Mit anderem Blick

Hier könnt ihr eure Fanfictions und Gedichte zu Harry und seiner Welt vorstellen.

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Lilieth
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Mit anderem Blick

Beitrag von Lilieth »

Ich möchte euch eine Geschichte erzählen. Genauer gesagt, ich erzähle nun meine Geschichte!
Schon immer zog es mich hin zu der guten Seite der Magie. Meine gesamte Familie war auf dieser Seite, eigentlich hatte ich keine große Auswahl. Doch bevor ich zu viel verrate fange ich lieber von vorne an!

Die frühe Kindheit
Erst vor ein paar Tagen war ich geboren worden. Das Haus, in dem ich leben würde, gefiel mir von Anfang an! Nicht zuletzt deshalb, dass meine liebste Farbe in allen Zimmern zu sehen war. Besonders tat es mir der Familienstammbaum an, der in einem riesigen Gemälde in der Speisehalle hing. Mein Zimmer war gemütlich und die magischen Bilder der Verwandten konnten mich den Nachmittag lang beschäftigen. Schon in diesem zarten Alter zeigte mir meine Familie einige Geheimnisse der Seite, der sie angehörten und zu der ich schon bald auch gehören würde. Trotz dass ich noch sehr jung war, spielte ich nicht gerne, beschäftigte mich lieber damit, meiner Familie zuzuhören, obwohl ich oftmals kein Wort verstand. Ich besaß eine Schwester, die kurz vor mir geboren wurde. Sie sah ich nicht so oft, zumindest nicht in diesem Abschnitt meines Lebens. Leider erinnere ich mich nicht genau an die nächsten Jahre, niemand kann das wirklich. Erinnert ihr euch an eure frühsten Jahre? Im Alter von etwa einem Jahr lernte ich erst das Laufen und danach das Sprechen. Meine Eltern wiederholten für mich die Geheimnisse der speziellen Magie, die ich zuvor noch nicht verstanden hatte und ich spürte, dass diese Magie mein Schicksal war! Öfters nun hielt ich Ausschau nach den Gegenständen, die ab und zu im Müll landeten, dennoch gut zu gebrauchen waren. Als meine Mutter dies mitbekam, beschlagnahmte sie all diese Sachen und entsorgte sie, kaufte mir dafür aber neue. So wuchs ich auf. Mein erster Freund in der Kindheit war ein gewisser Rodolphus, der ebenfalls für unsere Seite war. Ich wusste jedoch nicht wirklich, ob er nicht irgendwann die Seiten wechseln würde, denn an manchen Tagen glich er der dunklen, anderen Seite zum Verwechseln! Mir bedeuten Freunde viel, doch nun weiß ich, dass man vorsichtig bei der Auswahl sein muss. Man kann sich nicht die perfekten Freunde zusammenmischen, mit einem Kochrezept und Küchenutensilien.
Mit der Zeit wurde ich selbstbewusster, mit 5 Jahren versuchte ich, Freunde bei anderen magischen Familien zu finden. Anfangs schien es, als sei mir es gelungen, doch spätestens bei dem Gespräch mit Harvey, einem älteren Mädchen aus meinem Dorf, wurde mir klar, dass ich diese Masche vergessen konnte. Wir spielten, als sie plötzlich auf einen Baum kletterte und rief: „Na los, komm hoch! Ich will mit dir reden!“ Etwas ungeduldig, da zu viel Gerede mich aufregte, tat ich es ihr nach und setzte mich auf einen Ast in der Nähe von ihr. Die kühle Morgensonne ließ uns schaudern, da sie noch nicht genug Wärme abgab, um uns vor dem leichten Wind zu schützen, der über die Landschaft wehte. „Was willst du?“ „Du bist doch... Du bist doch auf der anderen Seite, nicht?“, fragte Harvey und sah mich mit einem komischen Blick an. Er spiegelte Misstrauen, Furcht und Verwirrung wieder, eine Mischung, die mir nicht behagte. „Ja, wieso fragst du?“ Harvey druckste einen Moment lang herum, nicht wissend, was sie sagen sollte. „Na ja, meine Eltern sind der Meinung, die Ansicht von dir und deiner Familie von der Magie sind falsch! Sie wollen nicht, dass ich mit dir spiele, da sie fürchten, ich könnte umgestimmt werden.“ „Oh...“ Nun war ich sprachlos, denn noch niemand, dem ich begegnet war, hatte meine Ansicht wirklich in Frage gestellt. „Dann denke ich, geht das klar. Spielen wir eben nicht mehr... Aber danke, dass du früher mit mir gespielt hast!“, sagte ich, etwas unbeholfen und traurig. Ich sah die Erleichterung auf Harvey's Gesicht, als sie antwortete: „Ja, aber auch danke an dich! Ich... gehe dann mal. Tschüss!“ Mit diesen Worten verschwand sie und damit auch meine beste Freundin. Später am Tag lobten mich meine Eltern, da ich es eingesehen hatte, nicht mehr jemanden zu mögen, der zu der anderen Seite gehörte. „Du wirst einmal bedeutend und groß werden in der Magie! Es freut mich! Enttäusche uns jetzt nicht.“, sagte Mum und bei den Worten „groß und bedeutend“ fühlte ich Stolz, der allein mir gehörte.
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