How you remind me (Oneshot)

Hier könnt ihr eure Fanfictions und Gedichte zu Harry und seiner Welt vorstellen.

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Canicula
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How you remind me (Oneshot)

Beitrag von Canicula »

Auch diesen Oneshot gibt es auf FF.de schon

Titel: How you remind me
Genre: Drama
Rating: ab 12
A/N:Wieder ein Wichtel. Die Voragabe war eine Songfic zum Song How you remind me von Nickelback zu den Personen Lily Evans und Severus Sanpe zu schreiben.

How you remind me


Never made it was a wise man
I couldn't cut it as a poor man stealing
Tired of living like a blind man
I'm sick of sight without a sense of feeling
And this is how you remind me
This is how you remind me
Of what I really am
This is how you remind me
Of what I really am


Es war eine kalte, stürmische Nacht. Der Regen peitschte nur so, doch das alles schien den Mann, der in seinen schwarzen Umhang eingehüllt reglos da stand, nicht zu interessieren.
Seine Miene war ausdruckslos, als er auf den Grabstein zu seinen Füßen blickte und als Außenstehender hätte man nicht sagen können, was in diesem Mann vorging.

Es war das erste Mal, dass Severus Snape das Grab besuchte, das erste Mal, dass er sich dazu überwinden konnte. Und nun da er hier war, fragte er sich, wieso er sich das überhaupt antat, wieso er sich so geißelte.
Hier an diesem Ort fühlte er sich in der Zeit zurückversetzt, ganz so als hätte er einen Zeitumkehrer benutzt, um wieder in seine Jugend zu reisen. Nur, dass nichts mehr so war wie früher, doch die Erinnerungen gaukelten ihm etwas ganz anderes vor. Er brauchte nur die Augen zu schließen und schon sah er sie wieder vor sich, strahlend, lachend und so unglaublich schön, das lange rote Haar, das im Wind flatterte und ihre Augen. Diese unglaublichen grünen Augen.
Ein leises Knurren entfuhr ihm und entschlossen öffnete er die Augen wieder, doch der Anblick, der sich ihm bot, war noch weitaus schlimmer als seine Erinnerungen.

„Bist du nun zufrieden?“, murmelte er leise in Richtung des Grabsteins. „Bist du jetzt stolz auf mich, jetzt, wo ich Tag für Tag mein Leben und noch so viel mehr riskiere?“ Ob es die richtige Entscheidung gewesen war, konnte er im Nachhinein nicht mehr sagen, doch es war auch vollkommen egal, viel zu tief war er schon in all das verwickelt.


It's not like you to say sorry
I was waiting on a different story
This time I'm mistaken
for handing you a heart worth breaking
and I've been wrong, I've been down,
into the bottom of every bottle
these five words in my head
scream "are we having fun yet?"
yet, yet, yet, no, no


War es ihre Schuld? Wohl nicht, zumindest nicht direkt. Zwar hatte sie immer auf ihn eingeredet, er solle doch endlich sehen, was gut und was falsch sei, doch im Endeffekt war es seine eigene Entscheidung gewesen. So lange sie gelebt hatte, hatte er immer darauf gehofft, dass sie irgendwann doch noch ein Happy End haben würden, so kitschig das nun auch klingen mochte, doch eigentlich war abzusehen gewesen, dass es nicht so kommen würde. Er war noch nie ein Optimist gewesen, das Glas war halb leer, da gab es keine Diskussionen, doch selbst er konnte nicht voraussehen, wie schlimm ihre Geschichte enden würde. Wie auch? Sie hatten kaum Kontakt mehr gehabt seit ihrem schlimmen Streit in der fünften Klasse und nach dem Abschluss sowieso nicht mehr. Sie hatten beiden gewählt, und nun lagen mehr als nur verschiedene Ansichten zwischen ihnen, so viel mehr.

Heute ärgerte er sich, dass er sich ihr geöffnet hatte, dass er sie an sich rangelassen hatte, sie, die Einzige, die ihn je berührt hatte. Was für ein Narr er doch gewesen war, der an Liebe und Freundschaft glaubte, es war ihm nur recht geschehen, dass er so aus seinen Träumereien geweckt worden war. Das alles hatte er nun davon, diesen Dreck, der sein Leben war.
Manchmal fragte er sich, wie es wohl verlaufen wäre, wenn er sie nie kennengelernt hätte. Oder wenn sie im Krieg nicht gestorben wäre. Hätten sie sich dann irgendwann in einem Duell gegenüber gestanden?


It's not like you didn't know that
I said I love you and I swear I still do
And it must have been so bad
Cause living with me must have damn near killed you
And this is how you remind me
Of what I really am
This is how you remind me
Of what I really am


Schon allein der Gedanke daran ließ ihn erschauern. Er hatte sie geliebt und er wollte gar nicht wissen, wie es ausgegangen wäre. Und verdammt, wenn er ganz ehrlich zu sich selbst war, etwas das nicht sehr oft vorkam, musste er sich eingestehen, dass er sie immer noch liebte. Dass dieser Grabstein zu seinen Füßen ihn beinahe umbrachte weil es so weh tat. Weh, weil sie nicht mehr war als ein Haufen Knochen in einem Grab, und weh, weil er es war, der neben ihr lag, weil sein Name dort stand.

Seufzend blickte er auf in den trüben Himmel. Tropfen fielen auf sein blasses Gesicht und erst jetzt bemerkte er, dass es regnete. Leise fluchte er, wieso war er auch ausgerechnet heute hierhergekommen? Das Ganze war einfach dumm und sinnlos. Er hatte noch nie dieses Grab besucht, hatte noch nie das Bedürfnis dazu gehabt, doch heute? Heute war es anders gewesen. Er hatte herkommen müssen. Musste sich daran erinnern, für wen er das alles tat, für wenn er alles riskierte. Und ein Bild war da nicht genug gewesen. Reichte nicht aus um ihn daran zu erinnern, was seine Aufgabe war, wer er wirklich war.


It's not like you to say sorry
I was waiting on a different story
This time I'm mistaken
for handing you a heart worth breaking
and I've been wrong, I've been down,
into the bottom of every bottle
these five words in my head
scream "are we having fun yet?"
yet, yet, yet, no, no


Es war Lily gewesen, die ihn dazu gebracht hatte die Seiten zu wechseln, alles zu verändern. Dumbledore hatte einst zu ihm gesagt „Nur die Liebe hat die Macht einen Menschen dazu zu bringen, alles aufzugeben. Sie bringt uns dazu, unsere gute Seite zum Handeln zu nutzen und das Finstere in uns zu vergessen.“
Nun, Dumbledore war schon immer sentimental gewesen und seine Gutmütigkeit hatte Snape oft an ihm zweifeln lassen, doch seine Erfahrung hatte gezeigt, dass der Schulleiter eigentlich immer Recht hatte mit dem, was er sagte, und dass seine Menschenkenntnis überragend war. Egal was für Fehler man gemacht hatte, er gab einem eine zweite Chance, ganz gleich was andere dann dachten. So war es auch bei ihm gewesen.

Er konnte sich noch gut an die Nacht erinnern, in der er in Dumbledores Büro gestürmt war. Auch damals hatte es geregnet und er war klatschnass gewesen. Nass und völlig verstört. Die Nachricht vom Tod der Potters hatte er nur durch Zufall so schnell erfahren, und in diesem Moment war es, als wäre auch ein Teil von ihm gestorben.
So schnell er konnte war er nach Hogwarts gekommen, eigentlich völlig ohne Plan und mit noch weniger Hoffnung. Im Nachhinein konnte er nicht einmal sagen, wieso er Dumbledore in diesem Moment aufgesucht hatte.

Never made it was a wise man
I couldn't cut it as a poor man stealing
And this is how you remind me
This is how you remind me
This is how you remind me
Of what I really am
This is how you remind me
Of what I really am


Dumbledore hatte nicht sofort die Dementoren gerufen, wie er vermutet hatte, ganz im Gegenteil. Er hatte ihm aufmerksam zugehört und ihm tatsächlich geglaubt, eine Tatsache, die ihn auch heute noch wunderte. Vermutlich hatte er so erbärmlich gewirkt, dass Dumbledore einfach nicht anders konnte. Oder es war einmal mehr seine gute Menschenkenntnis gewesen.
Dumbledore hatte mehr für ihn getan, als er je erwarten konnte, und nun musste er auch etwas für ihn tun.
Ein verächtliches Schnauben entfuhr ihm. Etwas war ja wohl eine ziemliche Untertreibung. Der Schulleiter hatte wirklich schon viel von ihm verlangt, dass er als Spion Tag für Tag mit seinem Leben spielte war da nichts Besonderes, doch das nun war wirklich zu viel. Wie konnte er nur allen Ernstes von ihm verlangen, ihn umzubringen? Einfach so... Das war ja schließlich keine Kleinigkeit. Und doch... doch hatte er es ihm versprochen. Hatte ihm versprochen es zu tun, sobald es an der Zeit war.
Er seufzte leise. Das war der Grund, wieso er hierhergekommen war. Denn nur sie konnte ihn dazu bringen, dieses Versprechen zu halten. Nur für sie würde er es tun, eben weil er alles für sie tun würde, weil er sie noch immer liebte.

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