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Moderator: Modis

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fair
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Beitrag von fair »

absolut! *nick*.
Mir geht's gleich. Als ich letztes Jahr in der Steiermark bei meiner Tante war, hatte ich keinen PC mit und schrieb also von Hand irgendetwas zusammen...es war müßsam und schrecklich. Irgendwie hat ich nicht mal Ideen, die mir am PC immer einfielen...gott war das "Toll"...xD
Jedenfalls hab ich die Geschichte zu Hause überarbeitet und in einer viel kürzeren Zeit absolut mehr und niveauvolleres zusammenbekommen...
wirklich ich kann nicht von Hand schreiben. Auch bei Schularbeiten...gott, ich glaub, könnten wir bei Schularbeiten am PC tippen *mir wünsch*, dann hätte ich sicher nie Probleme...bzw. dann würd mir wenigstens viel einfallen *lacht*.
Jedenfalls Hay, hast du sowieso gerade das geschrieben, was ich jetzt versucht habe auszudrücken XD. Aber ich glaub so geht's vielen, nich?
Das Leben ist wie Zeichnen
[b]ohne[/b] [i]Radiergummi...[/i]
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Keira
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Beitrag von Keira »

Ich schreib soooooo gerne! ^^ Aber irgendwie steh ich net so auf FFs. Aber ansonsten bin ich dabei. Hab zu Weihnachten wieder ma ne geschichte fertig gekriegt und hab sie an meine friends verschenkt! :D
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Hay-Ling

Beitrag von Hay-Ling »

Das find ich toll! ^^
Darf man lesen? XD

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fair
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Beitrag von fair »

@keira: ich war anfangs nie der Typ für FF's. Dafür hab ich die von anderen bestaunt. Irgendwie fällt es mir schwer mich in Personen hineinzuversetzen, deren Denkschema bis zu einem Gewissen Grad vorgeschrieben ist.
Bei Büchern kann ich mir die Personen und deren Charakter ausdenken, was mir wesentlich leichter erscheint *schultern zuckt*.
Über was schreibst du so? Oder über was war die Geschichte die du zu Weihnachten verschenkt hast? :smile:
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Keira
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Beitrag von Keira »

^^ Des war so fantasymäßig...
Es geht um ein Mädchen, namens Raya in nem Fantasieland (Espera). Das Land ist durch ne Schlucht in 2 hälften geteilt. Auf der einen regiert ihr Vater und auf der anderen der böööse Grytan. Jedenfalls hat grytan einen Spion in die Burg der "Guten" eingeschleust und so gelingt es ihm sie anzugreifen und alle zu töten außer Raya, die entdeckt hat, dass sie magische Kräfte hat. Außerdem überlebt natürlich noch der Sohn des Spions,Tristan, der ihr vertrauen gewinnen und sie in die dunkle Burg locken soll, weil Grytan ihre Magie für seine Zwecke gebrauchen will. Aber Tristan und Raya verlieben sich ineinander...
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Keira
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Beitrag von Keira »

ich stell ma des erste kapitel rein...


Nochmals sah Raya in den Spiegel und warf einen prüfenden Blick auf ihre Frisur. Das glänzende, kupferrote Haar war kunstvoll hochgesteckt und mit Perlen und Bändern geschmückt, sodass sich nur noch wenige der weichen Locken aus den Schleifen lösten und ihr hübsches Gesicht umrahmten.
Dem Gesicht galt auch der nächste prüfender Blick. Doch daran gab es erst recht nichts auszusetzen. Die helle Haut war ohne jeden Makel, die Nase gerade und die Augen von einem geheimnisvollen Smaragdgrün. Die roten Lippen umschlossen ebenmäßige, weiße Zähne.
Viele Leute schworen, dass die Prinzessin von Espera die schönste Frau im ganzen Land war. Denn das war Raya, Prinzessin von Espera und Tochter des weisen Königs Sonhador und der gütigen Königin Naria. Gemeinsam herrschten sie über das Land.
Espera war seit Urzeiten geteilt in zwei Hälften, durch die riesige Schlucht Zangado. Auf der linken, der hellen Seite regierten Sonhador und Naria klug und gerecht. Sie lebten mit ihrem Hofstaat in der weißen Burg Insomnia und taten alles, damit das Volk zufrieden war und das Land gedieh.
Doch auf Zangados rechter Seite warf die dunkle Festung Sombrio ihren Schatten auf das Land, denn dort trieb der böse Fürst Grytan sein Unwesen. Auf der dunklen Seite hatte es schon lange keine glücklichen Zeiten mehr gegeben, denn der schwarze Fürst versklavte die Leute, tötete einige der letzten verbliebenen Einhörner und versuchte noch einige andere Fabelwesen auszurotten. Es hieß, von der einstigen Vielfalt der Drachen in Espera wären geradeeinmal fünf verschiedene Arten übrig!
Regelmäßig griff Grytan Insomnia an, in der Hoffnung, Sonhador endlich zu besiegen und seinen Plan, seine dunkle Herrschaft über das ganze Land auszudehnen, zu verwirklichen. Bis jetzt war ihm das noch nicht gelungen, aber es war nur eine Frage der Zeit, bis er Sonhadors Soldaten zurückschlagen würde, wenn nicht ein Wunder geschähe, denn Grytans Truppen wurden von Tag zu Tag stärker. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, gehörte ihm auch noch die einzige Brücke, die über die Schlucht Zangado führte und er ließ nur gegen einen hohen Preis jemanden passieren. Noch nie war es jemandem gelungen, sich an seinen Wachen vorbeizuschleichen, die ohne Gnade jeden töteten, der das auch nur versuchte.
Eine Tatsache bereitete dem dunklen Fürsten jedoch Kopfschmerzen: Weder hatte er sich vermählt, noch hatte er je einen Sohn gezeugt, den er als Nachfolger hätte auswählen können. Und so war er ohne Thronfolger und den Menschen blieb noch ein winziger Hoffnungsschimmer, dass Grytans Schreckensherrschaft vielleicht doch irgendwann ein Ende haben könnte. Es machte Grytan außerdem mächtig zu schaffen, dass sein Widersacher Sonhador sehr wohl eine Tochter hatte. Und diese würde irgendwann einen hübschen, jungen Mann heiraten und mit ihm auf dem Thron von Espera sitzen.
Aber zu Zeit saß Raya immer noch vor dem Spiegel und begutachtete ihr ohnehin schon perfektes Äußeres zum hunderttausendsten Mal. Sie runzelte verärgert die Stirn, als sie eine Falte in ihrem prachtvollen, dunkelgrünen Kleid, das die Farbe ihrer Augen wunderbar zur Geltung brachte, entdeckte. Schließlich fasste sie sich resigniert an den Kopf, besah sich anschließend ihre makellos manikürten Fingernägel, stand auf und drehte sich um (nicht ohne noch einen letzten Blick auf ihr Spiegelbild geworfen zu haben).
Außer ihrer Frisierkommode standen in ihrem geräumigen Zimmer noch ein Schreibtisch mit Feder, Tinte und Papier und einige Kleiderschränke. Doch ansonsten waren die, mit Kirschholz getäfelten Wände vollgestellt mit Bücherregalen. Wie die meisten Adeligen in Espera konnte Raya lesen und schreiben und es machte ihr außerdem großen Spaß, in der Welt der Buchstaben zu versinken.
Da Raya es gern hell hatte, waren in ihrem Zimmer auch einige Fenster vorhanden und durch eine Glastür gelangte sie auf einen kleinen Balkon, der sich an das Zimmer anschloss. Von dort aus hatte sie einen hervorragenden Ausblick auf das in der Sonne glitzernde Azula-Meer, an dessen Küste Insomnia lag. Dort lebten riesige (aber friedliche) Seeschlangen. Manchmal konnte man beobachten, wie sich die mächtigen Leiber aus den Tiefen des Meeres erhoben. Oder man sah ein Funkeln auf der Wasseroberfläche, welches kein vom Wasser reflektiertes Licht, sondern die Schwanzflosse einer Nixe war, die zu ihren Artgenossen unterwegs war, welche es zu tausenden im Azula-Meer gab.
Aber heute ruhte Rayas Blick nicht auf der Schönheit, der sich brechenden Wellen. Neben der Balkontür stand ihr traumhaftes Himmelbett, an dessen Baldachin ein mit Federn geschmücktes Amulett hing. Das war eine Spezialanfertigung gegen Traumfänger, die sich von den guten Träumen der Menschen ernährten und ihnen nur die Alpträume ließen. Menschen mit schwachen Nerven raubte das mitunter sogar den Verstand! Raya war besonders anfällig für die kleinen Biester! Zu Füßen des Bettes lagen aufgehäuft einige Kissen und Decken. Auf ihnen lag, zu einer Kugel zusammengerollt, Rayas weißer Königstiger Milano.
Mit zärtlichem Blick betrachtete Raya den friedlich schlafenden Tiger. Dabei erinnerte sie sich an den Tag, an dem sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte. Milano verbrachte so gut wie jede Minute an ihrer Seite, seit sie sechs Jahre alt war. Damals hatte sie das winzige Tigerjunge am Fluss Rondra gefunden, wo sie gebadet hatte. Milano war völlig verdreckt und schrecklich mager gewesen. Raya hatte vermutet, dass er schon einige Tage in dem kleinen Birkenwäldchen, durch das der Rondra floss, herumstreunte.
Elternlos.
Einsam.
Verloren.
Und selbst Raya, die tier- und fabelwesenliebende Raya, hatte kurz mit dem Gedanken gespielt, das wilde Tier seinem Schicksal zu überlassen. Doch genau in diesem Augenblick hatte Milano einmal herzzerreißend gemauzt, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Und Raya war dahingeschmolzen. Also war sie langsam auf den Tiger zugegangen und hatte ihm ihre Hand entgegengehalten. Vorsichtig war er näher gekommen und hatte sie schließlich mit seiner kalten Schnauze berührt. Auf der Stelle, wo er ihren Handrücken berührt hatte, prangte noch heute ein feuerrotes Mal, das die Form einer Blume mit vier Blättern hatte.
Wie die meisten Tiere in Espera (Vögel und Insekten bildeten da eine Ausnahme), konnte Milano natürlich sprechen. Aber selbst nachdem sie sich angeregt über das seltsame Ereignis unterhalten hatten, konnte sich keiner von beiden erklären, wie das Mal entstanden war.
Trotz dieses Vorfalls hatte Raya Milano mit auf die weiße Burg genommen. Ihre Eltern waren zunächst nicht sehr begeistert von dem Vorschlag gewesen, ihn zu behalten. Aber Raya hatte sich in den Kopf gesetzt dem Tigerbaby zu helfen und wenn Raya sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann hatte niemand, aber auch niemand zu versuchen, sie davon abzubringen. So hatte sie Sonhador und Naria bearbeitet. Sie hatte es mit schmeicheln versucht, mit betteln und mit Geschrei und als alles nicht geholfen hatte, hatte sie ihren treusten Hundeblick aufgesetzt und ein paar Tränen aus den Augenwinkeln gepresst. Ihre Eltern hatten ihr zu Füßen gelegen und Milano war bei ihr geblieben.
Und nun lag er vor Raya und sie beobachtete, wie er die Ohren im Schlaf bewegte, als würde er träumen. Und als hätte er ihre Blicke auf sich gespürt, öffnete er die Augen, gähnte zweimal und streckte sich ausgiebig bevor er sich zu Raya umwandte.
„Du siehst wundervoll aus“, bemerkte er.
Lächelnd strich sie ihm mit der Hand über den Kopf, was ihm ein zufriedenes Schnurren entlockte.
„Danke“, sagte sie. „Aber ich bin furchtbar aufgeregt.“
„Wegen der Zeremonie?“
„Ja, aber da ist noch etwas anderes, als würde etwas großes auf mich zukommen!“
Raya vergrub ihr Gesicht in seinem weichen Fell. Milano wollte gerade etwas erwidern, aber in diesem Moment öffnete sich die Tür und ihre Zofe und Freundin Marisa steckte den Kopf ins Zimmer. Sie sah ebenfalls aufgeregt aus.
„Raya, du solltest nach unten gehen, gleich beginnt die Zeremonie!“, stieß sie schweratmend hervor.
„Ich bin schon unterwegs“, antwortete ihre Freundin.
Und mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend folgte sie Marisa aus dem Raum.

Raya stieg mit Milano die Wendeltreppe hinunter die von ihrem Zimmer in den Festsaal der Burg führte. Dort würde die Zeremonie stattfinden. Dabei handelte es sich um ein Ereignis, das jedes Mitglied der Königsfamilie durchlebte, wenn es volljährig wurde. Raya war jetzt seit einer Woche achtzehn Jahre alt. Also war es höchste Zeit für diesen festlichen Anlass. Für diesen wurde Feenstein benötigt. Dieses silberne Mineral war nur schwer zu finden, aber jeder König, der etwas auf sich hielt, beschäftigte einen Mancherch. Diese Männer waren dazu ausgebildet worden, seltene Steine aufzuspüren, zum Beispiel Feenstein. Ein Stein wurde bei der Zeremonie jedenfalls ins Feuer gehalten. Wenn man ihn dann nach etwa dreißig Sekunden herauszog und abkühlen ließ, hatte er die Form eines Tieres angenommen. Jedes Tier stand für eine bestimmte Charaktereigenschaft und die Person, die einen der Anhänger (die übrigens Mankras hießen) zur Zeremonie bekam, musste ihn ihr ganzen Leben lang bei sich tragen. Wenn der Mensch dann starb, wurde ihm sein Mankra mit ins Grab gelegt, sodass es noch nach dem Tod seines Trägers bei ihm war.
Selbstverständlich hatten auch Sonhador und Naria jeweils ein Mankra. Sie trugen sie an silbernen Ketten um den Hals. Sonhador hatte einen Löwen, der für Mut stand und Narias Adler bedeutete Weisheit. Raya wünschte sich von ganzem Herzen auch so ein wunderbares Mankra, wie die ihrer Eltern. Denn wenn man ein Mankra bekam, welches für böse Eigenschaften stand, war es durchaus möglich, dass man aus der Burg und damit aus der Familie verstoßen würde.
Raya war also dementsprechend nervös, als sie den Fuß von der letzten Stufe der Wendeltreppe nahm und die Tür zum Festsaal aufstieß. Der Saal war festlich geschmückt mit Kerzen, Blumen und Girlanden. Zur Zeremonie waren außerdem mehrere hundert Gäste eingeladen worden, welche jetzt im Raum verteilt standen und fröhlich miteinander plauderten. Als die Prinzessin den Saal betrat, verstummten jedoch augenblicklich alle Leute. Ob das nun daran lag, dass sie wirklich hinreißend aussah oder einfach daran, dass die Gäste die zukünftige Herrscherin von Espera vor sich hatten, vermochte Raya nicht zu sagen. Alle Blicke ruhten auf ihr. Bewundernde, abschätzende oder sogar misstrauische und Raya begann sich allmählich unwohl zu fühlen. Doch dann wurde sie endlich erlöst. Sonhador und Naria traten durch die Tür am anderen Ende des Raumes ein und alle Gesichter wandten sich ihnen zu. Raya ließ sich auf einen Stuhl sinken.
Zaghaft begann jemand zu klatschen, ein paar andere stimmten ein und kurz darauf war der Saal erfüllt von Jubelrufen und dem Aufeinanderschlagen der Handflächen. Nach ein paar Minuten hob Sonhador lächelnd die Hand und sofort wurde es wieder still. Danach begann der König mit sanfter und wohlklingender Stimme zu sprechen.
„Meine lieben Freunde, Verwandten, Gäste, ich begrüße euch mit Freude und heiße euch alle in der weißen Burg Insomnia ganz herzlich willkommen. Wie ihr wisst...“
Hier musste sich Sonhador kurz unterbrechen, denn es war schon wieder ein donnernder Applaus niedergegangen, der es ihm unmöglich machte weiterzureden. Als wieder Ruhe eingekehrt war sprach er nochmals:
„Wie ihr wisst, sind wir alle hier, weil meine Tochter Raya heute ihr Mankra erhalten wird. Die Zeremonie wird hier in diesem Saal stattfinden und ich danke allen, die ihn so wundervoll geschmückt haben. Vielen Dank!“
Dieses Mal waren nur ein paar höfliche Klatscher zu vernehmen und es kehrte ziemlich schnell wieder Ruhe ein.
„Doch bevor es soweit ist, werden wir alle nach draußen gehen und traditionsgemäß im Garten unser Mahl einnehmen“, beendete Naria die Rede.
Raya hatte ihre Eltern von ihrem Platz am Ende der Halle aus beobachtet. Nun erhob sie sich mit einer geschmeidigen Bewegung vom Stuhl, um ihnen in den Garten zu folgen. Milano trottete in eine andere Richtung davon. Nach einer alten Tradition wurde das Essen vor der Zeremonie immer im Freien eingenommen und auch dieses Mal sollte es wieder so sein. Also begab sich Raya nach draußen. Dort herrschte schon reger Betrieb.
Eine besonders große Menschentraube hatte sich um den Tisch mit dem Buffet gebildet, welcher vollgestellt mit vielen verschiedenen Speisen und Getränken war. Da gab es bis zum Rand gefüllte Suppentöpfe, riesige Schüsseln mit Salat, mächtige Schweine- und Gänsebraten und noch vieles mehr. In große Tonkrüge war Wein gefüllt worden, die Limonade sah so verlockend aus, dass sie sogar von Gästen getrunken wurde, die gar keinen Durst verspürt hatten und einige Säfte waren aus Früchten gepresst, deren Namen Raya gänzlich unbekannt waren.
Sie ging jedoch an dem Stand vorbei ohne das verführerische Aroma auch nur wahrzunehmen. Sie konnte jetzt ohnehin nichts essen. Dazu war sie viel zu aufgeregt! Also begnügte sie sich damit, zwischen den einzelnen Menschengruppen hin und her zu schlendern, hier und da eine Hand zu schütteln und ab und zu freundlich zu nicken. Doch nach ein paar Minuten blieb sie wie angewurzelt stehen.
Nur wenige Meter von ihr entfernt stand ein junger Mann, etwa in ihrem Alter und starrte sie unverwandt an. Raya kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Das war Tristan. Raya konnte ihn nicht ausstehen, obwohl er mit seiner schlanken Figur, dem spitzbübischen Gesicht und dem kastanienbraunen Haar durchaus attraktiv aussah. Leider war er der Sohn des Hauptmanns der königlichen Garde und so ließ es sich nicht vermeiden, dass Raya ihm ab und zu begegnete. Sie versuchte sich unauffällig aus dem Staub zu machen. Vielleicht hatte er sie noch nicht erkannt. Doch da winkte er sie schon mit einer kurzen Handbewegung zu sich herüber.
„Hey, Prinzessin!“, rief er. „Hast du keinen Hunger?“
Widerwillig stellte sich Raya an seine Seite. Mit einem schelmischen Grinsen sah er sie von oben herab an. Zu ihrem Bedauern war sie nämlich einen Kopf kleiner und viel zierlicher gebaut als Tristan. Natürlich wusste er das auch.
„Mann, du bist ja immer noch so klein, wie damals, als du diesen seltsamen Tiger aufgelesen hast. Wie alt warst du da nochmal? Ach ja, sechs!“
Er lachte hämisch. Raya hätte ihm am liebsten eins auf die Nase gegeben. Dann wäre er ganz sicher nicht mehr so hübsch! Aber sie beherrschte sich.
„Wo ist das weiße Kätzchen überhaupt?“, fragte er. „Sonst klebt es doch immer an deinen Fersen!“
Suchend sah Raya sich um. Sie hatte Milano seit Sonhadors Rede nicht mehr gesehen. Wahrscheinlich fraß er irgendetwas. Sie zuckte die Schultern und wandte sich wieder Tristan zu.
„Ich wüsste nicht, was dich das angeht!“
Er grinste.
„Oh, jetzt faucht sie auch schon wie eine kleinen Katze. Aber fahr die Krallen nicht zu weit aus. Das würde dir nicht gut bekommen.“
Dieser blöde, arrogante Mistkerl...
„Soll ich dir etwas Katzenfutter holen?“
Mieser, fieser Drecksack...
„Ohne Halsband solltest du nicht so allein hier draußen herumlaufen!“
Bleib ruhig, bleib ganz ruhig...
„Aber du bist ja wahrscheinlich schon zu blöd, den Weg aus der Burg hinaus zu finden!“
Ich höre nicht hin, nein, das tue ich nicht...
Raya zwang sich zur Ruhe. Sie wollte sich doch nicht schon wieder von diesem Trottel provozieren lassen! Sie versuchte sich auf einen Käfer zu konzentrieren, der im Gras herumkrabbelte. Aber es funktionierte nicht. Ständig hatte sie Tristans Stimme im Ohr.
Du bist dumm...Du bist hässlich...Du bist dumm...Du bist klein...Du bist dumm...Du bist schrecklich...Du bist dumm!
Sie konnte die Stimme einfach nicht verdrängen. Sie ballte die Hände zu Fäusten. Nein, jetzt konnte sie sich nicht mehr beherrschen. Ihre ganze aufgestaute Wut entlud sich in einem einzigen Schrei.
„Sei still!“
Ihre Hände schossen nach vorne und auf einmal brach ein roter Lichtstrahl aus ihren Fingerspitzen hervor. Er traf Tristan mit voller Wucht, sodass er auf den Boden geschleudert wurde. Mit einem Keuchen landete er auf dem Rücken. Entsetzt starrte Raya auf ihre Hände. Das Blumenmal leuchtete rot, wie das Licht, das vor ein paar Sekunden noch an ihren Fingern geglüht hatte. Schnell drehte sie sich um. Hatte sie jemand beobachtet? Aber keiner der Gäste schien den seltsamen Zwischenfall bemerkt zu haben. Erleichtert atmete Raya auf. Sie warf einen letzten Blick auf Tristan, der sie aus angstgeweiteten Augen anstarrte. Dann rannte sie los, um alles Milano zu erzählen.
Was hatte das zu bedeuten?
Raya hatte Angst.


Dieses Chap find ich nich so toll. Später wirds besser ^^
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Crookshanks
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Beitrag von Crookshanks »

Ähm, nicht so toll? Das halte ich für eine maßlose Untertreibung! Da würd ich ja gerne mal die anderen lesen, wenn die sogar noch besser sein sollen... :smile: Ich finds toll!

Hay-Ling

Beitrag von Hay-Ling »

Oh ja, ich würde auch gerne mal alles lesen! Kannst du mir das vielleicht als Word-Dokument per Mail schicken? Wäre nett! ^^

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June Lee
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Beitrag von June Lee »

Ich werd' mir das ausdrucken und nachher lesen *schon freu* Und ich mag das Word-Dokument auch haben ;)

Per Hand schreiben ist mir viel zu langsam... ich komm den Ideen mit dem Schreiben gar nicht hinterher, und dann krieg' ich auch nur ein paar wenige Ideen zu Papier. Das ist es, was mich daran stört. Ansonsten hab' ich auch überlegt, ob ich nicht mal sowas wie ein Diktiergerät benutze... wäre bestimmt lustig - Juni hat die kreative Stimmung gepackt, aber weder PC noch Stift und Papier sind in Sicht - was tun? Auf den Mp3-Player sprechen... xD Und dann sitz' ich später mit Kopfhörer vor dem PC und versuche, das stimmgetreu aufzuschreiben.
Der Nachteil ist auch, dass man, wenn man per Hand schreibt, nicht alles gleich korrigieren kann... wenn man am PC schreibt, schreibt man halt, und dann fällt einem im dritten Satz ein Wort ein, das im ersten Satz viel besser passt als das, was man dastehen hat. Und dann kann man gleich ausbessern. Das geht per Hand ja auch noch, auch wenn's dann sehr rumgeschmiert aussieht; aber wenn man z. B. auch ganze Satzkonstruktionen hat oder lieber was komplett anderes hinschreiben will - was dann? So viel Platz hat man ja zwischen zwei Zeilen gar nicht.

Wenn wir für die Schule längere Hausaufgaben aufhaben, schreib' ich das auch oft am PC, aber ich hab' auch kein Problem, in der Schule irgendwelche Analysen per Hand zu schreiben. Denn da bin ich eh froh, wenn ich das einmal auf dem Papier hab', und dann hab' ich auch nicht großartig Lust, das nochmal durchzulesen und auszubessern... ;)

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Keira
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Beitrag von Keira »

@ Hay
So, habs dir gemailt! :D
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