Conversation (OS)

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Schwarzerose
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Conversation (OS)

Beitrag von Schwarzerose »

Titel: Conversation
Genre: Allgemeines
Rating: ab 12 Jahre
Besonderes: Salsh?
A/N: Der Songtextausschnitt ist aus dem Lied Tote Augen von Saltatio Mortis
http://www.youtube.com/watch?v=w_vZzdkxc-o
Es empfiehlt sich das Lied beim lesen zu hören


Conversation

Es war spät. Viel zu spät, der Mond war schon vor Stunden aufgegangen und doch schlich er noch herum, leise, allein. Das Knacken eines Zweiges lies in aufschrecken und ängstlich fuhr er herum. Nichts. Vielleicht doch nur ein kleiner Vogel oder der Wind? Er wusste, er sollte wieder zurück ins Haus gehen, seine Eltern würden bestimmt sehr böse auf ihn sein, wenn sie wüssten, dass er nicht mehr in seinem Bett lag sondern ganz allein durch das Wäldchen hinter dem Haus streifte. Aber er musste es einfach wissen, seine Neugier war einfach viel zu groß, als das er wieder umkehren konnte.
Da - Wieder ein Knacken und ein leises Rascheln, hektisch sah er sich um. War das ein Schatten? Verängstigt schaute er sich um, ja da war jemand. Von weit entfernt konnte er ein leises Heulen hören. Zitternd ging er langsam rückwärts, den Blick immer auf den Schatten gerichtet, bis er mit dem Rücken an einen großen Baum stieß und hinfiel. Das Zittern seiner Knie machte es ihm fast unmöglich wieder aufzustehen und hinter sich hörte er, wie der Schatten schnell näher kam. Tränen liefen ihm nun über das kleine Gesicht und er wünschte sich auf seine Eltern gehört zu haben, die ihn immer verboten hatten Nachts allein nach draußen zu gehen. Die Angst lähmte ihn und er versuchte zu schreien, doch alles was er heraus bekam, war ein heiseres Flüstern:
„Nein bitte…Mama…Papaaa…“



Schweißgebadet schreckte Remus hoch. Es dauerte einen Moment, bis er sich zurecht fand, doch dann konnte er im schwachen Licht des Mondes den Schlafsaal erkennen. Noch immer zitternd lies er sich zurück in die Kissen sinken und versuchte, seinen Herzschlag wieder etwas zu regulieren, was ihm nicht recht gelingen wollte. Viel zu tief saß noch der Schreck und das, obwohl er diesen Traum öfters hatte. Auch heute, knapp zehn Jahre später verfolgte ihn diese Nacht noch immer in unregelmäßigen Abständen in seinen Träumen.
Er seufzte leise. Das brachte nichts. So schnell würde er ganz sicher nicht mehr einschlafen können, da konnte er auch versuchen etwas Nützliches zu tun und ein wenig zu lesen. Vielleicht half ihm das ja dabei sich wieder zu beruhigen.
Leise, um seine Freunde nicht zu wecken, stand er auf, zog sich schnell seinen Umhang über und machte sich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum.

Dort angekommen war er ziemlich überrascht, als er erkannte, dass er um diese späte Stunde nicht der Einzige war, der scheinbar nicht schlafen konnte. Dort, auf einem Sofa neben dem Kamin in dem nur ein sehr schwaches Feuer brannte, saß in eine Decke gehüllt Sirius. Dieser schaute ihn erstaunt an.
„Was machst du denn hier?“, fragte Remus verdutzt und lies sich erschöpft neben Sirius fallen.
„Das Gleiche könnte ich dich auch fragen. Ich konnte nicht mehr schlafen“
Diese Antwort lies Remus schmunzeln. „Du kannst nicht mehr schlafen? Es ist halb vier“
„Na und? Man kann ja nicht immer schlafen“, entgegnete Sirius leise lachend, fügte dann jedoch ernst hinzu „Und was ist mit dir? Du siehst blass aus, geht’s dir nicht gut?“
Diese Worte brachten die Erinnerung an den Traum zurück und jagten ihm einen kalten Schauer über den Rücken und sofort war er wieder ernst.
„Ich…ich hab schlecht geträumt“, antwortete er schon beinahe flüsternd. Er fühlte sich unwohl, darüber zu sprechen, denn es war schwierig Sirius’ Reaktion einzuschätzen. Zwar wusste er, dass er ihm vertrauen konnte, aber mit Sirius über ernste Dinge zu reden war immer ein wenig schwierig, denn der Schwarzhaarige war selten ernst und machte über so gut wie alles seine Witze.
Doch dieses Mal war es anders. Sirius’ Blick wurde besorgt, etwas das Remus bei ihm sonst nur an den Vollmondnächten sah, und er fragte vorsichtig „Wovon hast du denn geträumt?“
Remus schluckte. Er hatte noch keinem seiner Freunde von diesen Träumen, ganz zu schweigen von der Nacht von der sie handelten, erzählt. Sollte er das jetzt tun? Eigentlich war Sirius nicht unbedingt eine Person, mit der er gerne über so etwas redete…andererseits schien es ihm in diesem Augenblick richtig.

Er lehnte sich zurück, schloss die Augen und seufzte. „Ich habe euch nie über die Nacht erzählt in der ich…nun ja gebissen wurde, nicht?“, fragte er ohne die Augen zu öffnen. Nach einem zustimmenden Brummen von Sirius fuhr er fort „Damals…ich war noch ein Kind, gerade mal 6 Jahre. Meine Großeltern waren für eine Woche zu Besuch und abends vor dem Einschlafen hat meine Großmutter mir immer Geschichten und Märchen erzählt und manchmal eben auch von Menschen, die sich bei Vollmond in Wölfe verwandeln - Werwölfe - und diese Geschichten haben mich fasziniert…“ Er brach ab und atmete einmal tief ein und aus. Es fiel ihm wirklich schwer das alles zu erzählen, denn die Erinnerungen an diese schreckliche Nacht, die sein ganzes Leben veränderte war noch immer sehr schmerzhaft. Vor allem wenn er, wie in dieser Nacht, die ganzen Bilder mal wieder im Schlaf vorgeführt bekam. Sirius schien zu merken, dass er Zeit brauchte und ihm das erzählen schwer fiel. Er sagte nichts sondern wartete einfach schweigend ab, bis Remus sich so weit gesammelt hat, dass er weiter reden konnte.

Einige Minuten vergingen schweigend, während die Beiden ins Feuer schauten, dann fuhr Remus leise fort: „Eines Nachts bin ich raus gegangen, allein obwohl sie mir das verboten haben… Meine Eltern dachten ich würde schon schlafen und haben es nicht bemerkt. Ich habe mich raus geschlichen in den Garten und eine Weile gewartet, doch nichts geschah. Irgendwann bin ich dann in das Wäldchen gerannt, dass nur ein paar Meter von unserem Haus entfernt ist und plötzlich… plötzlich war da was. Geräusche und ein Schatten… Gott ich war so dumm… Als der Schatten auf mich zukam, bekam ich es mit der Angst zu tun und wollte wegrennen doch… doch ich fiel hin und er kam auf mich zu… Ich habe um Hilfe gerufen, aber es kam niemand, da war nur der Schatten… Ich war ganz allein und konnte mich doch noch nicht wehren… Ich bin dann irgendwann im Krankenhaus wieder aufgewacht…“, seine Stimme versagte. Ohne es zu bemerken hat er angefangen zu weinen. Dies war das erste Mal, dass er jemandem von dieser Nacht erzählte, und es nahm ihn mehr mit, als er erwartet hätte. Tränen liefen seine Wangen hinunter und er versuchte mit aller Kraft die Bilder jener Nacht wieder zu verdrängen, doch es gelang ihm nicht. Sirius, der die ganze Zeit geschwiegen hat, flüsterte nur „Oh mein Gott“ und zog den zitternden Körper seine Freunden an sich, um ihn in den Arm zu nehmen, ein wenig Trost zu spenden.

Den Kopf in Sirius’ Umhang vergraben schluchzte Remus erstickt: „Keiner weiß, wieso er mich nicht einfach getötet hat, aber als meine Mutter irgendwann merkte, dass ich nicht im Bett war und nach mir suchte, fand sie mich halb verblutet und allein im Wald. Sie haben mich natürlich sofort ins St. Mungo gebracht. Was mein Glück war, denn sonst wäre ich gestorben…“
Ein leises Schluchzen entwich ihm und Sirius strich ihm beruhigend über den Rücken „Ist ja gut…“, seine Stimme war sanft, so ganz anders als sonst, der spöttische Unterton der Sirius’ Worte sonst immer begleitete war gänzlich verschwunden.
Remus klammerte sich regelrecht an ihm fest, es war ihm zwar ein wenig unangenehm, aber als er erkannte, dass es Sirius nicht störte, entspannte er sich und genoss die Nähe, die so selten war. Es tat ihm gut, einfach gehalten zu werden und den ganzen Schmerz, der sich über die Jahre hinweg in ihm angestaut hatte, rauszulassen.

Als Remus sich wieder ein klein wenig beruhigt hat, flüsterte er: „Als ich aufgewacht bin, war es irgendwie… komisch. Anders als davor. Da war etwas in mir… ich kann es dir nicht erklären, es ist… als ob da noch jemand wäre. Früher konnte ich es - nachdem ich mich einigermaßen daran gewöhnt habe, dass da noch jemand ist - eigentlich ignorieren. Außer eben an den Monden, aber heute ist das unmöglich. Es ist einfach immer da… Ich muss damit leben“
„Ich kann mir das gar nicht vorstellen, das ist so schrecklich. Dass man nichts dagegen tun kann, ist doch einfach scheiße.“
Remus seufzte, dem konnte er nur zustimmen, auch wenn er es vielleicht ein wenig anders ausgedrückt hätte. Er hätte viel dafür gegeben, wenn er den Wolf wenigstens zwischen den Monden nicht mehr spüren müsste. Die Verwandlungen an sich waren ja schon schlimm genug, aber immer und immer daran erinnert zu werden, dass er niemals normal sein würde, machte die ganze Sache noch viel schlimmer. Er konnte die Gedanken und Gefühle des Wolfes einfach nicht ertragen.

Es schläft in mir,
Bereit zu erwachen,
Träumt furchtbare Träume,
Von unstillbarer Gier.
Es schläft in mir,
Bereit zu zerstören,
kämpft um die Herrschaft,
Das unzähmbare Tier.



Eine Zeit lang herrschte Schweigen und nur das leise Knistern der letzen Flammen im Kamin war zu hören. Irgendwann fragte Sirius dann: „Davon hast du geträumt?“
Remus nickte, den Kopf noch immer an die Brust seines Freundes gelehnt. Sirius zögerte kurz, fragte dann aber „Du träumst öfters davon, oder? Ich habe dich schon häufiger nachts unruhig schlafen und dann aufstehen hören, aber ich… ich wusste nicht ob es dir recht ist, wenn ich dich darauf anspreche. Du wolltest ja nie sagen wenn es dir schlecht ging und wir sollten es nicht wissen, deshalb habe ich nie was gesagt.“
Remus war erstaunt. Damit hätte er nicht gerechnet. Eigentlich hatte er gedacht, dass es nie jemand mitbekam, wenn er mal wieder einen seine Albträume hatte, doch scheinbar hat er sich geirrt.
„Ja, ich träume öfters davon. Es ist… ich will nicht, dass ihr euch Sorgen macht“, erklärte er.
„Ach Moony, wir machen uns doch auch so Sorgen um dich, grade weil du eben nie etwas sagst und wir immer raten müssen, wie es dir geht.“
„Aber - “ setzte er an, wurde aber von Sirius unterbrochen.
„Kein aber! Du bist unser Freund, da ist es doch normal, dass wir uns Sorgen machen.“
Remus seufzte. „Ja ich weiß…“ Dann fügte er murrend hinzu: „Aber es ist nicht so leicht darüber zu sprechen. Außerdem brauchst du ja eigentlich nichts zu sagen, du bist, was so was betrifft, ja auch nicht gerade der Gesprächigste. Du redest und jammerst zwar viel, aber nie über das was eigentlich wirklich wichtig ist, da schweigst du dich aus.“
Sirius' Hand, die immer noch über seinen Rücken und Nacken streichelte, hielt plötzlich inne und erst jetzt merkte Remus, wie angenehm er diese Berührungen empfunden hatte. “ Wie meinst du das?“, Sirius’ Stimme klang gereizter als er eigentlich war und Remus zuckte kaum merklich zusammen. Mist, er hätte das nicht sagen und die friedliche, angenehme Stimmung kaputt machen sollen. Dies war einer der seltenen ernsten Momente und er zerstörte ihn.
„Naja“, murmelte er, unsicher wie er es sagen sollte, um seinen Freund nicht wütend zu machen, „deine Familie. Du redest nie wirklich über sie. Ich meine, du erwähnst sie zwar, aber wenn man dich mal etwas wirklich fragt, dann weichst du immer aus“ Innerlich wappnete Remus sich vor einem Wutausbruch nach Sirius-Art, der jetzt sicher kommen würde. Doch er wurde überrascht. Statt wütend zu werden, schaute der Schwarzhaarige ihn nur betreten an.
„Ich versuche einfach die meiste Zeit nicht daran zu denken. Aber naja…ich rede schon manchmal darüber… mit James…“
Natürlich, mit James. Wie konnte er nur vergessen, dass Sirius lieber mit James, als mit ihm redete. Remus schluckte und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass ihn das ziemlich verletzte. Er wollte nicht an zweiter Stelle hinter Krone stehen. So egoistisch das auch klang, er wollte selbst an erster Stelle stehen, jedoch wusste er genau, dass er das nie würde. Er musste sich damit abfinden. „Oh, ähm, na dann…“, stammelte er nur.
„Hey,“ Sirius’ Stimme klang plötzlich wieder sanft und die Hand begann wieder seinen Nacken zu streicheln, was Remus eine Gänsehaut bescherte, „so war das nicht gemeint. James ist einfach wie ein Bruder für mich, der mich besser kennt als jeder andere.“ Einen Moment überlegte Remus ob Sirius vielleicht Legilimentik beherrschte oder ob er wirklich so leicht zu durchschauen war. Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, fuhr Sirius auch schon fort: „Weißt du, vor ihm kann ich nichts geheim halten. Er sieht es immer sofort und außerdem kennt er meine Eltern etwas besser als du. Das macht es leichter mit ihm über all das zu reden.“
„Du… du brauchst dich nicht zu rechtfertigen“, murmelte er dann, doch Sirius meinte nur: „Ich will nicht, dass du das falsch verstehst. Du bist mir genau so wichtig, wie James“
Ohne es zu wollen, schlich sich bei diesen Worten ein kleines Lächeln auf Remus’ Lippen und er lehnte sich wieder an seinen Freund.

Eine ganze Weile hatten sie still dagesessen und einfach die Ruhe genossen, doch irgendwann meinte Sirius: „Es ist schon spät, oder eher früh, wir sollten uns wohl noch mal hinlegen, bevor wir später in Zaubertränke über unseren Kesseln einschlafen“.
Remus nickte seufzend und setzte sich auf, eigentlich wollte er gar nicht aufstehen, aber bald würden die Hauselfen den Gemeinschaftsraum aufräumen und dann würden auch bald schon die ersten Frühaufsteher herunter kommen und die Ruhe würde gestört werden. Als er gerade aufstehen wollte, sagte Sirius: „Remus?“ „Ja?“ Er drehte sich zu dem Schwarzhaarigen um, doch anstatt einer Antwort zu bekommen fühlte er Sirius’ weiche Lippen auf seinen eigenen. Nur ganz kurz und bevor er überhaupt begriff, was gerade geschah, war es auch schon wieder vorbei.
„Gute Nacht, Remus, bis später“, damit stand Sirius auf und ließ Remus verwirrt und sprachlos zurück. Er hatte keine Ahnung, was das nun zu bedeuten hatte…
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Hermiine-Giinny
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Re: Conversation (OS)

Beitrag von Hermiine-Giinny »

wooow =) ich mag deinen schreibstil & die idee total =)

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Ana1988
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Registriert: 16.01.2010 17:55

Re: Conversation (OS)

Beitrag von Ana1988 »

Das ist echt gut.
Und ehrlich, das schreit nach einer Fortsetzung!
Zauberhogwartsname: Sonnenträumerin

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Ava und Sig von Liddl15

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Miranda
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Re: Conversation (OS)

Beitrag von Miranda »

ja,echt.Bitte schreib weiter!
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