Die Tochter des Kriegers

Hier könnt ihr eure Fanfictions und Gedichte zu Harry und seiner Welt vorstellen.

Moderator: Modis

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Hermine@Tonks
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Beitrag von Hermine@Tonks »

Oh, langsam wird es mal zeit, dass du einen Kommentar dazu bekommst. Ich habe zwar bisher erst die Widmung und den Prolog gelesen, doch es war einfach großartig. Dein Schreibstil gefällt mir sehr gut und du machst, soweit ich das gesehen habe, keine Rechtschreib- bzw. Grammatikfehler. Allein bei der Widmung hatte ich ein oder zwei Tränchen in den Augen. Jaah, ich bin ein sehr emotionaler Mensch ;)
Mein nächster Gelegenheit lese ich auch weiter.

lg Hermine@Tonks
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[b][size=75]Sig by Vera & Ava by Vanase. Vielen Dank dafür. [/size][/b]♥

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Chantal Moody
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Beitrag von Chantal Moody »

Danke schön! So, und jetzt geht es hier auch weiter:

Die Prewetts

Wir erhielten einige Tage später weiteren Besuch. Dieses Mal waren es zwei junge Männer, die Aurorenumhänge trugen. Pa stellte sie mir als Gideon und Fabian Prewett vor. Ich bemerkte, dass sie mich neugierig musterten. „Jetzt lernen wir dich endlich persönlich kennen“, sagte Gideon, der der Ältere der beiden war. „Gehört haben wir ja schon viel von dir.“ „Ja, das stimmt“, ergänzte Fabian. „Das war eine Aufregung im Ministerium, als dein Vater damals Hals über Kopf nach Frankreich gereist ist und mit dir zurückkam. Ganz schön getuschelt wurde damals. Alastor und eine Tochter! Das schien überhaupt nicht zusammenzupassen.“ „Aber er ist so stolz auf dich. Nach dem, was er erzählt, sollst du eine der besten Schülerinnen deines Jahrgangs sein“, meinte Gideon.

Ich wurde ein bisschen verlegen. „Papa übertreibt“, antwortete ich. „Natürlich gebe ich mir Mühe, aber das Lernen macht mir großen Spaß.“ „Und du willst auf die Aurorenschule, habe ich gehört?“ fragte Fabian. „Willst also die Familientradition fortsetzen.“ „Was für eine Familientradition?“ fragte ich. „Hat dein Vater dir das nie erzählt? Seit Generationen gibt es schon bekannte Auroren in deiner Familie. Und lange Zeit sah es ganz so aus, als wenn dein Vater der letzte wäre“, erklärte Fabian. „Ich habe ihr absichtlich nichts davon erzählt“, sagte Pa, und man konnte ihm anmerken, dass ihm nicht sehr recht war, was Fabian erzählte. „Ich wollte, dass sie sich alleine entscheidet, was sie einmal werden will, und nicht aufgrund irgendwelcher Familientraditionen, mit denen sie ohnehin nichts anfangen kann. Obwohl ich schon lange weiß, dass meine Kleine das nötige Talent hat.“

Ich wurde rot. Pa konnte manchmal so taktlos sein. Ich mochte es überhaupt nicht, wenn Pa mich vor anderen „Kleine“ oder „Kleines“ nannte, denn ich war tatsächlich klein für mein Alter. In diesem Punkt war ich meiner Mutter nachgeraten.

Gideon bemerkte meine Verlegenheit und begann ein anderes Thema. „Unsere Schwester Molly redet auch viel von dir“, erzählte er. „Molly Weasley?“ fragte ich. „Ich wusste nicht, dass sie eure Schwester ist. Ich finde die ganze Familie sehr sympathisch und freue mich immer, wenn sie zu Besuch kommen. Molly ist reizend, und die beiden Kleinen sind so niedlich. Und Arthur ist echt lustig mit seiner Vorliebe für die Muggels und die Muggelwelt. Jedes Mal fragt er mich über alles Mögliche aus.“ „Ja, Arthur und sein Muggeltick“, lachte Fabian. „Im Ministerium machen sich viele lustig über ihn. Es gibt dort viele, die Muggels nicht leiden können. Das hilft ihm bei seiner Arbeit im Ministerium nicht gerade und ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb er schon ein paar Mal bei Beförderungen übergangen wurde. Geld haben sie daher nicht gerade viel, und dass Molly nun schon das dritte Kind erwartet, macht ihre Situation auch nicht besser. Aber sie wünschen sich eine große Familie. Und Molly gehen Mann und Kinder über alles.“ „Ja, das habe ich gemerkt“, antwortete ich. „Und sie ist eine großartige Hausfrau“, schwärmte Gideon.

Eine ganze Weile unterhielten wir uns noch sehr nett. Dann jedoch ging Pa mit ihnen in sein Arbeitszimmer, und ich wusste, dass sie über die Pläne redeten, von denen Pa mir erzählt hatte. Als die beiden schließlich gegangen waren, meinte Pa: „Die beiden wollen uns auch helfen. Sind tüchtige Jungs. Ich habe selber an ihrer Ausbildung mitgewirkt. Und bei diesen beiden brauchen wir bestimmt nicht zu befürchten, dass sie Spione für Voldemort sind. Die Prewetts sind zwar, genau wie die Weasleys, eine reinblütige Familie, aber sie hatten noch nie was mit diesen Ideen von reinem Blut im Sinn gehabt. Dumbledore wird sich freuen zu hören, dass ich die beiden für unsere Sache gewonnen habe. Werde es ihm sofort mitteilen.“
Er schrieb einen Brief und schickte seine Eule damit los.

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Chantal Moody
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Beitrag von Chantal Moody »

Väterliche Eifersucht

In der nächsten Zeit kamen die Prewett-Brüder noch einige Male zu Besuch. Obwohl sie in erster Linie Besucher meines Vaters waren, ergaben sich doch immer wieder nette und interessante Unterhaltungen. Besonders Fabian interessierte sich für mich zu. Ich wusste inzwischen, dass Fabian zwanzig Jahre alt war, sein Bruder Gideon war zweiundzwanzig. Obwohl sie also älter waren als ich, benahmen sie sich mir gegenüber nicht überheblich, wie ich es sonst häufig bei älteren Jungen erlebt hatte.

Fabian erzählte mir vieles von der Aurorenschule. „Es ist natürlich nicht wie in Hogwarts“, sagte er. „Und es wird sehr streng auf Disziplin geachtet. Streiche spielen und sich herumtreiben gibt es dort natürlich nicht. Ich habe gehört, in Hogwarts hast du einige Male Ärger gehabt.“ Wieder einmal verfluchte ich Pas Taktlosigkeiten, denn über meine Streiche konnte nur er etwas erzählt haben. „Na ja, stimmt“, gab ich zu. „Eine brave Schülerin bin ich wohl eher nicht.“ „Nun ja, das Blödsinnmachen wirst du dir abgewöhnen müssen“, meinte Fabian. „Aber ich schätze, die vielen praktischen Übungen werden dir Spaß machen. Ich habe gehört, du bist gut im Duellieren.“ „Ja, Verteidigung gegen die dunklen Künste ist mein Lieblingsfach“, erzählte ich. „Und ich habe auch Zauberkunst und Zaubertränke sehr gerne.“ „Das habe ich mir schon gedacht“, antwortete Fabian. „Wie ich gehört habe, hast du die Talente deines Vaters im vollen Umfang geerbt. Mit Sicherheit wirst du einmal eine sehr gute Aurorin werden.“ „Ich werde mir jedenfalls alle Mühe geben“, sagte ich.

Mit der Zeit bemerkte ich, dass ich begann, mich immer mehr auf Fabians Besuche zu freuen, und ich bemerkte, dass es Fabian genauso erging. Unsere Gespräche drehten sich inzwischen nicht mehr nur um schulische Dinge, sondern wurden persönlicher. Pa jedoch betrachtete meine wachsende Freundschaft mit Fabian ziemlich misstrauisch. „Meinst du, ich hätte keine Augen im Kopf, um zu sehen, wie ihr verliebte Blicke tauscht, wenn ihr denkt, dass es keiner sieht? Und glaubst du, ich würde es nicht sehen, wie du dich jedes Mal herausputzt, wenn du weißt, dass er zu Besuch kommt? Findest du nicht, dass du für eine Freundschaft mit einem Jungen dieses Alters viel zu jung bist?“ knurrte er. „Jungen in diesem Alter haben bei Mädchen nur eines im Kopf, und meine Tochter ist viel zu schade, um als Spielzeug zu dienen. Ich weiß es genau, denn ich war im Alter von diesem jungen Burschen nicht besser.“
„Was soll das denn jetzt?“ schimpfte ich zurück. „Zwischen Fabian und mir ist nichts passiert, was dritte Personen nicht mitbekommen dürften. Und außerdem werde ich bald 16, und in dem Alter haben andere Mädchen in auch Freunde, ich wäre in meiner Klasse nicht die erste.“
. „Ich sage dir nur eines, wenn dieser junge Mann dich unglücklich macht, werde ich ihm sämtliche Knochen brechen, das kannst du mir glauben“, polterte Pa. „Ich werde mit ihm auch noch ein ernsthaftes Gespräch führen, und wenn ich merke, dass er ein Spielchen mit dir treibt, dann kann er sich auf etwas gefasst machen.“

Mir war gar nicht wohl zumute, denn ich wusste, Pa konnte ziemlich aufbrausend sein. Am Ende würde Fabian noch Angst haben, überhaupt noch mit mir zu reden, geschweige denn, unsere Freundschaft fortzusetzen. Ich hatte jedenfalls Angst vor dem nächsten Tag, an dem Pa vorhatte, mit Fabian zu reden.

Den ganzen nächsten Tag saß ich zu Hause und hatte Angst, wie das Gespräch verlaufen würde. Es gelang mir kaum, mich abzulenken. Zu der Zeit, zu der Pa üblicherweise von der Arbeit kam, sah ich die ganze Zeit aus dem Küchenfenster, bis ich Pa und Fabian gemeinsam in unseren Vorgarten apparieren sah. Pas Gesicht war noch immer grimmig, als er das Haus betrat, Fabian jedoch lächelte mich an. Pa war der erste, der etwas sagte. „So, ich habe mit deinem jungen Mann ein langes Gespräch geführt“, sagte er. „Und ganz offensichtlich meint er es ernst mit dir. Ich habe ja auch gar nichts gegen ihn. Aber ich habe ihm gesagt, wenn er dich unglücklich macht, dann bekommt er es mit mir zu tun.“ Mit diesen Worten ging Pa in sein Arbeitszimmer, so dass Fabian und ich miteinander allein waren. Fabian nahm mich in die Arme. „Deinen Vater würde ich nie zum Feind haben wollen“, meinte Fabian. „Als Vorgesetzter ist er schon unangenehm, wenn jemand Fehler macht. Aber so wie heute habe ich ihn noch nie erlebt. Ich war überzeugt, er würde mir jeden Augenblick einen Fluch auf den Hals jagen. Aber ich konnte ihn schließlich überzeugen, dass ich es ernst mit dir meine.“ Und dann kamen wir endlich dazu, uns zu küssen.

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Chantal Moody
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Beitrag von Chantal Moody »

Geständnisse

Fabian und ich sahen uns in der nächsten Zeit fast täglich, denn wir wussten beide, dass wir uns, wenn ich nach Hogwarts zurückfahren würde, monatelang nicht sehen, sondern uns nur schreiben würden. Auch Molly freute sich darüber, dass Fabian und ich miteinander gingen. Molly war für mich inzwischen trotz des Altersunterschieds eine gute Freundin geworden.

Inzwischen wurde es Zeit, wieder alles für Remus´ Besuch bei uns vorzubereiten. Allmählich begann ich doch wieder, mich zu freuen. Vielleicht hatte Pa ja recht, und wir hatten einfach nach dem Streit ein bisschen Abstand gebraucht. Trotzdem, die unschöne Szene mit Snape ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Aber ich wechselte mit Remus, James und Sirius bereits wieder Briefe, wie auch in den Jahren davor. Zu meiner Überraschung erfuhr ich, dass Sirius endgültig nach einem schweren Streit mit seiner Mutter zu den Potters gezogen war. Da er von einem Onkel einiges an Geld geerbt hatte, war er finanziell einigermaßen unabhängig.

Remus schrieb auch regelmäßig. Aber im Gegensatz zu den Briefen von James und Sirius, die sich gaben, als wenn es den Streit nie gegeben hätte, wirkten die Briefe von Remus, als wenn er mit irgend etwas zurückhalten würde. Dies machte mir etwas Angst. Waren etwa noch mehr Dinge vorgefallen, von denen ich nichts wusste? Ich machte mir inzwischen ernsthafte Sorgen.

Ich hatte Fabian auch von meinen Freunden und besonders natürlich von Remus erzählt, wobei ich natürlich Remus´ Geheimnis nicht erwähnte. „Scheint ja ein netter Junge zu sein, dein Cousin“, meinte Fabian. „Ich bin ja gespannt, ihn kennen zu lernen.“ „Ja, übermorgen kommt er. Er wird dann den Rest der Ferien hier verbringen“, antwortete ich. „Das heißt natürlich, dass ich mich auch um ihn kümmern muss. Vielleicht können wir ja hier und da was zu dritt unternehmen.“ „Ist doch kein Problem“, erwiderte Fabian. „Ich sehe das durchaus ein, dass du Remus nicht links liegen lassen kannst. Obwohl ich zugeben muss, dass ich dich lieber für mich allein hätte, nachdem wir uns jetzt bald monatelang nicht sehen werden.“ „Für dich werde ich immer genug Zeit haben“, versprach ich.

Zwei Tage später kam Remus gemeinsam mit Onkel Malcolm und Tante Viola bei uns an. Remus schien sich zwar aufrichtig zu freuen, wieder bei uns zu Besuch zu sein, aber so ganz wie früher schien er noch immer nicht. Onkel Malcolm und Tante Viola waren auch bedrückt, da sie sich große Sorgen um die Geschehnisse in der Zaubererwelt machten. Wiederholt hatte es in der letzten Zeit wieder Angriffe auf Muggel und Muggelstämmige gegeben, und da auch Tante Viola selbst muggelstämmig war, waren ihre Sorgen berechtigt. Onkel Malcolm berichtete, dass seine Abteilung wiederholt Einsätze in der Muggelwelt gehabt hätte, bei denen es darum gegangen war, die Erinnerung der Muggel zu verändern. Dies erinnerte mich sehr an das, was Pa mir erzählt hatte.

Nachdem Onkel Malcolm und Tante Viola sich verabschiedet hatten, kamen Remus und ich endlich dazu, uns ungestört zu unterhalten. Remus fragte sofort: „Was ist los? Irgendwie hast du dich verändert.“ „Ja, es ist etwas Schönes passiert. Ich habe jemanden kennen gelernt“, antwortete ich und erzählte ihm gleich von Fabian. „Das freut mich für dich“, meinte Remus. „Ich werde wohl keine Freundin haben können.“ „Aber wieso denn nicht?“ fragte ich. „Du bist doch ein netter Junge, und du müsstest doch bestimmt ein Mädchen finden können.“ „Du weißt doch ganz genau, warum es nicht geht, Chantal“, antwortete Remus verzweifelt. „Jedes Mädchen würde es doch mit der Angst bekommen, wenn sie von meinem Problem erfahren würde. Ich bin doch viel zu gefährlich.“

„Ach, Unsinn“, widersprach ich. Gefährlich bist du nur in der Vollmondnacht, und das weißt du genau. Dann musst du dich natürlich von deiner Freundin genauso fernhalten wie von allen anderen Menschen. Außer vor den Jungs. Die haben ja einen Weg gefunden, dir Gesellschaft zu leisten. Aber das ist ja nur eine Nacht im Monat. In der übrigen Zeit führst du doch ein genauso normales Leben, wie wir alle, und bist für niemanden gefährlich. Wir können die Wahrheit trotzdem für uns behalten und bei der Geschichte bleiben, dass du krank bist in den Zeiten, wenn du in die Reulende Hütte musst. Schließlich habe ich Papa und deinen Eltern geschworen, dass ich es niemandem erzähle, und bisher wissen ja auch nur die Jungs davon, und die haben die ganze Zeit dicht gehalten. Und das werden sie bestimmt weiterhin tun. Wie gesagt, du könntest ohne Probleme mit einem Mädchen zusammen sein, und dein Geheimnis trotzdem für dich behalten. Vorerst zumindest. Und wenn du es ihr später einmal sagst: Wenn sie dich wirklich lieb hat, wird sie dich trotzdem nicht weniger mögen." Ich sah Remus an. „Wer ist es überhaupt?“ fragte ich. „Du hast doch ein bestimmtes Mädchen im Sinn, oder nicht?“

Remus nickte. „Milena Frey. Ich weiß nicht, ob du sie kennst.“ „Ja, ich kenne sie“, antwortete ich. „Sie ist nett. Und du wirst es kaum glauben. Ein paar Tage vor den Ferien hat sie mich über dich ausgefragt. Ob du eine Freundin hättest und so. Sie scheint an dir sehr interessiert zu sein. An deiner Stelle würde ich mal mit ihr reden.“ „Das würde ich zu gerne“, seufzte Remus. „Aber es gibt noch etwas. Vor den Ferien ist noch etwas passiert, wovon du nichts weißt.“ „Was ist denn noch passiert?“ fragte ich.

„Du weißt doch, wie James und Sirius ständig Streit mit Severus haben“, begann Remus zu erzählen. Es fing ja in der ersten Klasse schon an. Und von Jahr zu Jahr wird es schlimmer. Aber das weißt du ja selber.“ „Ja, und ob“, antwortete ich. „Und oft genug hat Severus es dann an mir ausgelassen, wenn er von den beiden geärgert worden ist. Nach dieser Aktion, bei der Severus vor all diesen anderen Schülern derart blamiert worden ist, hat er ja keine Gelegenheit mehr ausgelassen, mir ein Bein zu stellen oder mich zu rempeln. Und ich hatte den Eindruck, als würde er hinter mir herschnüffeln, um wieder etwas zu finden, für das er mich verpetzen kann, wie damals nach der Geschichte in Hogsmeade.“

„Ja, das ist das Problem gewesen. Severus hat ständig hinter uns hergeschnüffelt. Er wollte herausfinden, wohin wir jedes Mal verschwinden, wenn die Vollmondnacht ist. Und Sirius hat ihn einmal beim Herumschnüffeln beobachtet. Und dann wollte er Severus eins auswischen und ging dabei zu weit.“ Remus hörte auf zu reden. „Was hat er denn gemacht?“ fragte ich.

„In der letzten Vollmondnacht, als ich mich bereits in der Heulenden Hütte befand, hat Sirius Severus gezeigt, wie man durch den Tunnel unter der Peitschenden Weide in die Heulende Hütte gelangt“, erzählte Remus. „Und wenn James nicht hinterhergelaufen wäre und Severus zurückgerissen hätte, wäre es um Severus geschehen gewesen.“ „Das ist ja entsetzlich!“ rief ich aus. „Und das ist nie herausgekommen?“ „Dumbledore hat davon erfahren“, antwortete Remus. „Er hat Severus befohlen, darüber zu schweigen. Aber seitdem hasst Severus mich genauso wie erSirius und James hasst.“

„Ich wundere mich darüber, dass Sirius nicht von der Schule geflogen ist“, sagte ich. „Dumbledore meinte, Sirius wäre wesentlich mehr damit gestraft, wenn er sowohl Severus als auch mir Tag für Tag unter die Augen treten muss“, meinte Remus. „Da hat Sirius wirklich noch einmal mehr Glück als Verstand gehabt“, schimpfte ich. „Das ist noch um einiges schlimmer, als das, was ich am See mit angesehen habe, und das fand ich schon heftig genug.“

„Ja, und seitdem habe ich Angst vor mir selber“, seufzte Remus. „Und es wäre Wahnsinn, wenn ich jetzt mit einem Mädchen gehen würde.“ „Was hat jetzt das eine mit dem anderen zu tun?“ fragte ich. „Es ist nur diese eine Nacht im Monat, in der du dich von Milena fernhalten musst, und ansonsten könnt ihr zusammen sein. Du solltest wirklich nach den Ferien mit Milena reden. Geh mit ihr, wenn sie dich will, und was daraus später dann wird, das wird sich dann noch ergeben. Uns hat dein Problem schließlich auch nicht daran gehindert, gute Freunde zu sein. Oder siehst du das anders?“ „Du hast ja recht, Chantal“, meinte Remus. „Ich werde also nach den Ferien mit Milena reden.“

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