Schlangenherz
Verfasst: 12.07.2011 22:43
Schlangenherz
Das ist meine zweite Story hier und ich hoffe, dass sie euch gefallen wird ^-^ Ich warne euch gleich: Die Kapitel werden lang sein, aber spannend, hoffe ich.
„Avery! Verdammt nochmal, wo treibst du dich rum?“, ein schwarzhaariger großer junge Mann stand an eine steinernde Wand gelehnt. Neben ihm standen noch zwei Jungen, die einen vierten am Ende des dunklen Ganges genervt anschauten.
„Tom, ich meine Lord Voldemort“, der vierte Junge schien sehr großen Respekt vor dem Schwarzhaarigen zu haben, „Dumbledore hat mich wieder aufgehalten“. Er seufzte.
„Ich verstehe, aber jetzt müssen wir gehen“, Tom drehte sich um und machte eine Bewegung mit der Hand, die bedeuten sollte, dass die anderen Jungs ihm folgen sollten. Sein Umhang schwing hin und her, das Vertrauensschülerzeichen auf seiner Kleidung glitzerte im Sonnenlicht, das ab und zu durch die Fenster kam.
„Tom, da sind Sie ja!“, eine männliche Stimme, die einem älteren Herrn gehörte, ertönte, „Ich habe auf Sie gewartet!“
„Professor Slughorn, entschuldigung“, Toms Stimme hörte sich so an, als wurde er gerade bei etwas ganz wichtigem gestört, „Ich habe vergessen, dass ich Ihnen versprochen habe beim Korrigieren zu helfen“ Der Junge grinste. „Tut mir Leid, Jungs, ich gehe mit Professor Slughorn, schließlich muss ich meine Pflichten als Vertrauensschüler erfüllen“. Jedoch sah man, dass er nur sehr schwer seinen genervten Gesichtsausdruck unterdrücken konnte.
Seine drei Begleiter blieben im Gang stehen und schauten ihren Hauslehrer so wie Schlangen ihre Beute an. Tom drehte seinen Kopf noch schnell zu den anderen Jungen und zeigte ihnen mit den Augen, sie sollen zurück in den Gemeinschaftsraum gehen., er selbst folgte dem kleinen dicken Lehrer, der fröhlich vor sich hin grinste.
Sie gingen durch viele Gänge und Treppen bis sie endlich in einem Kabinet tief unter der Erde ankamen. An den Wänden standen große Regale mit unzählichen Gläsern und Zutaten. Manche der Flüßigkeiten in den Kolben leuchteten, manche waren so dunkel, dass man dachte, es wäre überhaupt nichts drin: kein Licht, kein Stoff, nichts.
„Setzen Sie sich hin, Tom“, Professor Slughorn zeigte auf einen gemütlichen Sessel, der an einem großen aus Holz gemachten Tisch stand, „Ich habe Ihnen ein paar Hausaufgaben ausgesucht, die Sie natürlich unparteiisch korrigieren werden, nicht war?“
„Ja natürlich, Professor“, Tom versuchte sich so höflich wie möglich zu benehmen, einschleimen konnte er schon immer gut. Der Junge glättete etwas seine grüne Krawatte und setzte sich an den Tisch. Der Slytherin nahm den Stapel, den der Lehrer schon für ihn vorbereitet hat.
Ganz oben lag ein Aufsatz, bei dem der ganze freie Platz mit Fledermäusen und Schlangen vollgekritzelt war. Oben rechts stand „Levina Murray“. Er erinnerte sich an ein dunkel-blondes Mädchen, deren Augen immer schwarz umrandet waren, und die ihre Lippen immer dunkel-rot oder schwarz färbte. Außerdem waren ihre langen Haare immer zerzaust, so konnte sie keiner sehr gepflegt vorstellen. Tom nahm das Pergament und fing an zu lesen. Der Text sollte über einen beliebigen Zaubertrank handeln, und wie Tom auch dachte, beschrieb sie den Trank des lebendigen Todes, aber sie verwechselte den Schlaf mit Zombies und der Slytherin musste nochmal nachfragen, was für eine Note er für sowas geben sollte.
Der nächste Aufsatz gehörte einem seiner Freunde – Augustus Rookwood. Er hat über den Vielsaft-Trank geschrieben, den er auch schonmal gebraut hat, aber nur sehr wenige wussten darüber, denn er verwandelte sich in Tom um so zu tun, als sei er noch in Hogwarts, wobei er selbst zum Verbotenem Wald ging. Augustus hat den Aufsatz fehlerlos gemacht, deswegen musste er Slughorn nichtmal fragen, wie man das benoten sollte.
Als nächstes waren zwei Hufflepuffs dran, die beide den Felix Felicis beschrieben haben, leider haben sie mehrere Fehler gemacht, die den Glücksbringertrank in einen Pechbringertrank verwandelt hätten. Außerdem musste Tom seinem Lehrer sagen, dass einer von den beiden abgeschrieben hatte, weswegen Slughorn sich einen Zettel an den Tisch klebte, auf dem Stand „Hufflepuff abgeschrieben“.
Der Slytherin nahm das nächste Pergament und sah ein mit ordentlicher Schrift geschriebenes „Jillian Gray“, er erinnerte sich an das Mädchen, das früher die Freundin von Avery war, aber letzendlich fand er sie zu eingebildet und ließ sie sitzen. Das war das erste mal, dass Jillian verlassen wurde, normalerweise machte sie das selber, sie selbst bezeichnete sich als sehr hübsch, da musste Tom leider zustimmen, aber sie verbrachte zu viel Zeit um sich die Haare zu kämmen und sich zu schminken. Den Schwarzhaarigen wunderte es auch, dass sie mit Levina befreundet war, schließlich waren sie sehr verschieden. Normalerweise gingen sie noch mit zwei anderen Mädchen herum. Haylee Patel, deren Aufsatz auch der nächste war, war eine dunkelhäutige sehr aktive Slytherin, die auch gerne die Quidditch-Spiele kommentierte. Haylee mochte auch gerne Scherze und hing gerne mit Toms Clique ab. Natürlich hatte niemand etwas dagegen, solange sie niemanden deren Geheimnisse verriet.
Das zweite Mädchen war sehr schüchtern und kaum jemand kannte sie. Elmira Bennet war ein hell-blondes Mädchen mit großen hell-blauen Augen und keiner würde je denken, dass sie eine Slytherin wäre. Elmira war eigentlich sehr klug, aber in den Stunden war sie sehr still und die Lehrer erinnerten sich nur sehr schwer an sie. Öftermals beschuldigten arrogantere Schüler sie, dass sie etwas gemacht hat, woran eigentlich andere beteiligt waren.
Elmiras Aufsatz war sehr ordentlich geschrieben und die Zutaten des Knochenwachstrankes waren vollkommen richtig. Es war auch einer der wenigen Pergamente, dessen Ränder nicht vollgekritzelt waren.
Endlich war Tom fertig und schaute sich nochmal alle Pergamente durch und gab sie ab: „Professor, ich war sehr froh Ihnen heute helfen zu können, aber leider ist es spät“.
„Ja, Tom, Sie können gehen, ich werde Slytherin ein paar Punkte geben, Ihre Arbeit war perfekt!“, Slughorn grinste und öffnete mit dem Zauberstab die Tür. Der Schwarzhaarige Slytherin ging aus dem Raum und ging Richtung Gemeinschaftsraum.
„El, komm mal her!“, eine männliche Stimme wurde mehrmals vom Echo wiederholt. Er erkannte die Stimme von Mulciber, einem seiner Anhänger. Tom ging jetzt zu dem Gang, der in Richtung Großen Saal führte. Dort stand ein dunkelhaariger junger Mann, dessen Hände verschränkt waren. Ein blondes Mädchen mit kurzen welligen Haaren und großen hell-blauen Augen, sie drehte sich zu Mulciber um und drückte ihre Schulbücher zu sich. Elmira schaute den Slytherin mit einem erschrockenem Blick an.
Der Slytherin ging zu ihr und schlug seine Hand um ihre Taille. Sie schrak zurück und sprang sogar etwas zur Seite.
„Schon was vor?“, Mulciber flirtete so stark, wie er nur konnte. Seine Hand bewegte sich nach unten.
Tom stand da und beobachtete das alles. Er war nicht gerade der liebe Junge, aber er mochte es überhaupt nicht, wenn besonders selbstverliebte Jungs sich an Mädchen ranmachten, die sich nicht beschützen konnten.
Als Mulciber seine zweite Hand ihr zwischen die Beine fahren ließ, konnte Tom es nicht mehr aushalten und er kam aus seinem Versteck. Mulciber bemerkte ihn nicht gleich, aber Elmiras Augen strahlten auf – Tom war ihre letzte Hilfe. Sie hätte sich nie getraut, Mulciber wegzuschubsen. Aber Tom ist der Anführer dieser Bande und es könnte noch schlimmer kommen.
Aber El hatte Glück: Der Schwarzhaarige schaute Mulciber sehr sauer an, aber dieses Gefühl kam nur von seinen Augen, sein Gesicht bewegte sich kein Bisschen. Der andere Slytherin schrak zurück, er hatte Respekt vor Tom. Riddle tat so, als würde er Mulciber nicht bemerken, und zog die blonde Slytherin an der Hand. Sie verstand schon garnicht mehr wohin sie ging und was passierte. Nie hat jemand auf sie geachtet, und jetzt wurde sie von einem Jungen gerettet, vor dem jeder Angst hatte. Tom lies sie nicht los, bis sie endlich am Gemeinschaftsraum ankamen.
An der steinernden Wand, hinter der sich der lange Gang zu den Slytherins lag, blieben die beiden stehen. Tom hielt sie noch immer an der Hand und schaute Elmira an. Sie hatte Angst. Sie hat Geschichten über seine Vergangenheit gehört und ihr war schlecht zu Mute, als der Slytherin sie anschaute. Seine dunklen Augen schienen sie zu durchschauen. Die Blonde hatte Angst, denn der Blick ähnelte dem Blick einer Schlange, die etwas beobachtete. Elmira biss sich auf die Lippe, was ein Zeichen für Tom war, dass er ihr unglaublich gruselig vorkam.
„Flüche“, sagte der Schwarzhaarige und die Steine bewegten sich so zur Seite, dass in der Wand ein Durchgang erschien. Riddle blieb stehen und Elmira verstand, dass sie als erstes reingehen sollte. Sie drückte das Buch in Verteidigung gegen die dunklen Künste an sich und schritt vorsichtig in den Gang. Am Ende erkannte sie eine Gestalt: es war ihre Freundin Jillian.
Sie war ungefähr ein Jahr älter als sie und bezeichnete sich selbst als ihre zweite Mutter. Deswegen machte sie sich immer Sorgen um sie und fragte sie auch dieses Mal wo sie so lange weg wäre. Aber als sie den Vertrauensschüler gleich hinter ihr saß, schlug es ihr die Sprache weg.
Elmira kam zu ihr und Jillian schlug ihr die Hand um die Taille und zog sie zur Treppe, zu deren Zimmer. Sie schaute sich noch kurz um und starrte Tom an. Er erwiderte ihren Blick.
„Was ist denn passiert?“, jetzt saßen schon drei Mädchen neben Elmira auf dem Teppich im Schlafsaal. Alle schauten sie an, Haylee, Jillian und Levina waren sich sicher, dass Tom etwas mit ihr gemacht hat. Aber sie biss sich auf die Lippe, und man konnte ein leichtes Lächeln erkennen: „Mulciber hat vielleicht versucht mich zu vergewaltigen, aber im Richtigen Moment tauchte Tom auf“. Die Mädchen sahen verwundert aus. Normalerweise war Tom der jenige, vor dem man jemanden retten sollte.
„Wechseln wir doch das Thema!“, schlug Haylee vor, ihre recht schmalen gelb-grünen Augen zeigten noch Spuren von Verwirrung, aber sie selbst grinste, „Also ich war heute in der Bibliothek und habe aus Versehen mitgehört, wie die Gryffindors ihre Taktik beim Quidditch besprochen haben“. Sie machte einen vielwissenden Blick. „Ich gehe es mal unserem geliebten Quidditchkapitän sagen, was haltet ihr davon?“
Levina sprang auf ihr Bett und man konnte zwischen dem Krachen des Bettes ein „Gute Idee“ hören. Die Dunkel-blonde mochte es, auf Betten zu springen und schon mehrmals mussten ihre Freundinnen dafür sorgen, dass das Bett wieder in Ordnung gebracht wird. Jillian schaute die Verrückte mit einem genervten Blick an und schmiss sich auch aufs Bett, aber das war viel leiser.
Haylee stand auf und vershwand hinter der Tür, es war immer gut jemanden zu haben, der gute Ohren hatte und den anderen Mannschaften zuhören konnte. Schon bald hörte Elmira das schadenfrohe Lachen der Jungs aus dem Team. Sie selbst nahm ein Kissen und lehnte sich drauf. Sie starrte auf die kahle Decke, die hin und wieder von grünen Vorhängen verdeckt wurde.
Sie nahm ein Büchlein, dass zwischen den schweren alten Schulbüchern kaum zu erkennen war. Es war dunkel-braun und hatte ein hell-blaues Muster drauf, dass hauptsächlich aus Blumen bestand. Sie öffnete es und suchte die nächste leere Seite. Die meisten Seiten von denen, die sie überblätterte, waren mit Daten und Geschehnissen verdeckt. Sie schaute die linken oberen Ecken an und als sie einen kleinen roten Punkt sah, flüsterte sie: „“Aparecium“.
Auf dem leicht gelblichem Pergament erschien eine Schrift, die sehr der von Elmira ähnelte. Sie hob ihre Matratze etwas hoch und holte ein Kölbchen unsichtbarer Tinte heraus. Die Blonde nahm ihre Feder und fing auf einer der leeren Seiten zu schreiben.
Heute ist der siebenundzwanzigste September.
Liebes Tagebuch,
Heute muss ich dir etwas ganz wichtiges erzählen! Ich ging heute vom Zusatzunterricht in Verteidigung gegen die dunklen Künste zurück zum Gemeinschaftsraum, als mich Mulciber, ein Freund von Tom, aufhielt. Er fragte mich, ob ich schon etwas vorhabe und nahm mich an der Taille. Ich dachte, er würde mich vergewaltigen und bekam deswegen so große Angst, dass ich sogar wie versteinert dastehen blieb. In meinen Gedanken versuchte ich einen Plan zu erfinden, wie ich von ihm wegrennen könnte, aber keiner von denen hätte funktionieren können.
Zu meinem großen Glück erschien Tom. Er nahm mich an der Hand und zog mich zum Gemeinschaftsraum. Tom selbst hat meine Hand gehalten! Er sah so aus, als würde es Mulciber bald nicht mehr ganz gut gehen. Ich weiß nicht wieso, vielleicht bildeich es mir ein, aber ich glaube er hätte sich endlich in mich verliebt, nach all dem, was ich geplant habe, aber leider nicht erfüllen konnte. Und jetzt ging es ganz von allein, aber vielleicht kann es sein, dass ich mir alles nur eingebildet habe.
Manchmal denke ich wirklich darüber nach, dass das alles in meinen Träumen weitergehen soll und ich ihm nie gestehen soll, dass er einfach so glücklich weiterleben kann ohne sich um mich zu kümmern oder sich Sorgen zu machen. Ich habe mein Geheimnis noch keinem verraten, deswegen mache ich mir sehr große Sorgen darüber, dass Haylee, Jillian und Levina es herausfinden knnten, deswegen werde ich in nächster Zeit ein neues Versteck für dich finden. Aber jetzt hoffe ich, wird dieser Zauber noch ausreichen.
Aber weißt du, ich möchte am meisten, dass Tom mich mehr mag als die anderen oder wenigstens irgendetwas ür mich empfindet. Für alle ist er ein Monster, alle haben Angst vor ihm, die Lehrer finden ihn sehr toll, bezeichnen ihn als bester Schüler aller Zeiten, nur Dumbledore nicht, er ist der einzige Lehrer, der denkt, dass Tom etwas schlimmes im Sinne führt. Aber ich denke nicht, dass Tom so böse sein kann, ich bin mir sicher, er ist ein richtig netter Kerl, aber keiner kennt ihn gut genug um seine wahre Identität herauszufinden. Vielleicht könnte ich ihm dabei helfen, wobei, es könnte sein, dass er dagegen sein wird. Ich warte lieber ab, vielleicht ein paar Monate oder mehr.
Mit sehr lieben Grüßen,
Elmira Athela Bennet.
Sie überprüfte nochmal, dass die Tinte verschwindet und machte das Tagebuch zu. Sie war schon seit zwei Jahren in den Slytherin verliebt und konnte sich nicht trauen, es irgendjemandem zu verraten, deswegen kaufte sie sich ein Tagebuch und besorgte sich unsichtbare Tinte. Damit niemand sich wundert, dass sie ein leeres Tagebuch hat, schrieb sie irgendwelhe Testdaten auf das Papier. Die Tinte verschwindet, wenn man die unsichtbare Tinte zum Hervorschein bringt, weswegen sie nicht besonders stört. Elmira stellte immer kleine rote Pünktchen auf die oberen linken Ecken, damit sie erkennt, wo sie schreiben kann und wo besetzt ist. Manchmal muss sie die Punkte wieder löschen, weil sie was neues dazu geschrieben hat.
Fast auf jeder Seite des Tagebuchs wurde der Tag beschrieben und was Tom neues gemacht hat. Elmira war wirklich verrückt nach ihm und musste ihre Gefühle irgendjemandem anvertrauen. Das Tagebuch bekam sogar einen Namen – Elch.
Die ersten beiden Buchstaben des Namen sind die selben, wie auch die aus Elmiras Namen. Das H am Ende bedeutet „Herz“, das C hat sie nur reingeschrieben, weil sich Elh nicht so schön anhört. Außerdem waren ihre Lieblingstiere nach Schlangen Elche.
Die blonde Slytherin legte das Tagebuch wieder in den Stapel Bücher und drehte sich von der Wand weg zu ihren Freundinnen. Levina schlief schon, Elmira hat nicht bemerkt, dass die Dunkel-blonde sich schon ihr Make-Up abgewaschen hat. Sie lag auf der Decke und erst jetzt bemerkte El, dass es im Zimmer wirklich schwül war.
Haylee war noch immer oben bei den Jungs, sie hing gerne mit ihnen ab und war auch sehr belibt, da sie aktiv und witzig war, was anscheinend alle Jungs mochten. Patel bezeichnete sich selbst aber langweilig, weil sie sich auch immer mit den berühmtesten und lustigsten Personen verglich.
Jillian stand noch vor dem Spiegel und schmierte ihr Gesicht mit einer Cremé voll. Jill wollte immer die schönste sein und hatte einmal sogar die Idee einen Schönheitswettbewerb an der Schule zu veranstalten, aber keiner der Lehrer unterstützte die Idee und sie fing an, sich noch hübscher zu machen, was Elmiras Meinung nach irgendwie eine komische Reaktion war.
Elmira holte ihren Schlafanzug aus ihrem Koffer und ging in die Badewanne. Sie stellte sich vor den Spiegel und beobachtete sich im Spiegel. Wenn sie Jill anschaute und sie mit sich verglich, fiel ihr wirlich auf, dass sie mal etwas mit ihrer Frisur anstellen sollte. Ihre kurzen welligen Haare waren schwer zu kämmen und sahen immer so aus, als würde aus Els Hals ein Wind wehen, der den hinteren Teil der Haare immer nach hinten schauen lies.
Die Blonde nahm einen Haargummi und kämmte die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. So sah sie gleich viel besser aus. Sie drehte den Hahn auf und wischte sich ihren Lippgloss und etwas Wimpertusche ab. Sie war nicht gerade ein Fan davon, ihr Gesicht von einer Tonne Schminke verdecken zu lassen.
Sie putzte die Zähne und in ein paar Minuten war sie schon im Schlafsaal. Das Licht war noch an, weil Jillian sich noch immer das Gesicht pflegte. Elmira legte ihre Sachen auf einen Stuhl gleich neben ihrem Bett und legte sich unter die kuschelige Decke. Sie nahm eines der Bücher aus dem Stapel, der auf ihrem Nachttischchen stand, und suchte das Kapitel über einen Liebestrank: Schon mehrmals kam ihr diese Idee in den Kopf, aber sie fand es irgendwie unmenschlich, dass man einen Menschen dazu zwingen sollte, jemanden zu lieben, auch wenn er den anderen Menschen hasste.
Elmira las sich noch mehrmals die Zutaten des Trankes durch und verjagte den Gedanken, sie solle es doch probiere, aus ihrem Kopf. Dann legte sie das dicke alte Buch wieder zurück und beobachtete Jill, die langsam zu Bett ging.
Die blonde Slytherin fragte sich, vielleicht sollte sie doch wirklich zumindest Jillian etwas erzählen, da sie wie eine Mutter war, aber danach meckerte sie sich selber an und versuchte diese Idee zu verjagen, doch das kam immer wieder und Elmira wusste nicht, für welche Elmira sie sich entscheiden sollte.
Plötzlich ertönte ein Schrei.
Das ist meine zweite Story hier und ich hoffe, dass sie euch gefallen wird ^-^ Ich warne euch gleich: Die Kapitel werden lang sein, aber spannend, hoffe ich.
„Avery! Verdammt nochmal, wo treibst du dich rum?“, ein schwarzhaariger großer junge Mann stand an eine steinernde Wand gelehnt. Neben ihm standen noch zwei Jungen, die einen vierten am Ende des dunklen Ganges genervt anschauten.
„Tom, ich meine Lord Voldemort“, der vierte Junge schien sehr großen Respekt vor dem Schwarzhaarigen zu haben, „Dumbledore hat mich wieder aufgehalten“. Er seufzte.
„Ich verstehe, aber jetzt müssen wir gehen“, Tom drehte sich um und machte eine Bewegung mit der Hand, die bedeuten sollte, dass die anderen Jungs ihm folgen sollten. Sein Umhang schwing hin und her, das Vertrauensschülerzeichen auf seiner Kleidung glitzerte im Sonnenlicht, das ab und zu durch die Fenster kam.
„Tom, da sind Sie ja!“, eine männliche Stimme, die einem älteren Herrn gehörte, ertönte, „Ich habe auf Sie gewartet!“
„Professor Slughorn, entschuldigung“, Toms Stimme hörte sich so an, als wurde er gerade bei etwas ganz wichtigem gestört, „Ich habe vergessen, dass ich Ihnen versprochen habe beim Korrigieren zu helfen“ Der Junge grinste. „Tut mir Leid, Jungs, ich gehe mit Professor Slughorn, schließlich muss ich meine Pflichten als Vertrauensschüler erfüllen“. Jedoch sah man, dass er nur sehr schwer seinen genervten Gesichtsausdruck unterdrücken konnte.
Seine drei Begleiter blieben im Gang stehen und schauten ihren Hauslehrer so wie Schlangen ihre Beute an. Tom drehte seinen Kopf noch schnell zu den anderen Jungen und zeigte ihnen mit den Augen, sie sollen zurück in den Gemeinschaftsraum gehen., er selbst folgte dem kleinen dicken Lehrer, der fröhlich vor sich hin grinste.
Sie gingen durch viele Gänge und Treppen bis sie endlich in einem Kabinet tief unter der Erde ankamen. An den Wänden standen große Regale mit unzählichen Gläsern und Zutaten. Manche der Flüßigkeiten in den Kolben leuchteten, manche waren so dunkel, dass man dachte, es wäre überhaupt nichts drin: kein Licht, kein Stoff, nichts.
„Setzen Sie sich hin, Tom“, Professor Slughorn zeigte auf einen gemütlichen Sessel, der an einem großen aus Holz gemachten Tisch stand, „Ich habe Ihnen ein paar Hausaufgaben ausgesucht, die Sie natürlich unparteiisch korrigieren werden, nicht war?“
„Ja natürlich, Professor“, Tom versuchte sich so höflich wie möglich zu benehmen, einschleimen konnte er schon immer gut. Der Junge glättete etwas seine grüne Krawatte und setzte sich an den Tisch. Der Slytherin nahm den Stapel, den der Lehrer schon für ihn vorbereitet hat.
Ganz oben lag ein Aufsatz, bei dem der ganze freie Platz mit Fledermäusen und Schlangen vollgekritzelt war. Oben rechts stand „Levina Murray“. Er erinnerte sich an ein dunkel-blondes Mädchen, deren Augen immer schwarz umrandet waren, und die ihre Lippen immer dunkel-rot oder schwarz färbte. Außerdem waren ihre langen Haare immer zerzaust, so konnte sie keiner sehr gepflegt vorstellen. Tom nahm das Pergament und fing an zu lesen. Der Text sollte über einen beliebigen Zaubertrank handeln, und wie Tom auch dachte, beschrieb sie den Trank des lebendigen Todes, aber sie verwechselte den Schlaf mit Zombies und der Slytherin musste nochmal nachfragen, was für eine Note er für sowas geben sollte.
Der nächste Aufsatz gehörte einem seiner Freunde – Augustus Rookwood. Er hat über den Vielsaft-Trank geschrieben, den er auch schonmal gebraut hat, aber nur sehr wenige wussten darüber, denn er verwandelte sich in Tom um so zu tun, als sei er noch in Hogwarts, wobei er selbst zum Verbotenem Wald ging. Augustus hat den Aufsatz fehlerlos gemacht, deswegen musste er Slughorn nichtmal fragen, wie man das benoten sollte.
Als nächstes waren zwei Hufflepuffs dran, die beide den Felix Felicis beschrieben haben, leider haben sie mehrere Fehler gemacht, die den Glücksbringertrank in einen Pechbringertrank verwandelt hätten. Außerdem musste Tom seinem Lehrer sagen, dass einer von den beiden abgeschrieben hatte, weswegen Slughorn sich einen Zettel an den Tisch klebte, auf dem Stand „Hufflepuff abgeschrieben“.
Der Slytherin nahm das nächste Pergament und sah ein mit ordentlicher Schrift geschriebenes „Jillian Gray“, er erinnerte sich an das Mädchen, das früher die Freundin von Avery war, aber letzendlich fand er sie zu eingebildet und ließ sie sitzen. Das war das erste mal, dass Jillian verlassen wurde, normalerweise machte sie das selber, sie selbst bezeichnete sich als sehr hübsch, da musste Tom leider zustimmen, aber sie verbrachte zu viel Zeit um sich die Haare zu kämmen und sich zu schminken. Den Schwarzhaarigen wunderte es auch, dass sie mit Levina befreundet war, schließlich waren sie sehr verschieden. Normalerweise gingen sie noch mit zwei anderen Mädchen herum. Haylee Patel, deren Aufsatz auch der nächste war, war eine dunkelhäutige sehr aktive Slytherin, die auch gerne die Quidditch-Spiele kommentierte. Haylee mochte auch gerne Scherze und hing gerne mit Toms Clique ab. Natürlich hatte niemand etwas dagegen, solange sie niemanden deren Geheimnisse verriet.
Das zweite Mädchen war sehr schüchtern und kaum jemand kannte sie. Elmira Bennet war ein hell-blondes Mädchen mit großen hell-blauen Augen und keiner würde je denken, dass sie eine Slytherin wäre. Elmira war eigentlich sehr klug, aber in den Stunden war sie sehr still und die Lehrer erinnerten sich nur sehr schwer an sie. Öftermals beschuldigten arrogantere Schüler sie, dass sie etwas gemacht hat, woran eigentlich andere beteiligt waren.
Elmiras Aufsatz war sehr ordentlich geschrieben und die Zutaten des Knochenwachstrankes waren vollkommen richtig. Es war auch einer der wenigen Pergamente, dessen Ränder nicht vollgekritzelt waren.
Endlich war Tom fertig und schaute sich nochmal alle Pergamente durch und gab sie ab: „Professor, ich war sehr froh Ihnen heute helfen zu können, aber leider ist es spät“.
„Ja, Tom, Sie können gehen, ich werde Slytherin ein paar Punkte geben, Ihre Arbeit war perfekt!“, Slughorn grinste und öffnete mit dem Zauberstab die Tür. Der Schwarzhaarige Slytherin ging aus dem Raum und ging Richtung Gemeinschaftsraum.
„El, komm mal her!“, eine männliche Stimme wurde mehrmals vom Echo wiederholt. Er erkannte die Stimme von Mulciber, einem seiner Anhänger. Tom ging jetzt zu dem Gang, der in Richtung Großen Saal führte. Dort stand ein dunkelhaariger junger Mann, dessen Hände verschränkt waren. Ein blondes Mädchen mit kurzen welligen Haaren und großen hell-blauen Augen, sie drehte sich zu Mulciber um und drückte ihre Schulbücher zu sich. Elmira schaute den Slytherin mit einem erschrockenem Blick an.
Der Slytherin ging zu ihr und schlug seine Hand um ihre Taille. Sie schrak zurück und sprang sogar etwas zur Seite.
„Schon was vor?“, Mulciber flirtete so stark, wie er nur konnte. Seine Hand bewegte sich nach unten.
Tom stand da und beobachtete das alles. Er war nicht gerade der liebe Junge, aber er mochte es überhaupt nicht, wenn besonders selbstverliebte Jungs sich an Mädchen ranmachten, die sich nicht beschützen konnten.
Als Mulciber seine zweite Hand ihr zwischen die Beine fahren ließ, konnte Tom es nicht mehr aushalten und er kam aus seinem Versteck. Mulciber bemerkte ihn nicht gleich, aber Elmiras Augen strahlten auf – Tom war ihre letzte Hilfe. Sie hätte sich nie getraut, Mulciber wegzuschubsen. Aber Tom ist der Anführer dieser Bande und es könnte noch schlimmer kommen.
Aber El hatte Glück: Der Schwarzhaarige schaute Mulciber sehr sauer an, aber dieses Gefühl kam nur von seinen Augen, sein Gesicht bewegte sich kein Bisschen. Der andere Slytherin schrak zurück, er hatte Respekt vor Tom. Riddle tat so, als würde er Mulciber nicht bemerken, und zog die blonde Slytherin an der Hand. Sie verstand schon garnicht mehr wohin sie ging und was passierte. Nie hat jemand auf sie geachtet, und jetzt wurde sie von einem Jungen gerettet, vor dem jeder Angst hatte. Tom lies sie nicht los, bis sie endlich am Gemeinschaftsraum ankamen.
An der steinernden Wand, hinter der sich der lange Gang zu den Slytherins lag, blieben die beiden stehen. Tom hielt sie noch immer an der Hand und schaute Elmira an. Sie hatte Angst. Sie hat Geschichten über seine Vergangenheit gehört und ihr war schlecht zu Mute, als der Slytherin sie anschaute. Seine dunklen Augen schienen sie zu durchschauen. Die Blonde hatte Angst, denn der Blick ähnelte dem Blick einer Schlange, die etwas beobachtete. Elmira biss sich auf die Lippe, was ein Zeichen für Tom war, dass er ihr unglaublich gruselig vorkam.
„Flüche“, sagte der Schwarzhaarige und die Steine bewegten sich so zur Seite, dass in der Wand ein Durchgang erschien. Riddle blieb stehen und Elmira verstand, dass sie als erstes reingehen sollte. Sie drückte das Buch in Verteidigung gegen die dunklen Künste an sich und schritt vorsichtig in den Gang. Am Ende erkannte sie eine Gestalt: es war ihre Freundin Jillian.
Sie war ungefähr ein Jahr älter als sie und bezeichnete sich selbst als ihre zweite Mutter. Deswegen machte sie sich immer Sorgen um sie und fragte sie auch dieses Mal wo sie so lange weg wäre. Aber als sie den Vertrauensschüler gleich hinter ihr saß, schlug es ihr die Sprache weg.
Elmira kam zu ihr und Jillian schlug ihr die Hand um die Taille und zog sie zur Treppe, zu deren Zimmer. Sie schaute sich noch kurz um und starrte Tom an. Er erwiderte ihren Blick.
„Was ist denn passiert?“, jetzt saßen schon drei Mädchen neben Elmira auf dem Teppich im Schlafsaal. Alle schauten sie an, Haylee, Jillian und Levina waren sich sicher, dass Tom etwas mit ihr gemacht hat. Aber sie biss sich auf die Lippe, und man konnte ein leichtes Lächeln erkennen: „Mulciber hat vielleicht versucht mich zu vergewaltigen, aber im Richtigen Moment tauchte Tom auf“. Die Mädchen sahen verwundert aus. Normalerweise war Tom der jenige, vor dem man jemanden retten sollte.
„Wechseln wir doch das Thema!“, schlug Haylee vor, ihre recht schmalen gelb-grünen Augen zeigten noch Spuren von Verwirrung, aber sie selbst grinste, „Also ich war heute in der Bibliothek und habe aus Versehen mitgehört, wie die Gryffindors ihre Taktik beim Quidditch besprochen haben“. Sie machte einen vielwissenden Blick. „Ich gehe es mal unserem geliebten Quidditchkapitän sagen, was haltet ihr davon?“
Levina sprang auf ihr Bett und man konnte zwischen dem Krachen des Bettes ein „Gute Idee“ hören. Die Dunkel-blonde mochte es, auf Betten zu springen und schon mehrmals mussten ihre Freundinnen dafür sorgen, dass das Bett wieder in Ordnung gebracht wird. Jillian schaute die Verrückte mit einem genervten Blick an und schmiss sich auch aufs Bett, aber das war viel leiser.
Haylee stand auf und vershwand hinter der Tür, es war immer gut jemanden zu haben, der gute Ohren hatte und den anderen Mannschaften zuhören konnte. Schon bald hörte Elmira das schadenfrohe Lachen der Jungs aus dem Team. Sie selbst nahm ein Kissen und lehnte sich drauf. Sie starrte auf die kahle Decke, die hin und wieder von grünen Vorhängen verdeckt wurde.
Sie nahm ein Büchlein, dass zwischen den schweren alten Schulbüchern kaum zu erkennen war. Es war dunkel-braun und hatte ein hell-blaues Muster drauf, dass hauptsächlich aus Blumen bestand. Sie öffnete es und suchte die nächste leere Seite. Die meisten Seiten von denen, die sie überblätterte, waren mit Daten und Geschehnissen verdeckt. Sie schaute die linken oberen Ecken an und als sie einen kleinen roten Punkt sah, flüsterte sie: „“Aparecium“.
Auf dem leicht gelblichem Pergament erschien eine Schrift, die sehr der von Elmira ähnelte. Sie hob ihre Matratze etwas hoch und holte ein Kölbchen unsichtbarer Tinte heraus. Die Blonde nahm ihre Feder und fing auf einer der leeren Seiten zu schreiben.
Heute ist der siebenundzwanzigste September.
Liebes Tagebuch,
Heute muss ich dir etwas ganz wichtiges erzählen! Ich ging heute vom Zusatzunterricht in Verteidigung gegen die dunklen Künste zurück zum Gemeinschaftsraum, als mich Mulciber, ein Freund von Tom, aufhielt. Er fragte mich, ob ich schon etwas vorhabe und nahm mich an der Taille. Ich dachte, er würde mich vergewaltigen und bekam deswegen so große Angst, dass ich sogar wie versteinert dastehen blieb. In meinen Gedanken versuchte ich einen Plan zu erfinden, wie ich von ihm wegrennen könnte, aber keiner von denen hätte funktionieren können.
Zu meinem großen Glück erschien Tom. Er nahm mich an der Hand und zog mich zum Gemeinschaftsraum. Tom selbst hat meine Hand gehalten! Er sah so aus, als würde es Mulciber bald nicht mehr ganz gut gehen. Ich weiß nicht wieso, vielleicht bildeich es mir ein, aber ich glaube er hätte sich endlich in mich verliebt, nach all dem, was ich geplant habe, aber leider nicht erfüllen konnte. Und jetzt ging es ganz von allein, aber vielleicht kann es sein, dass ich mir alles nur eingebildet habe.
Manchmal denke ich wirklich darüber nach, dass das alles in meinen Träumen weitergehen soll und ich ihm nie gestehen soll, dass er einfach so glücklich weiterleben kann ohne sich um mich zu kümmern oder sich Sorgen zu machen. Ich habe mein Geheimnis noch keinem verraten, deswegen mache ich mir sehr große Sorgen darüber, dass Haylee, Jillian und Levina es herausfinden knnten, deswegen werde ich in nächster Zeit ein neues Versteck für dich finden. Aber jetzt hoffe ich, wird dieser Zauber noch ausreichen.
Aber weißt du, ich möchte am meisten, dass Tom mich mehr mag als die anderen oder wenigstens irgendetwas ür mich empfindet. Für alle ist er ein Monster, alle haben Angst vor ihm, die Lehrer finden ihn sehr toll, bezeichnen ihn als bester Schüler aller Zeiten, nur Dumbledore nicht, er ist der einzige Lehrer, der denkt, dass Tom etwas schlimmes im Sinne führt. Aber ich denke nicht, dass Tom so böse sein kann, ich bin mir sicher, er ist ein richtig netter Kerl, aber keiner kennt ihn gut genug um seine wahre Identität herauszufinden. Vielleicht könnte ich ihm dabei helfen, wobei, es könnte sein, dass er dagegen sein wird. Ich warte lieber ab, vielleicht ein paar Monate oder mehr.
Mit sehr lieben Grüßen,
Elmira Athela Bennet.
Sie überprüfte nochmal, dass die Tinte verschwindet und machte das Tagebuch zu. Sie war schon seit zwei Jahren in den Slytherin verliebt und konnte sich nicht trauen, es irgendjemandem zu verraten, deswegen kaufte sie sich ein Tagebuch und besorgte sich unsichtbare Tinte. Damit niemand sich wundert, dass sie ein leeres Tagebuch hat, schrieb sie irgendwelhe Testdaten auf das Papier. Die Tinte verschwindet, wenn man die unsichtbare Tinte zum Hervorschein bringt, weswegen sie nicht besonders stört. Elmira stellte immer kleine rote Pünktchen auf die oberen linken Ecken, damit sie erkennt, wo sie schreiben kann und wo besetzt ist. Manchmal muss sie die Punkte wieder löschen, weil sie was neues dazu geschrieben hat.
Fast auf jeder Seite des Tagebuchs wurde der Tag beschrieben und was Tom neues gemacht hat. Elmira war wirklich verrückt nach ihm und musste ihre Gefühle irgendjemandem anvertrauen. Das Tagebuch bekam sogar einen Namen – Elch.
Die ersten beiden Buchstaben des Namen sind die selben, wie auch die aus Elmiras Namen. Das H am Ende bedeutet „Herz“, das C hat sie nur reingeschrieben, weil sich Elh nicht so schön anhört. Außerdem waren ihre Lieblingstiere nach Schlangen Elche.
Die blonde Slytherin legte das Tagebuch wieder in den Stapel Bücher und drehte sich von der Wand weg zu ihren Freundinnen. Levina schlief schon, Elmira hat nicht bemerkt, dass die Dunkel-blonde sich schon ihr Make-Up abgewaschen hat. Sie lag auf der Decke und erst jetzt bemerkte El, dass es im Zimmer wirklich schwül war.
Haylee war noch immer oben bei den Jungs, sie hing gerne mit ihnen ab und war auch sehr belibt, da sie aktiv und witzig war, was anscheinend alle Jungs mochten. Patel bezeichnete sich selbst aber langweilig, weil sie sich auch immer mit den berühmtesten und lustigsten Personen verglich.
Jillian stand noch vor dem Spiegel und schmierte ihr Gesicht mit einer Cremé voll. Jill wollte immer die schönste sein und hatte einmal sogar die Idee einen Schönheitswettbewerb an der Schule zu veranstalten, aber keiner der Lehrer unterstützte die Idee und sie fing an, sich noch hübscher zu machen, was Elmiras Meinung nach irgendwie eine komische Reaktion war.
Elmira holte ihren Schlafanzug aus ihrem Koffer und ging in die Badewanne. Sie stellte sich vor den Spiegel und beobachtete sich im Spiegel. Wenn sie Jill anschaute und sie mit sich verglich, fiel ihr wirlich auf, dass sie mal etwas mit ihrer Frisur anstellen sollte. Ihre kurzen welligen Haare waren schwer zu kämmen und sahen immer so aus, als würde aus Els Hals ein Wind wehen, der den hinteren Teil der Haare immer nach hinten schauen lies.
Die Blonde nahm einen Haargummi und kämmte die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. So sah sie gleich viel besser aus. Sie drehte den Hahn auf und wischte sich ihren Lippgloss und etwas Wimpertusche ab. Sie war nicht gerade ein Fan davon, ihr Gesicht von einer Tonne Schminke verdecken zu lassen.
Sie putzte die Zähne und in ein paar Minuten war sie schon im Schlafsaal. Das Licht war noch an, weil Jillian sich noch immer das Gesicht pflegte. Elmira legte ihre Sachen auf einen Stuhl gleich neben ihrem Bett und legte sich unter die kuschelige Decke. Sie nahm eines der Bücher aus dem Stapel, der auf ihrem Nachttischchen stand, und suchte das Kapitel über einen Liebestrank: Schon mehrmals kam ihr diese Idee in den Kopf, aber sie fand es irgendwie unmenschlich, dass man einen Menschen dazu zwingen sollte, jemanden zu lieben, auch wenn er den anderen Menschen hasste.
Elmira las sich noch mehrmals die Zutaten des Trankes durch und verjagte den Gedanken, sie solle es doch probiere, aus ihrem Kopf. Dann legte sie das dicke alte Buch wieder zurück und beobachtete Jill, die langsam zu Bett ging.
Die blonde Slytherin fragte sich, vielleicht sollte sie doch wirklich zumindest Jillian etwas erzählen, da sie wie eine Mutter war, aber danach meckerte sie sich selber an und versuchte diese Idee zu verjagen, doch das kam immer wieder und Elmira wusste nicht, für welche Elmira sie sich entscheiden sollte.
Plötzlich ertönte ein Schrei.