Die schwarze und die beigefarbene Katze, die gelassen auf den See zusteuerten, gaben ein harmonisches Bild ab. Sie waren etwa gleich groß, der schwarze Kater vielleicht um eine Kleinigkeit größer als das helle Tier. Sie liefen nebeneinander her und unterhielten sich, wobei die Unterhaltung sich nicht durch Tierlaute abspielte, sondern in ihren Köpfen, denn beide waren Animagi. Einem Animagus blieben in seiner Tierform nicht viele magische Mittel, die er Nutzen konnte, aber die auf Legilimentik beruhende Unterhaltung mit anderen Animagi beherrschte jeder von ihnen.
„Es macht Spaß, mit dir so umherzuspazieren.“ sagte der beigefarbene Kater gerade.
„Ja, diese Nacht ist wirklich schön für so einen Ausflug nach draußen.“ antwortete der schwarze.
„Nur blöd, dass die Schulregeln es verbieten.“ war die stichelnde Erwiderung des helleren.
Der Andere schnaubte.
„Beschwer dich einfach nicht darüber, wir sind doch trotzdem draußen. Lieber würde ich endlich wissen, was du so dringend mit mir besprechen wolltest dass es nicht mehr bis zum Frühstück warten konnte. Seit wir das Schloss verlassen haben zögerst du das jetzt schon hinaus, und ich werde langsam ein bisschen ungeduldig, denn so schön die Nacht auch ist, ich will morgen nicht Dumbledore an mir kleben haben der wissen will, was ich so spät draußen zu suchen hatte. Denn dass der merkt, wenn ich die halbe Nacht außerhalb der richtigen Räume verbringe, darauf kannst du dich verlassen. Nicht,dass er es mir verbieten würde, aber er sieht es noch immer nicht gern.“
„Tja, wenn man zu denen gehört, die Dumbledore besonders wichtig sind, hat man es eben nicht leicht. Muss schrecklich sein, jemandem wichtig zu sein, nicht wahr? Ich meine, wer will das schon. Sorgen? Unterstützung? Lästig!“ erwiderte das kleinere Tier in einem Tonfall, der halb spöttisch und halb gekränkt, fast schon wütend klang.
Der dunkle Animagus setzte zum Sprung an, und bevor der Andere sich´s versah, fand er sich Auge in Auge mit ihm wieder, der jetzt nicht mehr neben ihm lief sondern sich ihm in den Weg gestellt hatte und knurrte: „Draco Malfoy, ich warne dich. Noch so ein Spruch und ich werde schneller als du
miau sagen kannst von deinem Begleiter zu jemand weitaus weniger nachsichtigem, verstanden? Du weißt, dass ich nicht glaube dass der Alte sich Sorgen macht, jedenfalls nicht um mich. Eher darum, dass ich auf dumme Ideen komme, jetzt wo meine Aufgabe beendet und der Dunkle Lord tot ist. Und überhaupt hast du auch nicht gerade leicht reden, mir ist jedenfalls nicht aufgefallen, dass du in letzter Zeit irgendjemandem besonders wichtig warst. Oder ist mir da was entgangen?“
Draco lachte leise.
„Ja, etwas entscheidendes. Denn ich weiß sehr wohl, dass ich
dir wichtig bin. Denkst du etwa, du könntest das noch verstecken? Du kannst sicherlich vieles verbergen, aber bei Gefühlen versagst du langsam aber sicher. Auch das muss furchtbar sein, sich offen zu legen statt alles allein oder mit wenig Hilfe durchziehen zu wollen. Seltsam nur, dass ich schon lange weiß was ich dir wirklich bedeute, und dass du es, fast schon seit ich mich zurückerinnere, immer schlechter kaschieren kannst, mein
Lieber!“ Er betonte das letzte Wort besonders stark und fuhr dann fort: „Und selbst jetzt, wo meine Eltern in Askaban sitzen und die meisten meiner Freunde tot sind, weiß ich, dass ich mich stattdessen an dich wenden kann. Und ich wusste schon immer, dass du mir zuhören würdest, wenn ich es nur versuche, und ich bereue auch kein Verhalten dir gegenüber, weil ich es endlich geschafft habe, dich aus deiner verdammten Reserve zu locken, bei Salazar! Ansonsten würdest du wohl kaum mit mir über das Gelände strolchen.“
A/N: leichter Kitsch, ich weiß. Aber notwendig. An dieser Stelle höre ich jetzt erstmal auf zu posten und lasse euch raten, wer Dracos Gesprächspartner wohl ist
Blumen für Kommis
Edit: Maaann, ist ja ätzend die ganzen
kursiven Sachen hier nochmal extra markieren zu müssen...
