Als die Schulglocke läutete waren Harry und Ron selbstverständlich die ersten die aus dem Unterricht von Professor Binns geflüchtet sind. Währendessen sich der Rest der Schüler in Scharen drängelnd aus dem Klassenzimmer entfernte, packte Hermione noch seelenruhig ihre Sachen zusammen. Auch sie fand den Unterricht bei Professor Binns furchtbar langweilig, doch das Fach ansich liebte sie. Dies hatte ihr lange einen inneren Kampf gegeben - sollte sie dort aufpassen oder nicht? Wie bei Hermione kaum anders zu erwarten, entschied sie sich für erstes. Heute war die Stunde ausnahmsweise gar nicht mal so übel gewesen. Sie hatten die Liste der Zaubereiminister vor Cornelius Fudge durchgemacht. Also schmückten nun viele verschiedene Namen ihr Geschichteheft. Sie blätterte es langsam noch einmal durch und berührte die trockenen und leblosen Kanten auf denen hin und wieder kleine Notizen zu entdecken waren. Ihre Fingerspitzen streiften eine tiefe Mulde und als sie noch einmal genauer hinsah, bemerkte Hermione, dass sie mit Tinte und Feder ganz oft über zwei Wörter gekritzelt hatte die nun fast unleserlich waren. Aber auch nur fast. Ganz klein und zusammengequetscht, mit tausenden Strichen bedeckt und durch den Alltagsschmutz verdreckt standen die Worte ‚Hermione + Draco’ am Blattrand. Unwillkürlich schluchzte Mione auf und spürte das alte Gefühl der Tränen in ihrem Hals. Schnell schluckte sie es herunter, bevor sie auch die letzten Bücher in ihren Rucksack gepackt hatte und nun mit gesenktem Blick aus dem Klassenzimmer eilte.
Am Gang herrschte Stille - alle Schüler waren bereits zur Großen Halle geeilt um das wohlschmeckende Essen in ihre erschöpften Körper zu löffeln. Dieses Essen, für das Hauselfen hart schöpfen mussten. Jedes Mal versetzte es Hermione einen Stich, wenn sie an die vielen kleinen Geschöpfe unter ihren Füßen dachte. Das hatten sie nicht verdient, das war nicht fair.
Gedankenversunken marschierte sie durch die Gänge als sie plötzlich einige Stimmen vernahm. Als sie ihren Kopf hob, war es allerdings schon zu spät. Sie war im vollen Gange in die Bande der Slytherins aus ihrem Jahrgang gerannt. Ehe sie sich versah lagen ihre Bücher und der Ruchsack am Boden, währenddessen ein schallendes Gelächter ertönte das auch nur Pansy Parkinson gehören konnte. Genervt bückte sie sich um die herabgefallenen Gegenstände aufzuheben als plötzlich ein übles Geräusch ertönte - ihr Rock war an ihrem rechten Becken senkrecht aufgerissen. Schnell griff sie sich mit der Hand an die Stelle wo sie das Loch vermutete und versuchte es zu verdecken, doch vergeblich.
„Hermione, ist fett. Die fette Hermione!“, tönte es nun durch den Gang. Pansy und ihre Freundinnen hatten das Loch in ihrem Rock bemerkt. Anders war es ja nicht zu erwarten.
Rot vor Scham und mit Wuttränen in den Augen versuchte Mione hilflos das Loch zu verdecken und gleichzeitig ihr Eigentum aufzuheben doch das sah wahrscheinlich so chaotisch lustig aus, dass es nur noch mehr Gelächter aus den Kehlen der Slytherin-Mädchen lockte. Sie verharrte kurz in ihrer Position um nicht auszurasten und hörte endlich wie sich ihre Schritte entfernten. Nun traute sie sich aus ihrer Starre zu weichen und sich schleunigst auf den Weg in ihren Gemeinschaftsraum zu machen. Die geschehene Szene hatte sie so wütend gemacht, dass ihr Tränen der Wut an den geröteten Backen herabronnen und in den angespannten Mundwinkeln verschwanden. So durfte sie keiner sehen und sie machte sich auch schon im Kopf darauf gefasst, was sie zu tun hatte wenn jemand im Gemeinschaftsraum war, während sie dort hineinschleichen zu versuchte. In diesem Moment bemerkte sie zwei weitere, weiße Hände die ihr halfen ihre Hefte aufzuheben. Nein, nicht auch noch das!, fluchte sie in ihrem Inneren. Es sollte sie doch niemand sehen! Hastig riss sie dem Unbekannten ihre Bücher und Hefte aus der Hand, schmiss ihren Rucksack auf die linke Schulter und eilte, ohne den anderen auch eines Blickes zu würdigen, aus dem Gang. Sie war so wütend, dass sie fast die Worte überhörte die kurz darauf ertönten und die ihr nun den Verstand raubten. Hinter sich vernahm sie noch ein weiteres Mal die unerträgliche Stimme von Pansy, die wohl in den Gang zurückgekehrt war und jetzt rief: „Draco, kommst du auch noch nach, oder was?“
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Viel Spaß beim Lesen. ;)
Achja noch einmal - jeder der will kann sich Chapt 1 noch einmal durchlesen, da ich ihn jetzt umgeschrieben und verbessert habe.
& ich weiß endlich wie ich die FF nenne. :)
Zuletzt geändert von nath. am 20.02.2009 16:15, insgesamt 1-mal geändert.
Aber auch nur fast. Ganz klein und zusammengequetscht, mit tausenden Strichen bedeckt und durch den Alltagsschmutz verdreckt standen die Worte ‚Hermione + Draco’ am Blattrand. Unwillkürlich schluchzte Mione auf und spürte das alte Gefühl der Tränen in ihrem Hals. Schnell schluckte sie es herunter, bevor sie auch die letzten Bücher in ihren Rucksack gebackt hatte und nun mit gesenktem Blick aus dem Klassenzimmer eilte.
Ohh, der Teil hier ist soo traurig..
Sie war so wütend, dass sie fast die Worte überhörte die kurz darauf ertönten und die ihr nun den Verstand raubten.
Öhm, welche Worte genau sind damit gemeint? =)
Naja, ich hoffe, dass es bald weitergeht..
LG Kirtash *-*
Kirtash, „Draco, kommst du auch noch nach, oder was?“ -> diese Worte sind damit gemeint. ^_^ Ich hatte gehofft, dass das die Leser checken ..
Danke für's Lob. Ich versuche so schnell wie möglich weiterzuschreiben.
„Hast du diesem Schlammblut gerade geholfen ihre Hefte und Bücher aufzuheben?!“, bei dem Wort Schlammblut zuckte Draco zusammen - er mochte es nicht, wenn jemand Mione so nannte, obwohl er selbst es unzählige Male gemacht hatte. Pansy starrte ihn fassungslos an und wartete offensichtlich immer noch auf eine Antwort.
„Nein, Gott, was denkst du dir eigentlich?“, etwas Besseres fiel ihm wirklich nicht ein. Gespannt wartete er auf die Reaktion von seiner Hauskollegin.
„Na ja, eingetreten hast du auch nicht auf sie“, meinte Pansy „und ich hatte auch nicht gehört, dass du sie beschimpft hast, oder ähnliches.“
„Dann bist du wohl taub!“, entgegnete Draco genervt und hoffte damit, dass diese Diskussion damit beendet war. Pansy schnaubte noch ein weiteres Mal, war aber sichtlich um eine frostige Entgegnung faul.
Ihn selbst hatte seine Reaktion im Gang sehr gewundert. Als Pansy, er und der Rest der Slytherinbande durch den Korridor geschlendert waren um hinunter in ihren Gemeinschaftsraum zu gehen, entdeckten sie plötzlich Mione. Als dann die ganze Sache mit dem Rock und den Büchern passierte hielt er sich eher im Hintergrund, währenddessen die Mädchen Mione rücksichtslos und schadenfroh auslachten. Als sie kurz ihren Kopf anhob um die Haarsträhnen, die ihr lästig in die Augen hangen während sie da kniete, beiseite zu werfen, erblickte er allerdings ihr Tränen verschmiertes Gesicht und dies bereitete ihm - zu seiner Verwunderung - einen scharfen Stich. Er wollte das nicht. Nachdem die Mädchen weggerannt waren fand er, dass das mindeste das er tun konnte war, Mione bei dem Aufräumen ihrer Schulutensilien zu helfen. Dabei vergaß er wer er war - und was diese Szenen für ihn bewirken sollten. Ihm war im Moment alles egal gewesen, er wollte nur helfen. Er wollte nicht, dass sie weint. Das hatte sie nicht verdient. Obwohl ihre Augen gerade dann so schön funkelten, wenn sie weinte vor Wut.
Draco seufze, als ihn plötzlich eine schrille Stimme aus den Gedanken riss.
„Du seufzt und siehst aus wie ein verliebter Trottel, was ist los mit dir?“, Pansy schaute ihn belustigt an. Er schüttelte nur den Kopf und murmelte etwas mit „Ich geh in den Schlafsaal“ bevor er die gemütliche Runde im Gemeinschaftraum verlies und sich Gedanken versunken im Zimmer verbarrikadierte. Die verwunderten Blicke, die ihm dabei folgten, bemerkte er nicht.
Hermione stand vor ihrem Ahornschrank und blickte auf den Spiegel der auf der Innenseite der wunderschön verzierten Schranktür befestigt war. Sie hatte rote Augen und ihre Wangen waren mit leicht karmesinroten Flecken gesprenkelt. In ihren Augenwinkeln schimmerten noch kleine, salzige Tränen die es nicht über die Wimpern geschafft hatten um über Hermione’s Wangen zu rinnen. Schnell wischte Hermione mit ihrem Handrücken die zurückgelassenen Tränen ab und schmierte die Hand anschließend in ihren gerissenen Rock. Sie atmete einmal kurz durch und hob dabei so weit wie möglich ihre Schultern. Wieso musste das alles genau ihr passieren? Und wieso mussten unbedingt die Slytherin-Mädchen dabei sein?
Doch am meisten beschäftigte sie der letzte Satz, den sie vernommen hatte, bevor sie um die nächste Ecke gebogen war. Waren die weißen Hände, die ihr geholfen hatten, wirklich Draco’s? Oder ist er vielleicht nur ein bisschen weiter abseits gestanden um dabei zuzusehen wie sie hilflos ihr Chaos zusammenpackte? Doch sie war sich einerseits auch so sicher gewesen, dass nur noch eine Person und sie selbst in dem Gang waren. Wieso hatte sie dem Fremden nicht wenigstens einen Blick gespendet? Doch diese Hände. Weiß, muskulös und von feinen Adern geziert, waren die gleichen die ihr in ihrem Traum um ihre Hüften gelegt wurden.
Wahllos griff sie nach der nächst besten Jeans, um ihren zerrissenen Rock loszuwerden. Danach zog sie auch ihre gelbe Jacke aus, die eigentlich nur zu dem Rock gepasst hatte, langte nach einem anderen Pully und zog sich ihn über den Kopf. Sie blieb im Kragen kurz stecken und zog an dem Oberteil so fest, bis ihre Nase und Ohren vom Kragen mitgezogen wurden. Fluchend rieb sie sich ihre Nase die plötzlich ein nettes rot angenommen hatte. Der Pullover war ihr eindeutig schon zu klein doch sie hatte keine Lust ihn sich noch einmal auszuziehen. Er war grau, mausgrau. Wenigstens spiegelte er ihre Stimmung perfekt.
Sie betrachtete sich noch ein weiteres Mal im Spiegel. Ihre Wangen hatten bereits eine normale Farbe angenommen, auch wenn ihre Augen noch etwas schläfrig und gerötet schienen. Ihre Ohren und die Nase hatten sich nicht verändert.
Sie blickte auf ihre Uhr die an ihr linkes Handgelenk gebunden war - sie besaß dünne, silberne Zeiger die an einem Stern endeten. Insgesamt waren es vier, zwei tickten sehr schnell in entgegensetzte Richtungen währen der kleinste immer ruhig auf einem Fleck stehen blieb. Der letzte ging im Sekundenrhythmus nach links.
Hermione beschloss hinunter zum Mittagessen zu gehen, ewig konnte sie hier nicht stehen bleiben.
In der großen Halle suchten ihre Augen nach nur einem anderen Augenpaar. Sie suchte nach dem grauen Schimmer den sie erst heute Früh das letzte Mal gesehen hatte. Ihre Augen starrten nur in eine Richtung, der Slytherin Tisch war ihr Ziel. Doch Draco war nirgendwo zu entdecken.
„Hey Hermione!“, sie schreckte zusammen und blickte nach rechts wo ganz andere Augen auf ihre warteten.
„Hey Ron.“, sagte sie mir matter Stimme.
„Heute ein bisschen spät dran, was?“, frage Harry und grinste sie an. Seine Augen waren grün. Kein bisschen grau, kein bisschen Liebe, ..
„Mione?“, Harry schaute sie besorgt an. „Geht es dir gut?“
Hermione bemerkte erst jetzt, dass sie wohl die ganze Zeit Harry’s Augen angestarrt hatte und ihre Wangen färbten sich in ein leichtes Schamrot während sich auf ihnen ein Grinsen zeichnete.
„Ja, alles ok. Bin wohl nur noch ein klein wenig Gedanken verloren. Bin heute noch ein bisschen länger im Klassenraum von Professor Binns geblieben. Ich musste ihn unbedingt etwas über das Ministerium ausfragen. Wusstet ihr eigentlich, dass Fudge .. ?“
„Mione - esch pascht schon. Wip hören, dasch esch dip gut gheht.“, Ron hatte sich zu ihr gewendet und sprach sie nun mit vollem Mund an. Komisch, wie viel in so einen Mund passte. In diesem Brei bemerkte sie mindestens 6 Farben. Sie musste schmunzeln.
Die Decke der großen Halle war in ein wunderschönes Blau gefärbt und wurde nur von ein paar kleinen Wölkchen geschmückt. Es war ein wunderschöner Tag und noch dazu Freitag. Höchste Zeit auf andere Gedanken zu kommen.
nathalie haid hat geschrieben:
Als die Schulglocke läutete waren Harry und Ron selbstverständlich die ersten die aus dem Unterricht von Professor Binns geflüchtet sind.
Hm, ich hab so eine Angewohnheit, mehr Kommas zu machen als nötig sind, aber im ersten Satz würde ich noch Kommas einbauen...
"Als die Schulglocke läutete, waren Harry und Ron selbstverständlich die Ersten, die aus dem Unterricht von Professor Binns geflüchtet sind."
nathalie haid hat geschrieben:
Währendessen sich der Rest der Schüler in Scharen drängelnd aus dem Klassenzimmer entfernte, packte Hermione noch seelenruhig ihre Sachen zusammen.
"Währenddessen" kann man da zwar auch benutzen, aber nur "während" hört sich vielleicht schöner an.. Aber das ist nur meine Meinung :)
Sonst natürlich wieder ein großes Lob, ich find die Geschichte wunderschön! Und ich schließ mich Kirtash an: Ich hoffe, dass es ganz schnell weitergeht =)
Großartig. Ehrlich. Die Geschichte ist der Wahnsinn.
Ich möchte, dass es sofort weitergeht - sofort.
Ich hab gleich alle 4 Chapts auf einmal durchgelesen, da du das erste ja "renoviert" hast und konnte nicht aufhören. Das war so schön zum Lesen, ehrlich.
Großes Lob.
[b][size=84]C [i]O F F E[/i] & S[i] U S H I[/i] * A [i]D D I C T E D[/i][/size][/b]