Schweigen wie Schnee - Das geheime Treffen (OS)

Hier könnt ihr eure Fanfictions und Gedichte zu Harry und seiner Welt vorstellen.

Moderator: Modis

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Ellen
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Schweigen wie Schnee - Das geheime Treffen (OS)

Beitrag von Ellen »

Jaa..
Ich hab hier mal was geschrieben, was ich auch für den neuesten FF-Wettbewerb nehmen würde.
Ist eigentlich nur eine komische Überlegung über die Schweinegrippe Oô
Aber lest selbst^^

Nervös ging Willow im dunklen Raum auf und ab.
An den Wänden hingen verschieden große Gemälde, von alten, streng aussehenden Männern. Irgendwelche berühmten Komponisten oder Schriftsteller, vermutete Willow.
Normalerweise regte es sie schrecklich auf, wenn die Porträts in der Zaubererwelt schwatzten und ihr dumme Ratschläge erteilten. Jetzt machte sie diese drückende Stille vollkommen verrückt, diese Stille die überall war, durch die staubigen Ritzen des Fensters kroch und sich im Raum niederlegte, sie zudeckte und ihr Augen und Ohren zudrückte, sodass sie dachte, sie wäre vollkommen von der Welt abgeschlossen.
Die Stille bildete einen Teppich wie aus Schneeflocken die nicht zu schmelzen schienen, und obwohl Willow sie verabscheute, traute sie sich nicht, sie zu brechen.
Stattdessen lief sie weiter durch den Raum und wunderte sich, warum ihre Fußabdrücke nicht zu sehen waren, in der unendlichen Stille.
Warum war er noch nicht da?
Diese Frage hing genauso in der Luft, und sie war fast erdrückender.
Irgendwann setzte sie sich.
Dann merkte sie, wie ihre Augen müde wurden.
Bis sie sie schloss.
Und schließlich einschlief.
Geweckt wurde sie durch das Wispern von Worten dass an ihre müden Ohren drang. Als sie die Augen öffnete war die Stille weggewischt. Von den beiden Gestalten, die neben ihr knieten und sich leise unterhielten.
Als der etwas größere, gutaussehendere Mann sah, dass sie wach war, lächelte er und zog sie ohne Vorwarnung auf die Füße.
„Wir dachten schon, du wärst tot.“, sagte er, seine Stimme klang amüsiert, doch sie sah die Sorge in seinen goldenen Augen.
„Mir geht’s gut..“, murmelte sie und umarmte ihren Bruder.
Dann wandte sie sich zu Keith, der neben ihr stand. Er sah so anders aus als sonst. Seine Haare waren nicht mehr so dicht, und auch seine Augen sahen irgendwie matter aus – einst waren sie von glänzendem Silber gewesen. Jetzt waren sie grau.
„Seid ihr gut angekommen?“, fragte Willow, obwohl diese Frage nicht von Belang war.
Keith nickte abwesend.
Die drei sahen sich an und spürte die Frage die im Raum stand. Sie rochen sie. Aber Willow wagte nicht, sie auszusprechen.
Minuten tröpfelten dahin und hinterließen ihre Spur auf dem verstaubten Parkettboden.
„Und..?“, fragte sie schließlich. Sie hielt es nicht mehr aus.
„Die Muggelbehörden sprechen von einer Pandemie.“, antwortete Keith distanziert und setzte sich hin. Er sah müde aus.
„Wir denken das nicht.“, fügte Dewey hinzu. Ein merkwürdiger Name für einen so ausdrucksvollen Mann, fand Willow. Schon seit langem. Aber sie sagte es nie.
Langsam nickte sie.
Nein, sie glaubte auch nicht daran. Noch nie war eine dieser Krankheiten einfach so entstanden.
Ob Pest, Vogelgrippe oder Schweinegrippe – sie alle waren gezüchtet worden, von boshaften sowie dummen, Muggelhassenden, angeblichen Reinblütern. Wie sie dieses Wort verabscheute.
„Sondern?“, fragte sie trotzdem nach, als nichts weiteres kam. Sie musste wissen was passiert war, ansonsten wäre sie gar nicht erst hierher gekommen, in ein staubiges Hotelzimmer in Nordlondon.
Keith seufzte und sah Dewey auffordernd an.
„Eindeutig von Zauberern hergestellt – künstlich. Das Virus verändert sich alle zwei Tage. Es gibt eigentlich keine Chance..“, sprach er es aus. Teilnahmslos. Ein großes Talent von ihm, er konnte sich von den Sache distanzieren.
Selbst wenn es ihn im besonderen betraf konnte er etwas schildern, als ginge es bloß um einen losen Bekannten.
„Aber wir müssen doch irgendwas dagegen tun...“, sagte Willow verzweifelt. Warum sonst war sie auf dieses ohnehin schon gefährliche Treffen eingegangen? Wenn nicht um jemandem helfen zu können?
Seit das Regime von Lord Voldemort zuende war, hatte es immer wieder kleinere Machtkämpfe gegeben. Aber nie war irgendetwas gravierendes passiert – bis vor ein paar Wochen der erste Muggel mit einer merkwürdigen Erkrankung in ein Krankenhaus eingeliefert wurde.
Willow war sofort klar, dass es irgendetwas schwarzmagisches sein musste, und hatte die Frau ins St. Mungo überführen lassen, was ihr zuerst ziemlichen Ärger mit dem Zaubereiministerium eingebracht hatte.
Doch später war ihnen klar geworden, wie gravierend die Situation war.
Schon bald hatten sich weitere angesteckt, Heiler, wie Willow eine war. Muggelstämmige Heiler.
Als ob der Virus sich seine Opfer aussuchen würde..
Und so war es schließlich auch, wie Willow erfuhr.
Mittlerweile konnten sie die vielen Krankheitsfälle nicht mehr zählen, ganze Krankenhäuser waren belegt, und auch Ärzte erkrankt, sie hatten ja nicht das magische Blut das sie anscheinend vor der Ansteckung schützte. Willow verabscheute denjenigen, der dafür verantwortlich war, mehr als alles andere.
Man versuchte bereits, alle Opfer ins St. Mungo zu bringen, um weitere Ansteckungen zu vermeiden, muggelstämmige Heiler waren beurlaubt worden, und das war es, was Willow so zuwider war. Dass der Plan des Täters aufgegangen war. Man trennte die Minderwertigen von den Besseren, zwar zu ihrem Wohle, darin lag kein Zweifel für sie, und doch, es geschah.
Und anscheinend konnte sie nichts dagegen tun.
Wenigstens hatte es noch keine Todesfälle gegeben, aber es sah schlecht aus.
„Wir können nichts tun.“, sagte Keith mit einer außergewöhnlichen Härte in seiner Stimme, die grauen Augen fest wie Beton.
Willow sah ihn traurig an.
Natürlich, auch ihn betraf es, mehr als sie und ihren Zwillingsbruder. Er war muggelstämmig. Hatte sich nie darum gekümmert. Aber plötzlich schien es von Bedeutung zu sein.
„Ich dachte ihr hättet etwas herausgefunden.. Ich dachte, ihr wüsstet etwas..“, murmelte Willow hilflos. Sie merkte wie anschuldigend es klang, aber sie war verzweifelt. Sie dachte an Janie. An die kleine Nichte ihrer besten Freundin. Muggelstämmig. Auch sie hatte das Virus schon erwischt.
Es war, als würde es sich ausbreiten wie Nebel, der durch Ritzen kriecht und plötzlich einfach da ist und bleibt, weil keiner weiß wie er ihn loswerden kann. Wie ein Gast der sich durch die Hintertür schleicht, und den man nicht einfach wegschicken kann weil man zu höflich ist.
Wenn ich könnte, würde ich ihn sofort rausschmeißen, mitsamt seinem ganzen Kram., dachte Willow grimmig.
„Willow, was sollen wir denn machen? Wir könnten höchstens das Arschloch finden das die ganze Sache angefangen hat, aber wie sollen wir ein Gegenmittel gegen ein Virus finden, das sich so schnell verändert, dass dieses Mittel gar nichts mehr nützt wenn man es hergestellt hat?“, sagte Dewey hitzig. Keith blieb still. Er wusste, dass Willow es nicht so meinte – und, dass sie verzweifelt war. Wenn auch nicht so sehr wie er.
„Wir können nur versuchen, den Menschen zu helfen, so gut es geht.“, sagte Dewey etwas ruhiger und fing nun seinerseits an, im Zimmer umherzulaufen.
Willow nickte.
Keith nickte.
Sie konnten nichts tun, was sie nicht schon getan hätten.
Auch wenn sie sich so nutzlos vorkamen.
„Du musst auf dich aufpassen.“, sagte Willow zu Keith, um ihre Gedanken von diesem geheimen Treffen abzulenken.
Auf der anderen Seite der dünnen Wand konnte sie Stimmen hören, gedämpft. Sie sprachen eine andere Sprache. Waren belanglos.
„Ich werde mich nicht verkriechen.“, sagte Keith schlicht.
Er widersetzte sich schon seit ein paar Wochen der Anordnung des Zaubereiministeriums, nämlich dass alle Muggelstämmigen zuhause bleiben sollten. Was machten also ein paar Tage mehr oder weniger noch aus? Er hatte keine Angst vor der Krankheit. Vor dem Tod, vielleicht.
Wieder war die Stille da und begann, die drei Gestalten erneut einzuschließen. Keiner wehrte sich dagegen, sie ließen es geschehen. Es war tröstlich auf eine gewisse Weise die sie nicht verstanden.
Doch irgendwann stand Willow auf und klopfte sich den Staub vom Umhang.
„Ich gehe wieder ins Krankenhaus.“, sagte und lächelte den beiden zu. Es war schwach und falsch dieses Lächeln, und es fühlte sich unecht an, doch trotzdem nahmen Keith und Dewey es entgegen wie ein Geschenk, das man sich in sein Zimmer stellte.
Ohne ein weiteres Wort öffnete sie die Tür, sodass ein Lichtstrahl das Zimmer erhellte, sowie die Gestalten darin, und es unheimlich aussehen ließ.
Langsam und umsichtig schloss sie dir Tür wieder, um kein Geräusch zu verursachen
Danke, dass ihr gekommen seid heute. Ich danke euch dafür.
Willow blickte nicht zurück.
Sie ging und hinterließ ein Schweigen, so dicht wie frisch gefallenen Schnee.
Zuletzt geändert von Ellen am 09.11.2009 19:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Sig von Charlie<3 (:

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*Romea*
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Beitrag von *Romea* »

Ich hab's grad gelesen und finds echt toll! Und auch die Überlegung ich wär da nie drauf gekommen^^
sehr interessante Story und schöner Schreibstil weiter so!! ^__^
Hast du da noch mehr Ideen? Wenn ja dann schreib bitte weiter :)
lg
->Ravenclaw<-
The Smart ones
^__^

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Ellen
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Beitrag von Ellen »

Danke sehr! :)
Hm, eigtl ist es ja ein Oneshot.. Aber ich weiß nicht, wenn ich mal Zeit hab (und vielleicht wenn ich erst meine anderen FFs beendet hab^^ *hust*) könnte ich noch mehr draus machen.. Mal sehen.
Aber danke dass du's dir durchgelesen hast. :D
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Sig von Charlie<3 (:

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*Romea*
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Beitrag von *Romea* »

Ja hab ich mir gedacht, aber najaa, also wenn du noch weiterschreiben solltest... ich fänds cool ^^
bitte bitte :smile:
->Ravenclaw<-
The Smart ones
^__^

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