Oneshot: Im Wald
Verfasst: 14.09.2008 18:52
Ein weiterer Depri-OS von mir *seufz* Ich fürchte, er ist einfach nur schlecht und dazu noch zu kurz...
Dunkelheit senkte sich über die Wipfel des verbotenen Waldes. Die Luft war klar und kalt, der Himmel schwarz und wolkenlos. Der Schnee verwandelte den Wald in einen gefährlichen Ort. Zu hoch waren die Schneewehen, zu tief eingeschneit die Wege. Zu groß die Gefahr, sich zu verlaufen.
Das Schloss mit seinen vielen Türmchen und dem warmen Licht, der Geborgenheit, hatte er verlassen. Es war ihm egal: Kälte, Angst, Gefahr, Sorge. Alles egal. Kummer – das war das einzige Gefühl, dem er sich öffnete. Kummer durchströmte seinen Körper wie eine Flut von heißen Nadeln, Kummer drückte ihn in die Gleichgültigkeit wie unter Wasser. Er konnte nicht mehr atmen, nicht mehr sprechen, nicht mehr sehen, ohne dass es schmerzte. Es war kein körperlicher oder geistlicher Schmerz. Der Schmerz war einfach da, durchdrang ihn und drohte ihn zu ersticken.
Er stolperte und schlug der Länge nach in den Schnee. Er fror, seit Monaten fror er nun schon. Mühsam rappelte er sich auf und lief weiter, auf den Wald zu. Die Dunkelheit schien ihn anzuziehen, die Schatten unter den Bäumen schienen ihn zu rufen: „Komm zu uns, George! Komm zu uns, wir geben dir, was du suchst! Wir geben dir, was du brauchst!“
Er taumelte wieder. Vielleicht hatten die Schatten Recht. Vielleicht würde er nun Erfolg haben. Vielleicht würde er ihn im Verbotenen Wald finden. Vielleicht würde er endlich von dem Kummer, der Taubheit erlöst werden. Vielleicht.
Er erreichte die Bäume. Eine Träne lief über seine Wange und gefror nach wenigen Sekunden, als er an den dachte, den er vor über einem halben Jahr verloren hatte. Er stolperte wieder. Noch einmal fiel er in den Schnee, noch einmal richtete er sich auf. Orientierungslos taumelte er durch den Wald. Stolperte und stand wieder auf. Blieb stehen und lief wieder los. Suchte und fand nicht.
Langsam, aber sicher eroberte sie Sonne die Herrschaft über England. Er verfing sich an einer Baumwurzel und stürzte. Doch diesmal stand er nicht auf. Als der Schnee zu fallen begann, wurde er unter einer weißen Decke begraben. Er regte sich nicht, aber er fühlte. Fühlte die Kälte und den Tod. Fühlte, dass die Bäume Recht gehabt hatten. Sie hatten ihm gegeben, was er gebraucht hatte: den Tod. Und sein Herz hörte auf zu Schlagen.
Dunkelheit senkte sich über die Wipfel des verbotenen Waldes. Die Luft war klar und kalt, der Himmel schwarz und wolkenlos. Der Schnee verwandelte den Wald in einen gefährlichen Ort. Zu hoch waren die Schneewehen, zu tief eingeschneit die Wege. Zu groß die Gefahr, sich zu verlaufen.
Das Schloss mit seinen vielen Türmchen und dem warmen Licht, der Geborgenheit, hatte er verlassen. Es war ihm egal: Kälte, Angst, Gefahr, Sorge. Alles egal. Kummer – das war das einzige Gefühl, dem er sich öffnete. Kummer durchströmte seinen Körper wie eine Flut von heißen Nadeln, Kummer drückte ihn in die Gleichgültigkeit wie unter Wasser. Er konnte nicht mehr atmen, nicht mehr sprechen, nicht mehr sehen, ohne dass es schmerzte. Es war kein körperlicher oder geistlicher Schmerz. Der Schmerz war einfach da, durchdrang ihn und drohte ihn zu ersticken.
Er stolperte und schlug der Länge nach in den Schnee. Er fror, seit Monaten fror er nun schon. Mühsam rappelte er sich auf und lief weiter, auf den Wald zu. Die Dunkelheit schien ihn anzuziehen, die Schatten unter den Bäumen schienen ihn zu rufen: „Komm zu uns, George! Komm zu uns, wir geben dir, was du suchst! Wir geben dir, was du brauchst!“
Er taumelte wieder. Vielleicht hatten die Schatten Recht. Vielleicht würde er nun Erfolg haben. Vielleicht würde er ihn im Verbotenen Wald finden. Vielleicht würde er endlich von dem Kummer, der Taubheit erlöst werden. Vielleicht.
Er erreichte die Bäume. Eine Träne lief über seine Wange und gefror nach wenigen Sekunden, als er an den dachte, den er vor über einem halben Jahr verloren hatte. Er stolperte wieder. Noch einmal fiel er in den Schnee, noch einmal richtete er sich auf. Orientierungslos taumelte er durch den Wald. Stolperte und stand wieder auf. Blieb stehen und lief wieder los. Suchte und fand nicht.
Langsam, aber sicher eroberte sie Sonne die Herrschaft über England. Er verfing sich an einer Baumwurzel und stürzte. Doch diesmal stand er nicht auf. Als der Schnee zu fallen begann, wurde er unter einer weißen Decke begraben. Er regte sich nicht, aber er fühlte. Fühlte die Kälte und den Tod. Fühlte, dass die Bäume Recht gehabt hatten. Sie hatten ihm gegeben, was er gebraucht hatte: den Tod. Und sein Herz hörte auf zu Schlagen.