Snape gestehen, das sie es wusste und das würde ihm wohl überhaupt nicht passen. Er würde wahrscheinlich wieder an die Decke gehen. Und dann kamen ihre Gedanken zurück zu Neville, der immer noch unten im Labor war. Also sprang sie auf und machte sich auf den weg zur Kellertür.

„Neville?“ rief sie laut nach unten und hörte kurz danach eine Tür aufgehen.

Neville und Severus hatten sich leicht erschreckt, als sie Hermine rufen hörten. Sie waren völlig in dem Heiltrank versunken und beendeten gerade den letzten Kochvorgang. Doch Neville war auch erleichtert, denn er schien genug Zeit geschindet zu haben. Also wandte er sich vom Kessel ab und ging zur Tür.

„Ja?“ rief er zurück.

„Was machst du denn da unten? Ich habe dich gesucht. Ich dachte, du wolltest wieder gehen?“

„Ach so, ja. Ich komme.“ ein letztes Mal wandte er sich zu Snape um.

„Den Rest bekommen sie ja sicher alleine hin.“ welch dumme Feststellung, aber er musste noch etwas anderes loswerden. „Danke, das sie...naja...sie wissen schon.“

Und ohne auf eine Antwort zu warten ging er wieder zurück zu Hermine. Snape hätte eh nichts antworten können, denn er fasste nicht, dass Neville sich gerade wirklich bei ihm bedankt hatte. Er wusste natürlich, dass es nur deswegen war, weil er ihn am Leben ließ. Aber dennoch war er nicht darauf gefasst, dass er sich dafür wirklich bedankte. Ob Hermines gutes Zureden von letzter Nacht eine Rolle dabei spielte? Und schon waren seine Gedanken wieder bei dem Kuss. Severus schüttelte sich kurz und kümmerte sich weiter um dem Trank.

„Hat es geklappt?“ fragte Neville direkt, nachdem sie im Garten standen.

„Ja. Ja, das hat es. Danke Neville! Ohne dich hätte ich das nicht geschafft.“ sie lächelte zaghaft.

„Wirst du mir jemals erzählen, was du wirklich gemacht hast?“

Bei Hermines leicht abwesenden und zugleich besorgten Gesichtsausdruck, wurde ihm klar, dass es nichts mit Hermines Zauberstab zu tun hatte. Sonst hätte sie ganz anders drein geblickt. Und der überraschte Ausdruck der jetzt ihr Gesicht zierte, bestätigte seine Vermutung nur. Also lächelte er beruhigend zurück.

„Ja. Irgendwann.“ 'Wenn ich dann überhaupt noch die Möglichkeit dazu habe!' beendete sie gedanklich den Satz.

Beide nahmen sich noch einmal fest in die Arme und Neville versprach ihr regelmäßig zu schreiben. Hermine bat ihn wiederum Charlie und Percy von ihr zu grüßen, was er ausrichten wollte. Dann sah sie Neville dabei zu, wie er durch die Hecke verschwand. Nach wenigen Momenten ging auch sie wieder ins Haus.

Hermine zog sich sofort in ihr Zimmer zurück. Sie wollte Snape jetzt nicht über den Weg laufen. Dann würde sie wohl Gefahr laufen, sich irgendwie zu verraten. Außerdem musste sie das alles nochmal in Ruhe überdenken und versuchen einen Weg aus dieser Situation zu finden.

Snape spürte Nevilles Verschwinden durch ein kleines Kribbeln der Magie und augenblicklich entspannte er sich wieder. Der Trank war mittlerweile fertig und hatte die azurblaue Farbe angenommen. Natürlich notierte er sich die beiden Zutaten, damit er sie auch weiterhin verwenden würde und ging dann nach oben. Hermine war nirgends zu sehen und er vermutete, das sie sich in ihrem Zimmer befand. Eigentlich war ihm das auch ganz recht so. Denn er hatte heute noch etwas anderes vor.

Er nahm seinen Mantel, steckte ein eingerolltes Pergament ein und machte sich auf den Weg. Kurz darauf erschien er vor Malfoy Manor und ging ohne anzuklopfen oder sich sonst irgendwie anzukündigen hinein. In der Eingangshalle sah er noch wie Luna und Parvati schnellen Schrittes in die Küche verschwanden. Lucius wilde Flüche konnte er bis hier hin hören und er konnte sich gut vorstellen, das er auch so noch eine angst einflößende Wirkung hatte. Auch wenn er nichts ausrichten konnte.

Severus betrat seinen Salon und sah in auf der anderen Seite des Raumes am Kamin sitzen und erzürnt in die Flammen starren. Auf leisen Sohlen ging er zu ihm, doch Lucius hatte ihn längst bemerkt.

„Was willst du hier, Severus? Dich an meinem Abbild ergötzen?“

„Wie ich sehe, war dir diese Zeit eine Lehre.“ die Ironie war kaum zu überhören.

„Ich vermodere hier in diesem Haus, kann nichts anderes tun als dumm herum zu sitzen oder vor Langeweile die Treppen auf und ab zu gehen und du hast nichts besseres zu tun, als hier aufzutauchen und irgendwelche bescheuerten Witze zu reißen?“

Jetzt stand Lucius ihm mit wutverzerrtem Gesicht gegenüber und blitze ihn an. Doch Severus erwiderte seine Provokation nur mit einem kühlen Blick.

„Denkst du etwa, dass du hier derjenige von uns Beiden bist, der sich in einer Position befindet um Forderungen zu stellen?“

Lucius wollte schon etwas erwidern, aber Severus hob eine Hand und zeigte ihm gebieterisch auf inne zuhalten. Er entfernte sich ein paar Schritte von dem blonden Mann, um ihn dann wieder anzusehen.

„Aber ich will heute mal nicht so sein. Denn im Gegensatz zu dir, bin ich ein besserer Mensch. Ich weiß, wann ich Gnade walten lassen kann. Da ich dich schließlich noch brauche, werde ich dir deine Fessel abnehmen. ABER...“ bevor Lucius triumphieren konnte, hielt Severus ihn schon auf. „...nur unter einer Bedingung. Du wirst mir dieses Pergament unterschreiben.“

Und damit zog er die Pergamentrolle hervor, die er bei sich trug, faltete sie auf und legte sie auf dem kleinen Beistelltisch neben dem Kamin ab. Lucius beäugte kritisch das Schriftstück.

„Was ist das?“

„Das, mein Lieber, ist deine Einverständniserklärung. Wenn du unterschrieben hast, liegt der gleiche Zauber auf dir wie vorher durch die Fußfessel. Nur mit dem unterschied, dass du dich frei bewegen und zu jedem Ort apparieren kannst, zu dem du willst.“

„Und das nennst du Gnade?“ brüllte Lucius.

„In deinem Fall schon. Schließlich weiß ich, was du alles getan hast. Und glaub ja nicht, das ich dich unterschätze oder mein Leben auf die leichte Schulter nehme. Also such es dir aus. Deine Unterschrift und dafür Bewegungsfreiheit oder weiterhin die Fußfessel und...wie du es so schön formuliert hast...dafür in deinem Haus vermodern. Also?“

Zähneknirschend ging Malfoy auf und ab, sah abwechselnd zu dem Pergament und Severus, um dann wieder auf und ab zu gehen. Severus wusste, dass das alles nur Show war und deshalb wartete er geduldig, bis Lucius merkte, das er damit keine Chance hatte. Eine schwarze Feder und ein Glas Tinte erschienen neben dem Pergament und Lucius stoppte. Dann schnaubte er, kam zu dem Tisch und setzte seine Unterschrift auf die Linie. Nachdem er geendet hatte verbrannte das Blatt augenblicklich und es gab kein zurück mehr für den Hausherrn.

„Dann wünsche ich dir viel Spaß bei deinem ersten Spaziergang an der frischen Luft.“ sagte Severus, als er die Fußfessel wieder in Händen hielt.

Da es keine Antwort gab, drehte Snape sich zufrieden grinsend um und machte sich wieder auf den Rückweg. Er wollte wirklich nicht länger als nötig bleiben. Von Lucius aus bestand weiterhin keine Gefahr. Natürlich hätte Severus ihm die Fessel lassen können, aber irgendetwas in ihm sagte, dass er Lucius zumindest wieder das Haus verlassen lassen musste. Auch wenn er es nicht gerne zugab, folgte er in letzter Zeit sehr oft seinem inneren Gefühl. Genau wie bei Hermine und dem Kuss. Bevor er apparierte strafte er sich für diesen erneuten Gedanken.

Hermine stand mittlerweile wieder in der Küche und war total in Gedanken versunken. Sie fasste es immer noch nicht, was sie gesehen hatte. Aber was sie noch mehr schockte war die Tatsache, das Severus nicht mal nach Voldemorts Tod seine Ruhe hatte. So viele Jahre musste er sich selbst aufopfern um zu versuchen die zu beschützen, die es nötig hatten und jetzt saß er selber so tief in der Falle, dass er nicht mal alleine wieder herauskam.

So bemerkte sie auch nicht, wie Severus wieder auftauchte und sich zu ihr in die Küche gesellte. Sie spülte gerade das Geschirr vom Frühstück und sah dabei aus dem Fenster. Ihr Ausdruck im Gesicht gefiel Snape irgendwie nicht und er fragte sich, ob das mit Nevilles Abreise zu tun hatte. Den kleinen Stich in seiner Brust ignorierte er geschickt dabei. Er stellte sich schräg hinter Hermine und wollte sie gerade ansprechen, als...

„Man muss doch irgendwas gegen diesen Schwur machen können.“ murmelte Hermine plötzlich vor sich hin, während ihre Gedanken immer noch rasten.

„Welcher Schwur?“
"Die geliebt werden, können nicht sterben, denn Liebe bedeutet Unsterblichkeit."
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Bella-
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Re: The pain I'm used to (HG/SS)

Beitrag von Bella- »

Wieder mal zwei super Kapitel :)
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snape13
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Re: The pain I'm used to (HG/SS)

Beitrag von snape13 »

Ein super Kapitel!!
Und diesmal hab ich WIRKLICH nichts dran auszusetzen:)
Wenn es bald schon zuende ist, wie wollen sie dann noch die welt retten?:D
Na ja, aber das mit dem Neville und dem Heiltrank ist wirklich cool!!
Hoch lebe die Schule-so hoch das niemand mehr dran kommt:)

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Dominique Delacour
EuleEule
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Re: The pain I'm used to (HG/SS)

Beitrag von Dominique Delacour »

Schade, dass es bald aus ist! :cry: Es hört sich aber noch gar nicht nach Ende an...
Freu mich schon, wenn ich weiterlesen kann!
All you need is Love

Anele
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Registriert: 24.02.2013 14:04

Re: The pain I'm used to (HG/SS)

Beitrag von Anele »

Cool. Weiterschreiben.
Und nichts kann mich aufhalten! --- Mist! Kindersicherung...

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Jane_Higgins
EuleEule
Beiträge: 346
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Re: The pain I'm used to (HG/SS)

Beitrag von Jane_Higgins »

Und schon geht's weiter!
Danke für eure Kommis!
Ich hoffe, ich bekomme noch welche, auch wenn wir uns dem Ende nähern! :D


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Kapitel 16: Der Ausweg?

Hermine riss erschrocken die Augen auf und hielt den Atem an. Hatte sie das gerade wirklich laut gesagt? Und Severus hatte es natürlich mitbekommen. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Hermine traute sich nicht sich umzudrehen oder sich auch nur zu bewegen. Was Snape ganz und gar nicht davon abhielt. Er kam noch näher an sie heran, bis sie seinen Atem in ihrem Nacken fühlen konnte.

„Ich habe sie etwas gefragt, Miss Granger. Bekomme ich die Antwort heute noch?“

Immer noch unfähig irgendetwas von sich zu geben, atmete sie tief durch und zwang sich zur Ruhe. Ihr musste irgendetwas einfallen, eine Ausrede oder sonst etwas.

„Das war ein Ablenkungsmanöver, nicht wahr?“ Hermines Herz beschleunigte sich. „Longbottom! Er wäre niemals freiwillig in mein Labor gekommen. Für was sollte er ihnen Zeit...“

Als er abbrach, stockte Hermine der Atem. Er wusste es, gerade war es ihm klar geworden. Langsam drehte sie sich um, darauf gefasst, dass Severus sie mit seinen Blicken erdolchen würde. Und das war auch gar nicht schlecht geschätzt. Vorsichtig wich sie vor ihm zurück, während er sie nicht aus den Augen ließ.

„Sie haben es gesehen. Sie waren in meinem Räumen und haben es sich angesehen.“ leise und bedrohlich.

„Ja...Ja, das habe ich. Und Neville hat mir Zeit verschafft, damit sie mich nicht erwischen.“

„Wieso widersetzten sie sich ständig meinen Regel?“

„Weil ich es tun musste! Ich habe gewusst...nein, geahnt, dass sie etwas wissen und es mir verheimlichen.“

„Das gibt ihnen noch lange nicht das Recht ihre neugierige Nase in meine Angelegenheiten zu stecken.“

„Aber ich musste es wissen! Diese Unsicherheit etwas wichtiges Übersehen zu haben, hat mich fast wahnsinnig gemacht. Und dann auch noch ihr verhalten mir gegenüber und der...“

Nun war Hermine auf der anderen Seite des Raumes angekommen und hatte den Küchentisch zwischen sich und Severus gebracht. Sie musste versuchen ihm so schnell wie möglich klar zumachen was ihr inzwischen eingefallen war. Severus hingegen konnte sich gerade nicht entscheiden, wie er sich fühlte. Er war immer noch sauer, aber irgendwie keimte eine kleine Hoffnung in ihm auf.

„Das war ein Fehler. Und ihr erneutes Eindringen in meine Räume ging auch zu weit.“

Den plötzlichen Stich in ihrer Brust ignoriert sie, als ihr klar wurde, dass der Fehler der Kuss war. Aber auch ihr viel der kleine Sinneswandel auf und denn wollte sie unbedingt nutzen.

„Aber ich musste es doch wissen!“

„So wie sie alles wissen müssen. Sie können nicht aufhören nachzuforschen.“

„Aber jetzt stehen sie doch nicht mehr alleine da!“ kurze Stille. „Ich kann ihnen helfen.“

„Ach ja? Und wie wollen ausgerechnet SIE...mir helfen? Falls sie es nicht ganz verstanden haben, ich bin gebunden.“

„Aber sie haben den Schwur doch schon längst erfüllt.“

„Was?“

Severus war wirklich verblüfft. Nichts war mehr übrig von seiner anfänglichen Wut. Er fragte sich ernsthaft, wie sie auf diese Idee kam. Hermine setzte sich langsam an den Tisch, denn ihre Beine fühlte sich plötzlich sehr wackelig an. Also ging sie gedanklich noch einmal alles durch und offenbarte Severus ihre Überlegung.

„Naja, sie haben doch längst alle Punkte erfüllt. Sie haben Voldemort doch mehr als deutlich geholfen zu siegen. Sie haben seinen Platz eingenommen und...jeden, den sie da draußen treffen würden...der würde ohne Zweifel zustimmen, dass die dunkle Seite auch ohne Voldemort unbesiegbar ist. Sie haben nichts unternommen um seinen Plan zu vereiteln und sie haben es auch niemandem erzählt. Also, nach meinen Begriffen, wäre für mich damit der Fluch erfüllt. Und soweit ich mich erinnere, hat Voldemort keine zeitliche Begrenzung festgelegt. Er hat nur eine punktuelle Erfüllung daran gebunden. Und das haben sie doch alles getan. Sie sind allen Bedingungen nachgekommen.“

Jetzt musste sich auch Severus setzten und er grübelte über ihre Worte nach. Damit könnte sie wirklich recht haben. Das war natürlich einleuchtend, aber er wollte trotzdem auf Nummer sicher gehen. Er sah kurz auf und bemerkte, dass sich Hermine etwas entspannte. Vielleicht fanden sie so endlich einen Ausweg.

„Das könnte...wirklich stimmen. So habe ich das Ganze noch nicht betrachtet. Aber die Hauptfrage ist und bleibt immer noch, wie wir aus dieser Situation wieder herauskommen.“

„Diese Antwort gibt uns die Prophezeiung, denke ich. Aber ihr könnt nur gewinnen, wenn alle Anderen verloren sind. Es wird nur funktionieren, wenn wir alle auf einmal erwischen. Eine andere Möglichkeit fällt mir nicht ein.“

„Und das soll so einfach sein?“ fragte Severus mehr sich selbst, aber Hermine hab ihm trotzdem Antwort.

„Das wird sich zeigen. Erstmal muss ein geeigneter Ort gefunden werden und auch ein passender Zauber. Aber ich könnte mich schlau machen...wenn ich an ihre Bücher darf.“

„Das wäre wohl das Beste. Und ich werde ihnen helfen. Damit es schneller geht. Sie suchen nach dem Ort und ich nach dem Zauber.“

Und damit verschwand er auch schon wieder aus der Küche um in seinem Labor zu verschwinden. Dort unten versteckte er alle möglichen Bücher mit großen, starken, mächtigen und auch schwarzmagischen Zaubern. Es würde einige Zeit dauern, bis er fündig wurde, aber es war klar, das es etwas starkes sein musste. Etwas, das sie alle zusammen endlich aus dem Weg räumte.

Hermine unterdessen war von der Wendung des Gespräches unheimlich erleichtert. Irgendwie war Severus nicht mehr so wie sie es erwartet hatte. Das er ihr auch noch half, hatte sie zwar gehofft, aber nicht erwartet. Also machte auch sie sich an die Arbeit und ging ins Wohnzimmer an die Bücherwand. Sie suchte sich einige Lektüren heraus und machte es sich vor dem Kamin gemütlich.

In den nächsten Tagen suchten und planten sie in jeder freien Minute, aber in der ersten Zeit wollte sich einfach kein Erfolg einstellen. Nach einer gewissen Zeit gesellte sich Severus zu Hermine ins Wohnzimmer. Er wusste nicht warum, aber er wollte die Suche nicht alleine machen. Und hier vor dem Kamin war es auch viel wärmer. Das er dadurch Hermine im Auge hatte, war natürlich kein Mitgrund. Wie sie da saßen, in gemeinsamer Schweigsamkeit, fand er überraschenderweise angenehm. Dabei vermied er zu lange Besuche oder generell Menschenkontakt in seinem eigenen Haus.

Am dritten Tag fand Severus dann endlich den geeigneten Zauber. Er war natürlich von sehr starker und mächtiger Natur und somit optimal für ihr Vorhaben. Er war in zwei Schritte unterteilt. Der erste Schritt würde den Ort, den sie sich aussuchen mit einem unsichtbaren Band umranden. Severus würde noch zusätzlich einen Personenzauber damit verbinden können. Wenn sich dann wirklich alle an Ort und Stelle befanden, würde das Band sich zu einer Kuppel schließen und niemand der besagten Personen würde die Kuppel wieder verlassen können. Auch ein Zauber würde nicht funktionieren.

Beim zweiten Schritt würde Severus den Zauber selber sprechen müssen. Schloss er sich nicht in den Personenzauber mit ein, würde er selber diese Kuppel wieder verlassen können. Und das war wichtig, denn sonst würde er mitgesogen werden. Auf dem Bild sah es aus, als würde die Kuppel implodieren und alles Leben innerhalb mit sich reißen. Das Einzige, was danach noch übrig blieb, war ein schwarzer Fleck am Boden. Ja, dieser Zauber könnte Severus wirklich gefallen.

Jetzt fehlte nur noch der passende Ort. Er durfte sich nicht in einer Stadt oder in der unmittelbaren Nähe davon befinden. Die Muggel mussten nicht unbedingt alles mitbekommen. Und dann, als sie einen alten Zeitungsartikel sah, der wohl von einer Muggelfachzeitschrift stammte, viel ihr Blick auf den perfekten Platz.

„Stonehenge!“ rief sie freudig aus, was Snape einen verwirrten Blick entlockte.

„Bitte?“

„Der Ort! Stonehenge! Er ist genau das, was wir brauchen. Er liegt auf einem Hang inmitten von freiem Land und er ist groß genug. Das fällt keinem auf und wenn wir auch noch einen Ignorierzauber darüber sprechen, erst recht nicht. Dieser Steinkreis ist eh so voller Magie...nicht umsonst wird er in der Artussage erwähnt. Merlin soll die Steine nämlich aus Irland mitgebracht haben, wo sie ursprünglich von Giganten erbaut wurden, die die Steine aus Afrika...“

„Ich kenne die Artussage, Miss Granger. Aber trotzdem danke für die Lehrstunde.“ leicht geknickt verstummte Hermine wieder.

„Aber sie haben recht. Einen besseren Ort werden wir wohl auch nicht finden. Und er würde zu meiner Geschichte passen, die ich allen erzählen muss um sie zu täuschen. Wobei ich wohl auch unbemerkt einen Zwangzauber über alle sprechen werde, damit sie auch wirklich kommen.“

„Was...was wollen sie ihnen denn erzählen?“ fragte Hermine vorsichtig.

„Das...weiß ich auch noch nicht genau. Aber ich weiß schon den Tag.“ Jetzt sah Hermine interessiert aus. „Samstag. An diesem Tag ist Voldemort genau sechs Monate tot.“

Severus Gesichtsausdruck veränderte sich, nahm etwas abwesendes an und Hermine befürchtete, das er dasselbe dachte, wie sie. Ein halbes Jahr ging das nun schon. Und auch Hermine fühlte sich plötzlich so komisch. Es hätte sie alles viel schlimmer treffen können. Jetzt war sie sogar dabei, wenn es endlich daran ging den Frieden wieder herzustellen. Zusammen mit dem jetzigen Anführer, der eigentlich gar nicht der Anführer sein wollte. Wenn alles klappte, dann würde es bald vorbei sein.

Die Stille wurde plötzlich durch ein stürmisches Türklingeln unterbrochen. Severus erhob sich aus seinem Sessel und ging zur Tür. Ein leicht außer Atmen gekommener Scabior stand plötzlich im Eingang und sah hektisch von Hermine zu Severus und wieder zurück.

„Snape! Schnell! Lucius! Er...er hat einige von uns zu sich rufen lassen...ich weiß nicht was er geplant hat...aber Avery soll etwas ausführen.“

Langsam erhob sich jetzt auch Hermine und sah zu, wie Severus Scabior überprüfte. Doch dieses Mal schien es wirklich echt zu sein und so bedeutete er Hermine sich ruhig zu verhalten und das sie sich keine Sorgen machen brauchte. Die Zauber wären erneuert und verstärkt. Ihr würde nicht passieren. Denn Hermine hatte daran wirklich ein bisschen zweifel, doch sie glaubte ihm. Also setzte sie sich wieder in den Sessel zurück.

Severus unterdessen machte sich mit Scabior auf den Weg nach Malfoy Manor.
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Dominique Delacour
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Re: The pain I'm used to (HG/SS)

Beitrag von Dominique Delacour »

Du machst es schon wieder so spannend!
Ich freue mich schon auf weitere Kapitel!
danke, dass du das alles hier reistellst, damit wir es lesen können!
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Bella-
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Re: The pain I'm used to (HG/SS)

Beitrag von Bella- »

Super, wie immer :D
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snape13
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Re: The pain I'm used to (HG/SS)

Beitrag von snape13 »

Na, ich hab schon überlegt wie sie schnell die welt retemn können, aber das ist mir nicht eingefallen:)
Super Kapitel!! Schade das es fast vorbei ist...
Hoch lebe die Schule-so hoch das niemand mehr dran kommt:)

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Bella-
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Re: The pain I'm used to (HG/SS)

Beitrag von Bella- »

Wann kommt endlich ein neues Kapitel?? :D
Bitteeee bald! :bounce:
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