Nach der Schlacht Hogwarts

Hier könnt ihr eure Fanfictions und Gedichte zu Harry und seiner Welt vorstellen.

Moderator: Modis

Marcel
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Nach der Schlacht Hogwarts

Beitrag von Marcel »

Harry saß auf der kleinen, von Unkraut überwucherten Mauer vor dem Haus der Weaslys im Dunkeln.
Noch einmal lies er vor seinem geistigen Auge die vergangenen Tage daher ziehen.
Die Schlacht in Hogwarts, Voldemorts Tod, die große Freude danach …
Er hatte keine große Lust gehabt riesig zu feiern. Es war Vorbei!
Vorbei, aus, zu Ende.
Was sollte jetzt noch groß geredet werden?
Natürlich war er stolz, oder zumindest froh darüber, was er geschafft hatte. Auch konnte er die Menschen verstehen, die nun Land auf, Land ab feierten.
Genau wie vor 17 Jahren!
Doch damals war Voldemort nicht endgültig besiegt gewesen. Damals hatte er nur darauf gewartet erneut aufzusteigen.
Doch nun war alles vorbei. Harry hatte mit Hilfe von Hermine und Ron die fehlenden Horkruxe gefunden und zerstört und somit Voldemort ein für alle mal besiegen können!
Nachdem sie geholfen hatten den Toten die letzte Ehre zu erweisen, war Harry zusammen mit den Anderen zum Fuchsbau gereist.

Was jetzt geschehen würde wusste er nicht. Doch die Gewissheit, dass er es tatsächlich geschafft hatte, beruhigte ihn zutiefst und so genoss er die nächtliche Sommerwärme.
Er legte den Kopf in den Nacken und starrte in den von Sternen übersäten Himmel.
Er sah die Planeten und ihre Monde, die nur teilweise von Wolken verdeckt wurden.
Er erinnerte sich daran, wie er zu einer bestimmten Nacht, damals, bei den ZAG Prüfungen, zu eben diesem Himmel geschaut, über einer Sternenkarte gebrütet und mit angesehen hatte, wie diese verlogenen, alte Sabberhexe Dolores Umbridge Hagrid aus seiner Hütte jagte.

Nun schmunzelte er, denn der neue Zaubereiminister Kingsley Shakelbold hatte Umbridge sofort hochkant und mit verrückter, schwarzer Fliegenschleife aus dem Zaubereiministerium werfen lassen.
So schwebte er noch in Gedanken und Erinnerungen, als eine Gestalt in der Dunkelheit neben ihm erschien.

Selbst in der Dunkelheit konnte er die rote Haarmähne von Ginny erkennen, die sich nun leicht nervös neben ihn gestellt hatte...

Marcel
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Harry“ sagte sie und auch ihr Gesicht wurde leicht rot, was Harry glücklicherweise in der Dunkelheit nicht sehen konnte, „Ich habe dich gesucht. Wie lange bist du denn schon hier?“
„Noch nicht so lange“ wich Harry aus, was nicht ganz stimmte.
Vorhin hatte er sich nach dem langen Abendessen – das aus mehreren Gängen bestanden hatte und von Mrs. Weasley gezaubert worden war - von Hermine und Ron losreißen können und saß nun seither in Gedanken versunken und nicht bemerkend, dass es dunkel geworden war hier.
„Ach so“ sagte Ginny und sie verfielen in ein etwas peinliches Schweigen, dass Ginny endlich brach.

„Ich möchte mit dir reden!“ sagte Ginny nun geradeheraus und Harry zuckte kurz zusammen.

Natürlich hatte er immer und immer wieder dieses Gespräch herbeigesehnt, doch als es jetzt da war, fiel es Harry viel schwerer es auch zu führen.
Doch in den letzten Tagen hatten sie kaum mehr als ein paar Blicke tauschen können, da Ron und Hermine ständig um sie waren und auch die anderen Weasleys und die gelegentlichen Besucher alle Harry belagerten um ihm zu gratulieren oder seine Geschichte zu hören.

Er wusste, was Ginny jetzt beabsichtigte und er wollte das gleiche!
Er hatte sie das ganze vergangene Jahr so vermisst, dass er sie am liebsten hier und jetzt in die Arme genommen und sie leidenschaftlich geküsst hätte.
Er fragte sich plötzlich, was ihn eigentlich noch davon abhielt. Doch als er in Ginnys von der Dunkelheit kaum sichtbares Gesicht blickte, kam ihm die Antwort auch schon in den Sinn.

„Jaah!“ sagte er und wollte es wie eine Frage klingen lassen.
Doch es kam eher wie eine Feststellung herüber und Ginny zog leicht die Augenbrauen hoch.
„Ich meinte, natürlich, ich wollte ja auch mit dir sprechen… aber… immer so viel los“ Harry wurde immer leiser und nuschelte es vor sich hin.

„Ja! Ich weis, es war viel los“ sagte Ginny, „aber du gehest mir aus dem Weg!“
Das konnte Harry nun auch nicht abstreiten.
Er wusste, dass er sie genauso mied, wie er sie suchte. Es klang verwirrend und genauso war es auch.
Doch immer als er sie angesehen hatte, verschwanden seine Zweifel bezüglich auf ihre Beziehung, denn ihr Blick war hart und glühend gewesen, wie damals bei ihrem ersten Kuss im Gemeinschaftsraum der Griffindors.

„Was ist? Bin ich dir nun nicht mehr gut genug, jetzt, wo du jede verfügbare Frau haben kannst?“ fragte sie und etwas verzweifeltes lag in ihrer Stimme als sie vorfuhr „Sie fliegen doch auf dich! Wie sie dich alle anschmachten, widerlich!“
Harry schaute sie einigermaßen fassungslos an, nicht ganz im Klaren darüber was für Anschuldigungen sie ihm vorwarf.

Marcel
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„Mich anschmachten? Na und?“ fragte Harry „Also wirklich Ginny, du solltest so klug sein zu wissen, dass du sie allesamt schlägst!“
Ginny schaute ihm fest in die Augen und Harry erwiderte den Blick genauso fest.
Im nächsten Moment lagen sie sich in den Armen und küssten sich!
Harry spürte eine Welle von Wärme und Verlangen in sich aufkommen und erwiderte den Kuss leidenschaftlich.
Dann erinnerte er sich an den Kuss vor einem Jahr. An den Kuss vor seinem Aufbruch, bevor er mit Ron und Hermine loszog um die fehlenden Horkruxe zu finden und zu vernichten! Dieser Kuss hatte ihm geholfen, an sich und Ginny zu glauben und alles zu überstehen.

Sie lösten sich schwer atmend voneinander, hielten sich aber weiterhin umschlungen und standen so noch eine lange Zeit reglos und schweigend da. Nur von dem zirpen der Grillen und dem schwachem Mondlicht umgeben.

Als sie ins Haus zurückkehrten war es schon still.
Harry wusste nicht genau wie spät es war. Aber sie schlichen sich leise die Treppe empor.
An Ginnys Tür verabschiedeten sie sich noch einmal und Harry wäre am liebsten mit hineingekommen, doch Hermine schlief bei Ginny und so mussten sie sich trennen und Harry schlich weiter zu Rons Zimmer im obersten Stock hoch.

Als er in das Zimmer kam war alles dunkel.
Er begann sich auszuziehen, doch gerade, als er ein Bein in seine Pyjamahose stecken wollte ertönte Rons verschlafene Stimme.
„Wo warst du denn solange?“
Harry fuhr überrascht zusammen und stieß sich den Kopf schmerzhaft an der schräg abfallenden Decke.
Er fluchte und hopste kurz mit einem Bein in der Hose zum Bett und lies sich darauf fallen.
„Ron, erschreck mich doch nicht so!“ sagte er und befühlte seinen pochenden Hinterkopf.
„Man, ich hab mir zuerst Sorgen gemacht!“ sagte Ron und Harry hörte wie er sich aufrichtete.
„Na, gesucht hast du mich ja nicht.“ Sagte Harry.
„Hermine“ grummelte Ron „Sie sagte sie hätte gesehen wie Ginny raus ging und meinte sie wäre dann wohl bei dir.“
Harry verzog das Gesicht, was Ron allerdings nicht sehen konnte.
‚Hermine! Sie wusste wohl immer alles’ dachte Harry, doch lies es dann bleiben sich darüber zu ärgern, er konnte sowieso nichts daran ändern!

Er schlüpfte schnell unter die decke, legte seine runde Brille ab und schloss kurz die Augen.
Als er sie wieder öffnete hörte er die tiefen Atemzüge Rons, der offensichtlich wieder eingeschlafen war.
Mit den Gedanken bei Ginny viel er in einen traumlosen Schlaf.

Marcel
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Ein dumpfes Hämmern weckte Harry am Morgen und er öffnete die verschlafenen Augen.
Der verschwommene Fleck einer Person wurde sichtbar und verschärfte sich langsam.
Harry erkannte Mrs. Weasley und als er seine Brille aufsetzte erkannte er, dass sie einen Stapel mit frischer Wäsche im Arm hielt.
„Frühstück ist fertig mein Schatz!“ sagte Mrs. Weasley munter und brachte auch Ron seine Wäsche, der sich grummelnd die Decke über den Kopf zog.
„Beeilt euch Jungs! Die Mädchen sind schon lange wach und auch Percy ist gekommen“
Sie trippelte wieder herunter und Harry wie auch Ron standen stöhnend auf um sich anzuziehen.

Als beide einige Minuten später herunter in die kleine Küche kamen saßen schon alle am Tisch.
Mr. Weasley blickte von seiner Zeitung auf und reif „Harry! Ich habe wunderbare Neuigkeiten. Die anderen wissen es schon: Sie haben eine ganze Schar von Todessern gefunden.
Sie erwartet jetzt natürlich der Prozess und ich denke sie werden die Höchststrafe bekommen!“
„Sehr gut!“ sagte Harry befriedigt und setzte sich „ich hoffe sie finden noch alle verbliebene Todesser!“
„Das wird nicht ganz einfach“ antwortete Percy während er sich Marmelade auf den Toast strich „Aber Kingsley hat extra eine Abteilung bei den Auroren einteilen lassen. Die kümmern sich darum!“

Harry dachte darüber nach.
Es würde sicher nicht einfach sein alle Todesser zu finden und dann auch noch zu verhaften. Aber die neueste Festnahme einiger Todesser war immerhin ein Anfang.

Plötzlich kam ihm wieder die Erinnerung an seien früheren Berufswunsch: Auror!
Doch damals… er hatte die Schule doch überhaupt nicht abgeschlossen, konnte er da eine Ausbildung als Auror anfangen?
Würden nicht viele sagen, er hätte sich das gar nicht verdient sondern die Stelle nur wegen seiner Berühmtheit bekommen?

Er verfiel ins grübeln und wurde von Mrs. Weasley herausgerissen, die ihm ein ganze Wagenladung von Speck, Rührei und Toast auf den Teller häufte.
„Du bist sicher hungrig, Harry. Du bist wie Ron, ihr wachst einfach viel zu schnell aber nehmt dabei nicht zu!“
Harry unterdrückte sich das Kommentar, dass er und Ron so gut wie ausgewachsen und dazu noch volljährig waren. Er war ja dankbar und auch gleichzeitig gerührt, dass Mrs. Weasley sich so gut um sie alle kümmerte!
„Äh, danke Mrs. Weasley!“ sagte er und schaufelte sich Rührei in den Mund – es schmeckte einfach fabelhaft!

Da begegnete er Ginnys Blick. Sie schaute ihn an und er grinste sie mit vollen Backen an, was das Bild eines ‚Hamster-Harrys’ hergab.
Ginny lachte und Harry fühlte sich einfach wundervoll.
Er sah Ginny zu wie sie ihre roten Haare nach hinten warf und dann nach der Platte mit dem Speck griff.
Nicht jeder hätte dieses Bild als umwerfend bezeichnet, doch Harrys Herz schlug ihm bis zum Hals und für ihn war es der schönste Anblick seit langem.

Marcel
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Den restlichen Tag verbrachten sie ganz wie in alten Zeiten. Sie spielten Quidditch im Obstgarten der Weasleys, Snape explodiert (was trotz des tragischen Todes von Severus Snape immer noch beliebt war) und entgnomten den Garten.
Doch auch die jüngsten Ereignisse der Schlacht in Hogwarts konnten sie nicht ganz vergessen!
Die Leichen von Tonks, Lupin und Fred waren geborgen worden und die Beerdigung war für den darauf folgenden Sonntag gelegt worden.

Harry hatte bis jetzt nicht wirklich Zeit gehabt sich über diese Beerdigungen Gedanken zu machen. Aber jetzt fragte er sich, wie die Beerdigung wohl ablaufen würde.
So wie damals bei Dumledore? Oder ganz normal wie auch bei den Muggeln?

Es wurde langsam dunkel und Harry schleuderte noch einen letzten Gnom über die Hecke und lauschte dem Schrei, bis ein dumpfes ‚Klong’ zu hören war.
Sie gingen ins Haus und Mrs. Weasley erwartete sie schon mit dem Abendessen.
Als sie alle rings um den Tisch saßen sah Harry in die Ganze runde und war plötzlich sehr glücklich, dass er hier war!
Die Verluste der Schlacht waren zwar groß gewesen, doch das Leben ging weiter.
Und Harry erinnerte sich zudem an die Situation im Wald... wo er den Stein, der die Toten für kurze Zeit zurückbrachte, gedreht hatte.
Wie er seine Eltern gesehen hatte.
Die Verstorbenen hatten ihren Frieden gefunden und er wusste, dass sie warten würden... so lange wie es dauern würde.
Und dann würde er sie alle wieder sehen … irgendwann!

Am darauf folgenden Sonntag standen sie früh auf und zogen ihre besten Umhänge an.
Sie frühstückten einigermaßen stumm und machten sich dann auf zu der Begräbnisstelle.

Als sie ankamen, sah Harry weitere vertraute Gesichter.
Es waren viele gekommen. Die meisten kannte er, doch auch ein paar unbekannte Gesichter zeigten sich ihm.
Das mussten die Angehörigen von Lupin und Tonks Familie sein.
Plötzlich dachte Harry daran dass er Lupin gar nicht so gut gekannt hatte!
Er hatte Überhauptnichts über seine Familie gewusst.
Er bereute jetzt, nicht mehr mit ihm geredet zu haben!

Plötzlich hörte er eine tiefe Stimme hinter sich.
„Harry! Da biste ja!“
Hagrid kam mit großen Schritten auf ihn zu und drückte Harry so fest, dass seine Rippen bedrohlich knackten.
„Hagrid!“ rief Harry aus und freute sich richtig Hagrid wieder zu sehen.
„Hagrid, dir geht es gut… oder?“
„Aber ´türlich, Harry! Glaubste etwa, ich lass mich leicht unterkrieg’n?“
Harry schüttelte den Kopf, dann fiel ihm etwas ein.
„Hagrid... was… passiert den jetzt mit Hogwarts?“
„Es wird ´türlich wieder aufgebaut!“
sagte Hagrid, schüttelte dann aber traurig den Kopf.
„Aber Harry, es wird nicht leicht! So viel zerstört. Traurig, alles traurig!
Aber weiste was? Das wichtigste ist doch, dass Du-Weist-Schon-Wer endlich besiegt ist oder?“
„Hagrid!“ sage Harry „Jetzt ist er weg. Jetzt können ihn alle ‚Voldemort’ nennen!“
Hagrid zuckte zusammen, doch Harry fuhr weiter fort.
„Hat Dumbledore nicht immer gesagt, ‚die Angst vor einem Namen macht die Angst selbst nur noch größer’? Und jetzt müssen wir auch nicht mehr Angst haben …“
„Ja Ja!“ sagte Hagrid leicht verdrießlich, sagte aber nichts mehr, da nun jemand nach vorne getreten war um die Grabrede zu halten.

Harry reckte etwas den Kopf und erkannte Mr. Weasley.
Das dumpfe Gemurmel erstarb und Mr. Weasley räusperte sich ein-zwei Mal.
„Liebe Angehörige!
Wir haben uns Heute hier versammelt um Remus und Nimphadora Lupin, wie auch Fred Weasley die Letzte Ehre zu erweisen!
Fred war mein Sohn und so wusste ich, dass er ein ganz besonderer Mensch und Kämpfer war.
Remus und Nimphadora kannte ich ebenfalls sehr lange und …“

Nach der Rede wurden die drei Zaubererleichen in ihren Särgen in die Erde eingelassen.
Die Gräber waren von Zauberhand sauber ausgehoben worden und nach der Zeremonie warf jeder der Anwesenden Blumen in die offenen Gräber.
Harry konnte nur mit Mühe die Tränen zurückhalten.
Ja, es war vorbei, aber der Preis dafür war hoch gewesen!

Mrs. Weasley, Hermine und Ginny weinten vor den offenen Gräbern und Ron ging schnell zu Hermine.
Auch Harry trat zu Ginny und hielt sie fest an sich gedrückt. Es spendete ihm selbst ein wenig Trost.
Sie wandte sich von dem Grab ihres Bruders ab und wischte sich die Augen.

Nachdem Die Gräber wieder mit Erde verdeckt worden warne legte man noch große Blumen darauf.
Harry sah auf die marmornen Grabsteine und die darauf eingeritzten Geburt –und Sterbedatume hinunter.

Sie waren alle zu früh gestorben!
Ihre glückliche Zeit hätte doch gerade erst angefangen!
Harry drehte sich weg und sah George mit versteinerter Miene am Grabe seines Zwillingsbruders stehen.
‚Was wird jetzt aus George?’ fragte sich Harry und konnte sich ein Leben ohne den Witzereisenden Fred gar nicht vorstellen.
Und der kleine Teddy Lupin musste nun ohne Eltern aufwachsen…

Schweigend gingen sie wieder zurück zum Fuchsbau, wo Mrs. Weasley sich sofort daran machte das Mittagessen zuzubereiten.
Harry, Ron, Hermine und Ginny setzten sich an den Küchentisch und sagten nichts.
Als Mrs. Weasley sie bat den Tisch zu decken nahmen sie die Aufforderung dankend an, nur um etwas zu tun.

Marcel
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Beitrag von Marcel »

Als Harry am Abend in seinem Feldbett oben bei Ron im Zimmer lag, dachte er daran, wie es jetzt weitergehen sollte.

Ginny hatte noch ein Jahr in Hogwarts vor sich.
Er konnte sein verlorenes nun nicht mehr nachholen.
Aber würde er trotzdem seinen Berufswunsch, Auror zu werden, verwirklichen können?

Kingsley war jetzt Zaubereiminister… er kannte Harry gut. Er würde bestimmt etwas regeln können, dass Harry auch ohne seinen Schulabschluss einen Platz bekam.
Sehr wahrscheinlich würden ihn jetzt im Moment jeder nehmen, wenn er nur um eine Stelle bat.
Doch so schauten sie ja auch nicht auf seine Fähigkeiten, sondern nur auf seinen Ruhm.

Manchmal hatte er den Wunsch, das alles wäre ganz anders gekommen.
Es hätte Voldemort niemals gegeben und er hätte seine Eltern nicht verloren. Er hätte einen guten Schulabschluss und würde sich jetzt ganz ohne Vor –und Nachteile beim Zaubereiministerium bewerben können…

Aber es war nun einmal nicht so, sondern anders gekommen und jetzt musste er das Beste daraus machen!
Mit diesem Gedanken schlief Harry ein und Träumte von seinen Eltern, Ginny und seinem vielleicht zukünftigem Beruf.


2 ½ Jahre später …


„Harry, beeil dich! Du kommst sonst schon wieder zu spät!“ rief Ginny von unten und Harry polterte die Treppe hinab.
Er rief seine Tasche mit dem Zauberstab auf, gab Ginny einen schnellen Kuss und rannte nach draußen.
Bei einem Busch nahe der Haustür drehte er sich auf der Stelle und verschwand mit einem leisen ‚Plopp’.

„Wo er wohl bleibt“
„Er kommt schon noch“
„Du weist genau wie er ist, wahrscheinlich schläft er noch!“
„Ginny ist doch bei ihm“
„Ja… trotzdem. Heute dürfen wir nicht zu spät kommen!“
„Nun übertreib mal nicht“
„Ich übertreibe überhaupt nicht, Ron. Ich nehme das Ganze nur ernst!“
„Ich nehme es auch ernst!“
„Ja, natürlich du – Harry, wo warst du?“

„Ich…äh“ Harry war gerade eben mit einem weiteren ‚Plopp’ erschienen.
„Du weist was Heute ist?“ fragte Hermine in vorwurfsvollem Ton.
„Ja, also ich habe halt die Zeit verschätzt!“
„Das passiert dir in letzter Zeit oft! Genau wie Ron!“
„Hey“ protestierte Ron „Nur weil du immer schon ewige Zeiten vorher da sein willst.“
„Ewige Zeiten vorher?“ fauchte Hermine ihn nun an „ Ron! Wir kommen jetzt zum Ende dieses Abschlussjahres, da dürfen wir keinesfalls etwas verpassen!“
„Hermine, wir sind ja nicht mehr in der Schulzeit“
„Es ist jetzt mindestens genauso wichtig wie die Schulzeit! Es ist unsere Berufsausbildung!“
Harry und Ron warfen sich bedeutungsvolle Blicke zu, sagten aber nichts weiter.

Gemeinsam gingen sie zu den Toiletten, Hermine durch die Tür für Frauen und Harry und Ron zu denen der Männer.
Kurze Zeit später entstiegen sie den Kaminen und befanden sich in der Eingangshalle des Zaubereiministeriums.

Sie stiegen in einen der goldenen Aufzüge und fuhren mit lautem Klappern nach Oben.

Hermine zog nervös eine Liste heraus und überprüfte, ob sie alle Aufgaben für den heutigen Tag erledigt hatte.
Ron stöhnte nur und wand sich Harry zu.
„Sie ist in letzter Zeit total versessen! Du solltest sie Mal zu Hause sehen.“
„Apropos zu Hause“ warf Hermine da ein, die ihre Liste wohl durch war.
„Du hast es noch gar nicht gesehen, aber Ron hat einiges verändert!“
„Mit deiner Hilfe“ warf Ron zu Recht ein.
„Na ja, schon… Aber es ist wirklich viel schöner geworden! Du musst einmal kommen“ schwärmte Hermine und gab Ron einen Kuss.
„Gerne!“ sagte Harry, „Aber ich muss Ginny noch fragen, wann sie Zeit hat. Weist du, jetzt wo sie sich manchmal mit um Teddy kümmert und auch noch eine Ausbildung machen will...“
Hermine nickte verständnisvoll, sagte dann jedoch nichts weiter, da die Türen des Aufzuges zur Seite glitten und sie hinauseilten.

„Seit ihr mit dem Aufsatz für Prof. Strugged fertig?“
„Hermine! Wir haben doch noch eine Woche!“

„Kommt jetzt!“ sagte Harry, der keine Lust hatte einen Vortrag von Hermine zu hören, dass es wichtig war alles rechtzeitig zu machen.
Die beiden Anderen verstummten und sie traten in den Korridor zu der Aurorenabteilung.
Ab und zu kamen einige vertraute Gesichter vorbei und Harry hörte Grüße wie „Morgen Potter“.
Ron grinste ihm zu...

Marcel
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Als sie in den Unterrichtsraum traten hörten sie einen lauten Aufschrei.
Gleich darauf kam eine junge Frau angerannt die langes blondes Haar, einen hübschen Umhang und funkelnde blaue Augen hatte.

„Hey, da seit ihr ja endlich!“
„Hallo Jenna.“
„Ich dachte schon ihr kommt Heute nicht“ sagte sie mit schmollendem Mund und blinzelte scherzend „Wolltet ihr mich etwa ganz allein mit dem alten Sabermolch hier lassen?“
Ron und Harry lachten auf doch Hermine zog nur leicht die Augenbrauen hoch.
„Na kommt, setzt euch neben mich!“ sagte Jenna und zog Ron zu ihrer Linken und Harry zu ihrer Rechten auf die Plätze - Hermine überging sie.
Diese setzte sich mit säuerlicher Miene neben Ron und sagte nichts mehr.

Als Prof. Strugged das Zimmer betrat wurde es schlagartig still. Nur Jenna flüsterte Ron etwas ins Ohr, der lachte.
Prof. Strugged wandte sich den beiden zu.
„Mr. Weasley, Miss Naggy. Was ist denn so äußerst interessant das wir es alle erfahren sollten?“
Ron schreckte auf und stotterte herum.
Hermine feixte neben Ron und Harry hatte den Eindruck eine männliche Prof. McGonagall vor sich zu haben.

Nach dem Unterricht - Prof. Strugged lehrte das Fach ‚Tarnung und Maskierung’ – schloss Jenna sich ihnen an.
„Ich habe meinen Aufsatz für Prof. Strugged natürlich schon angefangen. Wisst ihr, ich denke gerade das Thema ‚Wie verändere ich mein Aussehen ohne einen Zaubertrank’ ist besonders knifflig. Man weis ja nie, ob man einen Zaubertrank dabei hat und in bestimmten Situationen…“
„Jaah!“ sagte Ron „Ich wollte auch bald anfangen!“
Hermine machte nur „Pf“ und rauschte an den dreien vorbei.

Harry sah sie noch zu den goldenen Aufzügen laufen, dann war sie verschwunden.

Ron wandte sich an Harry
„Was hat sie denn plötzlich“
Doch Harry antwortete nicht, denn Jenna verabschiedete sich nun „ganz super lieb“ von den beiden und das kostete sie einige Minuten.

Als Harry und Ron sich verabschiedeten war Hermine schon verschwunden und Ron schien etwas bedrückt, sagte jedoch nichts.

Draußen verabschiedeten sie sich - Ron wirkte etwas halbherzig - und Harry sah noch wie Ron sich drehte, dann verschwand auch er mit einem ‚Plopp’.


„Harry, bist du das?“
„Ja!“
„Ich war vorhin bei Mum und sie meinte wir sollten, wenn es geht, am Samstag zum Abendessen kommen. Die anderen wollte sie auch fragen.“
„Gerne, aber wir müssten auch noch zu Ron und Hermine. Du weist ja, sie haben da einiges am Haus verändert.“
„Ja, das war ehrlich gesagt bei dieser Bruchbude auch nötig!“
„Ginny, er ist doch dein Bruder.“
„Das ändert nichts daran, dass es eine Bruchbude war. Hermine klagte schon ewig darüber“
„Ewig kann’s ja wohl nicht sein, da sie ja noch nicht lange da wohnen!“
„Ja, nehme Ron nur in Schutz, er kann sich sicher nicht verteidigen“
„Siehst du ihn hier irgendwo? Und überdies nehme ich ihn gar nicht in Schutz, ich habe einfach nur Recht!“
„Aha, Recht! Was ich nicht lache“ erwiderte Ginny frech.
„Entschuldige, Ginny. Ich weis ja wie gut du den Flederwichtfluch kannst!“ Harry tat leicht übertrieben so als ob er Angst hätte.
„Jaah! Und das solltest du auch ernst nehmen.“
„Ich nehme es total ernst.“
„Das merke ich…“


Am darauf folgenden Samstag …


„Aufpassen Harry! Den Kopf runter!“
Harry duckte sich und eine große Schale mit dampfender Suppe schwebte über ihn hinweg und stellte sich dann elegant auf dem hölzernen Esstisch der Weasley ab.

Es war früher Abend und sie saßen versammelt in der Küche der Weasleys.

„Harry“ sagte Mr. Weasley, der neben Harry am Kopfende des Tisches saß „Wie läuft eure Ausbildung denn?“
„Gut“ sagte Harry und schaute zu Ron und Hermine herüber „Ja, alles bestens, in 2 ½ Monaten sind Abschlussprüfungen!“
„Das klingt ja wundervoll! Ich bin sicher ihr schafft das alle drei!“

Harry hoffte das von Herzen… Er war zwar gut – wenn auch nicht so gut wie Hermine - Aber er wusste genau, dass wieder einige Zeiten des Büffelns vor ihm lagen.

Als sie sich nach dem Essen zum Gehen aufmachten – gut gesättigt durch Mrs. Weasleys leckeren Braten - freute sich Harry schon auf einen gemütlichen Sonntag am nächsten Tag, zusammen mit Ginny.

„Was denkt ihr ist los, wenn wir Auroren sind? “Fragte Ron plötzlich, als sie draußen waren.
„Äh, na was wohl.. wir jagen schwarze Magier…“ sagte Hermine mit leicht nervtötender Stimme.
„Ja, aber ich meinte… Es gibt doch gar keine mehr.“
„Ron!“ sagte Hermine „Natürlich gibt es noch schwarze Magier. Sicher nicht mehr so viele wie noch zu Zeiten Voldemorts aber –„
„Hermine!“
„Ron, also wirklich. Was ist denn jetzt noch dabei den Namen zu sagen?“
„Ach ich weis nicht“ sagte Ron mit unbehaglicher Stimme, als würde der Name Voldemort irgendwie wieder zurückbringen.
„Du willst ja Auror werden. Da musst du dich dran gewöhnen, dass er genannt wird. Es ist ja auch schon lange genug her.“
Ron schaute missmutig drein aber Hermine harkte sich bei ihm unter.
„Sie mal“ sagte sie dann plötzlich lächelnd „Wir können immer noch Kleinkriminelle jagen. Davon gibt es auch genug!“
Harry legte den Arm um Ginny und sie grinsten sich an.

‚Ron und Hermine’ dachte Harry ‚Ohne die beiden wäre das leben nur halb so schön und vor allem langweilig.’

Sie trennten sich vor dem Fuchsbau und disapparierten nach Hause…

„Ah, ‚Home Sweet Home’!“ sagte Harry und sie traten ins Haus.
„Aber Hallo.“ Stimmte Ginny ihm bei und lies sich auf das Sofa sinken. Harry fiel müde neben sie.
„Es war ein schöner Abend“ sagte Ginny „Mum hat sich mal wieder selbst übertroffen mit dem Essen.
„Aber Hallo“ echoten Harry und sie lachten beide.

„Denkst du wir sollten ihn noch ein wenig schöner machen?“ fragte Ginny jetzt lächelnd.
„Aber Hallo!“ sagte Harry jetzt mit ganz anderer Stimme und von der Müdigkeit fühlte er plötzlich gar nichts mehr …

Marcel
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Als Harry am nächsten Morgen aufwachte, war es Sonntag, Ginny lag neben ihm und er war einfach rundherum zufrieden!


Ein paar Tage später …


Harry streckte seinen Arm aus und drückte mit dem Zeigefinder auf einen kleinen Knopf. Neben dem Knopf war ein Schild zu erkennen:

Ron Weasley und Hermine Granger

Er klingelte einmal und wartete dann.
„Komisches Ding“ sagte Ginny. „Ich meine warum haben sie eine Muggelklingel?“

Doch da öffnete sich auch schon die Tür und Hermine stand vor ihnen.
„Da seit ihr! Kommt rein, immer rein mit euch!“
Sie traten fröstelnd und sich die Arme reibend ein und Harry schnupperte in der Luft.
„Hey, rieche ich da etwa Kuchen?“ fragte er lächelnd.
„Allerdings!“ ertönte da eine Stimmte und Ron kam herbei „Hermine hat ihn gemacht“
„Hermine? Du hast Kuchen gebacken?“ sagte Harry und erinnerte sich nicht gerade mit Wohlwollen an die gummi-artigen Pilze, damals bei ihrer Suche nach den Horkruxen.
„Ja! Habe ich.“ Erwiderte sie stolz.
„Und ich sage dir, der ist gar nicht so schlecht! Sie hat nämlich ein altes Zaubererback –und Kochbuch gefunden und du weist ja, im Zaubern ist sie gut.“
„Danke Ron, aber diesmal habe ich ja auch nicht nur Pilze zur Verfügung gehabt“
Ron grinste und sagte „Die haben Harry und ich in mühevoller Arbeit gesammelt!“

„Gehen wir jetzt lieber mal rein!“ sagte Ginny bibbern, die natürlich nicht viel verstand, was sie sagten.
„Oh, ´tschuldige!“ sagte Hermine, schloss die Tür und führte sie in die Küche.

Harry war verblüfft, wie sie das Haus verändert hatten und auch Ginny war, nach ihrer Miene zu schließen, positiv überrascht.

„Ja, ich weis, es ist besser geworden oder?“ sagte Hermine und strahlte.
„Besser? Also das ist gar kein Vergleich zu vorher, wirklich klasse geworden!“ sagte Ginny. Dann sah sie zu Harry „Gib du dir auch mal soviel Mühe!“
Harry lachte und Hermine sagte „Du kannst dir Ron ja mal ausborgen wenn du so viel verändert haben willst.“
„Da habe ich ja auch noch mitzureden!“ sagte Ron jetzt mit gespielter Entrüstung.
„Und überdies ist unser Haus ja auch so sehr schön!“ sagte Harry und lies seine Stimme äußerst überzeugend klingen.

Er und Ginny bewohnten nämlich das alte Haus der Potters in Godric’s Hollow, dass sie mit viel Hilfe wieder bewohnbar gemacht hatten.
Harry hatte zwar kaum noch Erinnerungen an das Haus, doch fühlte er sich dort äußerst wohl!

Jetzt schaute er sich genauer um. Es war wirklich schön geworden.
Die Wände waren neu gestrichen und der Garten – den er durch das Küchenfenster sehen konnte- war vom Unkraut befreit und ein wenig gestaltet worden.
Auch die alten Möbel waren ausgebessert und ein paar Teppiche über den alten Holzboden gelegt worden.
Harry erinnerte sich noch daran, wie es hier vorher ausgesehen hatte.
Hermine und Ron hatten das Haus als eine wahre Bruchbude bekommen –um es mit Ginnys Worten zu sagen-. Doch jetzt war es gemütlich und warm und im Kamin prasselte ein magisches Feuer.

Sie setzten sich in das Wohnzimmer auf ein ziemlich altes, braunes Sofa und Hermine brachte den Kuchen.
Harry biss in das erste Stück und musste zugeben, dass es wirklich gut schmeckte.
Offensichtlich hatte dieses Koch –und Backbuch Hermine wirklich geholfen.

Sie verbrachten den Nachmittag bei Ron und Hermine. Redeten, lachten - ganz wie in alten Zeiten… nur das es neue Zeiten waren.

Schöne neue Zeiten, dass musste Harry zugeben, doch es war ihm immer noch etwas ungewohnt.
Er versuchte sich vorzustellen, wie sein zukünftiges Leben aussehen würde…
Doch es erwies sich als schwierig!
Natürlich, wenn er seine Aurorenausbildunbg bestanden hatte, dann würde er endlich seinem Wunschberuf nachgehen können, doch hatte er überhaupt keine Ahnung wie es anderweitig weiter gehen sollte….
Würde er immer mit Ginny zusammen bleiben? Sogar den langen Weg seines zukünftigen Lebens mit ihr beschreiten?

Er hoffte das, doch seien Zukunft war genauso vernebelt wie ein dunkler Novembermorgen…


2 Monate später …
(Hermine: „Noch ½ Monat bis zu den Prüfungen …“)


Harry brütete vor einem dampfenden Kessel und stocherte mit seinem Zauberstab im Feuer um es weiter zu erhitzen. Dann wandte er sich zur Seite um eine Handvoll purpurner Bohnen klein zu schneiden.
Ron neben ihm versuchte es ebenfall, doch sein Ergebnis sah nicht gerade toll aus.
Harry beugte sich weiter vor und versuchte sich einige Minuten. Jedoch genauso erfolglos wie Ron.
Die Bohnen warnen äußerst zäh und gaben unter der scharfen Messerklinge immer wieder nach und flutschten an der Seite weg.
Als eine Bohne Harry zum zehnten Mal vom Tisch gerutscht war, warf er sein Messer resigniert zur Seite.

Hermine sah ihn recht mitleidig an und reichte ihm und Ron dann ihr dickes Zaubertrankbuch, wo genau drin stand, wie man die Bohnen zerkleinern musste.

As Harry nun alle Zutaten in seinem Zaubertrank hatte, war Hermine schon weiter fortgeschritten.
Ihr Trank hatte eine klare, türkisene Farbe und sie machte sich nun daran eine Probe abzufüllen.

Prof. Convict trat an ihren Tisch und schaute begeistert in Hermines Kessel.
„Wirklich ausgezeichnete Arbeit, Miss Granger!“ sagte er und sein Gesicht strahlte.
„Und wie ich sehe haben sie auch schon eine Probe! Wundervoll, wirklich wundervoll. Nun ich nehme sie gleich mit nach vorne.“

Hermine reichte ihm mit vor stolz glänzenden Augen ihre Probe und wandte sich dann an Harry und Ron.
„Habt ihr das gehört?“ fragte sie und lächelte unverhohlen. „Er sagte ausgezeichnet!“
„Jaah! Super, das hast du dir echt verdient!“ sagte Ron und Hermine umarmte ihn fest.
„Aber echt.“ Meinte jetzt Harry „ein ‚Ausgezeichnet’ ist bei Prof. Convict schwer zu erlangen!“

Hermine strahlte noch die restliche Stunde und war sogar bereit den beiden unter der Hand etwas Nützliches zuzuflüstern.
„Echt mal, Man“ sagte Ron verstohlen zu Harry „Es ist wie in der Schule, ohne sie würden wir’s bestimmt nicht so gut schaffen!“
„Auf jeden Fall.“ Antwortete Harry mit einem Grinsen und fügte seinem nun ebenfalls türkisenen Trank –wenn vielleicht auch nicht ganz so klar wie der von Hermine- ein Paar tropfen einer wässrigen Lösung zu.

„Wenn sie alles richtig gemacht haben“ sagte Prof. Convict von Vorne her, "dann wird sich die Haarfarbe des Trinkenden verändern! Ich hoffe sie haben es richtig gemacht, denn genau diese Zeit ist jetzt besonders wichtig für ihre Prüfungen. Es kann durchaus vorkommen, dass die Prüfer den Permutagustrank abverlangen! Also machen sie sich darauf gefasst!“

Hermine holte ein Notizbuch hervor und kritzelte schnell etwas hinein.
Ron verdrehte nur die Augen zu ihr hin und Harry lachte.

Marcel
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„Was ist so witzig?“ fragte Hermine und steckte ihr Buch beiseite.
„Nichts!“ sagte Ron nur und gab ihr einen Kuss. Sie blickte noch einmal beide etwas verwirrt an, dann faltete sie ihren Kessel zusammen.

Harry grinste innerlich.
Ron und Hermine… seine beiden besten Freunde… und überdies noch ein Paar.
Sie hatten sich einerseits so verändert und waren andererseits so vertraut geblieben!

So viele Gewohnheiten waren aus Hogwarts mitgenommen worden… Ihre kleinen Kabbeleien und Hermines ‚Ausgezeichnet - Noten’.
Er vermisste Hogwarts nicht wirklich… manchmal, aber jetzt hatte er ein zu Hause und war glücklich mit Ginny, glücklich mit allem!
Was wollte er denn noch?
Das war eine gute Frage, denn er wusste es nicht.
Er wusste, das etwas noch nicht ganz an seinem Platz war… aber was?

Harry schob diese Gedanken beiseite, denn nun Folgte der Unterricht bei Prof. Strugged und da konnte er es sich nicht leisten mit den Gedanken weit weg zu sein.

Prof. Strugged betrat das Zimmer und auch Jenna kam sofort zu ihnen und quetschte sich ohne viel Federlesen zwischen Harry und Ron.
Sofort fing sie an ihren neuesten Klatsch mitzuteilen.
„… und da habe ich zu ihr gesagt ‚Miranda!’ habe ich gesagt ‚Du weist es doch schon ewig. Es ist ja wohl nichts neues, dass Robert fremd geht.’ Ich meine, die Arme hat natürlich geweint! Aber könnt ihr euch das vorstellen? Da hat Robert sie ewig hintergangen und sie sagt nichts zu ihm! Wenn ich merken würde, dass mein Freund nicht nur mich interessant findet, dann würde ich die abfliege machen! Zurückholen kann man ihn dann eh nicht mehr!“ Sie warf einen Blick zu Hermine und fuhr dann fort „Aber sie hat sich natürlich geweigert das hinzunehmen. Ich sage euch …“

Prof. Strugged hatte mittlerweile angefangen einen Vortrag zu halten, doch Harry und Ron waren von Jenna in Anspruch genommen worden.
Prof. Strugged stand nun direkt vor Jenna, die gar nichts bemerkt hatte, und brüllte auf die Drei ein, dass sie zusammenzuckten.

„Sie sind nicht hier um irgendwelchen Schabernack zu treiben, sie sind hier um ihre Ausbildung als Auror zu vollenden und dabei können sie sich Nachlässigkeiten, Unfug oder Überheblichkeit sparen! Sie sind hier um ihre Zukunft zu sichern und die anderer Menschen! Ich verbitte es mir, dass man mich zum Narren hält oder eine meiner Aufgaben für unwichtig empfindet! Dies ist keineswegs unwichtig und wenn sie diese Einstellung haben, dann können sie meinen Unterricht sofort verlassen!“

Harry und Ron wurden immer kleiner auf ihren Stühlen und sagten „Entschuldigung Prof. Strugged!“

Jenna saß mit leicht verletzter, aber dennoch trotziger Miene da und als Prof. Strugged sich umwandte sagte sie laut flüsternd „Dieser alte Sack! Der soll uns mal nichts sagen, als ob nicht gerade er der überhebliche wäre! Merkt doch eh jeder, das keiner ihn ernst nimmt!“

Prof. Strugged wandte sich um und es sah so aus, als wollte er seinen Zauberstab ziehen und Jenna einen Fluch aufhalsen. Doch er lies es bleiben und brüllte stattdessen Jenna so laut an, dass Harry meinte die Wände würden zittern
„RAUS! Und zwar SOFORT!“
Jenna versuchte ihn kühl anzusehen, doch ihre Lippen waren fest zusammen gepresst. Sie nahm ihre Sachen und stöckelte ein wenig zu hastig aus dem Zimmer.

Harry sah zu Hermine, die nur mit Mühe ihr Siegerlächeln unterdrücken konnte und dann zu Ron der einigermaßen Verwirrt dreinblickte.

Dann fuhr Prof. Strugged wie geregelt mit dem Unterricht fort. Auch die anderen fassten sich schnell.
Schließlich sagte Prof. Strugged „Sie bekommen nun ihre Hausarbeiten von letzter Woche zurück! Sie sind besser ausgefallen, als ich dachte. Es zeigt offenbar, dass immerhin einige diesen Unterricht ernst nehmen!“ Er schaute zu Jennas leerem Platz und fuhr dann fort. „Ich weis, dass das Thema nicht einfach war. Doch genau deswegen sollten sie ihre Arbeit mit Sorgfalt durchsehen um eventuelle Fehler das nächste Mal zu vermeiden!“
Er ging die Tische entlang und verteilte die Arbeiten.

Ron bekam seine als erster zurück und stöhnte erleichtert auf!
„Eine 2. „
„Man super!“ sagte Harry und klopfte Ron auf den Rücken. „Hermine? Was hast du?“
„Ich… ach nicht so wichtig!“ sagte sie ausweichend, doch Ron zog ihr schon die Arbeit weg
„Was? Eine 3 ?“ sagte Ron verblüfft und starte auf die kleiner Rote Zahl.
Hermine hatte Tränen in den Augen und Harry, der wusste wie wichtig gute Noten für Hermine waren, sagte „Sie mal, ich bin sicherlich auch nicht besser!“

„Eine ausgesprochen gute Leistung, Potter!“ sagte Prof. Strugged plötzlich und gab Harry seine Arbeit wieder.
„Was hast du?“ fragte Ron neugierig.
Harry starrte immer noch leicht verwirrt auf seine Note.
Ron seufzte und nahm die Arbeit. Er schaute einige Sekunden lang drauf, dann schaute er ungläubig zu Harry „Eine 1+?“ fragte er, als ob Harry das irgendwie erklären könnte.

Hermine lächelte traurig und sagte „Gut gemacht Harry!“

„Laber nicht!“ sagte Harry „ich habe keine Einsen… das bist du Hermine… er… er muss das verwechselt haben!“
„Nein Harry, es ist so… ich… ich war einfach nicht gut genug! So ist es halt.“ Sie schluckte und wandte sich ab, um mit zittrigen Fingern ihre Arbeit zu verstauen.

Harry konnte es nicht fassen. Er war zwar in ‚Verteidigung gegen die dunklen Künste’ immer gut gewesen, aber mehr im praktischen. In Aufsätzen war Hermine die Beste gewesen.

Er schaute noch einmal auf die kleine 1+ runter und ohne es wirklich zu wollen, breitete sich ein kleiner Funken Glücksgefühl in ihm aus.
‚Du warst halt einmal wirklich besser als Hermine’ ertönte die kleine Stimme ihn ihm. ‚Sie hat es so verdient, wenn sie nicht gut genug ist. Sie war nicht so gut wie du! Du hast dich da reingehängt. Du hast es dir verdient!’
Doch Harry schob diese Gedanken beiseite und ein Gefühl der Reue kam in ihm hoch, als er noch einmal auf Hermines rotes Gesicht blickte.

Als die Stunde vorbei war, ging Harry nach vorne zu Prof. Strugged.
„Äh… Professor?“ sagte Harry und war leicht nervös.
Prof. Strugged wandte sich ihm zu und musterte ihn kurz aus seinen grauen Augen.
„Ist etwas, Potter?“
„Nun ja… es geht um meine Note bei der Hausarbeit“ fing Harry leicht unsicher an.
„Eine 1+!“ sagte Prof. Strugged und schaute auf seiner Liste nach „Was haben sie denn daran auszusetzen?“
„Eigentlich nichts“ sagte Harry und fühlte sich schon jetzt leicht in die Enge getrieben. “Wissen sie… ich denke… ich denke ich habe sie nicht verdient!“
„Nicht verdient?“ fragte Prof. Strugged jetzt mit ungläubiger Miene. „Mr. Potter, ich weis sehr wohl, dass ich all weit dafür bekannt bin, dass es bei mir äußerst schwer ist über eine 2+ zu kommen. Was also bedrückt sie an dieser Note?“
„Nun ja“ fing Harry jetzt an und schaute über die Schulter zu Hermine, die mit traurigem Gesicht in Rons Armen lag „Ich bin nie so gut... warum also plötzlich jetzt? Ich meine, Hermine… sie -“
„Sie denken also, sie haben diese Note nicht verdient, weil ihre Freundin, die sonst immer so gut war, eine gerade ausreichende Note bekommen hat?
„Ja, also ich denke schon“ sagte Harry und war nicht sicher, ob er jetzt erleichtert sein sollte oder nicht.
„Mr. Potter“ seufzte Prof. Strugged jetzt „Ich weis sehr wohl zu schätzen, wie Miss Granger arbeitet und sie ist mit Sicherheit eine sehr begabte Hexe. Aber sehen sie… diese Hausarbeit von ihr, sie war nicht so gut wie ich es von ihr gewohnt bin.“
Harry schaute ihn verständnislos an und Prof. Strugged seufzte erneut auf.
„Lassen sie es mich anders erklären.“ Begann er. „Bei einem anderen Schüler, würde ich eine 2 vergeben, oder eine 2- , worüber sich offen gestanden die meisten sehr freuen würden, aber bei Miss Granger wäre es nicht gerechtfertigt! Ihre Arbeit ist bis jetzt immer sehr aufschlussreich, umfangend und mit Sicherheit sehr gut gewesen. Doch ist es hierbei meine Pflicht, ihr eine Note zu geben die ihrem Pensum und ihrer Leistungsfähigkeit entspricht.
Sie hingegen haben, für ihre Verhältnisse, eine äußerst gute Arbeit abgegeben. Ich war positiv überrascht davon.
Seien sie also nicht besorgt, wegen Miss Granger. Ich denke dies ist eher ein Ansporn für sie.
Lassen sie mich aber noch sagen, dass ich ihre Bemühungen sehr zu schätzen weis.“

Als Harry zurück zu seinem Platz ging, dachte er über Prof. Struggeds Worte nach.
Er hatte noch keinen Lehrer getroffen, der so dachte.
Oder vielleicht hatte sich Harry einfach noch nie so mit seinen Lehrern auseinandergesetzt, weil Hermine immer gute Noten gehabt hatte.

Als er zu Ron und Hermine zurückkam fing er an seine Sachen einzupacken.
Hermine hob ihr Gesicht und sah Harry fragend an, doch dieser wurde sich plötzlich bewusst, dass er es Hermine nicht erklären konnte.
So sagte er nur „Ich denke er meinte es nicht so hart. Deine Arbeit ist immer noch gut Hermine“
Sie lachte bitter auf und stopfte ihren Aufsatz in ihre Tasche.
Ron sah sehr zweifelnd aus und wandte sich zu Harry um. Dieser schüttelte nur mit dem Kopf und stand auf.
Gemeinsam gingen sie zu den goldenen Aufzügen und dann zu den Kaminen in der Eingangshalle.
Als sie sich draußen trennten wirkten alle drei etwas betrübt und Harry konnte sich nicht mehr Recht über seine gute Note freuen.

Marcel
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„Wie war’s heute bei dir?“ fragte Ginny und gab ihm einen Kuss.
„Ganz okay.“ Erwiderte Harry nur, fügte dann aber noch hinzu „Habe eine gute Note bei Prof. Strugged bekommen.
„Klasse! Hey, ich habe vorhin ein Rezept von Mum ausprobiert. Es sieht gut aus. Ist grade fertig geworden.“
„Das klingt gut!“ sagte Harry, der plötzlich sehr größen Hunger hatte.

Sie gingen in die Küche und setzten sich an den Tisch, wo Ginny schon gedeckt hatte.
„Entwickelst dich jetzt zur Haushexe was?“ fragte Harry und machte sich über sein Essen her.
„Hättest du wohl gerne, oder?“ fragte Ginny frech und goss sich beiden Kürbissaft ein. „Aber wenn alles gut läuft, dann kann ich bald eine Ausbildung beim magischen Rundfunk anfangen. Radio… das wird toll! Da trifft man ganz viele Berühmte. Na ja, ich kenn dich ja schon, aber trotzdem.“ sie grinste und sah ihn über ihr Glas hinweg an.
Harry schluckte schnell herunter und sagte „Ja, das wäre sicher super.“

Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Er freute sich für Ginny, das war klar, aber ihn überkam wieder das komische Gefühl, welches er nicht richtig definieren konnte.

An diesem Abend gingen sie früh ins Bett, denn Ginny fühlte sich nach dem Essen nicht sehr gut.
Harry lag noch lange wach und dachte über die Ereignisse der letzten Zeit nach.
Er hörte, wie Ginny sich umdrehte und im Mondlicht sah er ihr rotes Haar auf dem Kissen ausgebreitet. Ihren geschlossenen, schön geschwungenen Mund, ihre langen Wimpern.
Er strich ihr sanft über das Haar und sie murmelte etwas.
Dann drehte auch er sich um und schlief ein.

Als Harry am nächsten Morgen aufwachte, schlief Ginny noch. Er stand auf und ging ins Bad.
Nach einem kurzen Frühstück, dass aus Müsli bestand, nahm Harry seien Tasche und verlies das Haus.
Der Tag verlief einigermaßen geregelt.
Jenna kam an diesem Tag nicht und Harry war nicht gerade enttäuscht darüber. Sie hatte, auch wenn er es nicht laut sagte, manchmal schon ganzschön genervt.

Hermine hatte sich wieder gefasst, was nach Rons Bemerkung zu Harry einige lange Zeit gedauert hatte, und war nun mit vollem Eifer dabei. Harry fragte sich ob dies alles Fassade sei, oder ob Prof. Strugged mit seinem Vorhaben, Hermine anzuspornen, das richtige getan hatte.
Harry hatte den deutlichen Eindruck, als wäre Hermine genauso erschöpft wie damals bei dem Zeitumkehrer in ihrem 3. Jahr.
Ron zu folge hatte sie den vorigen Tag durchgearbeitet und war erst spät in der Nacht zum schlafen gekommen.
„Sie war wie besessen“, flüsterte Ron Harry zu „ich meine nicht wie normal vor Prüfungen, sondern richtig komisch. Ich hoffe mal sie dreht nicht durch.“
„Denk ich nicht.“ Besänftigte ihn Harry „Du kennst sie ja, das geht wieder vorbei.“

Das hoffte Harry von ganzem Herzen, denn er kannte Hermine. Normalerweise ging das wieder vorbei, aber trotzdem war es viel für sie.
Er schaute zu ihr herüber und sah, wie sie mit dunklen Augenringen und müden Gesichtszügen ihre Bücher einpackte.

„Alles O.K.?“ fragte Harry sie und sie schreckte von ihrer Tabelle hoch.
„Was? Oh, ja, alles bestens. Ich glaube es wurde gestern nur... etwas spät!“
„Mach mal langsam“ sagte Harry und sah besorgt zu ihr „Sonst fällst du uns noch um“
„Harry! Ich fall schon nicht um. Es ist nur wichtig jetzt… jetzt besser zu werden! Für.. die Prüfungen!“
Harry sah sie zweifelnd an und Hermine lächelte zögernd.
Harry seufzte und fuhr ebenfalls fort seine Bücher einzupacken.

Am Abend fühlte sich Harry geschafft und ausgelaugt und sehnte sich nur nach einem Essen und seinem warmen Bett.

Als er das Haus betrat, war alles still. In der Küche und auch im Wohnzimmer brannte kein Licht.
Harry legte seinen Mantel ab und stellte die Tasche auf einen Stuhl. Langsam ging er zur Treppe und schaute empor – Nichts!
„Ginny?“ rief er leise, doch keine Antwort.
Er begann die Treppe hoch zu steigen und zog dabei den Zauberstab aus der Tasche seiner Jeans.
Seine Schritte machten dumpfe Geräusche, die ihm viel lauter vorkamen als sonst!
„Ginny, bist du hier?“ – wieder keine Antwort.
Harry fühlte leichte Panik in sich aufkommen, doch versuchte er sich zu besänftigen!
Vielleicht war sie ja nur schon schlafen gegangen… Ihr ging es ja in letzter Zeit nicht so gut…

Er war oben angekommen und wandte sich nach links.
DA!
Die Tür zum Badezimmer war einen Spalt offen und ein gedämpftes Licht drang heraus.
Er ging durch den dunklen Flur auf die Tür zu, streckte eine Hand aus um sie aufzustoßen und erinnerte sich plötzlich mit Grauen an die Mysteriumsabteilung.
Einen Herzschlag lang zögerte er, dann schwang die Tür auf!

Ginny, zusammengerollt wie eine Katze, saß in der Ecke.
Ihr Zauberstab lag neben ihr und war entzündet, das Licht spiegelte sich an den Fliesen und flackerte.

„Ginny!“ stieß Harry mit rauer Stimme aus und stürzte zu ihr.
Sie wiegte nur den Kopf hin und her und schaute weiter starr gerade aus.
„Ginny? Was ist den los? Ginny!“
Harry war bestürzt über diesen Anblick und nahm Ginny in die Arme.

Sie drückte sich an ihn und eine einzige Träne rollte ihr über die Wange.
„Ginny, sag mir doch was los ist! Ich mach mir Sorgen!“
Sie schluckte krampfhaft und sah ihn dann aus rot geäderten Augen an.
„Ich… ich bin schwanger!“ stieß sie hervor und sah ihn aus tränen überströmten Augen an.

Harry trafen diese Worte wie ein Schlag. Er konnte zuerst gar nichts sagen, bis die Wahrheit durch ihn hindurch sickerte.
Ginny… schwanger… mit einem Baby!
„Oh mein Gott!“ sagte er und sah auf sie hinab.
Ginny schniefte und sagte dann mit zitternder Stimme „Ich wollte es nicht! Ich habe es nicht gewollt, dass musst du mir glauben!“
Harry sah sie entgeistert an und sagte dann „Ginny! Warum tut es dir denn leid? Es muss dir doch nicht leid tun!“
„Doch, ich habe alles zerstört. Alles, alles!“
„Ginny, jetzt hör aber auf!“ sagte Harry und spürte einen leichten Zorn, weil er nicht verstand warum sie so dachte.
„Ich habe alles vermasselt! Deine und meine Zukunft… unsere Zukunft!“
Harry wollte diese Worte nicht hören und sagte „Hör auf! Hör einfach auf! Du hast keine Zukunft vermasselt! Es wird unsere Zukunft sein und daran ändern wir nichts! Du darfst nicht so denken!“
Er hielt Ginny ganz fest und atmete ihren süßen Blumenduft ein.
„Ich… ich dachte du denkst so!“ sagte sie und sah ihn erneut an. „Ich dachte, du willst es nicht!“
„Natürlich will ich das Kind, Ginny! Nichts ist mir lieber!“ Harry legte eine Hand auf ihren Bauch „Das wird wir sein! Und du solltest niemals daran zweifeln, denn es ist unsere Liebe!“

Ginny lächelte und schlag die Arme um seinen Nacken.
Sie küssten sich und jetzt, jetzt wusste Harry was ihm gefehlt hatte! Dies war es gewesen, was noch nicht an seinem Platz gewesen war. Was noch gefehlt hatte, um das Glück perfekt zu machen. Doch nun war er da, wo er sein wollte.
Zusammen mit Ginny, genau hier, genau an diesem Ort - wo alles begonnen hatte und wo alles enden würde!

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