Ich hatte keine Ahnung, was es war, aber es war sehr groß, sehr seltsam und sah sehr gefährlich aus. Es war eine riesigeArena und in Mitten der Felsen war ein überdimensionales goldenes Ei zu sehen. Außerdem noch zwei, drei "normale" Eier. Ich fragte mich, was das wohl zu bedeuten hatte.
Fröstelnd, denn es ging schon wieder ein eisiger Wind, besorgten Stella, Allie und ich und gute Plätze in der ersten Reihe. Wir hatten noch keine Ahnung, dass uns das bald leidtuen würde. Dicht an dicht gedrängt standen und saßen die Schüler rund um das Gehege mit dem Ei darin auf langen bänken.
Dann trat Dumbledore, gefolgt vom Zaubereiminister aus der Lehrerloge auf einen kleinen freien Platz und hielt seinen Zauberstab an seinen Hals.
"Liebe Schüler! Liebe Professoren! Es ist nun endlich so weit! Die erste Aufgabe des Trimagischen Turniers beginnt in Kürze. Wahrscheinlich fragt ihr euch alle, was unsere Champions wohl machen müssen.
Sie werden versuchen, das goldene Ei aus dem Nest ihres Drachen zu holen", erklärte unser Schulleiter, "In diesem Ei ist ein Rätsel mit dem Hinweis auf die nächste Aufgabe. Sie müssen es lösen um an der nächsten Aufgabe teilzunehmen."
Drachen! Wow, ich hatte ja schon einiges erlebt, immerhin bin ich mit Bella aufgewachsen, aber Drachen hatte ich noch nie in meinem Leben zu Gesicht bekommen.
Und unter den erschrockenen, bewundernden und beeindruckten Aufschreien der Menge brachten ein paar Männer einen furchteinflößenden Drachen durch ein Tor am Rand der Arena. Er hatte einen bronzenen Farbton, seine Schuppen waren mit einem Schwarzen Zackenmuster bedecktspuckte Feuer wie wild um sich. Er schien sehr wütend. Die Schüler der ersten Reihen, zu denen auch ich gehörte, mussten den Flammen des Untiers ausweichen um nicht gegrillt zu werden.
Sie hatten ihm Ketten angelegt und führen ihn in die Mitte des runden Platzes wo er das Nest bemerkte. Einigermaßen besänftigt klappte er seine Schwingen ein und hörte auch auf, Feuer zu spucken. Stella war hinter der Brüstung in Deckung gegangen und lugte vorsichtig wieder hervor. Allie beobachtete alles mit großen Augen und hatte eine Tüte Bertie Botts Bohnen in der Hand. Wie konnte sie nur so kurz nach dem Frühstück essen?
"Ein Peruanischer Viperzahn. Einer der gefährlichsten Drachenarten. Sein Biss ist tötlich und er macht am liebsten jadg auf Menschen. Ich wünsche dir, Rachel Legrande, trotzdem viel Glück.Möge das Spiel beginnen!", rief Dumbledore, die Männer verankerten die Ketten im Boden und machten sich schnell aus dem Staub.
Der Viperzahn schlich ein paar mal um das Nest herum und ließ sich dann mit einem Rums auf die Erde fallen. Er schien ganz entspannt.
Dann sah man Rachel in die Arena schleichen. Sie hatte ihren Zauberstab fest umklammert und ihre Haare waren zu einem strengen Knoten am Hinterkopf zusammengebunden. Das stand ihr nicht besonders gut.
Auch aus dieser Entfernung sah ich, dass die Angst ihr ins Gesicht geschrieben stand. Es war kein Mucks zu hören. Rachel schlich weiter und es schien unendlich lange zu dauern, bis sie endlich nahe des Drachen hinter einem großen Felsen kauerte.
Ganz plötzlich und mit einem Satz sprang sie dahinter hervor und der Drache fuhr bei dem Geräusch auf. Er drehte sich blitzartig um und das Mädche sah im in die Augen. Die Augen des Viperzauhns waren bloß hungrig. Wahrscheinlich hatte er noch nicht die Chance gehabt, einen seiner Wärter zu verspeisen. Der Drache ging in eine Angriffshaltung über, Rachel hob ihren Zauberstab. Alle schienen den Atem anzuhalten. Sogar die sonst so gelangweilte Stella beugte sich über das Geländer vor dem wir standen. Ich krallte meine Finger in das kühle Metall. Es war so unerträglich spannend.
Es passierte so plötzlich, dass man es kaum merkte. Der Kopf des Viperzahnes schnellte nach vorne und hätte Legrande beinahe erwischt, doch sie konnte gerade noch zur seite hechten.
Sie rief einen Zauber und ein fast unsichtbares Netz flog auf den Drachen zu. Sie rappelte sich auf und wärend ihr Gegner noch immer mit dem magischen Netz beschäftigt war schob sie sich immer näher an das Nest und damkt auch an das goldene Ei heran.
Sie war schon so nah, dass sie fast danach hätte greifen können doch der Peruianische Viperzahn hatte sich befreit. Brüllend und fauchend vor Wut spuckte er eine rote Flammensäule und Rachel musste wieder hinter einen Fels springen. Doch die Flamme hatte ihre Hand erwischt. Sie versuchte verzweifelt sie wieder zu heilen doch der Viperzahn war nun erst richtig wütend und hungrig.
Die Beauxbatons umgab ihre berbrannte Hand mit einer dünnen Schicht Wasser und verbarg sie unter ihrem Umhang. Dann stürmte sie los. Sie stieß einen Schwall von Schutzzaubern aus und der neue Feuerstrahl prallte tatsächlich kurz vor ihrem Körper ab und schoss in die Zuschauermenge.
Rachel erreichte das Nest und schnappte sich mit der gesunden Hand das golden glänzende Ei.
Tosender Applaus erfüllte die Luft.
Ich klatschte ebenfalls, auch wenn ich fand, dass sie es nicht wirklich elegant gemeistert hatte.
Die lauten Geräusche brachten das Tier noch mehr aus der Fassung. Blind vor Wut spie es Feuer um sich herum. Es schnappte mit seinem Maul und schlug mit den Flügeln. Doch die Wärter kamen schon angerannt. Sie belegten den Drachen alle gleichzeitig mit Schockzaubern, was ihn nicht zum zusammenbrechen brachte, jedoch benommen wurde. So ließen sie den Viperzahn aus der Arena torkeln.
Das Turnier lief bis jetzt ganz gut. Nicole wurde zwar dritte, aber keiner der drei war besonders gut. Milo wurde fast von seinem Norwegischen Stachelbuckel aufgespießt. Doch alle waren lebend rausgekommen.
Ich war gerade auf dem Weg zurück zum Schloss, alleine, denn Allie und Stella hatten sich an Milos Fersen geheftet, als plötzlich jemand neben mir auftauchte.
"Ich wusste doch, dass dieser Milo nicht der beste sein wird!", rief
Lucius. Er hatte dieses überhebliche Grinsen im Gesicht.
"Wie schön für dich", antwortete ich kühl und beschleunigte meine Schritte.
Er folgte mir.
"Hast du es eilig?", fragte er gedehnt, noch immer grinste er.
"Was geht dich das an, Malfoy?"
"Mich geht so ziemlich alles etwas an."
"Also gut, ja, ich habe es eilig. Ich treffe mich gleich mitbmeinem Freund."
Das war erfunden, aber hatte gesessen. Lucius blieb wie angewurzelt stehen. Das Grinsen war verschwunden. Wie er da so da stand und ungläubig guckte tat er mir fast Leid. Fast!
Ohne mich nocheinmal umzuschauen lief ich in Richtung See davon. Es sollte doch so aussehen, als ob ich mich wirklich mit meinem Freund treffen würde.
Ich war ziemlich zufrieden mit mir. Jetzt war ich Lucius wahrscheinlich los. Ohne darauf zu achten wo ich hinging, schlenderte ich immer weiter auf das große Schulgelände hinaus. Irgendwann wollte ich nicht mehr laufen und ließ mich unter einem großen Baum auf eine kleine Bank fallen. Ich war nahe am Verbotenen Wald und den Geräusche der Tiere, die dort hausten war wunderbar. Ich glaubte ein leises Knacksen irgendwo in der Dunkelheit des Waldes zu hören, aber als ich mich umdrehte war nichts zu sehen.
Da sah ich einen dunklen Punkt am Himmel. Er kam direkt auf mich zu. Ich fragte mich, was das wohl sei, doch dann kam es näher und ich erkannte Chili.
Der Brief von Mom und Dad! Gespannt warete ich, bis Chili sich auf eine Lehne der Bank niedergelassen hatte. Ungeduldig riss ich ihr den Brief aus dem Schnabel. Die Eule kreischte empört, was mir Leid tat, aber später bekam sie eine kleine Entschädigung.
Ich öffnete das Schreiben und begann zu lesen:
Narzissa,
Dies wird vorerst unser letzter Brief sein, denn wir müssen für den dunklen Lord mit ein paar anderen Todessern einen Auftrag im Ausland erfüllen. Du würdest uns alle damit in Gefahr bringen, eine Eule zu uns zu schicken also lass es! Bitte teile diese Nachricht auch Bella und Andy mit. Bella soll niemanden umbringen, weil sie nicht mit darf.
Pass auf dich auf,
Mom und Dad
Ich musste schlucken. Ein Auftrag im Ausland der so gefährlich war, dass sie keine Eulen empfangen konnten? Hoffentlich passierte nichts! Ich wusste jetzt schon, dass ich in der nächsten Nacht nicht werde schlafen können.
Versunken in trübe, traurige Gedanken zog ich die beine an und stellte sie auf die Bank. Ich betrachtete den alten Baum genauer.
Konnte man da nicht etwas erkennen? Langsam schob ich mich näher an den Stamm heran. Es knackte wieder im Wald doch ich tat es als ein Tier ab
Dann fiel es mir ein! Das war der Platz, an dem Lucius mich verlassen hatte, an dem wir so viel Zeit verbracht hatten und an dem wir, wie in einem total kitschigen Liebesfilm, unsere Namen in die Rinde des Baumes geschnitzt hatten.
Ich hatte mich vorher schon mies gefühlt, aber das war zu viel.
Ich spürte, wie Tränen an meinen Wangen hinunterrannen. Ich konnte sie nicht stoppen, also legte ich den Kopf auf meine Knie und ließ ihnen ihren Lauf.
So saß ich wohl eine lange Weile da. Doch plötzlich ließ mich ein dumpfes Klopfen auffahren. Das könnte kein Tier gewesen sein. Außerdem hätte ich schwören können, jemanden fluchen zu hören. Wurde ich etwa beobachtet?
Schnell wischte ich mir mit den Ärmeln meines Umhangs übers Gesicht.
Ich richtete mich auf und erhob mich langsam. Dann schlich ich auf die Stelle zu, von der ich das Geräusch vermutete. Es waren zwei große, breite Bäume, die ein perfektes Versteck abgaben. Mit jedem Schritt wuchs meine Spannung und auf ein kleines bisschen meine Angst. Ich war so nah, dass ich die bäume hätte berühren können. Aus dem Augenwinkel nahm ich einen Schatten wahr. Dann packte mcih jemand an der Schulter. Ich konnte meinen Aufschrei nicht unterdrücken.
"Da bist du! Wir suchen dich schon die ganze Zeit!", Maulte Stella.
"Wieso erschreckt ihr mich denn so?"
"Ist doch jetzt egal. Komm mit ins Schloss, es gibt bald Mittagessen", drängte Allie und ich folgte den beiden.
Doch der Gedanke, wer da wohl hinter dem Baum gestanden hatte ließ mir keine Ruhe.
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Wieder voller Kitsch

Ihr könnt euch außerdem schon mal auf den Weihnachtsball freuen

Schreibt doch eure vermutung :)
Lg Zissy