One person changes everything (HP/HG)

Hier könnt ihr eure Fanfictions und Gedichte zu Harry und seiner Welt vorstellen.

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Patronus27902
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Re: One person changes everything (HP/HG)

Beitrag von Patronus27902 »

Danke, ich hatte Spaß!!

Und? Hat Hermine nun einen Freund?
Auch wenn Du mich immer nur auslachst, ich denk trotzdem da geht was!!
Wirst schon sehen, ich hab recht :kicher:

Hier hat mich viel an das Original erinnert. Was ist denn nun mit Ron?
Du wirst ihn doch nicht einfach so sterben lassen? :cry:
Das trau ich Dir aber eigentlich nicht zu!!

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minze-macron
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Re: One person changes everything (HP/HG)

Beitrag von minze-macron »

Ich lach dich nicht aus, ich bin nur amüsiert, weil ich im Moment noch mehr weiß als du und deine Mutmaßungen einfach Spaß machen, aber jetzt kriegst du gleich das nächste Kapitel ;)

Der Raum der Wünsche (keine Sorge es bleibt ganz jugendfrei ;-) )
In den nächsten Wochen ging das Program weiter, nur noch dichter, weil Harry jetzt endgültig mindestens zwei Mal die Woche ein Training einschob, damit alle ihn hassten vermutlich, denn das war das Ergebnis. Aber natürlich wusste er was er tat, als sie einmal zusah fand sie, soweit sie das beurteilen konnte, dass Harry das beste Team seit Langem zusammengestellt hatte. Vor allem wo doch solche Idioten wie Cormac im Team waren.
In der wenigen Freizeit, die noch übrig blieb, musste Harry zu den speziellen Treffen mit Dumbledore, in denen er ihm Erinnerungen betreffend Voldemort zeigte, die alle auf irgendeine Erinnerung von Slughorn hinausführten, die ebendieser nicht herausrücken wollte. Aber mit zwei Phiolen Felix Felicis in Hinterhand machte sich keiner der beiden wirklich Sorgen um diese Erinnerung, irgendwie würden sie sie schon bekommen mit diesem Zaubertrank.
Und da Hermine nicht ganz so schrecklich beschäftigt war wie Harry, wurde sie auch noch zu den schrecklichen Slugclub-Treffen eingeladen. Es war ekelhaft, wirklich, denn eigentlich waren das wöchentliche Treffen, in denen Slughorn sich selbst feiern und Verbindungen mit Leuten machen konnte, die er irgendwann einmal brauchen würde, weil sie in hohe Positionen kommen würden. Cormac war ein Teil des Clubs und sein persönlicher Liebling, denn er hatte eine gute Beziehung zu seinem Onkel, der irgendein hohes Tier im Ministerium war. Harrys Anwesenheit machte die Treffen erst recht zu einer Qual, denn auch von seine offensichtlicher Wut hatte Cormac sich nicht abschrecken lassen und kroch sie jedes Mal an, wenn er sie sah. Wenn sie ihm noch einmal dabei zusehen musste, wie er bemüht lasziv sein Dessert verzehrte und glaubte sie damit irgendwie anzumachen, müsste sie sich übergeben. Harry hingegen legte sich das Training immer so hin, dass er unmöglich zu irgendwelchen Treffen konnte und dafür beneidete sie ihn, aber vor allem wusste sie, dass sie mit ihm an ihrer Seite Cormac einfach ignorieren hätte können.
Das Schlimmste jedoch war, als sie eines Tages irgendwann gegen Ende Oktober hin einen kleinen Jungen sah, der sich genauso verhielt wie Ron, während er seinem Freund Zaubererschach erklärte. In diesem Moment trieb es ihr fast die Tränen in die Augen und sie verließ den Gemeinschaftsraum fluchtartig, um sich das nicht weiter ansehen zu müssen.
Da sie die ganze Zeit zu tun gehabt hatte und es nichts Neues von Ron gegeben hatte, hatte sie irgendwann verdrängt, dass Ron nicht hier war. Aber dieser Anblick war als hätte man einen Kübel Wasser über ihr ausgeleert und sie somit aus einem angenehmen Traum geweckt, in dem alles besser war. Von diesem Moment an fiel ihr Rons Fehlen zum ersten Mal richtig auf.
Er fehlte, wenn Draco Malfoy irgendeine blöde Bemerkung machte, weil keiner ihn beschimpfte, sondern jeder sich unter Kontrolle hatte. Er fehlte, wenn Hermine und Harry zu keiner Lösung kamen, obwohl sie so naheliegend war. Er fehlte, wenn sie ein verlassenes Schachbrett auf einem Tisch sahen. Er fehlte an ihrem Tisch in Zaubertränke, obwohl er dort nicht einmal teilgenommen hätte, und auf ihren Plätzen vor dem Kamin. Am allermeisten jedoch fehlte er, wenn sie beide Trübsal bliesen und sich ärgerten, weil keiner da war um sie wieder aufzuheitern.
Und weil sie Harry nicht damit belasten wollte, ihn nicht zurück in die Realität holen wollte, konnte sie sich nicht mit ihm aussprechen, sondern lag jede Nacht in ihrem Bett und versuchte zu vergessen, dass Ron nicht im Parallelraum am Kopf der anderen Treppe schlief. Sie scheiterte kläglich daran und verbrachte von dort an entweder die Nächte damit zu lesen, rastlos durch die Schule zu wandern oder sich in den Schlaf zu weinen, weil sie hoffnungslos überfordert war.
An einem Wochenende irgendwann im November dann, nach einer weiteren sehr langen Nacht in der sie kein Auge zu bekommen hatte, waren sie und Harry zum Patrouillieren eingeteilt, beschlossen aber auf Harrys Betteln hin es sich im Raum der Wünsche mit ein paar Snacks aus der Küche gemütlich zu machen. „Harry, ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist“, murrte Hermine, als sie sich auf einen Sitzpolster setzte und auf das Bett in der Ecke schaute. Es war wirklich eine grauenhafte Idee. Erstens, weil sie ihre Pflichten vernachlässigten und Zweitens, weil sie nun mit Harry allein war und er sicher mit ihr sprechen wollte, was sie in letzter Zeit möglichst vermieden hatte. Ihr Blick glitt müde über den Raum, den Harry sich herbei gewünscht hatte und blieb verwundert an einem Bett hängen, das in einer Ecke stand.
Harry rollte ob ihrer Aussage einfach nur mit den Augen und antwortete: „Ich liebe dich, Hermine, aber manchmal könntest du ruhig etwas lockerer sein“ „Ein wenig mehr wie Ron?“, fragte Hermine traurig nach und hasste sich im nächsten Moment dafür, dass sie das gesagt hatte. Sie wollte ihn doch nicht daran erinnern, dass Ron fehlte. Sein Blick wurde sofort wieder sanft, als er antwortete: „Ja, er fehlt, aber ich würde nie wollen, dass du so bist wie er“ Eine Weile lang herrschte ein geladenes Schweigen zwischen ihnen. „Gott, ich würde nie zwei sture Vollidioten ertragen, die immer Aufmerksamkeit brauchen“, fügte er dann lächelnd hinzu, womit er die Stimmung wieder merklich auflockerte.
Da lachte sie befreit auf, weil es einfach immer so zwischen Harry und ihr lief. Sie hatten ihre ernsten Momente in denen sie mindestens den Sinn des Lebens und des Todes diskutierten, und das war fast schon zu wenig anspruchsvoll, und dann hatten sie ihre Phasen in denen sie stundenlang zusammen lachten bis sie wieder miteinander weinten. Mit Harry war einfach alles möglich. Wegen des Schmerzes der Erinnerungen hatte sie fast übersehen, wie lächerlich es war nicht mit Harry zu reden. Er war derjenige, der sie immer aufheitern konnte.
Von diesem Moment an war alles ganz leicht, so wie immer. Sie aßen die Sachen, die sie sich mitgebracht hatten, lachten noch mehr und tratschten über jeden Schüler den es gab, wobei sie einen neuen gemeinsamen Nemesis, Cormac McLaggen, fanden. Offensichtlich war er in Quidditch genauso nervig wie im Slugclub.
Dann endlich fragte Hermine nach dem Bett, denn ein wenig befremdlich war es schon. Harry lachte sein raues Lachen bei dem er den Kopf zurückwarf und seine grünen Augen strahlten, als er ihren Blick bei der Frage sah, dann zwinkerte er ihr schelmisch zu und raunte gespielt sexy: „Oh, Hermine, was ich alles in diesem Bett mit dir machen werde“ Nur einen kleinen Moment wurde ihr etwas wärmer, dann stimmte sie in sein Lachen ein.
„Du siehst unausgeschlafen aus, also dachte ich mir, wir könnten hier zusammen schlafen“, begann er dann schließlich zu erklären und hörte sofort wieder auf, weil er seine eigenen Worte realisierte. „War nicht so gemeint“, sagte er errötend. „Ich hatte bisher immer das Gefühl, dass du in meinen Armen besser schlafen kannst“, stellte er weiter fest, wobei sie ihn nur weiter ansah und wartete. Achtlos zog er sein Hemd aus und warf es zur Seite, dann legte er sich aufs Bett und fragte wiederum zwinkernd: „Kommst du ins Bett, Hase?“ Sie lachte und schlenderte zu ihm. Er hatte nicht gefragt, wieso sie nicht schlafen konnte. Vermutlich war das auch gar nicht nötig, weil er schon wusste, was sie bedrückte. Mit diesem Gedanken schlief sie bald in seinen Armen ein.
Am nächsten Morgen wachten sie beinahe gleichzeitig auf und Hermine stellte sofort fest: „Das sollten wir irgendwann wiederholen, ich habe schon ewig nicht mehr so gut geschlafen“ „Hmm“, murmelte Harry, das Gesicht noch in ihren Haaren vergraben, weil er absolut keine Lust hatte aufzustehen. „Ich konnte nicht schlafen, weil ich an Ron gedacht habe“, sprach sie selbst an, was sie ihm so vehement hatte verheimlichen wollen, und schmiegte sich wieder etwas an ihn. „Ich hab doch auch manchmal schlaflose Nächte deswegen“, murmelte er und drückte ihre Seite bekräftigend, nur um dann streng hinzuzufügen „Wenn du das nächste Mal nicht schlafen kannst, komm einfach zu mir. In meinen Schlafsaal kommst du ohnehin ohne Probleme“
„Ich würde dich ja einladen in meinem Schlafsaal zu schlafen, aber es gibt so schon genug Gerüchte über uns“, murmelte er grinsend, was Hermine daran denken ließ, dass sie gerade gestern erst wieder eine Gruppe Mädchen überhört hatte, die darüber stritten, ob sie nun zusammen waren oder nicht und sich schließlich darauf einigten, dass sie es waren. „Wäre doch eh schon egal“, seufzte Hermine genervt. „Ich befürchte damit würde Ginny nicht klar kommen“, stellte er dann fest und stand auf. Aus irgendeinem Grund nervte sie der Gedanke, dass Ginny diesem im Weg stehen würde, wenn es denn so wäre.
Dann beobachtete sie das Muskelspiel, als er sich ein frisches Hemd anzog, das auf einem Hocker gelegen hatte. Irgendwann in den letzten Jahren war er wohl muskulös geworden, wie sie nun schon zum wiederholten Male feststellte. Dann liefen ihre Gedanken zu Ginny zurück. Dieses Jahr war sie extrem anhänglich, vermutlich lag das an einer Kombination aus Rons Abwesenheit und ihrer Zuneigung zu Harry. Die ganze Zeit klebte sie an ihnen und vor allem an Harry, oder sonst am armen Dean, der auch nicht recht wusste, wie er sie ablehnen sollte, und nahm beide Jungs direkt unter Beschlagnahme, wo sie doch sowieso schon die Hälfte der Woche mit ihnen verbrachte, weil Harry so streng mit dem Training war, wobei Dean nur ein Ersatzspieler war.
Dann ganz plötzlich drehte sich Harry zu ihr um, sein Lächeln war verschwunden, und stellte fest: „Wenn du nicht schlafen kannst, dann weck mich auf, ohne zu zögern. Von mir aus kannst du auch in Rons Bett schlafen, wenn das irgendwie hilft, aber schluck das verflucht noch mal nicht alles hinunter“ Sie nickte nur und sah ihm dann nach wie er den Raum verließ um zum Training aufzubrechen.
Wie zu erwarten, schlief sie von diesem Tag an besser, so wie immer, wenn Harry sich einer ihrer Probleme annahm. Plötzlich war alles irgendwie erträglich und sie erfüllt ihre Pflichten wieder mit etwas mehr Elan, wenn auch nicht übermäßig begeistert.
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Re: One person changes everything (HP/HG)

Beitrag von Patronus27902 »

Das ist ja aber auch unfair von Dir!!
Einfach mehr zu wissen als ich und es mir nicht zu verraten, Mensch wir Huffies müssen doch zusammenhalten :-((
Außerdem habe ich meine Mami gefragt: ich darf schon jugendfreie Sachen lesen, ich bin ja schon sooooooo groß!! :bounce:

Endlich war mal wieder von Ron die Rede, also wird er wohl noch nicht tot sein. War es denn nun ein Fluch oder was??
Und was ist denn mit dem Zauberspruch, den Harry zum Geburtstag bekommen hat??

Schreib mal schnell weiter, biiiiitteeeeee :bussi:

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minze-macron
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Re: One person changes everything (HP/HG)

Beitrag von minze-macron »

Hahaha, ja, derweil weiß ich eben noch mehr...

Die Party (jetzt wird's sehr niedlich und sehr süß - freu dich^^)

Eine ganze Weile lang passierte für Harry in Hogwarts erstaunlich wenig Interessantes. Sie spielten ein paar Partien Quidditch, wobei sie gegen Ende November führten, aber die Euphorie darüber war irgendwie immer Rons Sache, wie Harry feststellte als sie gegen Hufflepuff gewannen. Aber eigentlich war Quidditch nur eine weitere Anstrengung, weil er seinen Trainingsplan durchbringen, Ginny irgendjemand anderem aufhalsen und McLaggen unter Kontrolle halten musste. Irgendwie war das Leben ohne Ron in Hogwarts erschreckend langweilig.
Als zum ersten nach langer Zeit etwas angekündigt wurde, das auch nur entfernt interessant und vor allem irgendwie lustig klang, war es schon fast Weihnachten. Es war eine Weihnachtsparty beim „alten Sluggie“, wie McLaggen ihn so wundervoll nannte. Aber nach zu viel Zeit mit Ginny und den Tölpeln, die plötzlich seine Freunde sein wollten, war sogar das eine willkommene Abwechslung. Außerdem konnte er am Wochenende vor Weihnachten sowieso kein Training einbauen, weil er das Training für dieses Jahr schon in der Woche beenden wollte, und war somit tatsächlich gezwungen daran teilzunehmen. Die Nachricht erhielt er in einer Schriftrolle, ganz ähnlich denen von Dumbledore, nur pompöser, sofern eine Schriftrolle pompös sein konnte, während er in einer Freistunde im Gemeinschaftsraum saß und sich die Taktik für das nächste Spiel durchdachte.
Ein paar Minuten später kam auch schon Hermine in den Gemeinschaftsraum. Sie wirkte irgendwie erschöpft und ein wenig traurig, aber nicht so sehr, dass er sich Sorgen machen musste. Es war einfach ein gewisses Maß an Traurigkeit, das sie beide immer mit sich herumtrugen, seit Ron so krank war und die Erschöpfung kam von einem langen Schultag, was Hermine, aus welchem Grund auch immer, liebte. „Hey“, begrüßte er sie lächelnd und nahm einen Plan, den er vorsichtshalber auf ihren Stuhl gelegt hatte runter. Ihre Antwort war ein mildes Lächeln, das ihm vollkommenes Verständnis bewies. Natürlich verstand Hermine, was hier los war. „Der Auserwählte“ war umschwärmt und manche Mädchen kamen sogar auf die lächerliche Idee sich auf Hermines Platz zu setzen, doch nie im Leben würde er den ihr angestammten Platz zu seiner rechten jemand anderem überlassen, nicht einmal, wenn sie ganz weit weg wäre.
„Hast du die Nachricht auch erhalten?“, erkundigte sie sich dann, während sie aus ihren Schuhen schlüpfte und sie ganz untypisch für sich achtlos zur Seite kickte. „Die von der Party?“, fragte er vorsichtig nach, denn, obwohl er es nicht wollte, keimte in ihm sofort die Hoffnung auf, dass sich Rons Zustand gebessert hätte. Ihr Blick glitt auf ihn und war von traurigem Verständnis gefüllt: „Natürlich von der Party“ Ihre Aussage war leise und sanft mit ihrer angenehmen Stimme. Unwillkürlich ließ er den Kopf ein wenig hängen, raffte sich dann aber sofort wieder auf.
„Hast du eine Idee mit wem du hingehst?“, erkundigte er sich und lehnte sich dabei mit seinen Ellbogen auf die Knie nur um sein Kinn in seinen Händen zu betten. Hermine rieb sich über den Nacken und die Schultern, eine Gewohnheit, die sie durch die Jahre hindurch entwickelt hatte, weil sie prinzipiell immer verspannt war, und antwortete dann: „Keine Ahnung, ich wäre vermutlich mit Ron gegangen, aber…“ Der Satz blieb unvollendet zwischen ihnen in der Luft hängen. Es war kein unangenehmes Schweigen, sowas gab es zwischen ihnen nicht, aber es war nicht gerade die beste Art der gemeinsamen Stille. „McLaggen steht auf dich“, murmelte er, obwohl es ihm widerstrebte das zu sagen, denn er beharrte auf seiner Meinung, dass dieser Typ nicht gut genug für seine Hermine war. Hatte er sie gerade seine Hermine genannt?
Ebendiese seufzte noch einmal und meinte dann: „Ich weiß Harry, du hättest ihn fast geköpft, als er dich fragte, ob ich vergeben bin“ Sein Gesicht begann ein wenig zu brennen als er sich an diese Episode erinnerte, obwohl er auf keinen Fall bereute diesen Idioten in die Schranken gewiesen zu haben. „Ich hätte nie riskiert suspendiert zu werden nur wegen diesem Idiot“, fügte er dann mit einem schelmischen Grinsen in ihre Richtung hinzu. Beide wussten, dass sie für die Ehre des Anderen über Leichen gehen würden. „Mit diesem Schleimbeutel gehe ich nirgendwo hin, ich habe keine Lust den ganzen Abend vor seinen Tentakeln und den dicken Lippen zu flüchten“, spie Hermine dann aus, was Harry ein grunzendes Lachen ausstoßen ließ.
Eine Weile lang saßen sie nur da und grinsten bis Hermine ihm die Gegenfrage stellte: „Gehst du mit Ginny?“ Harry schüttelte sich und sah ins Feuer, weil er ihr nicht in die Augen sehen konnte. Obwohl Hermine von ihr genervt war, war Ginny noch immer eine ihrer besten Freundinnen und er wollte nicht, dass sie nur Ablehnung und zu einem gewissen Maß Verachtung gegenüber dieser in seinem Blick fand. Nach einem Räuspern fuhr sie fort: „Nun, du hast genug Auswahl“ Sein Blick schoss hoch und er sah sie mit einem vernichtenden Blick an, so dass ihr Grinsen sofort fiel. Natürlich wollte er ihr keine Angst machen, das tat er auch nicht, denn niemand konnte so mit seinen Stimmungsschwankungen umgehen wie sie, aber er hasste es, wenn sie Witze über so etwas machte. Schließlich und endlich konnte er nichts dafür, dass diese Mädchen alle verblendet und süchtig nach dem Rampenlicht waren, in dem er leider stand.
„Hast du vielleicht Lust mit dem Auserwählten auf die Party zu gehen?“, fragte er deswegen kurz entschlossen, teils um sie aus den Socken zu hauen, teils einfach, weil sie die beste Wahl war. Einen Moment lang sah sie weg, dann blickte sie ihn mit einem Grinsen an und fragte: „Sollte ich diesen Auserwählten kennen, oder stellst du mich ihm vor?“ Er nahm seine zusammengefalteten Pläne und schlug sie damit mit sanfter Gewalt gegen die Schulter, was sie zu einem übermutigen Kichern brachte, wonach sie sich auf ihn stürzte und begann ihn zu kitzeln.
Etwa eine Woche später stand Harry in dem Korridor vor Slughorns Büro und wartete auf Hermine, weil sie darauf bestanden hatte ihn erst dort zu treffen, obwohl sie ihn mitten in der Nacht aufgeweckt hatte, weil ein Albtraum sie verfolgte. Verschiedenste Leute, die er teilweise gar nicht kannte, grüßten ihn, aber er schenkte keinem mehr als ein mildes Lächeln und ein Kopfnicken. Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, bog Hermine in den Korridor ein. Und sie sah atemberaubend aus. Ihr Haar war diesmal nicht zugebunden, sondern nur ein bisschen gezähmt und mit ein paar Haarspangen gefestigt, sodass ihre wunderschönen Augen zur Geltung kamen. Dazu trug sie ein rosiges Seidenkleid, das eng an ihrem Oberkörper anlag und dann etwas ausgestellt bis zu ihren Knien reichte.
„Wie sehe ich aus?“, fragte sie schließlich, als sie sich vor ihn stellte, die Augen vor Freude leuchtend und die Hände miteinander ringend, wie immer, wenn sie auf Bestätigung wartete. Er lächelte innerlich darüber, dass er diese Körperzeichen erkannte, weil er sie so gut kannte. „Du siehst atemberaubend aus, Hermine. Mich hätte schon fast der Schlag getroffen, ich will gar nicht wissen, wie es den Anderen da geht“, gab er schließlich zurück und bot ihr seinen Arm an bei dem sie sich sofort unterhakte. Sobald sie den Raum betraten, fiel ihm auf, dass alle Blicke an ihnen beiden hafteten. Die Jungs zogen Hermine alle mit Blicken aus, verständlicherweise, denn sie sah wundervoll aus, während die Mädchen, aus welchen Gründen auch immer, alle ihn mit Blicken auszogen, obwohl bei ihm unter dem Festumhang sicher nichts Besonderes versteckt war.
„Harry, mein Junge“, kam Slughorn schließlich zu ihm und drückte ihn sich an die Brust, wobei Harry Hermines Hand nicht losließ, weil er McLaggen förmlich irgendwo roch. „Und die bezaubernde Miss Granger. Genauso wunderschön wie intelligent, Miss Granger, müssen Sie wissen“, richtete er seine nächsten Worte an einen Mann mittleren Alters, der neben ihnen stand, „Ich habe es schon immer gewusst, dass sie ganz besonders ist, muggelstämmig und trotzdem eine ganz erstaunliche Hexe“ Bei den letzten Worten zuckte Hermine unmerklich zusammen, wegen dem Staunen darüber, dass sie muggelstämmig und eine gute Hexe sein konnte, aber er drückte ihre Hand etwas fester und zog sie ein wenig näher zu sich.
Währenddessen war Slughorn schwer damit beschäftigt den Mann neben sich, der, wie sich herausstellte, der Herausgeber des Tagespropheten war, mit irgendetwas zu beeindrucken und gab den beiden die Möglichkeit sich umzusehen. Leider fand Hermines Blick irgendwann zufällig den von McLaggen und Harrys den von Ginny und beide steuerten sie fast gleichzeitig an. „Entschuldigen Sie uns vielleicht, Sir? Ihre Ausführungen sind wie immer faszinierend und ich würde sie mir gerne später weiter anhören, aber ich habe meine Begleitung noch zu keinem einzigen Tanz aufgefordert“, bat Harry Slughorn dann um Entschuldigung und war selbst darüber erstaunt wie eloquent er gerade gewesen war. „Natürlich, mein Junge, das ist schließlich eine Party“, dröhnte es aus ihm und im nächsten Moment war Harry auch schon auf der Tanzfläche mit Hermine.
„Das war knapp“, gab er dann selbst zu, während er sie an sich zog, weil sie gerade ein langsames Lied erwischt hatten. „Das war eloquent“, fügte Hermine grinsend hinzu und sah ihn wieder mit diesem Stolz in den Augen an, von dem er einfach nicht genug bekommen konnte. Lachend zog er sie an sich und für einen Moment als sie so tanzten war es einfach zu vergessen, was um sie herum passierte.
„Ich finde noch immer, dass McLaggen ein Schleimbeutel ist, der es nicht einmal wert ist deinen Namen auszusprechen“, murmelte Harry und sah ihr dabei in die goldenen Augen. Sie lachte und antwortete: „Und ich finde noch immer, dass Ginny eine verdammte Nervensäge ist, die sich endlich nach jemand anderem umsehen sollte“ Sie lachten sich gegenseitig an und tanzten weiter bis plötzlich die Musik aufhörte.
Erstaunt trennten sie ihre Blicke und hoben ihre Köpfe, um sich umzusehen. Am Eingang des Raumes stand Ginny in Tränen aufgelöst, einen Brief in der Hand und eine Eule genauso wie ein zerbrochenes Glas zu ihren Füßen. Sie sah aus, als wäre gerade ihre Welt zerbrochen und hauchte dann ein einzelnes Wort, das alles erklärte. „Ron“
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Re: One person changes everything (HP/HG)

Beitrag von Patronus27902 »

Na toll!

Und mit diesem " Ron" lässt Du dieses Kapitel einfach so stehen?
Finde ich nicht besonders nett von Dir. :cry:
Ich muss doch wissen was jetzt passiert ist und kann nicht einmal einfach so umblättern.
Schöne Freunde hat man hier :mad:

Sag mal bin ich eigentlich die einzige die das hier liest? Oder traut sich sonst nur keiner was zu antworten? Denn geschrieben ist die Geschichte sehr gut.

Ich freu mich aufs nächste Kapitel, obwohl ich auch ein wenig Bammel habe was denn nun mit Ron ist.

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Re: One person changes everything (HP/HG)

Beitrag von minze-macron »

Jup, mach ich...ist doch ein schöner Cliffhanger oder? Ich weiß, ich bin ein grausamer Mensch :D

und ja, anscheinend bist du die einzige, die das hier liest :-(( so eine frechheit, aber danke für's kompliment :?

und jetzt kriegst eh gleich das nächste Kapitel, egal ob Bammel oder nicht^^

Der Freund
Als wären sie eine einzige Person rissen beide, Hermine und Harry, die Augen auf, lösten sich aus ihrer Umarmung, die sie als Tanzhaltung innegehabt hatten und bewegten sich im Gleichschritt auf Ginny zu. Sie wirkte so fürchterlich klein wie sie dort stand, McLaggen zufällig neben ihr genauso wie Dean, der ihre Begleitung war und Slughorn, der natürlich wissen wollte, was hier los war auf seiner eigenen Party. Ihre blauen Augen sprachen Bände, glänzten vor Tränen und ihr Mund zitterte, so wie ihre ganze zierliche Gestalt.
Als sie beide sie erreicht hatten, die Zeit verrann wie zähflüssiger Gummi, nahmen sie sie ohne weitere Fragen in die Arme. Es war egal, was passiert war, denn eigentlich wollten sie es gar nicht so genau wissen und es war offensichtlich, dass es etwas Gravierendes war, wenn Ginny das Häufchen Elend war, das sie gerade darstellte.
Nach ein paar Sekunden, die ihnen allen wie eine Ewigkeit vorkamen, sah Ginny auf und flüsterte: „Wir müssen sofort in den Fuchsbau“ Das war Aufforderung genug, denn im nächsten Moment begannen sie schon in die Richtung von Dumbledores Büro zu gehen, dann zu eilen und schließlich so schnell wie möglich zu laufen, so dass allen der Atem ausging, was aber nicht von Bedeutung war, weil sie so mit Adrenalin vollgepumpt waren, dass sie keine Erschöpfung spürten.
In einem Rausch aus Bewegungen, der zu einem Einheitsbrei aus unwichtigen Umwelteindrücken verschwamm, stieß Harry das Passwort zum Büro aus, das er dank seiner Privateinheiten Gott sei Dank kannte, und sie stießen weiter in das Büro vor, in dem Dumbledore bereits wartete. Auf seinen Zügen war zuerst sein typisches Lächeln aufgemalt, das er immer trug, wenn er Harry begrüßte, doch es verschwand sobald er die drei sah. Hermine nahm geistesanwesend den Brief aus Ginnys Klammergriff, denn sie hielt sich daran fest, als ob es der Anker wäre, der sie davon abhielt von ihren Gefühlen davon gespült zu werden, und drückte ihn in Dumbledores auffordernd hingestreckte Hand.
Dieser las den Brief schnell durch, trat dann ohne weitere Worte zum Kamin und entzündete ihn mit dem Zauberstab und nahm dann Ginny an der Hand, weil sie offensichtlich unter Schock stand, stellte sie in das Feuer, warf etwas Flohpulver nach und sprach deutlich den Namen „Fuchsbau“ aus. Harry und Hermine sahen ihn beide an, erwartungsvoll, weil keiner von ihnen den Brief durchgelesen hatte, aber der betroffene Blick von Dumbledore gab ihnen eigentlich schon eine Antwort. Wie betäubt nahm Hermine etwas Flohpulver und machte sich auf den Weg in den Fuchsbau. So blieb nur mehr Harry übrig, der in der Abwesenheit der Anderen Dumbledore nur mehr durch einen Tränenschleier sehen konnte. „Sei stark, mein Junge“, flüsterte der Direktor dann sanft und schob Harry, so wie zuvor Ginny, in den Kamin, um ihn in den Fuchsbau zu schicken.
Im Fuchsbau wurde er sofort von einem starken Arm gepackt, den er nicht wirklich zuordnen konnte, aber er riss sich energisch los und tastete blind durch die Gegend bis er schließlich Hermines Hand fand, was ihn ein kleines bisschen beruhigte. Diese sah ihn ausglänzenden Augen an und zitterte am ganzen Körper, doch sie folgte trotzdem dem Mann, der sie „Willkommen geheißen“ hatte. Still betraten sie das Wohnzimmer der Weasleys in dem es vor Rot nur so wimmelte. Aber es war nicht das fröhliche Wuseln, das man zu Weihnachten immer hier fand, sondern eine unangenehme Stille, die sie in Empfang nahm.
Molly Weasley, die unglaublich starke, anstrengende, immer resolute Mrs. Weasley, kniete neben dem Sofa und weinte. Sie schluchzte so bitterlich, dass sie beide bei jedem weiteren Laut, den sie von sich gab zusammenzuckten, weil es einfach zu viel war. Ihr ganzer Körper zitterte und auch Mr. Weasleys Hand auf ihrem Rücken konnte da nicht helfen. Im Gegenteil, es schien so, als würde das Zittern von ihrem Körper auf seine Hand und seinen Körper übertragen, denn auch er stand in Tränen aufgelöst dort und sah auf das Sofa hinunter auf dem vermutlich Ron lag.
Neben den beiden standen Fred und George, die Zwillinge. Das Lächeln war von ihren Gesichtern verschwunden und sie hielten sich beinahe so verzweifelt aneinander fest, wie Harry und Hermine es taten. Obwohl sie sich über ihren Bruder immer lustig gemacht hatten, oder vielleicht gerade deswegen, weil sie ihm nie gezeigt hatten, wie sehr sie ihn eigentlich liebten, war es nicht gerecht, dass er nun hier lag und mit ihren Beschwichtigungen, die sie nicht in der Lage waren hervorzubringen und ihren stummen Entschuldigungen nichts mehr anfangen konnte.
Hinter den Zwillingen stand Bill, der obwohl er so groß und muskulös war, wirkte wie ein kleiner Junge. Er stand genauso wie seine Mutter in Tränen aufgelöst da, während Fleur Delacour, seine Verlobte, sichtlich überfordert neben ihm stand. Auch ihr flossen Tränen über die Wangen, vermutlich, weil die ganze Situation so unerträglich traurig war, dass man gar nicht anders konnte, als zu weinen. Ihr schönes Gesicht war schmerzlich verzerrt, genau so wie die der anderen, obwohl sie Ron kaum gekannt hatte.
Ganz nah neben seinem ältesten Bruder stand der resolute Charlie Weasley, der junge Mann, der beruflich Drachen versorgte und damit jeden Tag mit einigen der erschreckendsten Wesen der Zaubererwelt konfrontiert war, und sank unter ihrem Blick immer weiter in sich zusammen, bis er schließlich am Boden saß, die Schultern hängend und den tränenverschleierten Blick auf den jüngsten Bruder gerichtet.
All diese Beobachtungen stellten sie innerhalb weniger Sekunden an und als schließlich hinter ihnen Ginny eintrat, zerriss ein Schrei ihrerseits die Stille. Alle zuckten zusammen und sahen die Jüngste an, die sich von irgendjemandem, vermutlich einer Tante, losriss, ihre Mutter zur Seite stieß und sich achtlos zum Sofa durch bahnte, nur um sich dort auf die Knie fallen zu lassen und ihren Kopf in Rons Seite zu vergraben. Sie kniete dort und schluchzte und entschuldigte sich immer und immer wieder, fast wie im Wahn. Es schien nicht nur sie beide zu erstaunen, denn offensichtlich hatte nie jemand verstanden, wie nah Ginny ihrem Bruder eigentlich stand.
Eine Weile lang standen und knieten und saßen sie alle nur da und warteten darauf, dass sie irgendetwas aus ihrer Starre reißen würde, bis es schließlich auch Hermine zu viel wurde und sie, in Tränen aufgelöst ihren Kopf an seiner Brust vergrub. Er drückte sie fester an sich, vergrub seinerseits sein Gesicht in ihren Haaren und sog ihren Geruch ein, nur um irgendwie Halt zu finden. Sie waren beide so erfolgreich darin sich von der Welt für einen Moment loszusagen und alles um sie herum zu ignorieren, dass sie fast das leise Hauchen, das von Rons Stimme übrig geblieben war, überhörten. Aber eben nur fast. Und so stürzten sie los, als sie ein leises „Hermine“ und dann ein fast noch leiseres „Harry“ hörten.
Sie stürzten so los, wie Ginny zuvor und ließen sich vor ihm auf die Knie fallen. Hermine nahm Rons Gesicht in beide Hände und legte ihre Stirn an seine, Tränen noch immer über ihr Gesicht strömend, während Harry sich einfach auf Rons Brust fallen ließ und mit seinen Händen verkrampft Halt in Rons durchnässten T-Shirt suchte. Ein Keuchen kam von Ron, bis er schließlich hauchte: „Ihr beiden seit das Beste, das mir je passiert ist“ Hinter ihnen erklang ein herzzerreißendes Schluchzen von Mrs. Weasley. Ein Schauer durchlief Rons Körper.
„Seht mich an“, bat Ron so leise, dass es nur Hermine hörte, weil ihre Stirn noch immer an seiner lag. Sie richtete sich etwas auf und zog Harry mit sich hoch. Rons Blick war irgendwo weit in die Ferne gerichtet, aber ein Lächeln lag auf seinen Lippen, als er Harrys Hand ergriff. „Danke“, hauchte er noch, dann wurde der Druck auf Harrys Hand geringer, bis schließlich die Hand seines besten Freundes, die ihn gerade noch so fest gehalten hatte, erschlaffte.
Hermine sah auf und Harry in die Augen. Ihre Hand glitt von Rons Wange zu seinem Hals, wo sie eine Zeit lang verweilte, anscheinend um seinen Puls zu messen. Dann drehte sie sich zu den anderen um und schüttelte den Kopf. Nein. Es war als hätte sie ihn mit dieser simplen Geste in den Magen geschlagen. Seine Hand war nicht erschlafft, weil er in Ohnmacht gefallen war. Sein bester Freund war tot. Er würde nie wiederkehren. Nie wieder würde er sein Lachen hören, irgendeine taktlose Frage oder einen dämlichen Vorschlag. Ron war nicht mehr. Diese Gedanken trieben ihm wieder die Tränen in die Augen und er ließ sich einfach zur Seite gleiten, direkt in Hermines tröstende Arme.
Sein ganzer Körper zitterte von unterdrückten Schauern und er drückte sich an Hermines zierlichen Körper auf der Suche nach etwas Beruhigung. Währenddessen zitterte Hermine fast genauso sehr und drückte Harry noch näher an sich, klammerte sich an seiner Kleidung fest und atmete gepresst. Es muss ein schrecklicher Anblick gewesen sein, wie sich alle nur irgendwie verzweifelt aneinander festhielten.
Schließlich löste Hermine widerwillig eine Hand aus Harrys dunklen Haaren und legte sie Ron wieder an die Wange. Als sie die Augen schloss, konnte sie sich fast einbilden, dass er noch lebte, denn seine Wangen glühten noch vom Fieber, das ihn erfasst hatte. Doch er war nicht mehr am Leben und so legte sie ihre Hand über seine Augen und schloss mit einem sanften Seufzen seine Lider, die er nie wieder öffnen würde. Auf seinen Lippen war ein Lächeln mit ihm gestorben. Er sah zufrieden aus und vielleicht war es gut, dass er diese Schlacht, die seine Welt zerstören könnte, nicht mehr miterleben musste.
Dann richtete sie sich auf und zog wieder einmal Harry mit sich hoch. Sich umsehend fiel ihr Blick schließlich auf Charlie, der als einziger irgendwie ansprechbar wirkte. „Charlie?“, fragte sie mit ihrer weichen Stimme. Sein Blick glitt von seinem kleinen Bruder zu Hermine und ein trauriges Lächeln stahl sich auf seine Lippen. „Kannst du uns vielleicht irgendwo unterbringen?“, fragte sie weiter. Der Zweitälteste der Familie nickte müde und bedeutete ihnen ihm zu folgen, bis er sie schließlich in seinem Zimmer unterbrachte. „Wo schläfst du, Charlie?“, erkundigte Harry sich geistesgegenwärtig. „Ich werde in Rons Zimmer schlafen“, war seine gehauchte Antwort. Sie beide nickten und waren sich mit einem Blick einig, dass sie noch nie so viel Respekt vor Charles Weasley gehabt hatten wie an diesem Abend.
„Waren wir gute Freunde?“, hauchte Hermine dann, während sie sich an ihn schmiegte. „Seine letzten Worte haben das zumindest irgendwie impliziert. Wir waren das Beste, das ihm je passiert ist“, murmelte Harry. Sie nickte und richtete ihren Blick starr auf die gegenüberliegende Wand.

im Nachhinein gefällt mir der Titel noch besser als am Anfang, als ich ihn geschrieben hab...einfach, weil das das wichtigste ist, was er war :(
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Re: One person changes everything (HP/HG)

Beitrag von Patronus27902 »

:cry: :cry: :cry:
Hab jetzt fertig geweint!
Wie soll es denn nun mit den beiden weiter gehen ohne Ron? Er gehört doch dazu!
Und was war eigentlich mit ihm?

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minze-macron
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Re: One person changes everything (HP/HG)

Beitrag von minze-macron »

Oje, hab ich dich wirklich zum weinen gebracht? Wenn ja, dann fühl ich jetz eine mischung aus mitleid und stolz; wenn nein, das ist gemein...naja, das werd ich dir mitteilen, wenn du auf dem aktuellen stand bist :)

Der Tag danach (zugegebenermaßen eher ein Übergang)
Obwohl sie kaum geschlafen hatten standen sie am nächsten Morgen früh auf, weil es sowieso nicht mehr möglich war irgendwie Schlaf zu finden. Sie schlichen hinunter in die Küche und merkten auf ihrem Weg, der zwangsläufig durch das Wohnzimmer führte, dass Rons Leiche nicht mehr dort lag und auch das Sofa verschwunden war. Vermutlich war das auch klüger, damit nicht jeder, der auf der Couch saß immer daran denken musste, dass ihr Bruder darauf verstorben war.
In der Küche war kaum jemand, obwohl es schon zehn Uhr war. Normalerweise wuselte es um diese Uhrzeit förmlich im Fuchsbau und Mrs. Weasleys stand in der Küche um alle zu versorgen, aber jetzt stand Fleur vor den Herden, damit jeder Frühstück haben konnte und Ginny und die Zwillinge saßen am Tisch. „Guten Morgen“, grüßte Fleur sie ohne das übliche, verführerische Lächeln auf ihren Lippen. Sie versuchte zwar eines auf ihre Züge zu bringen, aber es erreichte ihre Augen nicht und wirkte deswegen nur so, wie es war, aufgesetzt. „Isch abe Frühstück gemacht“, fügte sie hinzu, um wenigstens irgendwie die unangenehme Stille zu vertreiben. „Das ist unglaublich nett von dir, Fleur“, nickte Harry müde, weil sie irgendeine Bestätigung verdient hatte, und Hermine setzte ebenfalls ein zustimmendes Lächeln auf.
Die Zwillinge saßen über irgendwelchen Notizen und tippten abwechselnd, aber nicht gerade regelmäßig darauf. Ihre Gesichter waren dabei ernst und von Trauer erfüllt. „Sie arbeiten an irgendetwas, isch weiß nischt woran, aber das machen sie, seit sie aufgestanden sind“, erklärte Fleur, die anscheinend die Einzige war, die bereit war mit ihnen zu reden. Es musste schrecklich sein gerade erst Teil der Familie geworden zu sein und dann so einen Verlust mitzuerleben. Immerhin hatte sie Ron kaum gekannt, aber vielleicht war das besser, weil wenigstens irgendjemand so einen klaren Kopf behalten und die anderen versorgen konnte.
Ginny saß in sich zusammengesunken auf einem Stuhl und starrte auf ihre Hände, aber es widerstrebte Harry sie zu trösten. Denn er mochte sie zwar sehr und wollte ihr irgendwie helfen, aber sie würde es wieder in den falschen Hals bekommen und sich sicherlich so krampfhaft an ihm festhalten wie Hermine, oder wie er an Hermine, doch bei Hermine war ihm das egal, aus welchem Grund auch immer. Ihr Haar wirkte matt, noch matter als das ganze Jahr über schon und auch ihre Augen waren vermutlich trübe, was er nur mutmaßen konnte, weil sie nicht aufsah.
„Isch abe ihr eine eiße Schokolade mit etwas Feuerwhiskey gemacht, damit sie sisch beruhigt. Sie at nischt geschlafen“, erklärte Fleur mit einem besorgten Blick zu Ginny. Sie war wirklich eine sehr mütterliche Person und genau richtig im Moment. Hermine schüttelte plötzlich ihren Kopf, so als wollte sie sich von diesem Anblick wegreißen und fragte dann: „Ist schon irgendetwas wegen der Beerdigung organisiert worden?“ Nicht einmal bei diesen Worten sah irgendjemand auf, was wohl etwas heißen sollte. „Nein, isch weiß nischt, wenn man in England ier anruft“, erwiderte Fleur entschuldigend, weil sie einen Punkt nicht übernehmen konnte. „Vielleicht sollten wir das übernehmen, Harry“, schlug Hermine mit einem Blick in seine Richtung vor. Er nickte müde, strich sich noch einmal übers Gesicht und meinte dann, dass er sich noch einmal schnell umziehen würde.
Als er zurück war, hatte auch Hermine etwas anderes, ein schlichtes, weißes Kleid an, weil die Magier in weiß trauerten, und stand schon in den Schotten um aufzubrechen. „Wir gehen ins Ministerium“, hauchte sie und nahm dabei schon etwas Flohpulver in die Hand, nur um es sofort ins Kaminfeuer zu werfen und laut „Zaubereiministerium“ zu sagen. Er tat es ihr gleich und staubte sich die Kleidung ab, als er dort angekommen war. In kürzester Zeit starrte ihn das ganze Ministerium an.
Er konnte ihre Gedankengänge förmlich sehen. Zuerst bemerkten sie, dass er „der Auserwählte“ war und bewunderten ihn sofort. Dann sahen sie das Mädchen an seinem Arm, denn Hermine hatte sich schon rein aus Gewohnheit, aber vor allem, weil sie beide Halt suchten, bei ihm untergehackt. Sie stellten fest, dass es Hermine Granger war, das Mädchen, das ihn angeblich so verletzt hatte in seinem vierten Schuljahr, und dass sie eigentlich recht hübsch war. Und dann bemerkten sie beinahe alle gleichzeitig seine und Hermines blütenweiße Kleidung und in einem Wimpernschlag wurden ihre Blicke betroffen.
Festen Schrittes traten sie beide zum Schalter des Ministeriums vor und meldeten sich an. „Wo wollen sie denn hin, Mr. Potter, Ms. Granger?“, fragte die Sekretärin kühl und sah sie an. „Zum Büro für Trauerangelegenheiten“, antwortete Hermine, weil Harry ahnungslos mit den Schultern zuckte. Das einzige, das er über Trauer in der Zaubererwelt wusste, war, dass sie in weiß und nicht wie die europäischen Muggel in schwarz trauerten. „Ich lasse sie sofort durch, dritter Stock“, murmelte die Frau, jetzt ebenso betroffen wie alle anderen.
Innerhalb kürzester Zeit waren sie beim Trauerinstitut, wobei „durchschnittliche“, unbekannte Bürger sicher nicht so schnell durchgekommen wären, und standen vor einem Mann mittleren Alters namens Mr. Griefing, was sie beide zu einem kleinen Schmunzeln brachte, weil sein Name so äußerst passend für seinen Beruf war. „Sie beide sehen äußerst jung aus, dafür, dass sie alleine hier erscheinen. Sind Sie denn überhaupt volljährig?“, fragte er erstaunt. Hermine nickte, Harry schüttelte den Kopf.
„Nun, um wen handelt es sich denn, wenn ich fragen darf?“, erkundigte er sich und Harry übernahm ganz einfach das Sprechen, weil Hermine keine Anstalten macht zu antworten. Es passierte nie, dass sie gleichzeitig anfingen zu sprechen, weil sie einfach wussten, wenn der andere sprechen wollte. „Unser bester Freund, Ronald Weasley ist verstorben und seine Familie ist so sehr in Trauer gefangen, dass sie nicht in der Lage waren hier zu erscheinen“, erklärte er, wobei ein Kloss in seinem Hals wuchs, als er Ron als verstorben bezeichnete. Es schien so endgültig ihn so zu bezeichnen und machte das Ganze so real. Aber es war ja auch real und das Endgültigste, das es auf der Welt gab.
„Ronald Weasley?“, fragte er erstaunt, „Der junge Mann, der immer an Ihrer Seite vorzufinden war, Mr. Potter?“ Harry nickte und Hermines Griff um seinen Arm wurde für kurze Zeit etwas fester. „Ich nehme an, dass ich für Sie, Mr. Potter, bereits morgen einen Termin finden könnte, wenn Sie das wünschen“, deklarierte er und sah ihn intensiv an. Harry hasste es normalerweise privilegiert behandelt zu werden, aber in dieser einen Situation war er ausnahmsweise froh darüber, weil sie dann alles vor Weihnachten erledigen konnten. Also nickten sie beide einheitlich.
„Nun, sämtliche Verwandten von Mr. Weasley sind verstreut in England begraben, weil niemand jemals eine Familiengruft gekauft hat, ich könnte ihn in der Nähe seiner Großeltern begraben, aber…“ „Nein“, warf Harry ein. Es klang grauenhaft, dass sie nicht alle zusammen sein konnten. Irgendwann in vielen Jahren würden die anderen Weasleys schließlich auch sterben und sie sollten nicht verstreut sein. „Ich werde eine Familiengruft finanzieren“, fügte er dann ernst hinzu. „Gut, dann werde ich eine Familiengruft in der Nähe des Fuchsbaus finden und das Begräbnis organisieren“, stellte er fest. Sie besprachen noch Einiges das Begräbnis betreffend, dann machten sie sich auf den Rückweg.
Im Fuchsbau trafen sie diesmal fast die ganze Familie und deswegen begann Hermine sofort zu reden: „Wir haben Rons Begräbnis organisiert, es wird morgen stattfinden“ Arthur sah sie mit einer dankbaren, aber dennoch besorgten Miene an. „Ich bin mir nicht sicher, ob ihr unser Budget berücksichtigt habt“, gab er zu bedenken und schien tief betroffen von dem Gedanken seinen jüngsten Sohn nur wegen des Mangels an Geld nicht angemessen begraben zu können. „Das tut nichts zur Sache, ich werde alle Rechnungen begleichen“, erklärte Harry und sah dabei in die Menge. Das war das Mindeste, das er für diese wundervolle Familie seines besten Freundes tun konnte, die ihn ohne zu zögern aufgenommen hatte, als er dringend eine Familie brauchte und die nun so einen grauenhaften Verlust ertragen musste.
Da stürzte plötzlich ausgerechnet der reservierte Percy, der gerade erst zurückgekehrt war, auf ihn zu, schloss ihn in seine Arme und wiederholte schluchzend immer und immer wieder: „Danke, Harry. Du warst ein so viel besserer Bruder für ihn als ich“ Etwas überfordert ließ er die Umarmung über sich ergehen, weil er nicht wusste, was er mit einem emotionalen Percy anfangen sollte. „Das können wir nicht annehmen“, stellte Arthur fest, aber Harrys Blick ließ keine Widerrede zu und so brach Arthur seinen Widerspruch schnell ab.
Es war ein beeindruckend trauriger Anblick. Einerseits sahen nicht nur Arthur und Ginny, sondern auch die anderen Weasleys mehr als gebrochen aus, da sie ausgerechnet der Jüngste der Familie als Erster verlassen hatte. Andererseits schienen sie sich gegenseitig erstaunlich viel Halt zu geben, so als könnte nichts so schnell diese Familie in die Knie zwingen. Sie trauerten einvernehmlich. Und als Harry und Hermine den Raum wieder verließen, folgte ihnen Fleur auf dem Fuße, da ihr Verlobter gerade von seinen Brüdern getröstet wurde, beziehungsweise er sie tröstete.
Sobald sie draußen waren, lehnte sich Fleur gegen die Wand und Hermine ließ sich einfach auf den Boden sinken, so dass ihr blütenweißes Kleid achtlos im Dreck landete. „Isch weiß nischt was isch ier tun soll“, murmelte Fleur überfordert. Sie sahen sie beide mitleidig an, denn immerhin hatten sie einander, auch wenn sie Ron dafür näher gestanden waren. „Es wird besser werden“, antwortete Hermine, ihren Blick in die Ferne gerichtet. Harry ließ sich neben sie sinken und nahm sie einen Arm und Fleur einfach ohne zu zögern in den anderen. „Irgendwann hört jeder auf zu trauern“, fügte sie hinzu und vergrub sich wieder einmal in Harrys Armen.
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Re: One person changes everything (HP/HG)

Beitrag von Patronus27902 »

Auch wenn es nur zum Übergang gedient hat fand ich es schön.
Aber ich muss Hermine wiedersprechen: die Trauer hört nicht auf, sie wird nur schwächer und ist nicht mehr jeden Tag so deutlich zu spüren.

Vergiss die Idee, Jemand zu werden – du bist schon ein Meisterstück. Du kannst nicht verbessert werden. Du musst es nur erkennen, realisieren.
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Re: One person changes everything (HP/HG)

Beitrag von minze-macron »

Hm, Hermine kann ja nicht immer recht haben :)

Also, ich muss zugeben, ich hab geweint als ich das Kapitel geschrieben habe

Die Ehrerweisung
Am nächsten Morgen wurden sie aufgeweckt. Diesmal nicht von ihrem eigenen Schweigen, oder von einem Albtraum oder einem schmerzvollen Schluchzen, sondern von Charlie, der sie beide sanft schüttelte. Anscheinend hatte Charlie im Moment die Familie übernommen, weil weder seine Eltern noch sein älterer Bruder in der Lage waren irgendetwas zu tun, was mit seinem Begräbnis zu tun hatte.
„Es ist neun Uhr“, war seine simple Begrüßung. Kein guten Morgen oder eine andere Höflichkeit, aber es war ja auch kein guter Morgen. Sie würden seinen besten Freund, der noch nicht einmal siebzehn geworden war, begraben, da war es fast schon makaber auf irgendeine Art fröhlich oder übermäßig höflich zu sein.
Charlie wirkte müde und traurig, aber irgendwo in den Tiefen seiner für die Weasleys typischen blauen Augen war ein Funken Zufriedenheit zu finden. Und das beruhigte Harry irgendwie. Es war so, als hätte Charlie etwas erkannt, das die anderen erst in mehreren Wochen feststellen würden, wenn sie ihren Schmerz etwas überwunden hätten. Ron hatte gelitten, hatte sich nicht mehr bewegen können, war unfähig gewesen irgendetwas allein zu tun oder Zeit mit seinen Freunden zu verbringen und jetzt ging es ihm hoffentlich besser, wo auch immer er war. Auf jeden Fall musste er nicht mehr leiden. Das war für ihn der beste Ausgang für die Situation gewesen.
„Wir haben Umhänge bestellt, ich weiß noch nicht wie wir sie finanzieren, aber…“, begann Charlie, wobei Hermine ihn sofort unterbrach. „Wir übernehmen das“, stellte sie fest ohne irgendeine Widerrede zuzulassen. Ihre Augen waren ernst und entschieden. Charlie nickte nur dankbar, anscheinend hatte er nicht ganz so einen großen Widerwillen irgendetwas von ihnen anzunehmen, machte auf dem Absatz kehrt und verschwand im nächsten Zimmer. „Wir?“, fragte Harry grinsend. Das Grinsen war fast schon schmerzhaft in seinem Gesicht, aber als Hermine ihre Augen überdrehte, war es für einen Moment ganz natürlich. „Ich dachte, wir könnten beide einen Teil zahlen“, fügte sie dann ernst hinzu. Harry nickte lächelnd, legte den Arm um sie und machte sich auf den Weg in die Realität.
Unten angekommen saßen beinahe alle Weasleys und eine Menge mehr, die er nicht kannte, in der Küche, nur Charlie, Bill und Fleur und Ginny fehlten. Bill und Ginny schien es anscheinend am schlimmsten zu treffen, aber am allermeisten sicherlich Ginny, weil sie auch keinen hatte, der nur sie tröstete und sich nur auf sie konzentrierte. Harry hätte die Rolle gerne übernommen, aber er konnte einfach nicht, es erschien im falsch und so als würde er ihr etwas vormachen. Er legte den Arm um Hermine, weil ihn das immer beruhigte.
Eine unangenehme Stille hatte sich wieder ausgebreitet und weichte auch nicht, als zuerst Arthur, dann Molly und dann die Zwillinge sich räusperten. In der Mitte der Familie saß ein fremder Mann, der schließlich, als die letzten Familienmitglieder hereinkamen, zu sprechen begann: „Mein Name ist Gemellus, ich bin der britische Moeror und werde die heutige Zeremonie durchführen“ Dann drehte er sich zu Arthur um, nahm seine Hand in beide Hände, seine Stimme tief und gemäßigt sprach er an alle gerichtet: „Eure Trauer ist tief und ehrlich. Euer Verlust wiegt schwer, doch dies ist der erste Schritt in den Weg der Erkenntnis“
Harry drehte sich etwas verwirrt zu Hermine um, als ein Junge begann die Umhänge auszuteilen. „Was ist ein Moeror?“, fragte er sehr leise. Sie räusperte sich und hauchte dann: „Ein Moeror ist ein Druide aus der jeweiligen Gilde, in unserem Fall Südengland. Er ist nur für Begräbnisse zuständig und leitet angeblich die Seele des Verstorbenen in die Anderwelt über“ Natürlich kannte sich Hermine perfekt mit den Begräbnisritualen aus. Während sie den Fuchsbau verließen, zogen alle die Umhänge mitsamt Kapuze über.
Auf der ersten Erhebung nach dem Fuchsbau stand ein Sarg aus Weidenholz, Rons Zauberstabholz, der feucht glänzte vom Morgentau. Der Moeror ging nach vorne zum Sarg, er trug als einziger einen blutroten Umhang, und murmelte ein keltisches Gebet. Dabei schwebte seine Hand über dem Sarg und der Sarg erleuchtete sanft. Das Ritual strahlte eine unglaubliche Ruhe aus. Er hätte gerne gefragt, was genau diese Geste bedeutete, aber er wagte nicht die Ruhe zu brechen. Deswegen folgte er weiter den beruhigenden Bewegungen des Druiden bis er plötzlich seinen Zauberstab hob, aus welchem Grund auch immer, und ihn auf den Sarg richtete. Es erschreckte ihn und er wollte schon aufhören, was er irgendwie nicht konnte, als er bemerkte, dass alle anderen das Gleiche taten und somit der Sarg zu schweben begann.
In einer kleinen Prozession, die vom Sarg und dem Moeror dahinter angeführt wurde, machten sie sich auf den Weg weiter hinein in die sanften Hügel. Der Druide stimmte einen Gesang an in den die andere einstimmten, so auch Harry, denn es waren kein wirklicher Text dabei, sondern nur ein Summen. Nach einer Weile, er hätte die Zeit nicht benennen können, auch wenn er gewollt hätte, erreichten sie einen Hügel, der aufgegraben war. Dort ließen sie den Sarg wie automatisiert nieder und ließen den Gesang langsam ausklingen.
Hermine senkte ihren Zauberstab neben ihm und nahm seinen Arm um ihr Gesicht in seinem Ärmel zu verstecken, als der Druide seine Stimme etwas erhob, nur ein wenig, so dass sie noch immer fast nur ein Flüstern war. Mehr war auch nicht nötig, weil so eine Stille herrschte. „Wir begleiten heute einen geliebten Sohn, einen verehrten großen und beschützten kleinen Bruder in die Anderwelt. Einen Freund, der nie davor zurückschreckte sich für seine Lieben aufzuopfern. Einen Sohn, der die Ehre seiner Eltern verteidigte. Einen Bruder, der jeden seiner Brüder und seine Schwester liebte. Wir feiern einen Helden“
Ein lautes Schluchzen erklang und Harry brauchte eine Weile um zu erkennen, dass es von ihm selbst stammte. Sein Gesicht war tränennass und sein Körper erbebte von Schluchzern, die sich einen Weg über ihn bahnten. „Wir feiern einen Helden seiner Zeit, der schon in seinen jungen Jahren bereit war alles zu geben für die Menschen, die er liebte, und für seine Heimat. Ein junger Mann mit einer Weisheit, die seinem Alter weit voraus war und jugendlichem Ungestüm, dass ihn trotzdem ergriffen hatte. Ein Mann, der eine ganze Generation inspirieren wird“
Er konnte den Moeror fast nicht mehr erkennen durch den Tränenschleier, der sich auf seine Augen gelegt hatten, doch seine sanften Worte drangen an seine Ohren und berührten seine Seele. Jedes Wort war wahr. Obwohl dieser Mann Ron nicht gekannt hatte, stimmte alles, was er sagte und vieles davon stellte Harry erst fest, als die Worte zu ihm durchdrangen.
„Ronald Bilius Weasley. Du warst zu jung, um diese Welt zu verlassen und trotzdem haben die Götter und Merlin dich zu ihnen geholt. Mögest du an ihrer Seite über uns wachen und sehen wie deine Geliebten wachsen, um dich eines Tages zu treffen. Mögest du tanzen mit den Feen durch das Elysium und Walhalla und alle erfreuen, wie du es hier getan hast. Möge die klaffende Wunde, die du hinterlassen hast, eines Tages verheilen und Platz für die Liebe schaffen. Möge deine unendliche Hingabe und Liebe niemals in Vergessenheit geraten und mögest du die Deinigen niemals vergessen, auf dass du sie eines Tages in fernen Zeiten in die Arme schließt um ihnen die Welt zu zeigen, die du bis dahin dein Eigen gemacht hast“, waren die beschwörenden Worte des Druiden, als er den Sarg langsam in die Gruft hinunterließ und ihn für immer von den Augen der Lebenden verbannte.
„Lasst uns nun stolz darauf diesen Mann gekannt zu haben die Zauberstäbe erheben und ihm die letzte Ehre erweisen“, sagte er nun etwas lauter, weil die Stille zerrissen war von den tränenerstickten Lauten aller Anwesenden. Er erhob seinen eigenen Zauberstab und langsam folgten ihm die der anderen, einer nach dem anderen, so dass der Himmel erfüllt war von warmen, hellen Lichtern, wie um ihrem besten Freund den Weg zu weisen an den Platz, wo er nun hingehörte. „In den sanften Hügeln von Walhalla tolle, junger Freund, und nimm deinen Platz zu Seiten Merlins ein. Wir lassen dich ziehen in die unendlichen Weiten auf dass wir uns dir einst anschließen können“, mit diesen Worten senkte er seinen Zauberstab auf die Erde hin und die Gruft verschloss sich, um Rons letzte Schlafstätte zu versiegeln bis seine Familie ihm nachkam.
Im Schweigen das dem folgte stimmte der Druide einen Lobgesang an. Diesmal stimmte niemand in seine Melodie ein und alles lauschte ihm, bis auf ein einzelnes hohes Jaulen, das ihnen allen in die Glieder fuhr. Dann beendete er das Lied um vor der Gruft auf die Knie zu fallen und seine Hand auf die frische Erde zu legen. Ein letztes Mal stimmte er das Gebet vom Hügel an und murmelte es, wobei die Erde sanft aufleuchtete bis sie schließlich ganz verblasste und die ersten Gräser darauf zu wachsen begannen. In diesem Moment riss der Himmel auf und die Sonne schien zum ersten Mal an diesem kalten Wintertag durch und wärmte ihre von der Trauer beinahe erfrorenen Körper ein wenig auf.
Den Weg zum Fuchsbau legten sie in Stille zurück. Keiner versuchte zu sprechen, aber es war nicht die beklemmende Stille von früher an diesem Morgen, sondern eine ruhige. Ein sanftes Glücksgefühl hatte sich über sie alle gelegt, denn wo auch immer Ron nun war, es war jedem ins Bewusstsein gedrungen, dass er an einem besseren Platz war. Im Fuchsbau sprach zum ersten Mal Bill und bat die Gäste zu bleiben und mit der Familie die Erinnerungen aufleben zu lassen. Dem folgten alle dankbar.
Harry jedoch nahm Hermine an der Hand und schlenderte zum anderen Ende des Fuchsbaus, wo er sich auf den kalten Boden sinken ließ und sich dann hinlegte, um die Wolken zu beobachten. Hermine legte sich zu ihm, schmiegte sich an ihn und sah ebenfalls in den Himmel. Ein weiteres Mal erklang das Jaulen, dass unmöglich etwas mit Ron zu tun haben konnte und es doch irgendwie tat. „Was ist Walhalla? Glaubst du Ron kommt wirklich dorthin?“, fragte Harry vorsichtig und wagte es nicht Hermine dabei anzusehen, weil er sich wie ein Kind vorkam. „Das ist die letzte Heimat der gefallenen Krieger. Das Land der ewigen Jugend und der ewig grünenden Wiesen. Dort gibt es kein Unglück“, erklärte Hermine milde lächelnd. „Ich bin mir sicher, dass Ron jetzt dort ist“, fügte sie dann hinzu und lächelte in die Wolken.
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