Tod
Verfasst: 04.11.2008 20:23
So, endlich mal was neues von mir. Ob das gut ist oder schlecht, müsst ihr entscheiden... Aber ich sollte noch erwähnen, dass ich die Idee dafür beim Lesen des OS "Bellatrix und die tödlichen Gefühle" bekam.
Tod
Dunkel war es und neblig. Weiße Schleier waberten unheilvoll über das Gras am Fluss und der Regen klatschte schwer auf die durchweichte Erde. Das schwarze Wasser rauschte unter der Brücke hindurch und um eine Biegung, dann auf einen Wald zu. Dort stand ein Fels am Ufer, grauer Stein, und das Wasser rauschte unbeteiligt daran vorbei.
Die Frau, die auf dem Stein saß, war freilich nicht so unbeteiligt sich selbst gegenüber. Ihr langes, schwarzes Kleid war zerrissen und Blut tropfte aus einer Wunde an ihrem kalkweißen Unterarm. Der Stoff breitete sich um sie aus wie eine Meereswoge, während sie still kniete und auf die schwarzen Fluten starrte. Eine Träne ließ ihr übers Gesicht, wie ein winziger Diamant glitzerte sie im Mondlicht. Die Frau biss sich auf die vollen Lippen, um nicht zu weinen, doch ihre Verzweiflung war zu groß. Ein stechender Schmerz schien durch ihre Adern zu pulsieren wie sonst das Blut, das nun über ihren Arm lief, sich in einer Pfütze auf dem Felsen ansammelte und schließlich ins Wasser tropfte. Sie atmete ruhig ein und aus, während die Tränen über das blasse Gesicht liefen und auf die dunklen Haare fielen. Ihr Herzschlag hatte sich beruhigt und jetzt wartete sie.
Ihr boten sich drei Möglichkeiten. Entweder konnte sie vor dem Gesetz fliehen, oder aber sie wartete hier und ließ sich nach Askaban bringen. Beides schied für sie aus, blieb noch die dritte Möglichkeit. Sie schluckte und blickte auf das silberne Messer, das in ihrer unverletzten Hand schimmerte. Ihre einzige Zuflucht war stets dort gewesen, wo ihr Herr gewesen war, doch der war nicht mehr am Leben. Nicht mehr am Leben. Hohl klangen die Worte in ihrem Kopf nach, eine andere, kürzere Definition folgte: Tot. Tot.
Sie krümmte sich zusammen und rang nach Atem, als der Schmerz in ihren Adern ihren ganzen Körper durchzuckte.
Nein, dachte sie mühsam. Er ist nicht tot. Nur fort. Er lebt noch, er ist nicht tot!
Leben, Tod, was bedeutete ihr das schon noch? Es gab niemanden, für den sie leben konnte, und niemanden, der ihren Tod sehr bedauern würde. Ihre Finger krampften sich um den Griff des Messers und sie hob die Hand etwas. Die Klinge war unsagbar scharf. Eine einzige, kurze Bewegung, und alles wäre vorbei. Sie wäre mit ihrem Meister vereint, ihre Qualen hätten endlich ein Ende.
Was scherte es sie noch, dass die anderen Todesser, die, die mit ihr den Herren gesucht hatten, gefangen und auf ihre Hilfe angewiesen waren? Was scherte es sie, dass ihre Leiche wahrscheinlich einfach in den Fluss geworfen würde? Was scherte es sie, dass sie fliehen konnte?
Mit einem unterdrückten Schluchzen hob sie die Hand noch höher, setzte das Messer auf ihre Haut. Direkt in ihr Herz wollte sie stechen, direkt in das Einzige, das sie noch ans Leben band. Klirrend kalt war die Schneide, kalt wie Eis. Kalt wie der Tod.
Sie schloss die Augen und entspannte sich vollkommen. Ein einzelnes Blutrinnsal lief über ihre Brust und wurde vom Stoff des Kleides aufgesogen. Sie atmete tief ein und lächelte. Dann öffnete sie die Augen wieder, und ein Feuer brannte in ihnen, ein Feuer, dass ihr Kraft gab. Die Kraft, die sie noch benötigt hatte.
Und die silberne Klinge durchstieß wie von selbst Fleisch und Knochen, bohrte sich bis zum Schaft in ihre Brust und durchbohrte ihr Herz, brachte es augenblicklich zum Stillstand. Sie spürte, wie ihr Leben erlosch, wie alles um sie herum schwarz wurde. Und mit geöffneten Augen kippte sie nach hinten. Ihre Hand löste sich vom Messer und schlug neben dem leblosen Körper auf dem Stein auf.
Blass wie der Tod selbst, mit schwarzen, stechenden Augen und blutbefleckt lag die Leiche am Fluss. Erlöst.
Tod
Dunkel war es und neblig. Weiße Schleier waberten unheilvoll über das Gras am Fluss und der Regen klatschte schwer auf die durchweichte Erde. Das schwarze Wasser rauschte unter der Brücke hindurch und um eine Biegung, dann auf einen Wald zu. Dort stand ein Fels am Ufer, grauer Stein, und das Wasser rauschte unbeteiligt daran vorbei.
Die Frau, die auf dem Stein saß, war freilich nicht so unbeteiligt sich selbst gegenüber. Ihr langes, schwarzes Kleid war zerrissen und Blut tropfte aus einer Wunde an ihrem kalkweißen Unterarm. Der Stoff breitete sich um sie aus wie eine Meereswoge, während sie still kniete und auf die schwarzen Fluten starrte. Eine Träne ließ ihr übers Gesicht, wie ein winziger Diamant glitzerte sie im Mondlicht. Die Frau biss sich auf die vollen Lippen, um nicht zu weinen, doch ihre Verzweiflung war zu groß. Ein stechender Schmerz schien durch ihre Adern zu pulsieren wie sonst das Blut, das nun über ihren Arm lief, sich in einer Pfütze auf dem Felsen ansammelte und schließlich ins Wasser tropfte. Sie atmete ruhig ein und aus, während die Tränen über das blasse Gesicht liefen und auf die dunklen Haare fielen. Ihr Herzschlag hatte sich beruhigt und jetzt wartete sie.
Ihr boten sich drei Möglichkeiten. Entweder konnte sie vor dem Gesetz fliehen, oder aber sie wartete hier und ließ sich nach Askaban bringen. Beides schied für sie aus, blieb noch die dritte Möglichkeit. Sie schluckte und blickte auf das silberne Messer, das in ihrer unverletzten Hand schimmerte. Ihre einzige Zuflucht war stets dort gewesen, wo ihr Herr gewesen war, doch der war nicht mehr am Leben. Nicht mehr am Leben. Hohl klangen die Worte in ihrem Kopf nach, eine andere, kürzere Definition folgte: Tot. Tot.
Sie krümmte sich zusammen und rang nach Atem, als der Schmerz in ihren Adern ihren ganzen Körper durchzuckte.
Nein, dachte sie mühsam. Er ist nicht tot. Nur fort. Er lebt noch, er ist nicht tot!
Leben, Tod, was bedeutete ihr das schon noch? Es gab niemanden, für den sie leben konnte, und niemanden, der ihren Tod sehr bedauern würde. Ihre Finger krampften sich um den Griff des Messers und sie hob die Hand etwas. Die Klinge war unsagbar scharf. Eine einzige, kurze Bewegung, und alles wäre vorbei. Sie wäre mit ihrem Meister vereint, ihre Qualen hätten endlich ein Ende.
Was scherte es sie noch, dass die anderen Todesser, die, die mit ihr den Herren gesucht hatten, gefangen und auf ihre Hilfe angewiesen waren? Was scherte es sie, dass ihre Leiche wahrscheinlich einfach in den Fluss geworfen würde? Was scherte es sie, dass sie fliehen konnte?
Mit einem unterdrückten Schluchzen hob sie die Hand noch höher, setzte das Messer auf ihre Haut. Direkt in ihr Herz wollte sie stechen, direkt in das Einzige, das sie noch ans Leben band. Klirrend kalt war die Schneide, kalt wie Eis. Kalt wie der Tod.
Sie schloss die Augen und entspannte sich vollkommen. Ein einzelnes Blutrinnsal lief über ihre Brust und wurde vom Stoff des Kleides aufgesogen. Sie atmete tief ein und lächelte. Dann öffnete sie die Augen wieder, und ein Feuer brannte in ihnen, ein Feuer, dass ihr Kraft gab. Die Kraft, die sie noch benötigt hatte.
Und die silberne Klinge durchstieß wie von selbst Fleisch und Knochen, bohrte sich bis zum Schaft in ihre Brust und durchbohrte ihr Herz, brachte es augenblicklich zum Stillstand. Sie spürte, wie ihr Leben erlosch, wie alles um sie herum schwarz wurde. Und mit geöffneten Augen kippte sie nach hinten. Ihre Hand löste sich vom Messer und schlug neben dem leblosen Körper auf dem Stein auf.
Blass wie der Tod selbst, mit schwarzen, stechenden Augen und blutbefleckt lag die Leiche am Fluss. Erlöst.