Der Alltag einer Hexe

Hier könnt ihr eure Fanfictions und Gedichte zu Harry und seiner Welt vorstellen.

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samson
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Re: Der Alltag einer Hexe

Beitrag von samson »

Kapitel 4
Blauer Horizont

Nachdem Posy Jonny unter der Treppe gefunden hatte, hatte sie ihn sofort mit in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors genommen. Er weinte zwar nicht mehr, aber schaute die ganze Zeit in das Feuer, das grell im Kamin brannte. Posy saß neben ihm und schaute mit leeren Augen in den Gemeinschaftsraum. Sie hatte nicht erwartet, dass Jonny und Renesmee ein Verhältnis hatten. Oder hatten sie überhaupt ein Verhältnis. Hatten sie sich überhaupt schon geküsst? „Ja“, Jonny schaute nicht auf, sondern blickte immer noch in das Feuer. Posy hatte ihre Frage wohl laut gestellt. „ Gestern Abend, als sie mich zur Seite genommen hat. Es ist einfach passiert, ohne das einer von uns was dagegen machen konnte.“ Posy schaute ihn an. Er hatte rote Ringe unter den Augen, die im Licht des Feuers schimmerten. Posy konnte sehen wie sich das Feuer in seinen feuchten Augen widerspiegelte. „ Ich geh ins Bett“, Jonny stand auf und ging ohne ein weiteres Wort. Posy nickte ihm zu. Jonny würde auf keinen Fall schlafen, wahrscheinlich die ganze Nacht nicht.

„Miss Silence!“, Posy drehte sich verwundert um. Sie war gerade auf dem Weg zur Bibliothek gewesen. Hinter ihr stand Professor Wether. Sie hatte wie Jonny rote Ringe unter den Augen. Posy hob die Hand. Sie wollte jetzt auf keinen Fall mit Renesmee reden. „ Kann ich kurz mit dir sprechen“, sie wies ihr an ihr zu folgen. Posy folgte ihr widerspenstig.
Als sie sich in ihrem Büro niederließen, wollte Posy unbedingt vom Thema ablenken. „ Sie haben ihr Büro aber schön eingerichtet“, Posy schaute sich mit spielerischem Interesse um. „Ja, find ich auch. Aber nun, weswegen ich sie…“, Posy lies Professor Wether nicht ausreden und meinte: „ Wie war ihr Vorname doch gleich? Renesmee nicht? Ein Außergewöhnlicher Name. Wie kamen ihre Eltern dazu ihnen einen solchen Namen zu geben?“ Posy schaute Renesmee unschuldig an. Doch Wethers Mine wurde auf einmal ganz steif. „Ich wüsste nicht was sie das angeht.“ Meinte sie nur mit zusammengebissenen Zähnen. Posy schaute sie erschrocken an, mit so etwas hatte sie nicht gerechnet. „ Nun wir wollen zum eigentlichen Thema zurück kehren…“, Wether wollte gerade anfangen etwas zu sagen als Posy meinte: „Ich kann nicht mit ihnen darüber reden!“ Wether schaute sie unverständlich an: „ Was genau meinen sie? Kann es sein dass sie etwas verwirrt sind? Ist alles in Ordnung mit ihnen Posy?“ Posy schaute sie an. Sie wollte wohl gar nicht über Jonny reden. „ Nun weswegen ich sie eigentlich hier her beordert habe. Da sie heute Morgen schon zu spät gekommen sind, toleriere ich kein weiteres zu Spät kommen ihrerseits. Ansonsten bekommen sie eine Strafarbeit oder Nachsitzen. Ich wollte nur, dass sie darüber informiert sind. Ihrem Freund Mr. Theron habe ich bereits bescheid gegeben!“ Als sie Jonny ansprach blieb ihre Mine streng und zeigte keinerlei Regung. Posy schaute sie bewundernd an. „Also, wenn sie noch irgendwas auf dem Herzen haben, Miss Silence?“, Wether schaute sie besorgt an. Doch Posy lächelte nur und ging erleichtert aus dem Büro.
Sie hatte schon gedacht Wether wollte mit ihr über Jonny reden. Ob sie wusste, dass Jonny Posy alles erzählt hatte und, dass sie selbst auch einen Teil ihrer Auseinandersetzung mitbekommen hatte?

Die Bibliothek war so gut wie leer gefegt. Da heute erst der erste Schultag gewesen war, hatten die meisten keine Hausaufgaben bekommen. An einem Tisch in der linken Hinteren Ecke saß Vinc. Posy hatte ihn nicht hier erwartet, er war so gut wie nie in der Bibliothek. Wenn man Vinc treffen wollte, konnte man ihn meistens auf dem Quidditchfeld antreffen. Vincent war wie Posys ältester Bruder Jim, Treiber und Kapitän seiner Quidditchmanschaft. Eigentlich hatte Posy gehofft Nikita in der Bibliothek anzutreffen, um ihr alles von Jonny zu erzählen.
Posy nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben Vinc. „Hey Vinc. Was machst du denn in der Bibliothek?“, Posy schaute auf das Buch das vor ihm lag. „Hey“, Vinc
seufzte, „ ich rechne aus ob ich bei den Fast Queeny’s genug Einkommen habe um für unsern Lebensunterhalt zu sorgen.“ Es war schon immer ein Traum gewesen, von Vinc und Jim, mal zusammen bei den Fast Queeny’s zu spielen. Vinc hatte in den Sommerferien den Vertrag bekommen und durfte nach diesem Schuljahr bei ihnen spielen. Bei Jim hatten sie sich bis jetzt noch nicht gemeldet. Die Fast Queeny’s waren das beste und beliebteste Quidditch Team in ganz England. Wenn Vinc sich erst einmal in dem Team hochgearbeitet hatte, würde er so viel verdienen, dass er die ganze Familie Silence unterhalten könnte.
„ Achso, na wird schon schief gehen. Hey, du bist total gut und in zwei, drei Wochen wirst du in der Stammmannschaft der Fast Queeny’s sein.“ Vinc grinste sie an: „Danke Posy. Was machst du denn überhaupt hier?“, Vinc schaute sie fragend an. „Ich dachte eigentlich ich würde hier Nikita finden.“ Vinc nickte nur und lächelte. Nach ein paar Minuten Stille konnte Posy nicht anders, als nach Fio zu fragen: „ Sag mal, warum wollt ihr eigentlich jetzt schon heiraten? Also, du und Fio?“, Posy legte ihren Kopf in ihre Hände und stütze sich auf dem Tisch ab. „Wir lieben uns halt“, meinte Vinc beiläufig. „Ja das ist mir schon klar“, meinte Posy lächelnd, „schließlich seid ihr ja auch schon ewig zusammen. Aber was ich mein ist: Warum jetzt schon und nicht später, wenn ihr einen festen Job habt und du in der Stammmannschaft der Fast Queeny’s spielst?“ Vinc schaute sie wütend an: „Wir lieben uns. Hab ich dir doch schon gesagt. Wir wollen halt nicht mehr warten!!“ Vincents Stimme hob sich und Posy schaute ihn verdattert an. „Ihr wollt nicht mehr warten?“, Posy grinste, „Ihr habt doch noch das ganze Leben vor euch!“ Bei den Worten sprang Vincent auf. Miss Brington, die Leiterin der Bibliothek, schaute sie verärgert an und meinte: „Ruhe verdammt. Wir sind hier in einer Bibliothek!“ Doch Vinc hörte nicht auf sie. Er schaute auf Posy hinunter und schrie sie an: „ Du hast auch keine Ahnung, oder?“ Posy schaute verdattert zu ihm auf. „ Jetzt reicht es raus mit ihnen. Alle Beide und sie bekommen zweiwöchiges Bibliotheksverbot!!“ Miss Brington stand mit beiden Armen in den Hüften da und schaute sie auffordernd an. „Keine Sorge Miss Brington. Erstens komm ich nie in die Bibliothek und zweitens, ich werde allein die Bibliothek verlassen. Sie müssen nicht ihren Zauberstab schwingen.“ Vinc warf noch einen herablassenden Blick auf Posy, ehe er die Bibliothek verließ. Posy saß immer noch auf ihrem Stuhl und schaute zu der Tür hinter der Vinc verschwunden war. Warum hatte er so sauer auf ihre Frage reagiert? Auch wenn Vinc nicht so aussah, war er nie so. Er wurde nie laut und Posy hatte ihn auch noch nie jemanden anschreien sehen. Selbst wenn er sich mal mit jemandem stritt tat er das immer leise. Normalerweise strahlte er immer eine Ruhe aus und das war wahrscheinlich auch der Grund gewesen weshalb er der Kapitän der Huffelpuff Hausmannschaft geworden war. Doch warum in alles in der Welt hatte er gerade sie angeschrieen? Vinc hatte immer einen gewissen Respekt vor anderen Leuten. Und selbst Miss Brington die keiner so gut leiden konnte, da ihr die Bücher wichtiger waren wie die Schüler, hatte er noch nie so behandelt. So wie er gerade eben die Wörter Miss Brington entgegen geschleudert hatte, tat sie ihr doch irgendwie leid. „ Nun, Miss Silence. Wie lange wollen sie noch in der Bibliothek verharren? Oder soll ich sofort meinen Zauberstab schwingen. Wie es ihr netter Freund doch ausgedrückt hatte“, Posy drehte sich um . Sie hatte ganz vergessen, dass sie ja auch aus der Bibliothek geschmissen wurde. Und als sie Miss Bringtons tückischen Blick sah, tat sie ihr überhaupt nicht mehr leid. Posy hatte auch schon in der Vergangenheit nicht so gute Erfahrungen mit Miss Brington gemacht. Es hatte schon in dem ersten Schuljahr in dem Miss Brington in Hogwarts war angefangen.
Es war in der dritten Schulwoche gewesen, als Posy in die Bibliothek kam um mit Jonny ihre Hausaufgaben zu machen. Als dann Fio rein kam, war Posy aufgestanden und hatte gewunken und leise gerufen, „Hey, Fio! Willst du dich zu uns setzten?“ Fio hatte sie damals nur böse angeschaut und einen Blick zu Miss Brington geworfen die Posy sofort rausgeschmissen hatte.
Fio war wahrscheinlich damals nur nicht rausgeworfen worden, weil ihr Bücher fast so viel bedeuten wie Miss Brington.
Der Gedanke an Fio brachte Posy wieder in die Gegenwart und sie schob so laut wie es ging ihren Stuhl zurück, stand polternd auf und stellte sich vor Miss Brington. „ Sie sind so kalt, als wäre ihr Herz aus Stein! Wahrscheinlich haben sie deswegen noch keinen abbekommen!“, Posy wusste das diese Worte Miss Brington hart treffen würden. Miss Brington war noch sehr jung und hatte noch nie einen Freund gehabt. Es war nicht so, dass sie hässlich war. Miss Brington war sogar schöner als Renesmee, aber sie war kalt. Sie lies nie jemanden an sich ran. Miss Brington war erst neunzehn, als Posy in der vierten Klasse war wurde sie eingestellt. Damals war sie erst siebzehn Jahre alt gewesen und am Anfang sehr beliebt. Doch sie nahm ihre Beliebtheit gar nicht an, sondern machte alle Schüler runter und schmiss sie sofort raus, wenn sie auch nur ihren Mund bewegten.
Miss Brington traten Tränen in die Augen: „RAUS!!“, sie schmiss die Worte Posy entgegen. Mit zusammengebissenen Zähnen und zitternden Händen „RAUS“. Posy wollte lachen, so wie die anderen Schüler, die noch in der Bibliothek waren. Doch irgendwas in Miss Bringtons Blick machte sie nervös. Posy schaute sich um, die lachenden Gesichter verschwammen und Posy merkte wie sie leicht schwankte. Sie stützte sich an einem Stuhl. Langsam sah sie wieder klar, Miss Brington war verschwunden. Die anderen Schüler grinsten ihr anerkennend zu. Posy lächelte schwach zurück und verließ ebenfalls die Bibliothek.

Der Schatten von Posy spiegelte sich an den Wänden. Posy konnte den Wind spüren der die Flaken aufflackern lies. Frierend zog sie den Kragen ihres Mantels hoch und verschränkte ihre Arme. Der Verwandlungsinnenhof lag ganz ruhig da. Nur ein junges Pärchen saß auf einer Bank, doch man konnte nur ihre Umrisse erkennen. Als Posy in den Himmel schaute konnte sie sehen, wie sich die Dunkelheit über Hogwarts legte. Sie strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, die ihr sofort wieder reinfiel. Es war eine unheimliche Stimmung, nach der Dunkelheit in Hogwarts umher zu wandern. Doch Posy liebte es, sie schlich fast schon wie ein Geist durch die Gemäuer des Schlosses. Wenn sie mal wieder einen nächtlichen Ausflug macht, wird sie meist nie erwischt. Doch mehr Geheimgänge wie ihre Drillingsbrüder kannte sie nicht.

Die Treppe wechselte gerade ihre Richtung als Posy, Nikita aus dem Gemeinschaftsraum kommen sah. Posy wusste immer noch nicht ob sie es Nikita sagen sollte. Es war etwas sehr persönliches was mit Jonny war und Nikita war nun mal seine Schwester. Also sollte Posy lieber die Klappe halten. „ Hey. Bist du auch so müde“, Posy winkte Nikita zu und wartetet bis die Treppe wieder die Richtige Richtung einnahm. „Nein, eigentlich nicht. Ich hab dir doch heut Mittag gesagt, das ich ne Überraschung für dich hätte.“ Nikita schaute sie entschuldigend an und biss sich auf die Unterlippe, „Nun ja, da is’ was dazwischen gekommen… Aber am Wochenende wird’s schon klappen.“ „Kein Problem“, Posy grinste und stand endlich neben Nikita. Sie küsste sie zaghaft und lief auch schon in den Gemeinschaftsraum. „Bist du echt so müde?“, Nikita lief ihr hinterher. „Ja, aber frag nicht warum. Ich hatte keine Hausaufgaben und sonst lästiges Zeug. Aber ich könnte trotzdem auf der Stelle einschlafen!“, Posy legte einen Arm um Nikita, küsste sie noch mal und machte sich auf den Weg in ihren Schlafraum.
Es war alles zu fiel für Posy. Erst muss sie erfahren, dass ihr bester Freund ein Verhältnis mit ihrer Hauslehrerin hat, dann fängt sie einen Streit mit Vinc an, den sie immer noch nicht versteht und zum Schluss wird Miss Brington so aggressiv, dass sie Posy aus dem Gleichgewicht bringt.
Eigentlich war Posy gar nicht müde. Sie war nur fertig von ihrem ersten Schultag.
Was Nikita wohl für eine Überraschung für sie hatte? Posy hatte endlich Nikitas Brust gesehen, aber sie hatten immer noch nicht mit einander geschlafen. Und wahrscheinlich würde es auch nicht so schnell dazu kommen. Erstens durfte man in Hogwarts das nicht, auch wenn das Posy egal wäre, und zweitens wo sollten sie es den tun? Sie waren mit drei weiteren Mädels in einem Raum.
Posy wurde schlecht, sie haste es sich über so was Gedanken machen zu müssen. Sie krampfte ihren Bauch zusammen und schlug sich ein Kissen über den Kopf, um den Lärm des Gemeinschaftsraumes nicht zu hören.
Nach einiger Zeit hatte sich Posy an das regelmäßige summen der Mitschüler gewöhnt. Doch nur deshalb viel ihr auf, das alle plötzlich ruhig wurden. Posy öffnete die Augen und drehte sich mit dem Kopf zur Tür, um besser hören zu können. „Guten Abend.“ Das war Professor Wether gewesen. Posy schlug die Decke zur Seite und sprang aus dem Bett. Leise öffnete sie die Tür und schaute von der Barriere hinab in den Gemeinschaftsraum. Ihre nackten Füße wurden eiskalt, als sie so auf dem kalten Stein stand. „ Es gab heute einen Zwischenfall in der Bibliothek.“ Posy erstarrte und schaute gebannt auf Wether hinab. „Dabei wurde Miss Brington verletzt. Sie musste in den Krankenflügel gebracht werden.“ Posy stockte der Atem, verzweifelt rang sie nach Luft. Sie konnte wahrnehmen wie ein Drittklässler rief: „ Mir tut sie nicht leid.“ Zustimmendes Gemurmel ertönte und Posy stützte sich an der Barriere ab. „Nun, Mr. Malcolm ich würde es nicht so sehen. Miss Brington scheint wohl nicht sehr beliebt zu sein. Doch weswegen ich eigentlich hier bin. Mir wurde gesagt, dass es davor einen kleinen Streit gab.“ Der Gemeinschaftsraum verschwamm und Posy wankte unsicher auf einem Bein. „Zwischen Miss Brington und…“, Wether hielt inne. Posy wurde schwarz vor Augen, sie spürte eine Hand, die sie stützen will. „Posy! Was ist los. Hilfe, Professor Wether, helfen sie doch!“ Posy spürte wie Jonny ihr durch die Haare fuhr. Ihre Stirn war klatschnass, als wäre sie gerade durch Wind und Regen gelaufen. Ein erstickter Schrei von einem Mädchen und die Rufe von Jonny: „Platz da, weg, geht aus dem weg!“ Posy spürte wie jemand einen Arm um sie legte und sie hoch nahm. Der jenige musste rennen, den Posys Kopf hüpfte auf und ab. Sie öffnete schwach die Augen, konnte aber niemanden erkennen. Posy wollte rufen, dass ihr schlecht war und dass sie schwitze, als würde ihr Körper gleich verbrennen, dass sie ihre Beine und Arme nicht mehr spürte, als würde ein Gift durch sie durch fliesen. Doch ihre Zunge machte was sie wollte und das einzige was Posy zum Vorschein brachte, war ihre eigene schaumige Galle.
Derjenige der sie trug rannte gerade um eine Ecke, denn Posy spürte wie er das Gleichgewicht verlor. Die Arme lösten sich von Posy und sie spürte wie sie leicht wie eine Feder auf den Boden segelte und mit dem Kopf auf den Boden knallte. Danach sah sie nur noch schwarz.

Posys Kopf dröhnte, hatte sie gestern Abend geträumt oder hatte sie Butterbier getrunken? Wohl eher nicht. Langsam öffnete sie die Augen, in der Hoffnung in ihrem warmen Bett im Schlafsaal zu liegen. Doch stattdessen begrüßten sie grüne Bettlacken und alte eklige Bettgestelle. Posy musste sich im Krankenflügel befinden. Also war das, was sie von gestern Abend noch wusste wirklich geschehen. Sie fasste sich an den hämmernden Schädel und lies sich zurück in die Kissen fallen. „Guten Morgen Miss Silence“, Miss Pimfry die Krankenschwester Hogwarts, kam aus ihrem Büro, „ schön das sie auch wieder den Weg zu uns gefunden haben, sie mussten wesentlich länger ruhen als Miss Brington. Ich komme gleich wieder und bringe ihnen einen schönes üppiges Frühstück, sie müssen ja am verhungern sein.“ Miss Pimfry lächelte Posy an und verschwand wieder in ihrem Büro. Posy drehte sich um. Neben ihr lag Miss Brington, ihre Augen waren geöffnet und sie schaute Posy lächelnd an. „Also so lang hab ich jetzt ja auch nicht geschlafen oder?“, Posy schaute Miss Brington unverständlich an. „Naja, wenn sie eine Woche nicht als lang sehen, dann schon“, Miss Brington lachte. Doch Posy war nicht zu lachen zu mute. Hatte sie eine Woche in dem Krankenflügel verplempert? „Dann ist das Wochenende schon vorbei?“, Posy schaute entsetzt zu Miss Brington. „ Sieht so aus. Nicht? Aber sie haben echt tolle Freunde. Jonny und Nikita waren bis jetzt jeden Tag hier, um nach ihnen zu sehen.“ Posy runzelte die Stirn: „ Wieso, wann wurden sie denn eingeliefert?“ „ Eine Stunde vor ihnen Miss Silence“, Miss Brington schaute ihr tief in die Augen. Jetzt erinnerte Posy sich wieder. Professor Wether war in den Gemeinschaftsraum gekommen und hatte von Miss Brington erzählt, dann war Posy zusammengeklappt. „ Oh je, das tut mir echt leid. Also was ich ihnen angetan habe. Ich weiß zwar nicht was, aber ich habe das Gefühl als ob ich an allem Schuld bin.“ Normaler Weise hätte Posy nie so mit Miss Brington geredet. Doch irgendwas war geschehen in dieser Nacht. „ Es tut mir auch Leid was ich ihnen angetan habe.“ Posy wollte fragen, was sie genau meinte als Miss Pimfry hereinkam und Posy das Frühstück brachte.
Posy hatte von Miss Brington erfahren, dass es Montag der 7. September war. Und auf die Frage von Posy, warum Miss Brington viel früher fitt wurde als Posy, obwohl sie doch genau das gleiche hatten, meinte sie nur, dass wäre nicht das erste mal, dass ihr das passiere. Doch Posy fragte immer wieder, warum sie denn das gleiche hatten. War es eine Krankheit oder ein Virus oder was dann? Doch Miss Brington meinte immer nur, sie würde ihr das später erklären.

Gegen vier Uhr Nachmittags kamen dann Jonny und Nikita. Sie strahlten sich an und Nikita fiel auch schon über Posy her, bevor Jonny irgendwas sagen konnte: „ Ich hab dich so vermisst. Mein Gott haben wir uns Sorgen gemacht. Was hattest du denn überhaupt. Du sahst aus als ob du sterben würdest, als Jonny dich raus getragen hat.“ „ Nun ja, hättet ihr sie nicht in den Krankenflügel gebracht wäre sie wahrscheinlich auch gestorben.“ Miss Brington stand auf um auf die Toilette zu gehen. „ Es tut mir so Leid Posy. Als ich mit dir zum Krankenflügel gerannt bin, bin ich aus versehend ausgerutscht und deshalb hast du dann auch noch eine Gehirnerschütterung gehabt, was deinen Zustand noch verschlechtert hat und…“ „ Jonny. Wenn du nicht gewesen wärst, wer hätte mich dann in den Krankenflügel gebracht. Mach dir keinen Kopf“, Posy legte ihre Hand an Jonnys Wange und drückte ihn an sich. Sie war so froh die beiden wieder zu sehen. Jonny und Nikita konnten nicht lange bleiben, weil Nikita Quidditchtraining hatte und Jonny Hausaufgaben. Als sie sich von den zweien wieder verabschiedete schaute sie Jonny nur fragend an, der daraufhin zaghaft lächelte. Er sah nicht gut aus, der Zusammenbruch von Posy hatte es bestimmt verschlimmert. Posy hätte gerne mit ihm noch mal über Wether geredet, aber da Nikita dabei war, hatte sie keine Chance. Was wohl in der letzten Woche geschehen war? Posy hasste es wenn sie irgendwas nicht mitbekam. Eine Woche im Krankenflügel bei Bewusstsein ist schon schrecklich, aber so wie jetzt, dass war noch Schrecklicher. Als Jonny gerade die Tür hinter sich zuzog hörte Posy hinter sich eine Stimme: „ Endlich! Ich dachte schon die gehen gar nicht mehr. Nichts gegen ihre Freunde, aber ich würde ihnen jetzt gern erklären… also was mit ihrem Zusammenbruch und so ist. Du äh Sie wissen schon was ich mein.“ Miss Brington grinste sie an und stand auf. Posy brachte keinen Ton heraus, sie war so gespannt auf die Antworten, die Miss Bringtons Erklärung bringen würden. Miss Brington setzte sich im Schneidersitz an das Fußende von Posys Bett. Posy schaute sie erwartungsvoll an. „Ach, bevor ich anfange. Ich denke es ist an der Zeit uns zu duzen, oder?“ Miss Brington schaute sie fragend an. Posy nickte übertrieben schnell und gab ihr die Hand: „Klar, ich bin Posy.“ „Schön dich kenne zu lernen Posy. Ich bin Blue Horizon. Brington ist nur ein Deckname.” Blue, Horizon oder wer auch sonst grinste Posy unverschämt in ihr verständnisloses Gesicht. „Aber das erklär ich dir gleich!“. Posy überlegte. War Horizon etwa ein verdeckter Ermittler oder weshalb hat sie einen Decknamen? Schon der Name war seltsam blauer Horizont, wer in alles in der Welt hatte so einen Namen? Doch bevor Posy sich noch mehr Gedanken über Blue Horizon machen konnte, bannte sie Posy mit ihren Worten.
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samson
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Re: Der Alltag einer Hexe

Beitrag von samson »

hey !!!
neues kapitel da!!!
Nächstes kommt in geraumer zeit ;)
viel spaß beim lesen.. und immer schön kommentare schreiebn :D

danke euch <3
samson
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samson
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Re: Der Alltag einer Hexe

Beitrag von samson »

Kapitel 5
Xinitan

„ Wie schon gesagt, es war nicht das erste Mal das mir das passiert ist. Ich habe nur darauf gewartet, dass es dir auch passiert. Ich weiß das klingt jetzt komisch. Aber es ist so. Ich bin nicht durch Zufall an eure Schule gekommen. Mir wurde gesagt, dass ich dort den Wächter finden werde. Wer der Wächter allerdings sein würde, dass wusste ich am Anfang noch nicht. Als du dann in die Bibliothek kamst, da wusste ich es. Das war das erste Mal, dass ich umgekippt bin. Es war schrecklich. Ich wäre fast gestorben, weil keiner wusste was ich hatte. Zu meinem Erstaunen ist dir das Gleiche wie mir aber nicht widerfahren. So ging das eine ganze Weile. Immer wenn ich dich gesehen oder gespürt habe. Das war auch der Grund, warum ich dir immer Bibliotheksverbot gegeben habe. Und zu den andern konnte ich einfach nicht nett sein, ich hatte zu viel Angst, dass es jemand herausbekommen könnte, wenn ich jemanden zu nah an mich ranließ. Ich war mir am Anfang nicht sicher ob du der Wächter bist oder Edward Kennedy. Bei ihm war es das Gleiche, immer wenn ich ihn sah, bekam ich die Anfälle. Bis jetzt ist es ihm aber noch nicht passiert. Aber ich denke es wird nicht mehr lag dauern, dann passiert es ihm auch“, Posy hob die Hand, „ Horizon! Ich verstehe gar nichts! Was sind Wächter und was bist überhaupt du? Woher wusstest du das du diese Wächter hier finden würdest und wer ist dein Befehlsgeber?“, Horizon seufzte, anscheinend enttäuscht darüber, das Posy es nicht verstanden hatte. „ Also. Wächter sind die, die auf Xinitan aufpassen. Ohne es würde es kein Leben geben, ohne Xinitan wären wir nichts, ohne Xinitan wären die Muggel nichts, ohne Xinitan wäre niemand etwas! Zurzeit ist es noch in meiner alten Schule Birgen in Deutschland. Doch böses lauert unter den Gesteinen der Schule und es ist dort nicht mehr sicher! Euer Schulleiter ist aufgrund Xinitans umgebracht worden! Es sollte eigentlich schon längst hier sein, diesen Sommer sollte es nach Hogwarts gebracht werden. Natürlich in geheimer Mission! Aber irgendwie haben die Todesser das mitbekommen. Todesser sind böse Leute, die die ganze Welt erobern wollen und am besten noch alle Muggel auf der Welt auslöschen wollen! Vor ihnen muss Xinitan bewahrt werden!
Als ich nach der siebten Klasse von meiner Schule ging traf ich Filippo, den Diener. Diener heißt, der dienende vom führenden, Filippo ist nur der Diener von dem Führer. Den Führer kenne ich nicht, nicht einmal Filippo kennte ihn. Eigentlich muss man ja es sagen, denn der Führer ist kein Mensch und somit auch nicht eine Frau oder ein Mann. Durch ihn kam ich nach Hogwarts. Er trug mir auf den neuen Wächter zu finden, in nicht allzu langer Zeit würde man ihn brauchen. Ich hatte mir damals nichts dabei gedacht. Ich hatte natürlich keine Ahnung was Xinitan ist. Doch Filippo machte sich keine Mühe mir das alles sofort zu erklären. Also machte ich mich auf nach England und auf dem Weg dort hin erklärte mir Filippo, was das alles auf sich hatte.
Bald verstand ich und hier traf ich dann dich und Mr. Kennedy. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Filippo hatte gesagt, ein Wächter und ich hatte zwei gefunden! Ich sprach noch mal mit Filippo, er meinte, dass es so kommen wird wie es kommt. Und so ist es gekommen!
Ich bin der Hüter. Ich habe keine so wichtige und schwere Aufgabe wie ihr! Hüter heißt so viel wie, Hütender über Wachender. Verstehst du was ich meine? Also ich hüte über dich und Mr. Kennedy, wie ein Schäferhund. Doch die Aufgab Xinitan zu Bewachen ist mir nicht zugeteilt. Ich habe auch nicht den nötigen Grips wie ihr!“, Posy schaute Horizon verzweifelt an, „ Aber Horizon! Ich habe keinen Grips und so gut im Zaubern bin ich jetzt auch nicht, als das ich Xinitan bewachen kann!“ Zu Posys erstaunen lächelte Horizon, „ Kein Sorge! Nicht der Wächter sucht sich das was er wacht sondern das was bewacht werden muss sucht sich den Wächter, in diesem Fall Xinitan. Das ist wie beim Zauberstab, den suchst du dir ja auch nicht aus, sondern er dich.“ Langsam verstand Posy, auch wenn sie noch so viele Fragen hatte. Sie war der Wächter über Xinitan, was auch immer das war, zusammen mit Edward Kennedy. Oh mein Gott! Der Wächter über Xinitan, das war verrückt! Was um alles in der Welt war überhaupt Xinitan. Posy war erst sechzehn und wie alt wohl dieser Kennedy war? Wie sollten sie da gegen einen Horden Todesser ankommen? Posy zweifelte und schaute auf, die Tür ging leise auf und Miss Pimfry kam herein. Posy sah noch wie vor der Tür ein Grüppchen Schüler vorüber lief. Posy lächelte Miss Pimfry an und wollte fragen wann sie denn entlassen werden würde. Doch sie spürte wie etwas Schweres auf ihre Beine fiel, sah Miss Pimfry, wie sie erschrocken den Mund aufriss und auf Posys Bett zu gerannt kam. Posys lächeln verließ ihre Lippen und sie schaute auf ihre Beine. Horizons Augen waren noch geöffnet und hatten sich nach oben gedreht, so dass man nur noch den weißen Augapfel sehen konnte. Aus ihrem Mund kam schaumige Galle und sie zitterte am ganzen Körper. Erschrocken zog Posy ihre Beine an und Horizons Kopf schlug auf die harte Matratze. Miss Brington versuchte den Körper von Horizon in die Seitenlage zu bringen, damit sie nicht an ihrer eigenen Galle erstickte. Doch Miss Pimfry war zu alt und zu schwach den Körper von Horizon zu bewegen. Posy rannte verzweifelt zur Tür und rief in den Gang. „Hilfe! Wir brauchen Hilfe!“, eine Schülergruppe kam um die Ecke. „Ich gehe zu Professor Horunas!“, rief der eine Junge und rannte schon mal um die Ecke. Die anderen drei standen erstarrt neben Posy. Deren Nachthemd zerknittert war und die Haare zerzaust. Ihre Augen standen in Tränen und waren rot. „ Was ist denn passiert?“, wollte der größte der Jungen wissen und lugte in den Krankenflügel. Der kleinste in der Runde schob ihn sanft aus dem Weg und rannte auf das Bett von Horizon zu. „Miss Pimfry, kann ich ihnen helfen?“, er sah was Miss Pimfry versuchte und wollte ihr helfen. Doch kaum hatte er Horizon angefasst, macht es einen riesigen Schlag und Horizons Körper flog in die Luft. Miss Pimfry und der Junge wurden von dem Bett weggeschleudert und landeten unsanft auf dem Boden. Es herrschte für einen kurzen Moment Stille, bis Posy schrie. Ihr schrei ging durch die Haut, er glich einem Todesschrei. Aus Horizons Augen floss Blut, so wie aus allen Öffnungen ihres Körpers. Das Bettlacken war schon rot von dem Blut und ihr Körper hing schlaff an der Bettkante. Wenn nicht bald jemand sie stützen würde, würde sie auf den Boden fallen. Doch keiner der drei rührte sich. Miss Pimfry lag zusammengekauert auf dem Boden und hielt sich stöhnend das Bein. Sie war schon sehr alt und deshalb auch anfälliger für Verletzungen. Wahrscheinlich hatte sie sich das Bein gebrochen. Der Junge hatte sich schon wieder aufgerappelt und fasste sich erschrocken an die linke Wange, an der eine Wunde schimmerte. Irgendwas an dieser Bewegung erinnerte Posy an etwas. Aber sie kam nicht auf was, verstohlen glitt ihr Blick wieder zu Horizon. Sie lag immer noch genauso da wie vorher. Das Blut hatte aufgehört zu fliesen und Horizon sah aus, als würde sie in Blut baden. Als der Junge gerade einen Schritt näher treten wollte um sie wieder richtig aufs Bett zu legen, packte ihn eine Hand an der Schulter und schrie: „ Alle raus! Alle raus! Verschwindet! Damit ist nicht zu spaßen! Sie muss ins St. Mungo, aber schnell!“ Professor Horunas packte Posy am Handgelenk. Posy konnte jeden einzelnen Knochen an Horunas Fingern spüren. Verzweifelt warf sie einen Blick auf Horizon. Was sollte sie denn ohne sie machen? Sie wusste nicht was sie machen sollte, wo das Buch der Bücher war und wer Kennedy war. Wer würde ihr nun helfen die richtigen Entscheidungen zu treffen und wer wird ihr den Weg weisen, wenn nicht der Hüter? Wem diente sie überhaupt? Oder diente sie überhaupt jemandem? Wie sollte sie das Buch bewachen, ohne jegliche Ahnung? Was sollte nun aus ihr werden?
Posy warf noch einen letzten Blick auf Horizon ehe die Tür zuging. Verzweifelt schlug Posy gegen die Tür. Horizon war ihre einzige und letzte Chance gewesen, herauszufinden was hier los war. Posy war der einzige Wächter, den anderen hatte Horizon noch nicht mal gefunden. War es nun Posys Aufgabe ihn zu finden? Und wenn ja, wie sollte sie das machen?
Erschöpft setzte sich Posy auf den kalten Steinboden. Sie hatte noch immer nur ihr Nachthemd an. Der nackte Boden war kalt und Posy frierte es. Tränen rannen ihr über die Wangen und ihre Wimpertusche, die sie heute Morgen erst wieder frisch aufgetragen hatte verlief. Ihre roten Haare standen in alle Richtungen weg und sie zitterte.
Posy hörte Schritte, die Schritte wurden immer schneller und machten schließlich vor ihr halt. Sie hob den Kopf, vor ihr stand Nikita. Sie schrie einen erstickten Schrei und umarmte Posy. Die Umarmung tat Posy gut, auch die Gegenwart ihrer Freundin. Posy wurde sofort wieder warm und schluchzte in Nikitas Schulter. Ohne Fragen zu stellen streichelte Nikita ihr den Rücken und flüsterte unaufhörlich in ihr Ohr: „ Alles wird gut! Ich bin ja da…“.

Nach zehn Minuten kamen zwei Mitarbeiter des St. Mungos die Treppe hoch gestolpert und ein kleiner Mönchartiger Mann. Die zwei Mitarbeiter verschwanden im Krankenflügel, während der dritte auf Posy zuging. Er bat um ein Gespräch und Nikita zog sich zurück.
„Miss Silence. Vergessen sie nicht was ihre Aufgabe ist. Das ist Mr. Kennedy“, er zeigte auf den kleinen Jungen, „ aber geben sie ihm auf keinen Fall die Schuld an dem Tot von Horizon. Es wird kommen wie es kommt und so ist es gekommen!“. „ Horizon ist nicht tot!“, Posy biss die Zähne zusammen und zischte den Mann an, „ wer sind sie überhaupt?“ „Filippo, der Diener“, Filippo machte eine kleine Verbeugung und drehte sich um, um wieder zu gehen. Als er am Treppenabsatz stand lief ihm Posy hinterher und rief: „ Warten Sie! Ich hab so viele Fragen!“, doch als sie die Treppe runterschaute, war er weg. Posy hatte nicht sein Gesicht gesehen, denn er hatte seine Kapuze über sein Gesicht gezogen. Posy traten wieder Tränen in die Augen, der Diener hätte ihr so viel sagen können, doch nun war er weg. Er hatte behauptet, Horizon wäre Tod. Posys Beine brachen weg und sie lag wieder auf dem kalten Stein. Nikita legte einen Arm um sie und legte sich neben sie, um sie zu wärmen.

Posys Gesicht war so nass, als wäre sie gerade aus dem Wasser gekommen. Sie saß in einem Sessel des Gemeinschaftraumes.

Nachdem sie vor dem Krankenflügel zusammengebrochen war, war die Türe aufgegangen. Die Mitarbeiter des St. Mungos trugen eine Trage heraus. Auf der Trage war eine Person, mit einem weißen Bettlacken zugedeckt. Posy war aufgesprungen und hatte das Lacken weggerissen. Horizon war kalkweiß, ihre Lippen rot von dem Blut. Posy hatte sie sanft im Gesicht berührt. Sie war kalt gewesen und hart wie Stein. Posy hatte ihre Hand schnell wieder zurückgezogen und Nikita hatte sie fest in die Arme geschlossen. Der Mitarbeiter des St. Mungos mit den pechschwarzen Haaren zog das Leinentuch wieder über das Gesicht von Horizon. Das Tuch war zu kurz und Horizons Füße schauten heraus. Sie waren blau angelaufen. Posy strampelte in Nikitas Armen. Sie konnte Horizon nicht einfach gehen lassen. Doch Nikita war viel stärker und hatte Posy fest im Griff. Als die Trage samt Horizon am Ende der Treppe verschwand, gab Posy auf und ließ sich in die Arme ihrer Freundin sinken. Nikita hatte auch Tränen in den Augen, sie hatte Horizon sehr gemocht. Die Schülergruppe stand erschrocken an der Wand, ihre Gesichter wie zu Eis erstarrt. Edward Kennedy schaute Posy mitfühlend an. Doch Posy sprang auf und rannte auf ihn zu: „ Du Monster! Du hast sie umgebracht! Du Monster! Wegen dir ist sie gestorben! Ich hasse dich. Ich bring dich um! Du hast sie umgebracht!“, Nikita fasste sie an der Hüfte und zog sie von dem Jungen weg. Sie streichelte ihr das Haar: „Posy, Schatz! Schau mich an!“, Posy hob widerstrebend den Kopf, „ wir gehen jetzt in den Gemeinschaftsraum, ja? Das war jetzt ziemlich viel. Soll ich dich stützen?“ Posy nickte kaum merklich, doch Nikita merkte es sofort. „Ok. Hier nimm meinen Arm. Alles wird gut. Beruhig dich. Ich bin ja da“, Nikita hörte nicht auf zu reden. Sie hatte damit Erfahrung. Als ihre Eltern gestorben waren hatte sie ihren Bruder auch getröstet.

Nikita und Jonny saßen auf dem Sofa und schauten Posy besorgt an. Es war noch nicht dunkel und es war noch keiner im Gemeinschaftsraum. Heute war noch ein schöner Tag gewesen, wahrscheinlich der Letzte. Diesen Tag wollten die meisten Schüler noch draußen auskosten.
Posy hatte ihre Knie ans Kinn gezogen und weinte immer noch leise vor sich hin. Zum Hundertsten Mal fragte sie sich, wer ihr nun alles erklären sollte. Konnte Kennedy überhaupt noch ein Wächter werden, wenn der Hüter tot war? Sie dachte noch mal an den Knall zurück. Als Horizon in die Luft geflogen war. Kennedy hatte sich an die linke Wange gefasst, er hatte dort eine Wunde gehabt. Erschrocken fuhr Posys Hand an ihre eigene Wange. Sie spürte deutlich ihre eigene Schürfwunde, die sie sich vor einer Woche beim Gnome ziehen zugezogen hatte. Stopp! Vielleicht hatte sie sich die Wunde ja gar nicht beim Gnome ziehen zugezogen, sondern es hatte irgendwas mit dem Wächter zu tun. Es war doch seltsam, dass Kennedy an der gleichen Stelle wie sie die Wunde hatte. Morgen würde sie ihn suchen, dann würde sie sehen, ob er die gleiche Wunde wie sie hatte. „ Ich geh jetzt ins Bett“, Posy stand auf und ohne Nikita einen Gutenachtkuss zu geben stieg sie die Treppen zum Schlafsaal hoch. Als sie über die Galerie lief erinnerte sie sich wieder an den Abend, als Wether in den Gemeinschaftsraum gekommen war. Erschöpft schob sie den Gedanken beiseite und schlüpfte durch die Türe in ihren Schlafsaal. Die vier Betten am Eingang waren zerwühlt, als wären die vier Mädels erst aufgestanden. Das Bett gerade aus war gemacht, wie am ersten Schultag. Posy fuhr sanft mit der Hand darüber und schaute in den Spiegel. Ihre Haare standen in alle Richtungen weg und ihre Augen waren pechschwarz. Die Schürfwunde, die vor einer Woche noch wie frisch gewesen war, war nun schon eingetrocknet. Sie glänzte braun rot in dem schwachen Kerzenlicht. Posy fuhr nochmals mit ihren Fingerspitzen darüber. Es waren, um es genau zu nehmen, drei Wunden. Parallel zueinander. Die oberste Wunde fing knapp unter ihrem linken Auge an und erstreckte sich ungefähr sieben Zentimeter nach links über ihre Wange. Die mittlere Wunde ging etwas links von ihrem linken Nasenflügel aus und war ebenfalls sieben Zentimeter lang. Ihre unterste Wunde war zwei Zentimeter vom linken Mundwinkel weg und war genau so lang wie die anderen Beiden. Wenn sich Posy die Wunde nochmals genau anschaute sah es aus, als wäre sie von einem Raubtier. Verwirrt holte sie ein Handtuch aus ihrem Schrank. Die Wunde hatte sie sich beim Gnome ziehen zugezogen, oder etwa nicht? Was wenn das ganze wirklich was mit Xinitan zu tun hatte und Kennedy die gleiche Wunde hatte? Was würde das Bedeuten? Posy stapfte die Treppen wieder runter und ging zum Waschsaal. Sie drehte das heiße Wasser auf und ließ es sich übers Gesicht laufen. Posy hatte einen Tag, nachdem die Wunde in ihr Gesicht geritzt wurde, den Anfall bekommen. Ihrer Logik nach zu Urteilen, müsste Kennedy morgen auch einen Anfall haben. Aber Horizon hatte gesagt, dass Posy den Anfall wegen ihr bekommen hatte. Konnte dann Kennedy gar kein Anfall mehr bekommen, wenn der Hüter tot war? Oder hatte Horizon das falsch gesagt? Posy seufzte und stieg aus der Dusche. Es gab alles keinen Sinn. Wenn sie morgen Zeit hatte, würde sie in die Bibliothek gehen und schauen, ob sie dort was über Xinitan fand. Falls nicht, wüsste sie auch nicht mehr weiter. Verzweifelte zog sich Posy wieder an und lief zurück zum Gemeinschaftsraum. Der Gemeinschaftsraum, war rappelvoll. Es war mittlerweile dunkel und der Tot von Horizon hatte sich umgesprochen. Selbst Malcolm hatte eine verbitterte Mine im Gesicht. Wahrscheinlich hatte er Gewissenbisse, weil er gestern noch schlecht über sie geredet hatte. Als Posy durch den Gemeinschaftsraum lief, schauten sie sie alle an. So wie es aussah, hatte es sich auch herum gesprochen, das Posy dabei gewesen war. Die meisten schauten sie mitfühlend an, andere nur neugierig. Sie hatten doch alle keine Ahnung, was Posy jetzt dachte. Als sie sich auf ihr Bett fallen ließ, kam Nikita: „Schatz? Alles Ok?“. Posy drehte sich ruckartig um und schaute ihre Freundin an: „Klar! Nichts ist Ok! Horizon ist gerade gestorben! Und du fragst, ob alles Ok ist? Geht’s noch?“. Posy schaute Nikita wütend an, doch Nikita meinte nur: „Ich versteh dich einfach nicht! Du kennst sie doch gar nicht. Du hast dich immer nur mit ihr gestritten. Warum liegt sie dir dann so am Herzen? Hast du dich in sie verliebt, oder was? Als sie auf der Trage rausgetragen wurde, hast du rumgeschrien, als wäre sie deine nächststehende Person. Aber warum? Bin das nicht ich?“. Nikitas Stimme zitterte und brach zusammen. Posy schüttelte nur den Kopf: „Ach, halt doch die Klappe!“. Tränen standen Nikita in den Augen und sie verließ wütend das Zimmer. Das Knallen der Tür hallte in Posys Ohren wieder, wie eine nicht endende Erinnerung.
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samson
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Re: Der Alltag einer Hexe

Beitrag von samson »

Kapitel 5
Xinitan

„ Wie schon gesagt, es war nicht das erste Mal das mir das passiert ist. Ich habe nur darauf gewartet, dass es dir auch passiert. Ich weiß das klingt jetzt komisch. Aber es ist so. Ich bin nicht durch Zufall an eure Schule gekommen. Mir wurde gesagt, dass ich dort den Wächter finden werde. Wer der Wächter allerdings sein würde, dass wusste ich am Anfang noch nicht. Als du dann in die Bibliothek kamst, da wusste ich es. Das war das erste Mal, dass ich umgekippt bin. Es war schrecklich. Ich wäre fast gestorben, weil keiner wusste was ich hatte. Zu meinem Erstaunen ist dir das Gleiche wie mir aber nicht widerfahren. So ging das eine ganze Weile. Immer wenn ich dich gesehen oder gespürt habe. Das war auch der Grund, warum ich dir immer Bibliotheksverbot gegeben habe. Und zu den andern konnte ich einfach nicht nett sein, ich hatte zu viel Angst, dass es jemand herausbekommen könnte, wenn ich jemanden zu nah an mich ranließ. Ich war mir am Anfang nicht sicher ob du der Wächter bist oder Edward Kennedy. Bei ihm war es das Gleiche, immer wenn ich ihn sah, bekam ich die Anfälle. Bis jetzt ist es ihm aber noch nicht passiert. Aber ich denke es wird nicht mehr lag dauern, dann passiert es ihm auch“, Posy hob die Hand, „ Horizon! Ich verstehe gar nichts! Was sind Wächter und was bist überhaupt du? Woher wusstest du das du diese Wächter hier finden würdest und wer ist dein Befehlsgeber?“, Horizon seufzte, anscheinend enttäuscht darüber, das Posy es nicht verstanden hatte. „ Also. Wächter sind die, die auf Xinitan aufpassen. Ohne es würde es kein Leben geben, ohne Xinitan wären wir nichts, ohne Xinitan wären die Muggel nichts, ohne Xinitan wäre niemand etwas! Zurzeit ist es noch in meiner alten Schule Birgen in Deutschland. Doch böses lauert unter den Gesteinen der Schule und es ist dort nicht mehr sicher! Euer Schulleiter ist aufgrund Xinitans umgebracht worden! Es sollte eigentlich schon längst hier sein, diesen Sommer sollte es nach Hogwarts gebracht werden. Natürlich in geheimer Mission! Aber irgendwie haben die Todesser das mitbekommen. Todesser sind böse Leute, die die ganze Welt erobern wollen und am besten noch alle Muggel auf der Welt auslöschen wollen! Vor ihnen muss Xinitan bewahrt werden!
Als ich nach der siebten Klasse von meiner Schule ging traf ich Filippo, den Diener. Diener heißt, der dienende vom führenden, Filippo ist nur der Diener von dem Führer. Den Führer kenne ich nicht, nicht einmal Filippo kennte ihn. Eigentlich muss man ja es sagen, denn der Führer ist kein Mensch und somit auch nicht eine Frau oder ein Mann. Durch ihn kam ich nach Hogwarts. Er trug mir auf den neuen Wächter zu finden, in nicht allzu langer Zeit würde man ihn brauchen. Ich hatte mir damals nichts dabei gedacht. Ich hatte natürlich keine Ahnung was Xinitan ist. Doch Filippo machte sich keine Mühe mir das alles sofort zu erklären. Also machte ich mich auf nach England und auf dem Weg dort hin erklärte mir Filippo, was das alles auf sich hatte.
Bald verstand ich und hier traf ich dann dich und Mr. Kennedy. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Filippo hatte gesagt, ein Wächter und ich hatte zwei gefunden! Ich sprach noch mal mit Filippo, er meinte, dass es so kommen wird wie es kommt. Und so ist es gekommen!
Ich bin der Hüter. Ich habe keine so wichtige und schwere Aufgabe wie ihr! Hüter heißt so viel wie, Hütender über Wachender. Verstehst du was ich meine? Also ich hüte über dich und Mr. Kennedy, wie ein Schäferhund. Doch die Aufgab Xinitan zu Bewachen ist mir nicht zugeteilt. Ich habe auch nicht den nötigen Grips wie ihr!“, Posy schaute Horizon verzweifelt an, „ Aber Horizon! Ich habe keinen Grips und so gut im Zaubern bin ich jetzt auch nicht, als das ich Xinitan bewachen kann!“ Zu Posys erstaunen lächelte Horizon, „ Kein Sorge! Nicht der Wächter sucht sich das was er wacht sondern das was bewacht werden muss sucht sich den Wächter, in diesem Fall Xinitan. Das ist wie beim Zauberstab, den suchst du dir ja auch nicht aus, sondern er dich.“ Langsam verstand Posy, auch wenn sie noch so viele Fragen hatte. Sie war der Wächter über Xinitan, was auch immer das war, zusammen mit Edward Kennedy. Oh mein Gott! Der Wächter über Xinitan, das war verrückt! Was um alles in der Welt war überhaupt Xinitan. Posy war erst sechzehn und wie alt wohl dieser Kennedy war? Wie sollten sie da gegen einen Horden Todesser ankommen? Posy zweifelte und schaute auf, die Tür ging leise auf und Miss Pimfry kam herein. Posy sah noch wie vor der Tür ein Grüppchen Schüler vorüber lief. Posy lächelte Miss Pimfry an und wollte fragen wann sie denn entlassen werden würde. Doch sie spürte wie etwas Schweres auf ihre Beine fiel, sah Miss Pimfry, wie sie erschrocken den Mund aufriss und auf Posys Bett zu gerannt kam. Posys lächeln verließ ihre Lippen und sie schaute auf ihre Beine. Horizons Augen waren noch geöffnet und hatten sich nach oben gedreht, so dass man nur noch den weißen Augapfel sehen konnte. Aus ihrem Mund kam schaumige Galle und sie zitterte am ganzen Körper. Erschrocken zog Posy ihre Beine an und Horizons Kopf schlug auf die harte Matratze. Miss Brington versuchte den Körper von Horizon in die Seitenlage zu bringen, damit sie nicht an ihrer eigenen Galle erstickte. Doch Miss Pimfry war zu alt und zu schwach den Körper von Horizon zu bewegen. Posy rannte verzweifelt zur Tür und rief in den Gang. „Hilfe! Wir brauchen Hilfe!“, eine Schülergruppe kam um die Ecke. „Ich gehe zu Professor Horunas!“, rief der eine Junge und rannte schon mal um die Ecke. Die anderen drei standen erstarrt neben Posy. Deren Nachthemd zerknittert war und die Haare zerzaust. Ihre Augen standen in Tränen und waren rot. „ Was ist denn passiert?“, wollte der größte der Jungen wissen und lugte in den Krankenflügel. Der kleinste in der Runde schob ihn sanft aus dem Weg und rannte auf das Bett von Horizon zu. „Miss Pimfry, kann ich ihnen helfen?“, er sah was Miss Pimfry versuchte und wollte ihr helfen. Doch kaum hatte er Horizon angefasst, macht es einen riesigen Schlag und Horizons Körper flog in die Luft. Miss Pimfry und der Junge wurden von dem Bett weggeschleudert und landeten unsanft auf dem Boden. Es herrschte für einen kurzen Moment Stille, bis Posy schrie. Ihr schrei ging durch die Haut, er glich einem Todesschrei. Aus Horizons Augen floss Blut, so wie aus allen Öffnungen ihres Körpers. Das Bettlacken war schon rot von dem Blut und ihr Körper hing schlaff an der Bettkante. Wenn nicht bald jemand sie stützen würde, würde sie auf den Boden fallen. Doch keiner der drei rührte sich. Miss Pimfry lag zusammengekauert auf dem Boden und hielt sich stöhnend das Bein. Sie war schon sehr alt und deshalb auch anfälliger für Verletzungen. Wahrscheinlich hatte sie sich das Bein gebrochen. Der Junge hatte sich schon wieder aufgerappelt und fasste sich erschrocken an die linke Wange, an der eine Wunde schimmerte. Irgendwas an dieser Bewegung erinnerte Posy an etwas. Aber sie kam nicht auf was, verstohlen glitt ihr Blick wieder zu Horizon. Sie lag immer noch genauso da wie vorher. Das Blut hatte aufgehört zu fliesen und Horizon sah aus, als würde sie in Blut baden. Als der Junge gerade einen Schritt näher treten wollte um sie wieder richtig aufs Bett zu legen, packte ihn eine Hand an der Schulter und schrie: „ Alle raus! Alle raus! Verschwindet! Damit ist nicht zu spaßen! Sie muss ins St. Mungo, aber schnell!“ Professor Horunas packte Posy am Handgelenk. Posy konnte jeden einzelnen Knochen an Horunas Fingern spüren. Verzweifelt warf sie einen Blick auf Horizon. Was sollte sie denn ohne sie machen? Sie wusste nicht was sie machen sollte, wo das Buch der Bücher war und wer Kennedy war. Wer würde ihr nun helfen die richtigen Entscheidungen zu treffen und wer wird ihr den Weg weisen, wenn nicht der Hüter? Wem diente sie überhaupt? Oder diente sie überhaupt jemandem? Wie sollte sie das Buch bewachen, ohne jegliche Ahnung? Was sollte nun aus ihr werden?
Posy warf noch einen letzten Blick auf Horizon ehe die Tür zuging. Verzweifelt schlug Posy gegen die Tür. Horizon war ihre einzige und letzte Chance gewesen, herauszufinden was hier los war. Posy war der einzige Wächter, den anderen hatte Horizon noch nicht mal gefunden. War es nun Posys Aufgabe ihn zu finden? Und wenn ja, wie sollte sie das machen?
Erschöpft setzte sich Posy auf den kalten Steinboden. Sie hatte noch immer nur ihr Nachthemd an. Der nackte Boden war kalt und Posy frierte es. Tränen rannen ihr über die Wangen und ihre Wimpertusche, die sie heute Morgen erst wieder frisch aufgetragen hatte verlief. Ihre roten Haare standen in alle Richtungen weg und sie zitterte.
Posy hörte Schritte, die Schritte wurden immer schneller und machten schließlich vor ihr halt. Sie hob den Kopf, vor ihr stand Nikita. Sie schrie einen erstickten Schrei und umarmte Posy. Die Umarmung tat Posy gut, auch die Gegenwart ihrer Freundin. Posy wurde sofort wieder warm und schluchzte in Nikitas Schulter. Ohne Fragen zu stellen streichelte Nikita ihr den Rücken und flüsterte unaufhörlich in ihr Ohr: „ Alles wird gut! Ich bin ja da…“.

Nach zehn Minuten kamen zwei Mitarbeiter des St. Mungos die Treppe hoch gestolpert und ein kleiner Mönchartiger Mann. Die zwei Mitarbeiter verschwanden im Krankenflügel, während der dritte auf Posy zuging. Er bat um ein Gespräch und Nikita zog sich zurück.
„Miss Silence. Vergessen sie nicht was ihre Aufgabe ist. Das ist Mr. Kennedy“, er zeigte auf den kleinen Jungen, „ aber geben sie ihm auf keinen Fall die Schuld an dem Tot von Horizon. Es wird kommen wie es kommt und so ist es gekommen!“. „ Horizon ist nicht tot!“, Posy biss die Zähne zusammen und zischte den Mann an, „ wer sind sie überhaupt?“ „Filippo, der Diener“, Filippo machte eine kleine Verbeugung und drehte sich um, um wieder zu gehen. Als er am Treppenabsatz stand lief ihm Posy hinterher und rief: „ Warten Sie! Ich hab so viele Fragen!“, doch als sie die Treppe runterschaute, war er weg. Posy hatte nicht sein Gesicht gesehen, denn er hatte seine Kapuze über sein Gesicht gezogen. Posy traten wieder Tränen in die Augen, der Diener hätte ihr so viel sagen können, doch nun war er weg. Er hatte behauptet, Horizon wäre Tod. Posys Beine brachen weg und sie lag wieder auf dem kalten Stein. Nikita legte einen Arm um sie und legte sich neben sie, um sie zu wärmen.

Posys Gesicht war so nass, als wäre sie gerade aus dem Wasser gekommen. Sie saß in einem Sessel des Gemeinschaftraumes.

Nachdem sie vor dem Krankenflügel zusammengebrochen war, war die Türe aufgegangen. Die Mitarbeiter des St. Mungos trugen eine Trage heraus. Auf der Trage war eine Person, mit einem weißen Bettlacken zugedeckt. Posy war aufgesprungen und hatte das Lacken weggerissen. Horizon war kalkweiß, ihre Lippen rot von dem Blut. Posy hatte sie sanft im Gesicht berührt. Sie war kalt gewesen und hart wie Stein. Posy hatte ihre Hand schnell wieder zurückgezogen und Nikita hatte sie fest in die Arme geschlossen. Der Mitarbeiter des St. Mungos mit den pechschwarzen Haaren zog das Leinentuch wieder über das Gesicht von Horizon. Das Tuch war zu kurz und Horizons Füße schauten heraus. Sie waren blau angelaufen. Posy strampelte in Nikitas Armen. Sie konnte Horizon nicht einfach gehen lassen. Doch Nikita war viel stärker und hatte Posy fest im Griff. Als die Trage samt Horizon am Ende der Treppe verschwand, gab Posy auf und ließ sich in die Arme ihrer Freundin sinken. Nikita hatte auch Tränen in den Augen, sie hatte Horizon sehr gemocht. Die Schülergruppe stand erschrocken an der Wand, ihre Gesichter wie zu Eis erstarrt. Edward Kennedy schaute Posy mitfühlend an. Doch Posy sprang auf und rannte auf ihn zu: „ Du Monster! Du hast sie umgebracht! Du Monster! Wegen dir ist sie gestorben! Ich hasse dich. Ich bring dich um! Du hast sie umgebracht!“, Nikita fasste sie an der Hüfte und zog sie von dem Jungen weg. Sie streichelte ihr das Haar: „Posy, Schatz! Schau mich an!“, Posy hob widerstrebend den Kopf, „ wir gehen jetzt in den Gemeinschaftsraum, ja? Das war jetzt ziemlich viel. Soll ich dich stützen?“ Posy nickte kaum merklich, doch Nikita merkte es sofort. „Ok. Hier nimm meinen Arm. Alles wird gut. Beruhig dich. Ich bin ja da“, Nikita hörte nicht auf zu reden. Sie hatte damit Erfahrung. Als ihre Eltern gestorben waren hatte sie ihren Bruder auch getröstet.

Nikita und Jonny saßen auf dem Sofa und schauten Posy besorgt an. Es war noch nicht dunkel und es war noch keiner im Gemeinschaftsraum. Heute war noch ein schöner Tag gewesen, wahrscheinlich der Letzte. Diesen Tag wollten die meisten Schüler noch draußen auskosten.
Posy hatte ihre Knie ans Kinn gezogen und weinte immer noch leise vor sich hin. Zum Hundertsten Mal fragte sie sich, wer ihr nun alles erklären sollte. Konnte Kennedy überhaupt noch ein Wächter werden, wenn der Hüter tot war? Sie dachte noch mal an den Knall zurück. Als Horizon in die Luft geflogen war. Kennedy hatte sich an die linke Wange gefasst, er hatte dort eine Wunde gehabt. Erschrocken fuhr Posys Hand an ihre eigene Wange. Sie spürte deutlich ihre eigene Schürfwunde, die sie sich vor einer Woche beim Gnome ziehen zugezogen hatte. Stopp! Vielleicht hatte sie sich die Wunde ja gar nicht beim Gnome ziehen zugezogen, sondern es hatte irgendwas mit dem Wächter zu tun. Es war doch seltsam, dass Kennedy an der gleichen Stelle wie sie die Wunde hatte. Morgen würde sie ihn suchen, dann würde sie sehen, ob er die gleiche Wunde wie sie hatte. „ Ich geh jetzt ins Bett“, Posy stand auf und ohne Nikita einen Gutenachtkuss zu geben stieg sie die Treppen zum Schlafsaal hoch. Als sie über die Galerie lief erinnerte sie sich wieder an den Abend, als Wether in den Gemeinschaftsraum gekommen war. Erschöpft schob sie den Gedanken beiseite und schlüpfte durch die Türe in ihren Schlafsaal. Die vier Betten am Eingang waren zerwühlt, als wären die vier Mädels erst aufgestanden. Das Bett gerade aus war gemacht, wie am ersten Schultag. Posy fuhr sanft mit der Hand darüber und schaute in den Spiegel. Ihre Haare standen in alle Richtungen weg und ihre Augen waren pechschwarz. Die Schürfwunde, die vor einer Woche noch wie frisch gewesen war, war nun schon eingetrocknet. Sie glänzte braun rot in dem schwachen Kerzenlicht. Posy fuhr nochmals mit ihren Fingerspitzen darüber. Es waren, um es genau zu nehmen, drei Wunden. Parallel zueinander. Die oberste Wunde fing knapp unter ihrem linken Auge an und erstreckte sich ungefähr sieben Zentimeter nach links über ihre Wange. Die mittlere Wunde ging etwas links von ihrem linken Nasenflügel aus und war ebenfalls sieben Zentimeter lang. Ihre unterste Wunde war zwei Zentimeter vom linken Mundwinkel weg und war genau so lang wie die anderen Beiden. Wenn sich Posy die Wunde nochmals genau anschaute sah es aus, als wäre sie von einem Raubtier. Verwirrt holte sie ein Handtuch aus ihrem Schrank. Die Wunde hatte sie sich beim Gnome ziehen zugezogen, oder etwa nicht? Was wenn das ganze wirklich was mit Xinitan zu tun hatte und Kennedy die gleiche Wunde hatte? Was würde das Bedeuten? Posy stapfte die Treppen wieder runter und ging zum Waschsaal. Sie drehte das heiße Wasser auf und ließ es sich übers Gesicht laufen. Posy hatte einen Tag, nachdem die Wunde in ihr Gesicht geritzt wurde, den Anfall bekommen. Ihrer Logik nach zu Urteilen, müsste Kennedy morgen auch einen Anfall haben. Aber Horizon hatte gesagt, dass Posy den Anfall wegen ihr bekommen hatte. Konnte dann Kennedy gar kein Anfall mehr bekommen, wenn der Hüter tot war? Oder hatte Horizon das falsch gesagt? Posy seufzte und stieg aus der Dusche. Es gab alles keinen Sinn. Wenn sie morgen Zeit hatte, würde sie in die Bibliothek gehen und schauen, ob sie dort was über Xinitan fand. Falls nicht, wüsste sie auch nicht mehr weiter. Verzweifelte zog sich Posy wieder an und lief zurück zum Gemeinschaftsraum. Der Gemeinschaftsraum, war rappelvoll. Es war mittlerweile dunkel und der Tot von Horizon hatte sich umgesprochen. Selbst Malcolm hatte eine verbitterte Mine im Gesicht. Wahrscheinlich hatte er Gewissenbisse, weil er gestern noch schlecht über sie geredet hatte. Als Posy durch den Gemeinschaftsraum lief, schauten sie sie alle an. So wie es aussah, hatte es sich auch herum gesprochen, das Posy dabei gewesen war. Die meisten schauten sie mitfühlend an, andere nur neugierig. Sie hatten doch alle keine Ahnung, was Posy jetzt dachte. Als sie sich auf ihr Bett fallen ließ, kam Nikita: „Schatz? Alles Ok?“. Posy drehte sich ruckartig um und schaute ihre Freundin an: „Klar! Nichts ist Ok! Horizon ist gerade gestorben! Und du fragst, ob alles Ok ist? Geht’s noch?“. Posy schaute Nikita wütend an, doch Nikita meinte nur: „Ich versteh dich einfach nicht! Du kennst sie doch gar nicht. Du hast dich immer nur mit ihr gestritten. Warum liegt sie dir dann so am Herzen? Hast du dich in sie verliebt, oder was? Als sie auf der Trage rausgetragen wurde, hast du rumgeschrien, als wäre sie deine nächststehende Person. Aber warum? Bin das nicht ich?“. Nikitas Stimme zitterte und brach zusammen. Posy schüttelte nur den Kopf: „Ach, halt doch die Klappe!“. Tränen standen Nikita in den Augen und sie verließ wütend das Zimmer. Das Knallen der Tür hallte in Posys Ohren wieder, wie eine nicht endende Erinnerung.
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Memimamomu
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Re: Der Alltag einer Hexe

Beitrag von Memimamomu »

Ich finde die Geschichte echt super und freu mich, wenn weiter gehts :)
Allerdings hat mich die Rechtschreibung am Anfang echt gestört, könntest du ja mal überarbeiten oder so. Im letzten Kapitel war das ja gut :D
Und was ich auch nicht so toll finde, dass ständig die Namen da stehen. Also: Posy tut das, Posy macht das und Nikita macht dies..usw.
Ansonsten kann es sein, dass du manchmal Namen vertauscht hast?
Manchmal war das dann auch echt verwirrend. Ich glaub einmal hast du Miss Brington geschrieben, anstatt Miss Pimfrey ;-)

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samson
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Re: Der Alltag einer Hexe

Beitrag von samson »

hey,

danke !! für deinen kommi ;)
des mit den namen hab ich noch gar nicht bemerkt.. und mit der rechtschreibung tuts mir acu leid :/ ich werd das noch mal beabeiten :) aber des is halt so, wenn man voll viel und so schnell schreibt, *lach*

Ich schreib gard kreftig am nächsten Kapite und werde dann natürlich total darauf achten !! :D

Lg Samson
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samson
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Re: Der Alltag einer Hexe das neue kapitel ist da !! :)

Beitrag von samson »

hey, es geht weiter und auf neue leser freu ich mich auch ;) ich kann nur sagen das hier it der hammer :DD
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