Nachts sind alle Katzen grau (Draco/Sev Friendship, Drarry)

Hier könnt ihr eure Fanfictions und Gedichte zu Harry und seiner Welt vorstellen.

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Miss Lucy Malfoy
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Nachts sind alle Katzen grau (Draco/Sev Friendship, Drarry)

Beitrag von Miss Lucy Malfoy »

Soho, ich habe die letzten zwei Abende an einer spontanen FF geschrieben die ich hier jetzt auch einfach mal posten möchte. Ursprünglich sollte es ein recht kurzer Oneshot werden, jetzt ist sie doch schon etwas länger und benötigt glaube ich ein bisschen Erklärung :lol:

Die Story ist für mich irgendwie experimentell, einfach weil ich sonst recht anders schreibe, aber diesmal wollte ich es so machen. Sie zieht sich für einige vielleicht am Anfang ein wenig hin, das ist aber gewollt.
Die komplette Geschichte besteht aus zwei Teilen die sich vom Stil ein bisschen unterscheiden. Der erste Teil konzentriert sich vor allem auf Gedanken, Gefühle und Beobachtung, während der zweite Teil den Fokus auf Gesprächen und Handlung haben wird.
Teil eins ist schon fertig, den werde ich jetzt nach und nach in einzelnen Szenen posten, Teil zwei muss ich noch schreiben ^^

Setting ist Hogwarts nach Voldemorts Tod, alle Schüler wiederholen ihr letztes Schuljahr. Dumbledore lebt, Snape auch. Ansonsten gibt es eigentlich keine wichtigen Änderungen was das Buch betrifft.

Das ganze ist übrigens bis auf einmal überfliegen nicht weiter Korrektur gelesen, also verzeiht mir bitte Rechtschreib- oder Zeichenfehler oder verkorkste Sätze, ich schreibe den Kram immer recht spät :roll:

Und ich würde mich wirklich wahnsinnig über Kommentare freuen, Bittebitte :lol: Das hier ist nämlich auch der erste Ort, an dem ich die FF poste, und ich wüsste gern, was ihr darüber denkt.

Merci beaucoup et amusez-vous bien avec le premier part de "Nachts sind alle Katzen grau" :)
Zuletzt geändert von Miss Lucy Malfoy am 13.09.2011 14:08, insgesamt 3-mal geändert.
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Miss Lucy Malfoy
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Re: Nachts sind alle Katzen grau

Beitrag von Miss Lucy Malfoy »

Teil 1

Es war mitten in der Nacht, und die Dunkelheit hüllte das Schloss ein wie ein tiefschwarzer Schleier. Draußen auf den Ländereien von Hogwarts hätte ein Mensch kaum die Hand vor Augen gesehen, geschweige denn seine Füße auf dem Boden oder die Dinge, die um ihn herum geschahen. Hätte er seinen Blick hinauf in den Himmel oder auf den schwarzen See gerichtet, hätte er die Sterne betrachten können, oder deren leicht verwischte Spiegelung im Wasser, das ab und zu durch einen Windhauch gekräuselt wurde. In jede andere Richtung wäre jedoch für ihn nichts zu sehen gewesen.
Wäre in dieser wunderbaren Nacht ein Schüler, ein Lehrer oder vielleicht auch ein Fremder über das Gelände von Hogwarts gestreift, wären ihm die stillen Gespräche entgangen, die leisen Schritte, die kleinen Anzeichen von Gesellschaft um ihn herum. Er hätte sich allein gewähnt, und nicht gewusst, dass er damit falsch läge. Vielleicht wären die fixierenden Blicke einiger kleiner Gestalten für ihn zu spüren gewesen, aber er hätte es als nächtliche Spinnerei abgetan, und wäre allein weitergewandert.
Wahr ist, in dieser Nacht befand sich kein Mensch auf dem Gelände außerhalb des Schlosses. Wahr ist auch, dass sich niemand verbotenerweise aus seinem Bett gestohlen hatte. Und es entspricht ebenfalls der Wahrheit, dass in dieser Nacht auch niemand eine Strafe wegen nächtlicher Entfernung aus dem Schlafsaal zu befürchten hatte.
All diese Wahrheiten bedeuten jedoch nicht, dass sämtliche Schüler und Lehrer der Schule die Nachtstunden friedlich schlummernd in ihren Betten verbrachten. Auch nicht, dass keiner von ihnen die schützenden Mauern von Hogwarts verlassen hatte. Sie bedeuten, im Gegenteil, dass es in dieser Nacht Gespräche geben würde, Geständnisse und Beobachtungen, Fassungslosigkeit und Gelächter. Streit zwischen Vertretern der Häuser Slytherin und Gryffindor, doch ebenso viel Harmonie. Es würde eine wichtige Nacht sein, aber nur augewählte Personen würden am Ende davon wissen.
Wollt ihr zu diesen Wenigen gehören? Dann öffnet nun die Augen weiter, als bis zur Grenze der Dunkelheit, und erhascht einen kurzen Blick auf die Ereignisse, die sich am zwölften September um etwa zwei Uhr morgens auf den Ländereien der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei zugetragen haben.
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Miss Lucy Malfoy
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Re: Nachts sind alle Katzen grau

Beitrag von Miss Lucy Malfoy »

Minerva schritt majestätisch durch das hohe Gras. In Menschengestalt wären die Halme einige Zentimeter über ihrem Fußknöchel geendet, in ihrem Animaguskörper reichten sie jedoch bis zu ihrer Schulter, und sie musste die Pfoten sehr bewusst hochheben, um nicht in dem Grünzeug hängen zu bleiben. Das verlieh ihrem Gang etwas Stolzes, wenn auch nur gezwungenermaßen. Aber Minerva genoss das Dasein als braungraue Katze mit Brillenmuster um die Augen in vollen Zügen, die Nächte, in denen sie sich eine Weile von ihren Aufgaben als strenge Professorin entfremdete und jemand ganz anderes sein konnte. Na gut,könnte, denn - zugegeben – eigentlich wurde sie niemand anderes, nicht im Entferntesten. Sie dachte die gleichen Gedanken, hatte das gleiche Wesen, denselben Charakter wie als Mensch. Sie sinnierte über ihre Tageserlebnisse, die Schule, die Schüler, aber sie fühlte sich dabei freier als in Menschengestalt. Wenn sie eine Katze war, hatte sie nicht das Gefühl, so verpflichtet gegenüber ihrer Arbeit zu sein, und ständig auf dem Sprung sein zu müssen falls ein Schüler etwas anstellte oder jemandem etwas passierte. Und die wenigen Nächte, in denen Minerva sich diese Freiheit gönnte, liebte sie über alle Maßen.

Bald die Lust daran verlierend, sich weiter durch das hohe Gras zu kämpfen, überwand Minerva in wenigen weiten Sprüngen den restlichen Weg hinunter zum See. Dank ihrer tierischen Sinne konnte sie ihre Umgebung perfekt wahrnehmen, sah die steinernen Bänke und die Reflektionen der Sterne, und hörte das fast lautlose Streichen des Windes durch die Äste der Bäume. Aus einer Laune heraus sprang die Professorin in Katzengestalt an den nächstgelegenen, knotigen Baumstamm und begann zu klettern, bis sich in etwa zwei Metern Höhe der Stamm erst gabelte, und dann einen weiteren halben Meter höher in lange, weitreichende Äste verlief.
Minerva legte sich in bester Katzenmanier in die Beuge eines etwas breiteren Astes, ließ eine Pfote herunterbaumeln und hing ihren Gedanken nach, bis... sie einige Zeit später leise Schritte unter- und in einiger Entfernung hinter sich hörte. Es waren eindeutig die tapsenden Pfoten von anderen Katzen im Gras, und zuerst dachte sie an streundende Haustiere eines oder mehrerer Schüler.
Dann hörte sie die Stimmen in ihrem Kopf.
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Miss Lucy Malfoy
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Re: Nachts sind alle Katzen grau

Beitrag von Miss Lucy Malfoy »

Die schwarze und die beigefarbene Katze, die gelassen auf den See zusteuerten, gaben ein harmonisches Bild ab. Sie waren etwa gleich groß, der schwarze Kater vielleicht um eine Kleinigkeit größer als das helle Tier. Sie liefen nebeneinander her und unterhielten sich, wobei die Unterhaltung sich nicht durch Tierlaute abspielte, sondern in ihren Köpfen, denn beide waren Animagi. Einem Animagus blieben in seiner Tierform nicht viele magische Mittel, die er Nutzen konnte, aber die auf Legilimentik beruhende Unterhaltung mit anderen Animagi beherrschte jeder von ihnen.

„Es macht Spaß, mit dir so umherzuspazieren.“ sagte der beigefarbene Kater gerade.
„Ja, diese Nacht ist wirklich schön für so einen Ausflug nach draußen.“ antwortete der schwarze.
„Nur blöd, dass die Schulregeln es verbieten.“ war die stichelnde Erwiderung des helleren.
Der Andere schnaubte.
„Beschwer dich einfach nicht darüber, wir sind doch trotzdem draußen. Lieber würde ich endlich wissen, was du so dringend mit mir besprechen wolltest dass es nicht mehr bis zum Frühstück warten konnte. Seit wir das Schloss verlassen haben zögerst du das jetzt schon hinaus, und ich werde langsam ein bisschen ungeduldig, denn so schön die Nacht auch ist, ich will morgen nicht Dumbledore an mir kleben haben der wissen will, was ich so spät draußen zu suchen hatte. Denn dass der merkt, wenn ich die halbe Nacht außerhalb der richtigen Räume verbringe, darauf kannst du dich verlassen. Nicht,dass er es mir verbieten würde, aber er sieht es noch immer nicht gern.“
„Tja, wenn man zu denen gehört, die Dumbledore besonders wichtig sind, hat man es eben nicht leicht. Muss schrecklich sein, jemandem wichtig zu sein, nicht wahr? Ich meine, wer will das schon. Sorgen? Unterstützung? Lästig!“ erwiderte das kleinere Tier in einem Tonfall, der halb spöttisch und halb gekränkt, fast schon wütend klang.
Der dunkle Animagus setzte zum Sprung an, und bevor der Andere sich´s versah, fand er sich Auge in Auge mit ihm wieder, der jetzt nicht mehr neben ihm lief sondern sich ihm in den Weg gestellt hatte und knurrte: „Draco Malfoy, ich warne dich. Noch so ein Spruch und ich werde schneller als du miau sagen kannst von deinem Begleiter zu jemand weitaus weniger nachsichtigem, verstanden? Du weißt, dass ich nicht glaube dass der Alte sich Sorgen macht, jedenfalls nicht um mich. Eher darum, dass ich auf dumme Ideen komme, jetzt wo meine Aufgabe beendet und der Dunkle Lord tot ist. Und überhaupt hast du auch nicht gerade leicht reden, mir ist jedenfalls nicht aufgefallen, dass du in letzter Zeit irgendjemandem besonders wichtig warst. Oder ist mir da was entgangen?“
Draco lachte leise.
„Ja, etwas entscheidendes. Denn ich weiß sehr wohl, dass ich dir wichtig bin. Denkst du etwa, du könntest das noch verstecken? Du kannst sicherlich vieles verbergen, aber bei Gefühlen versagst du langsam aber sicher. Auch das muss furchtbar sein, sich offen zu legen statt alles allein oder mit wenig Hilfe durchziehen zu wollen. Seltsam nur, dass ich schon lange weiß was ich dir wirklich bedeute, und dass du es, fast schon seit ich mich zurückerinnere, immer schlechter kaschieren kannst, mein Lieber!“ Er betonte das letzte Wort besonders stark und fuhr dann fort: „Und selbst jetzt, wo meine Eltern in Askaban sitzen und die meisten meiner Freunde tot sind, weiß ich, dass ich mich stattdessen an dich wenden kann. Und ich wusste schon immer, dass du mir zuhören würdest, wenn ich es nur versuche, und ich bereue auch kein Verhalten dir gegenüber, weil ich es endlich geschafft habe, dich aus deiner verdammten Reserve zu locken, bei Salazar! Ansonsten würdest du wohl kaum mit mir über das Gelände strolchen.“



A/N: leichter Kitsch, ich weiß. Aber notwendig. An dieser Stelle höre ich jetzt erstmal auf zu posten und lasse euch raten, wer Dracos Gesprächspartner wohl ist ^^
Blumen für Kommis :blumen:

Edit: Maaann, ist ja ätzend die ganzen kursiven Sachen hier nochmal extra markieren zu müssen... :roll:
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