Ein neues Leben (HG/LM)

Hier könnt ihr eure Fanfictions und Gedichte zu Harry und seiner Welt vorstellen.

Moderator: Modis

Anele
MinimuffMinimuff
Beiträge: 51
Registriert: 24.02.2013 14:04

Re: Ein neues Leben (HG/LM)

Beitrag von Anele »

Ja :D
Und nichts kann mich aufhalten! --- Mist! Kindersicherung...

Anele
MinimuffMinimuff
Beiträge: 51
Registriert: 24.02.2013 14:04

Re: Ein neues Leben (HG/LM)

Beitrag von Anele »

WANN GEHT ES ENDLICH WEITER????
Und nichts kann mich aufhalten! --- Mist! Kindersicherung...

Benutzeravatar
snape13
GhulGhul
Beiträge: 444
Registriert: 24.02.2013 13:45

Re: Ein neues Leben (HG/LM)

Beitrag von snape13 »

Wir warten ungedulidig:)))
Stellst du bald das nächste rein? Biiiitttteeee...
Hoch lebe die Schule-so hoch das niemand mehr dran kommt:)

Benutzeravatar
Jane_Higgins
EuleEule
Beiträge: 346
Registriert: 09.06.2011 22:05

Re: Ein neues Leben (HG/LM)

Beitrag von Jane_Higgins »

Ist ja gut.
Schreit mich doch nicht so an. :(


----------------------------------------------------------------------------------------------------

Kapitel 6: Unter Beobachtung

Lucius ging ohne Umwege in sein Schlafzimmer, zog die Vorhänge auf und ließ sich auf seine Bettkante nieder. Sein Kopf fing an zu dröhnen und er schloss genervt die Augen. Es gab in der kurzen Zeit einfach zu viele Eindrücke die, nach der Jahrelangen aufgezwungen Lethargie, heute auf ihn eingewirkt hatten. ‚Nur ein paar Tage.‘, dachte er. ‚Nur ein bisschen Zeit für mich und ich bin wieder der Alte.‘ Somit ließ er sich einfach auf sein Bett fallen und versuchte etwas zu schlafen. Jedoch sollte das gar nicht so leicht sein. Denn seine neuen Mitbewohner waren durchweg zu hören. Manchmal etwas leiser, manchmal etwas lauter, aber sie waren da und das ging ihm jetzt schon tierisch auf die Nerven. Warum ein Waisenheim? Und warum sein Haus? Er, der doch mit Kindern gar nichts anfangen konnte. Denn Kinder gar nicht interessierten.

Lucius zog seinen Zauberstab hervor und versuchte sich an einem Schallzauber, aber er wurde ihm nicht gewährt. Und dann wurde es unter seinem Balkon, der an seinem Schlafzimmer angebaut war, laut. Er stand auf, ging hinaus und sah, dass die Kleinen, die in seinem Vorgarten gespielt hatte, jetzt hinter das Haus gewechselt waren. Nur waren es noch um einige mehr und der Krach, der von ihnen ausging umso lauter. Das war perfekt, wirklich perfekt. Also ging er zurück zu seinem Bett, drückte sich ein Kissen auf die Ohren und döste irgendwann ein.

Nachdem Kate und Lucy sich der Kinder angenommen hatten, ging Hermine mit Caro zurück ins Haus. Die Beiden Frauen ließen sich in der Bibliothek nieder und unterhielten sich ein bisschen über dies und das, während Hermine einige Pergamente studierte und Caro einige kaputte Hosen nähte. Sie versuchten Magie so gut wie möglich zu vermeiden, da die meisten Kinder wohl aus Muggelfamilien kamen und durch die verstorbenen Eltern wusste keiner so genau, ob sie zum Zaubern fähig waren oder nicht. Mittlerweile waren drei Stunden vergangen und sie hatten noch nichts von dem Ankömmling gehört. Caroline ließ Hermine irgendwann alleine um sich mit Rebecca über das Essen zu unterhalten und Hermine machte sich an die Bearbeitung von offiziellen Papieren des Ministeriums.

Plötzlich hörte sie lautes Gekreische und polternde Schritte, die die Treppe rauf und runterliefen. Es schienen immer mehr zu werden und dann wurden zwei Türen geknallt. Der Geräuschpegel war von da an um ein Einiges gesenkt und Hermine musste unwillkürlich mit dem Kopf schütteln. Sie beugte ihren Kopf wieder über ihre Pergamente, als die Tür zu Bibliothek mit Schwung aufgemacht wurde und an die Wand schlug. Sie sah empört auf und wollte schon etwas sagen, doch ihr blieben die Worte im Hals stecken als sie die Person sah, die daran schuld war. Hermine senkte sofort wieder den Blick und wartete ab. Lucius hatte einen grimmigen Gesichtsausdruck aufgelegt und stand herrisch mit durchgestrecktem Rücken im Türrahmen. Er ließ seinen Blick einmal durch den Raum streifen ohne Hermine auch nur zu beachten, ging zielstrebig auf ein Regal zu und nahm sich ein Buch heraus. Er verweilte nicht einen Moment, drehte sich sofort wieder um und ließ die Tür hinter sich genauso lautstark ins Schloss fallen.

Hermine atmete aus. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie die Luft angehalten hatte. Ihre Hände zitterten und sie war wenig überrascht, dass sie sich in seiner Gegenwart so klein gefühlt hatte. Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und fasste sich an die Stirn. Wenn er jetzt jedes Mal so reagieren würde, wenn die Kinder rumtoben, dann konnten das eisige Zeiten werden. Hermine wusste nicht wie lange sie so dahin gegrübelt hatte, aber ein Klopfen an ihrem Fenster ließ sie auf sehen. Diese Eule war ihr völlig unbekannt, aber durch die Art wie sie sich verhielt und ihr Bein ausstreckte, konnte sie sich schon fast denken, von wem sie kam. Also nahm sie den Brief an sich und da der große Waldkauz nicht hat davonflog, wusste sie das er eine Antwort erwartete.

Ich bin in keinster Weise daran interessiert, was dort unten bei ihnen vor sich geht.
Ich werde mich ihnen weder anschließen, noch mitarbeiten.
Ich sehe auch keine Notwendigkeit darin, mit ihnen persönlich in Kontakt zu treten.
Des Weiteren habe ich Silly damit beauftragt meinen privaten und persönlichen Belangen nachzukommen.
Sie, und nur sie weiß was zu tun ist. Deshalb werden sie auf ihre Hilfe verzichten müssen. Sie wird ihnen nicht mehr zur Verfügung stehen.
Ich werde auch meine Geschäfte wieder aufnehmen und alles von hier aus erledigen.
Das bedeutet, dass der dritte Stock weiterhin und ausnahmslos ein Tabu für alle ist.
Und wenn ich noch einmal mitbekomme, dass in meinem Haus auf derart ruppige Weise die Türen geknallt werden, dann werde ich diesen Bälgern zeigen, was es heißt wirklich die Türen zu knallen.


Genervt verdrehte Hermine die Augen. War das zu fassen? Er schickte ihr eine Eule um ihr das mitzuteilen, wo er doch einige Zeit zuvor die Bibliothek gestürmt hatte. Er war sich zu schade, ihr das ins Gesicht zu sagen, obwohl er nur zwei Stockwerke über ihr war. Sie hatte geahnt, dass er zu dem Krach noch etwas sagen würde. Aber Kinder sind nun mal spontan, lebhaft und übermütig. Und bei so vielen Kindern konnten sie schlecht ein Auge auf jedes einzelne haben. Aber über diese Argumente würde er wohl nur lachen. Also schrieb sie ihm auf die Rückseite einfach nur ‚Wie ihr wünscht, Mister Malfoy!‘, band der Eule den Brief an und schickte sie wieder los.

Sie wusste, dass das Thema damit für ihn erledigt war und vielleicht bedeuteten seine Worte auch, dass er nie mehr herunter kam. Schließlich wolle er sich ja auch nicht in ihre Angelegenheiten mischen und wenn Silly sich um ihn kümmerte…aber das war doch eher unwahrscheinlich. Doch eins stand fest. Konzentrieren konnte sie sich jetzt nicht mehr. Sie sah wieder aus dem Fenster und entdeckte Lucy und Caro mit den Kindern im Garten. Sie schienen gerade ‚Verstecken‘ zu spielen und da die Sonne herrlich warm vom Himmel schien, beschloss sie auch wieder nach draußen zu gehen.

Lucius las ihre Antwort und wunderte sich nicht im Geringsten darüber, dass sie es einfach hinnahm. Dennoch war seine Verärgerung noch nicht abgeklungen. Er hörte die Türen und als er ins Treppenhaus sah und die ganzen Kinder durch die Etage rannten, konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Auch wenn das Ministerium die Verwaltung über alles hatte, war es immer noch SEIN Haus. Und niemand ging so mit seinem Hab und Gut um.

Er hörte die Kinder wieder hinter dem Haus und ging erneut auf seinen Balkon. Sie waren fast alle draußen und spielten munter miteinander. Dann schob sich Hermine in sein Blickfeld die belustigt alles beäugte. Sie hatte ihre Haare zu einem Zopf zusammengebunden und war wirklich zu einer hübschen Frau herangewachsen. Das musste er zugeben, aber er hatte auch schon lange keine Frauen mehr gesehen. Und dann hörte er, wie ein kleines, blondes Mädchen nach ihr rief, auf sie zustürmte und Hermine glücklich in die Arme fiel. Das riss die junge Frau zu Boden, aber sie lachte herzlich auf und hob die Kleine wieder hoch. Und dann, für einen Bruchteil einer Sekunde, er konnte sich das auch nur eingebildet haben, trafen sich ihre Augen. Aber der Moment war so schnell vorbei, das wirklich davon ausging, dass er sich versehen hatte.

Aber er hatte sich nicht versehen. Hermine hatte ihn bemerkt, als sie sich gerade aufrichtete. Sie ließ es sich nur nicht anmerken.

„Hey! Nicht so stürmisch, Maggie!“

„Entschuldige, Tante Hermine. Aber ich hab nicht gedacht, dass du noch zu uns raus kommst. Du hast doch gesagt, dass du noch arbeiten musst.“

„Naja, das ist nichts, was ich nicht auch noch morgen machen könnte. Und jetzt geh wieder zu Susan und Jenny spielen.“

„Ok. Aber du bleibst doch da, oder?“ fragte Maggie, während sie zurück lief und Hermines Antwort so nicht mehr hören konnte.

Sie wartete noch ein paar Minuten und als sie immer noch seinen Blick spürte, nahm sie allen Mut zusammen und sah ihn an. Völlig unberührt erwiderte er ihren Blick und sah sie mit einer Gleichgültigkeit an, die sie wieder nervös werden ließ. Aber sie konnte sich nicht von ihm, von seiner ganzen Gestalt lösen. Es war fast hypnotisierend, so als würde eine Macht von ihm ausgehen auf die niemand außer ihm Einfluss hatte.

„Hallo? Hermine, wo schwebst du denn rum?“ fragte Caro, die neben Hermine stand und sie besorgt musterte. Die Angesprochene gab aber immer noch keine Reaktion von sich und Caro folgte ihrem Blick nach oben.

„Wie lange steht der denn schon da?“ kam es leise von Caro und jetzt reagierte auch Hermine.

„Ich weiß es nicht, aber so wie es aussieht schon eine ganze Weile. Er hält uns unter Beobachtung. Ihm hat es eben schon nicht gepasst, dass die Jungs so wild getobt haben und einige Türen zugeflogen sind. Er ist wie der Schafrichter höchst persönlich in die Bibliothek gerauscht und mit einem Buch in der Hand wieder raus. Jetzt thront er da oben wie die ‚Graue Eminenz‘, hält Wache über uns und sein Grundstück und bringt es trotzdem nicht fertig seine Abneigung mir gegenüber direkt an mich zu richten.“

„Wie meinst du das denn?“ beide hatten ihren Blick wieder auf die Kinder vor ihnen gerichtet.

Sie unterhielten sich leise, aus Angst er würde es hören. Auch wenn das von dieser Entfernung eher unwahrscheinlich war. Hermine aber traute diesem Mann alles zu.

„Er hat mir eine Eule mit seinen Anweisungen geschickt.“ Hermine gab Caro den Brief.

„Was?“ entfuhr es ihr und sie las die wenigen Zeilen auf dem Pergament.

„Nicht, das mich das stören würde. Ich bin froh, wenn er nicht von Angesicht zu Angesicht mit mir reden will. Wirklich. Aber das alles, das passt nicht zu ihm. Er hat sich schon immer in alles eingemischt, wenn er nur konnte. Er hat sich nie eine Chance dafür entgehen lassen. Und jetzt will er sich plötzlich aus allem raushalten? Du kannst sagen was du willst, aber für mich macht ihn das nur zu einer tickenden Zeitbombe.“

„Was soll ich denn dazu sagen? Ich meine, du kennst ihn schließlich besser und auch schon länger als ich. Aber wenn ich seinen Brief so lese, dann könnte man fast meinen, das er nie mehr aus seinem Stockwerk rauskommen will.“

„Und auch das würde mich nicht stören. Aber das glaubst du doch selber nicht. Ich schwör dir, wenn er nur ein paar Tage für sich hat und wirklich realisiert, dass er wieder sein altes Leben hat…dann ist er ganz schnell wieder der Alte. Und dann wird er sich auch nicht mehr zurück halten.“

„Ist er denn wirklich so schlimm, wie du mal gesagt hast?“

„Nein…er war noch viel schlimmer. Heute weiß ich Dinge über ihn…Sachen, die er getan hat…das willst du gar nicht wissen, glaub mir.“

„Dann tu ich das wohl besser einfach mal, oder?“ grinste Caro und versuchte die Stimmung etwas zu lockern. „Komm, Rebecca hat das Essen gleich fertig und ich muss noch den Tisch herrichten, ehe die Raufbolde hereingestürmt kommen. Hilfst du mir?“

„Ja, ich helfe dir.“ Sagte Hermine und lächelte schwach zurück.

Eine halbe Stunde später ging Lucius wütend die Treppen hinunter und hörte in der Eingangshalle schon das Klappern des Geschirrs und die ganzen Stimmen aus dem Speisesaal. Deshalb wartete er also auf seine Hauselfe. Erhobenen Hauptes schritt er in die Küche, aber die war leer. Also ging er auf die großen Türen zu, hinter denen die anderen Bewohner zu hören waren und stieß auch diese schwungvoll auf. Die Köpfe in dem Raum drehten sich in seine Richtung und augenblicklich verstummten alle. Die Frauen tauschten einen besorgten Blick aus, nur die Kinder sahen Lucius angstvoll an, was ihm eine ungemeine Wohltat war.

„Silly? SILLY?“ wütend sah er sich in dem großen Raum um.

Aus dem Augenwinkel erkannte er, wie das blonde Mädchen neben Hermine erschrocken zuckte und sich an Hermines Arm klammerte. Und dann erschien die kleine Hauselfe am anderen Ende des Raumes und lief angsterfühlt auf ihren Meister zu.

„Bitte, Herr. Seien sie mit Silly nicht böse. Silly wollte sich gerade auf den Weg zu ihnen machen. Silly hat schon alles vorbereitet.“

„Und warum hat das dann solange gedauert?“

„Silly wollte den Herrn nicht warten lassen. Silly wollte…“

„Hör auf dich zu erklären und bring mir endlich das, wonach ich dich geschickt habe!“

Während sich Silly ergeben verbeugte, rauschte Lucius hinaus und beachtete die verschreckte, kleine Elfe nicht weiter. Oben angekommen, sah er das Tablett schon auf dem Tisch in seinem Arbeitszimmer stehen und ließ sich davor in seinen Stuhl sinken. Erst die Türen, dann gehorchte seine Elfe nicht mal mehr aufs Wort…wir sollte das nur weitergehen? Er musste die alten Gewohnheiten wieder einführen, musste ihnen allen klar machen, dass er wieder da war und dass er sehr wohl noch Entscheidungen treffen konnte. Und es würde ihn nicht interessieren, was sie alle davon hielten. Wenn es ihnen nicht passt, dann konnten sie ja auch gehen. Es hielt sie hier sicher keiner fest.

Im Speisesaal war die Stimmung immer noch gedrückt und kaum eines der Kinder traute sich etwas zu sagen. Hermine überlegte fieberhaft wie sie und die anderen jetzt weitermachen sollten. Wie sie ihnen diesen Auftritt erklären sollten, als ihr Maggie zuvor kam. Sie zupfte ganz vorsichtig an Hermines Ärmel und sah sie ängstlich an.

„Tante Hermine? Was war das denn für ein Mann?“

„Das war Lucius Malfoy. Er ist der Besitzer dieses Hauses.“ Auch die anderen Kinder hörten Hermine zu.

„Aber ich dachte, dass uns dieses Haus gehört?“

„Nein, das tut es nicht. Du hast doch bestimmt auch schon auf der Treppe gestanden und bist dann nicht mehr weiter gekommen, oder?“

„Ja, und das find ich ziemlich unheimlich.“

„Naja, das ist eine Art Schutzmechanismus, eine durchsichtige Wand. Und er wohnt dort oben…“

„Aber ich hab den hier noch nie gesehen.“

„Na…das liegt daran, das er…verreist war. Für sehr lange Zeit und er wollte nicht, das eine fremde Person seine Räume betritt.“

„Also bleibt er jetzt hier?“

„Ja.“

„Und wir sehen ihn dann auch öfter?“

„Ja, das ist möglich, Maggie.“

„Aber der sieht so böse aus. Ich mag den nicht.“ Maggie klammerte sich noch mehr an Hermine, woraufhin sie die Kleine umarmte.

„Das bist du nicht die Einzige.“ Murmelte Hermine in das dunkelblonde Haar der Kleinen und streichelte ihr beruhigend über den Rücken.

Das Essen war damit definitiv beendet. In einvernehmlichem Schweigen räumten sie den Tisch ab und brachte ein Kind nach dem andern ins Bett. Die hatten sich wieder beruhigt und alberten noch ein bisschen rum ehe sie einschliefen. Hermine hatte sich zu Maggie aufs Bett gelegt und las ihr mal wieder die Geschichte vom Froschkönig vor. Maggie mochte dieses Märchen der Muggel unheimlich gerne und jedes Mal wenn sie am Teich im Garten einen Frosch sah, versuchte sie diesen zu fangen und zu küssen. Somit war sie schon mehr als einmal in den Teich gefallen und durchnässt und trotzig zurück zum Haus gestampft, weil der blöde Frosch sich nicht küssen lassen wollte. Einmal hatte Maggie Hermine gefragt, ob sie auch einen Froschkönig finden würde. Maggie wusste noch nichts von der Zaubererwelt, aber da Hermine schon so viel erlebt hatte, konnte sie das nicht ausschließen.

Daraufhin hatte Maggie gefragt ob Hermine ihren König auch schon gefunden hatte. Doch ehe sie antworten konnte, wurden sie unterbrochen und Hermine war darüber ziemlich erleichtert. Sie wollte an so etwas gar nicht denken. Sie las gerade die Stelle, an der die Prinzessin ihr Versprechen erfüllen sollte und den Frosch am See zurückließ, als Maggies Kopf auf Hermines Schulter fiel. Vorsichtig erhob sie sich und bettete den kleinen Kopf behutsam auf dem Kissen. Sie deckte das blonde Mädchen zu, schaltete ihr Sternennachtlämpchen an und schloss leise die Tür hinter sich.

Sie drehte sich gerade zum Treppenhaus, als sie unten jemanden leise fluchen hörte. Da sie sowieso in ihr Zimmer gehen wollte, ging sie leise die Stufen hinunter und erkannte dann einen schwachen Lichtschein unter der Tür zur Bibliothek. Ihr Puls stieg plötzlich an und sie schärfte ihre Ohren, aber es war nichts weiter zu hören. Langsam glitt sie auf die Tür zu und wartete. Was, wenn Lucius da drin war und sie ihn bei irgendetwas störte? Was, wenn er gerade…

„Hermine? Was machst du denn da?“ drang es flüsternd an ihr Ohr.

„Was? Wer…“ Hermine blickte in diese Richtung und erkannte Lucy, die sie warnend ansah.

„Du willst doch wohl nicht da reingehen?“

„Warum denn nicht?“ fragte sie unwissend.

„Na, weil ER da drin ist. Schon seit längerer Zeit und er schien nicht wirklich glücklich zu sein. Ich hab eben irgendwas quietschen und knarren hören.“

„Geh wieder ins Bett, Lucy. Das…ist jetzt nicht deine Sache.“

Lucy wollte etwas dagegen sagen, ließ es aber sein und verschwand in ihrem Zimmer. Hermine drehte sich wieder der Bibliothekstür zu und lauschte. Das Licht war immer noch an, aber sie hörte nichts mehr, nicht das kleinste Geräusch. Ruckartig öffnete sie dir Tür und trat ein, um zu sehen was dort vor sich ging. Ihr Blick blieb allerdings auf dem blonden Mann kleben, der sie erschrocken ansah.
"Die geliebt werden, können nicht sterben, denn Liebe bedeutet Unsterblichkeit."
Emily Dickinson

Benutzeravatar
snape13
GhulGhul
Beiträge: 444
Registriert: 24.02.2013 13:45

Re: Ein neues Leben (HG/LM)

Beitrag von snape13 »

sorry, sie das geschrei einfach als kompliment:))
Danke das du so schnell noch eins reingestellt hast:)
Das Kapitel ist auch echt wiedre gut, ich finde du stellst hermine und Lucius echt gut dar!!
Besonders mag ich jetzt schon Maggie, sie ist soo süß:))
Naja, also ich freu mich schon aufs nächste und bin sehr gespannt wie sich das ganze entwickelt:)
Hoch lebe die Schule-so hoch das niemand mehr dran kommt:)

Anele
MinimuffMinimuff
Beiträge: 51
Registriert: 24.02.2013 14:04

Re: Ein neues Leben (HG/LM)

Beitrag von Anele »

Absolut genial... :D Unbedingt ganz schnell weiter schreiben. .. :bounce: :bounce:
Und nichts kann mich aufhalten! --- Mist! Kindersicherung...

Benutzeravatar
Jane_Higgins
EuleEule
Beiträge: 346
Registriert: 09.06.2011 22:05

Re: Ein neues Leben (HG/LM)

Beitrag von Jane_Higgins »

So, und schon geht's weiter im Text!

--------------------------------------------------------------------------------------------------------

Kapitel 7: Treffen unter Freunden

Totenstille. Nichts war zu hören außer dem Knistern des Feuers im Kamin. Das gelbliche Licht tauchte den Raum in eine geheimnisvolle Atmosphäre. Hermine traute sich nicht sich zu bewegen und starrte weiterhin auf den alten Malfoy. Der hatte seine Maske wieder aufgesetzt und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Innerlich jedoch war er angespannt. Er konnte sich ja nicht umdrehen, das hätte ihn verraten. Das diese Frau auch ausgerechnet jetzt hier reinkommen musste. Vielleicht würde sie ja auch einfach wieder gehen.

Hermine jedoch hatte anders im Sinn. Sie hatte Lucius Gesicht in den wenigen Sekunden gesehen und wurde misstrauisch. Als sie sich von seinen grauen Augen lösen konnte, ging sie langsam zur Mitte des Raumes und ließ tarnend den Blick über alles schweifen. Nur so konnte sie unbemerkt die Wand hinter dem Mann betrachten, an der sie wusste, dass dort die Rune verborgen war. Doch nichts. Sie war verschlossen und es deutet nichts darauf hin, dass sie vor kurzem noch geöffnet war. Bis auf die kleine, hölzerne Kiste, die Lucius in der Hand hielt. Sie hätte auch aus seinem privaten Räumen sein können, aber die minimale Gesichtsentgleisung strafte sie dessen Lüge. Also ging sie einfach auf ihren Schreibtisch zu und griff sich ein beliebiges Pergament.

„Wie ich sehe, haben sie sich in meiner Bibliothek breitgemacht?!“ die Tatsache, dass Hermine Kommentarlos zu dem Schreibtisch gegangen war, machte ihn sicher, das er rechtzeitig gehandelt hatte. Nur die kleine Holzkiste hatte er nicht mehr verschwinden lassen können. Aber das würde sie wohl eh nicht interessieren. Er musste es zu einem anderen Zeitpunkt probieren.

„Ja!...Ehm…naja…meine Vorgängerin hat auch alles hier gemacht…und…es ist einfach der beste Raum dafür…also…ja.“

Mit dieser direkten Ansprache hatte Hermine nicht gerechnet. Deshalb war ihre Selbstsicherheit auch genauso schnell verflogen. Sie wusste, das es nur eine Ablenkung von ihm war, aber sie brauchte nur ein falsches Wort zu sagen und schon konnte Hermine sich einen neuen Raum zum Arbeiten suchen.

„Und die…Kinder…kommen auch hier rein?“ fragte er tonlos.

Lucius merkte, das Hermine unbehaglich war und ihm ging es nicht wirklich anders. Nicht, weil sie ihn beinahe bei etwas bestimmtem erwischt hätte, sondern ihre Anwesenheit war der Grund.

„Ehm…ja. Ich unterrichte die etwas älteren Kinder in Lesen und Schreiben.“ Antwortete Hermine leise und zog es vor den Blick nicht mehr zu heben.

Sie hoffte nur, das er wieder gehen würde, damit sie sich diese Wand etwas näher ansehen konnte. Und Lucius sollte sie erhören. Ohne ein weiteres Kommentar wandte er sich zur Tür und ging. Hermine schlich sich, nachdem die Tür zufiel, an die Wand heran, fand aber wie erwartet nichts. Nur irgendwie musste das doch aufgehen. Sie entschied es für heute sein zu lassen und ins Bett zu gehen. Morgen war sie schließlich verabredet und musste früh raus.

Lucius stapfte wieder verärgert nach oben. Dieser Tag war überhaupt nicht so verlaufen wie er das wollte. Das ihn das alles so aus der Ruhe bringen würde, hätte er nicht gedacht. Trotzdem hätte Aber er konnte einfach nicht anders reagieren. Was anderes hätte man auch von ihm nicht erwartet. Und ganz ehrlich, ihm hätte man doch einen veränderten Malfoy gar nicht abgenommen. Sich selbst tadelnd schüttelte er den Kopf. Warum machte er sich solche Gedanken? Ihn hatte es nie interessiert wie es anderen ging, warum sollte sie sich jetzt für ihn interessieren? Es war egal, völlig egal. Und mit diesen Gedanken legte auch er sich schlafen.

Am nächsten Morgen war Hermine recht früh wach. Sie beeilte sich, denn sie war mit Ginny um acht Uhr verabredet und sie wollte zum Frühstück nicht zu spät kommen. Das Haus lag noch recht still, bis auf die leisen, wenigen Schritte der ersten Kleinen, die bereits wach waren. Sie hinterließ Caro eine kurze Notiz und flohte dann zu Ginny und Harry nach Godric’s Hollow. Die Beiden hatten das Haus wieder in mühsamer Arbeit und ohne zu viel Magie zu gebrauchen aufgebaut und hatten ein schönes und friedliches Leben dort.

Ginny hatte das Talent ihrer Mutter zum Führen des Haushaltes geerbt und Hermine fand das sie definitiv besser für so etwas geeignet war, als sie selbst. Sie kam gerade aus dem Kamin, da stürmte Ginny schon auf sie zu und umarmte ihre beste Freundin herzlich. Hermine erwiderte das nur zu gerne, denn es war einfach zu lange her.

„Hermine! Da bist du ja endlich! Bei Merlin, ich hab dich so vermisst.“

„Ich dich auch, Ginny. Es ist wirklich schön hier zu sein.“

Dann folgte Hermine ihrer Freundin ins Esszimmer und fand sich an einem reichlich gedeckten Tisch wieder, der alles aufgetragen hatte, was ein Herz für ein gutes Frühstück nur begehren konnte. Ginny schenkte Hermine heißen Kaffee ein und setzte sich dann selber um zu essen anzufangen. Harry war schon im Ministerium und würde wohl auch so schnell nicht dort wegkommen.

„Wie geht es James? Ich hoffe, die Erkältung ist nicht allzu schlimm?“

„Nein, es geht. Ist nur ein bisschen Schnupfen und Husten. Ich wollte ihm etwas dagegen geben, aber Harry meinte, das es seinem Sohn nicht schaden würde so etwas auf Muggelart auszustehen.“ Grinste Ginny, während sie sich ein Brötchen schmierte.

„Kaum drei Jahre alt und schon ganz der Papa, was?“

„Ja, so kann man das sagen. Wir mussten ihm zu Weihnachten einen kleinen Besen kaufen, weil er unbedingt wollte, das Harry im Quidditch beibringt.“

„Und Harry war davon natürlich sofort begeistert.“

„Natürlich. Seitdem verbringen die Beiden so viel Zeit draußen, dass ich schon ganz automatisch den Himmel nach ihnen absuche, wenn ich in den Garten gehe. Selbst wenn sie nicht da sind.“ Die beiden Frauen lachten, während sich die entspannte Stimmung endgültig entfaltete.

„Und wie läuft es bei Harry so? Ich hab von seiner Beförderung gehört.“

„Der ist stolz wie Oskar, sag ich dir. Er hätte niemals gedacht, dass er mal die Leitung der Aurorenzentrale bekommt. Umso mehr arbeitet er und versucht alles richtig und schnell zu machen. Ron machte das zu Anfang etwas missmutig. Schließlich wäre auch er in Frage gekommen. Aber du weißt ja, wie Ron ist. Der hätte wahrscheinlich mehr Chaos angerichtet, als das er Ordnung geschafft hätte. Da Harry aber nicht wollte, das Ron sich benachteiligt fühlt hat er ihm dann die Leitung des Außendienstes übertragen. Ihm macht es richtig Spaß draußen zu sein und das bisschen Papierkram am Ende eines Tages kriegt er auch locker hin. Das war also die beste Lösung für Ron, um jedem Streit vorzubeugen.“

Hermine antwortete nichts darauf. Sie wusste, was jetzt kommen würde und sie fühlte sich beklommen. Aber Ginny war ihre beste Freundin und so langsam wurde es Zeit, dass sie ihr ein paar Antworten gab. Und sie glaubte, das die Rothaarige sie verstehen würde. Sie wusste wie schwer es mit Ron sein konnte.

„Hermine? Was ist denn überhaupt bei dir und Ron vorgefallen?“

Zur selben Zeit hatte Lucius unangemeldeten Besuch von Kingsley. Er war sichtlich überrascht, als der Minister plötzlich in seinem Kaminzimmer erschien, während er dort am Fenster saß und seine Tasse Kaffee genoss. Kingsley ging einen Moment durch den Raum ehe er sich auf dem Sessel neben dem Kamin niederließ und lässig ein Bein über das andere schlug. Lucius wandte seinen Blick wieder nach draußen und wartete.

„Wie mir zu Ohren gekommen ist, hast du dich an deinem ersten Tag hier wieder gut eingelebt.“

Kingsley beobachtete Lucius ruhig, der sich nicht die Mühe machte ihn anzusehen, sondern weiterhin unberührt aus dem Fenster sah. Lucius wusste, das Kingsley alles im Auge behalten würde. Dennoch gab er ihm keine Antwort.

„Willst du dich nicht mal dazu äußern?“ Nichts.

„Du könntest mir auch einfach sagen wo dein Problem liegt?!“ Doch der Blonde schwieg weiter.

„Also wirklich, Lucius. Ich dachte, du hättest etwas aus der Therapie gelernt.“ Gab Kingsley resignierend von sich und erhob sich wieder.

„Was erwartest du eigentlich von mir, Kingsley?“ jetzt musste Lucius einfach etwas sagen. „Das ich innerhalb von einem Tag einfach alles ändern kann? Natürlich hab ich etwas gelernt, dafür habt ihr ja auf sehr überzeigende Weise gesorgt. Aber falls du es vergessen hast, ich habe fünfunddreißig Jahre meines Lebens, bevor ich nach Askaban kam, so gelebt. Mein Vater vor mir genauso. Ich kann nun mal einfach nicht aus meiner Haut! Ich habe immerhin ein Bild und einen Ruf zu wahren. Und jetzt muss ich mir MEIN Haus mit diesen Kindern teilen. Kinder, die…und dann auch noch Granger!“

„Gut. Wie du willst. Dann sei wieder der arrogante, eingebildete, hochnäsige Aristokrat, der du schon immer warst. Mir war klar, dass wir das niemals ganz aus dir herausbekommen. Aber könntest du dann wenigstens versuchen nicht mehr so verletzend und herrisch zu sein? Wie du mit deinen Hauselfen umgehst, sei dir überlassen. Aber den Kindern habt ihr doch schon genug Angst gemacht. Und von Hermine brauch ich ja wohl nicht anzufangen, oder?“

„Ich hatte gestern einfach einen schlechten Tag. Ich muss mich erst an die neue Situation gewöhnen.“ Sagte Lucius tonlos.

Ja, das musste er, denn eine andere Wahl blieb ihm nicht. Nur die Sache mit der kleinen Granger ließ ihn nicht los. Wäre die Therapie nicht gewesen, dann hätte er nie diese Einblicke in die ganzen Gefühlswelten bekommen. Naja, freiwillig hatte er das zu Anfang nicht gemacht und eigentlich war seine Beherrschtheit immer etwas, mit dem er angeben konnte. Doch irgendwann war auch seine Fassade gebröckelt und das alles ließ ihn nicht mehr unberührt. Die ganzen Wochen über, in denen er alles miterlebte, hatten ihm schwer zu schaffen gemacht. Vor allem seine letzte Begegnung, in der er sich wie ein treuer Todesser verhalten hatte, die letzte Begegnung vor Ende des Krieges mit Granger, war die schlimmste Erinnerung. Und jetzt war sie hier und er konnte seine Gedanken nur noch schwer von ihr fernhalten. Seit dem gestrigen Aufeinandertreffen war da etwas, das er nicht benennen konnte. Aber er wusste eins, und zwar das es nichts Gutes war. Kingsley war wieder zum Kamin gegangen und drehte sich ein letztes Mal zu Lucius um.

„Pass auf. Du musst Hermine nur sieben Monate ertragen. Ihr Vertrag läuft dann aus. Und wenn ihr euch bis dahin nicht gegenseitig umgebracht habt, kann sie eine andere Arbeit annehmen. Das Waisenheim allerdings bleibt. Also…versuch dich einfach ein bisschen zurück zu halten, ja?“

Lucius bedachte ihn nun mit einem geschlagenen Blick und nickte ihm kurz zu.

„Gut. Dann wünsch ich dir noch einen schönen Tag. Wir sehen uns.“

Und mit diesen Worten war Kingsley auch wieder in den grünen Flammen verschwunden und ließ einen nachdenklichen Lucius zurück.

„Ach Ginny…hat Ron dir von seinem zweiten Heiratsantrag zu seiner ersten Beförderung erzählt?“

„Nein, hat er nicht. Und Harry hat davon auch nichts erwähnt.“

„Ich hab auch den wieder abgelehnt. Das war kurz vor Ende meines Studiums und ich wollte danach unbedingt arbeiten gehen. Das hab ich ihm versucht zu erklären, aber er wollte es nicht hören. Und seitdem lief nichts mehr bei uns. Irgendwann hat er die Nachtschicht übernommen und wir haben uns gar nicht mehr gesehen. Unsere ganze Beziehung lag in Scherben vor uns und die haben wir einfach nur hin und her geräumt. Er wollte, dass ich so wie du werde. Ehefrau und Mutter, sein kleines Heimchen. Aber das wollte ich nicht und das hat er nicht akzeptiert.“

„Ron kann so ein Trottel sein. Aber musstest du dich deswegen direkt von ihm trennen? Hätte eine Beziehungspause nicht vielleicht auch…“

„Ginny! Ich konnte so nicht mehr leben.“ Hermine sah ihre Freundin verzweifelt an. „Er hat mich ja nicht mal mehr beachtet. Ein Jahr lang…und am Anfang hab ich ja noch versucht alles irgendwie hinzubiegen. Aber dann hatte ich keine Lust mehr das alleine zu machen. Immer wieder von mir ausgehende Anfänge zu starten, um diese Streitereien zu beheben. Ich liebe ihn nicht mehr. Zumindest nicht so wie ich sollte. Er bedeutet mir noch viel, schließlich ist er mein bester Freund. Aber mehr auch nicht.“

Hermine griff nach ihrer Kaffeetasse und blickte aus dem Fenster. Ginny sah sie mitleidig an und verstand sie. Ron hatte das Ganze etwas anders geschildert und sie hatte ihrem Bruder gleich zu Anfang seine Version der Geschehnisse nicht abgenommen. Sie wusste wie engstirnig und stur er sein konnte und das er solche Sachen niemals zugeben würde. Trotzdem machte sie es traurig, das diese Beziehung zu Ende war. Hatten die beiden doch all die Jahre über damit zu kämpfen gehabt überhaupt erst zusammen zu kommen.

„Und warum hast du uns nicht gesagt, wo du jetzt arbeitest? Wir haben uns solche Sorgen gemacht.“

„Weil ihr dann nur versucht hättet mich zu einem erneuten Gespräch mit Ron zu überreden und das wollte ich auf keinen Fall. Ich will ihn in nächster Zeit nicht sehen. Es muss erst mal Gras über die ganze Sache wachsen. Und wenn er eine neue Freundin gefunden hat, dann sieht er es vielleicht auch ein. Dann hat er sich vielleicht wieder soweit beruhigt, das wir das in einem ruhigen und vernünftigen Ton klären können. Wobei ich das eher bezweifle.“

„Ich versteh dich, Hermine. Du brauchst einen Mann, der dich unterstützt und nicht einfach so fallen lässt. Aber ihr beide habt solange gebraucht, da ist das einfach irgendwie unvorstellbar.“

Hermine lächelte schwach und musste Ginny recht geben. Sie und Ron hatten wirklich lange gebraucht, bis es endlich geklappt hatte. Aber da hatte sie auch noch andere Vorstellungen von der Zukunft gehabt. Sie dachte, dass er durch den Krieg soweit gereift war, das er sie verstehen würde. Doch da hatte sie sich eindeutig getäuscht.

„Aber sagst du mir denn jetzt wenigstens wo du arbeitest?“ Hermine überlegte kurz.

„Ich hab die Leitung des Waisenheims vom Ministerium übernommen.“ Sagte sie schlicht und spürte Ginny’s ungläubigen Blick auf sich. Mit so einer Reaktion hatte sie schon gerechnet.

„Was? Du…du arbeitest im Malfoy Manor? Aber Hermine…“

„Glaub mir, es macht mir nichts aus. Ich hab das überwunden. Und da er sich seit seiner Rückkehr im dritten Stock verschanzt, haben wir größtenteils nichts mit ihm zu tun.“

Ginny wollte etwas erwidern aber für Hermine war das Thema erledigt. Sie lenkte das Gespräch auf etwas anderes und Ginny verstand den Wechsel. Die Stimmung wurde wieder gelassener und eine Stunde später waren beide satt und mit den neusten Informationen ausgestattet. Irgendwann fing James an nach seiner Mama zu rufen und Hermine verabschiedete sich. Sie machte auch mit der Rothaarigen ab, sich öfter zu sehen, damit sie auch Harry mal zu Gesicht bekam. Keine zwei Minuten später fand sie sich in der Bibliothek des Manors wieder und hörte schon die ersten Jungs herumtoben. Sie begab sich aber erst zu ihrem Schreibtisch um ihre Arbeit zu erledigen. Das würde heute noch genug Zeit in Anspruch nehmen.

Und tatsächlich, es war schon später Nachmittag, als Hermine alles soweit erledigt hatte. Da sie sich bei ihrer Rückkehr von Ginny nicht bemerkbar gemacht hatte, wusste auch jetzt noch keiner, das sie wieder da war. Also räumte sie soweit alles beiseite, verschickte die wichtigen Briefe und öffnete dann gerade die Tür der Bibliothek, als es an der Haustür klingelte. Da sie sowieso nur zwei Meter entfernt war, öffnete sie gleich selber. Vor ihr stand nun ein hochgewachsener, schlanker Herr gesetzten Alters, der sie abschätzig musterte. Hermine kannte ihn nicht und wusste auch nicht so recht, was er wollen könnte. Nur eins wusste sie, er war ihr auf höchstem Grade unsympathisch. Er hätte fast als Bruder von Mister Wyde durchgehen können.

„Ja, bitte?“ fragte sie also vorsichtig.

„Ist Mister Malfoy da?“ da war jemand wohl ungeduldig.

„Worum…worum geht es denn?“

„Ich wüsste nicht, was sie das angeht. Ich bin ein Geschäftspartner von ihm und müsste ihn dringend sprechen.“

„Also...ich…ich bin mir nicht sicher, ob er ihm Haus ist…“

Zwei der Jungen liefen lautstark an ihnen vorbei und jagten sich gegenseitig. Hermine beobachtete das ganze belustigt, aber ihr ‚Gast‘ schien davon eher angewidert zu sein.

„Kinder.“ Murmelte er verachtend. „Also was ist denn jetzt? Ist er da? Oder beherrschen sie ihren Job als Hausmädchen nicht?“ fuhr er sie an und Hermine lag schon die passende Antwort parat, als…

„Mister Roberts.“

Zwei Worte in einer so samtenen und doch bedrohlichen Stimme gesprochen, das Hermine sich gar nicht umzudrehen brauchte. Sie wusste auch so wer das war, aber dennoch tat sie es. Und da stand er, auf dem Treppenabsatz und blickte kühl und arrogant zu den beiden hinab. ‚Er hat es wirklich nicht verlernt.‘, dachte Hermine. Als er dann die Stufen nach unten stieg, sah sie ganz automatisch in eine andere Richtung. Lucius ganze Gestalt strahlte nur so vor Autorität und das schien auch dieser Mister Roberts zu merken, denn er wurde nervös. Mit dem Gehstock in der Hand stand er nur noch knapp einen Meter von dem Besucher entfernt und musterte ihn abwertend.

„Was verschafft mir denn diese Ehre, Mister Roberts?“

„Wir müssen reden, Malfoy. Sie haben mich über den Tisch gezogen.“ Er klang im ersten Moment wirklich verärgert, doch seine Nervosität gewann wieder die Überhand.

„Und was veranlasst sie zu dieser Annahme? Falls sie es vergessen haben, war ich die letzten fünf Jahre nicht anwesend, um auch nur eines meiner Geschäfte selbst zu regeln oder abzuschließen. Warum bin es also ausgerechnet ich, der sie, wie sie es so schön ausdrückten, über den Tisch gezogen hat?“

„Sie wissen ganz genau was ich meine, Malfoy. Und ihr Schnösel von einem Sohn wusste genau, wie er das weitertreiben konnte. Aber sie entziehen sich einfach der ganzen Konsequenz, lassen sich nicht einmal in der Öffentlichkeit blicken. Natürlich musste ich mich heute selbst davon überzeugen, das sie wieder da sind. Man soll den Gerüchten ja nicht immer glauben. Und jetzt sitzen sie hier als ‚Samariter‘ der Nation, machen sich mit ihrem Vermögen ein schönes Leben, während ich dabei bin alles zu verlieren. Und um der Krone noch eins aufzusetzen öffnet mir hier ein Schlamm…“

„ Mister Roberts!“ jetzt hatte sich Lucius bedrohlich vor ihm aufgebaut und obwohl der fremde Mann größer war, wirkte er neben Lucius Person um so viel kleiner. Hermine hielt immer noch den Türknauf fest, war nicht fähig sich zu bewegen und sah verlegen zu Boden.

„Wie sie sich nun selbst überzeugen konnten bin ich wohl auf und befinde mich bester Gesundheit. Was meine Geschäfte angeht, so habe ich noch keinen Kontakt mit meinem Sohn aufgenommen um mich auf den neusten Stand zu bringen. Wie sie der Presse vielleicht entnommen haben, hat das Ministerium freie Verfügung über mein Haus. In diesem Artikel ist ihnen bestimmt auch die neue Verwendungsmöglichkeit für so ein großes Domizil wie meines aufgefallen. Da Miss Granger hier die Leitung über alles hat, habe ich mit ihrer Beschäftigung nichts zu tun. Und das ist auch gar nicht ihre Sache. Ihr Anliegen hätten sie mir durchaus schriftlich mitteilen können. Dafür hätten sie mit ihrer glänzenden Erscheinung nicht persönlich hier erscheinen müssen. Wenn sie jedoch gekommen sind um mich auf meinem Anwesen zu beleidigen und mich in meine nicht vorhandenen Schranken zu weisen, dann gebe ich ihnen gerne eine Kostprobe davon, was sie als Dank von mir zu erwarten haben.“

Und nach einer kurzen Pause, tippte Lucius extra laut mit seinem Gehstock auf den Boden. Auch wenn er völlig ruhig gesprochen hatte, so nahm man sie unterschwellige Drohung deutlich war. Und das Mister Roberts sehr wohl wusste, zu was Lucius alles fähig sein konnte, entwich ihm jegliche Gesichtsfarbe.

„Nein...nein. Natürlich nicht. Ich…auf Wiedersehen, Mister Malfoy.“

Und mit schnellen Schritten lief er den Kieselweg zurück zum Tor. Hermine sah ihm noch kurz nach und schloss dann wieder die Tür. Sie drehte sich zurück zur Eingangshalle, nur um einem verärgerten Lucius entgegenzusehen.

„Miss Granger! Mir ist ihr übertriebener Gerechtigkeitssinn was die Hauselfen betrifft, durchaus bekannt. Aber trotzdem habe ich hier welche in Beschäftigung. Und da das schon seit vielen Jahren so ist, wissen auch diese genau, was zu tun ist, wenn so jemand wie dieser Mister Roberts vor der Tür steht. Also benehmen sie sich nicht wie ein unterwürfiger Hauself und unterlassen sie es die Tür zu öffnen. Dafür habe ich schließlich Personal.“

Und ohne auch nur eine Antwort abzuwarten rauschte er wieder die Treppe hinauf. Hermine öffnete und schloss mehrmals den Mund ohne das auch nur eine Silbe den Weg über ihre Lippen fand, als Caro sich zu ihr gesellte.

„Was war das denn, Hermine?“ Anscheinend hatte sie alles mitgehört.

„Das war Lucius Malfoy. Zwar noch nicht ganz so, wie ich ihn kenne, aber trotzdem schon sehr nahe dran.“

-----------------------------------------------------------------------------------------------------

Na, was haltet ihr von meinem Lucius?
Gut, schlecht, geht so? ^^
"Die geliebt werden, können nicht sterben, denn Liebe bedeutet Unsterblichkeit."
Emily Dickinson

Benutzeravatar
snape13
GhulGhul
Beiträge: 444
Registriert: 24.02.2013 13:45

Re: Ein neues Leben (HG/LM)

Beitrag von snape13 »

GUT:))
Hoch lebe die Schule-so hoch das niemand mehr dran kommt:)

Benutzeravatar
Jane_Higgins
EuleEule
Beiträge: 346
Registriert: 09.06.2011 22:05

Re: Ein neues Leben (HG/LM)

Beitrag von Jane_Higgins »

Liest außer dir und Anele eigentlich noch jemand die Story?
Ich vermisse die vielen Kommentare! :( :D
"Die geliebt werden, können nicht sterben, denn Liebe bedeutet Unsterblichkeit."
Emily Dickinson

Benutzeravatar
Bella-
ThestralThestral
Beiträge: 1419
Registriert: 27.03.2013 21:30

Re: Ein neues Leben (HG/LM)

Beitrag von Bella- »

Oh, klar, ich les die auch :D Ich hatte in letzter Zeit nur so viel zu tun, dass ich die Kapitel immer erst gelesen hab, wenn schon ein neues raus war ;)
Aber es ist super! Wie immer :D
Bild

Antworten