In Askaban/Ausbruch aus Askaban

Hier könnt ihr eure Fanfictions und Gedichte zu Harry und seiner Welt vorstellen.

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bella666
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In Askaban/Ausbruch aus Askaban

Beitrag von bella666 »

Dieser OS ist entstanden, als ich mich in depressiven Songs verloren habe. Deshalb ist er wohl auch nicht so gut... Trotzdem viel "Spaß" beim Lesen...

In Askaban

In Europa ging die Sonne auf. Goldenes Licht flutete über die Länder und das Licht eroberte die Herrschaft über den Himmel. Nur ein Ort, eine Insel, blieb vom Sonnenlicht unberührt. Auf der Insel thronte eine gewaltige, düstere Festung. Die dicken Mauern hielten die, die hinter ihnen gefangen waren, ebenso vom Licht fern wie die Wachen. Die Wachen von Askaban, die diesen Ort in einen Ort der Verzweiflung verwandelten. Und dort, in einem der Hochsicherheitsverliesen, lag eine Frau mit verfilzten, schwarzen Haaren. Sie regte sich nicht. Ihre Augen waren geschlossen, aber sie war nicht tot. Sie atmete. Sie lebte, seit vielen Jahren schon. Aber seit vierzehn Jahren hatte sie ihre Zelle nicht verlassen.
Sie schlug die Augen auf und drehte sich um. Die Kälte, die allgegenwärtige Kälte, drang erneut in ihre Lungen und raubte ihr die Sinne. Mit einem Stöhnen schloss sie die Augen wieder. Ihr wurde bewusst, dass sie noch lebte, und das war es, was sie das Aufwachen so verhasst machte. Der Boden war feucht und eisig. Trotzdem legte sie die Wange an den Beton und kämpfte gegen die drohende Ohnmacht an. Sie dachte an den Sonnenaufgang, ein Gedanke, der sie vor ihrer Verurteilung stets beruhigt hatte. Doch nun rief er in ihr nur Sehnsucht wach und das Gefühl, endgültig sterben zu wollen.
Das lange Haar fiel ihr ins Gesicht, als sie sich aufsetzte und hoffte, dass der Tod es gut mit ihr meinte und sie im Laufe ihres dunklen Tages holte. Sie wischte die Haare verärgert weg. Es war so leicht, hier drin die Nerven zu verlieren.
Die schwere Holztür knarrte, als ein Dementor sie öffnete und Brot, Wasser und kalte Suppe hereinstellte. Sofort schlug er die Tür wieder zu. Die Frau ließ ein unterdrücktes Schluchzen hören und schob den Teller weg. Sie wollte nicht essen. Sie wollte nur raus hier oder wenigstens sterben.
„Warum kommt ihr nicht, Herr?“, murmelte sie und stand auf. Sie ging zur gegenüberliegenden Wand ihrer Zelle und ließ sich an der Wand hinunterrutschen. Und wartete. Sie wartete auf etwas, das nicht geschehen würde, und sie wusste es. Ihr Herr, der Dunkle Lord, würde nicht kommen. Seit vierzehn Jahren war er verschwunden, spurlos. Und doch wartete sie. Sie wartete auf ein erneutes Brennen des Dunklen Mals, das triumphierend auf ihrem Unterarm prangte, auf ein Zeichen von ihm, damit sie endlich glauben konnte, dass er wirklich wieder da war, dass er wirklich lebte. Sie wartete seit vierzehn Jahren darauf, wartete auf ihre Befreiung. Doch die Zeit, die sie nun schon in der Dunkelheit zugebracht hatte, hatte sie ungeduldig gemacht. Dazu kam, dass sie hier keine Möglichkeit hatte, sich die Zeit zu vertreiben. Sie schloss die Augen. Schlaf war die beste Methode, zu vergessen, den Schmerz für eine Weile zu betäuben.
Doch die Zeit vor dem Einschlafen war es, die denn Schmerz erst verursachte. Ihr Cousin kam ihr in den Sinn, ein Gedanke, den sie sorgsam zu meiden versuchte. Ihr Cousin, der aus Askaban geflohen war und der jetzt lebte, ohne den rasselnden Atem der Dementoren Tag für Tag ertragen zu müssen. Neid kochte in ihr hoch. Er war ein Blutsverräter, eine Schande für die Familie Black, und sie hasste ihn. Doch dieses eine Mal wäre sie gern an seiner Stelle. Vogelfrei zwar, aber doch frei, fern von Askaban und glücklich. Das letzte Wort hallte in ihrem Kopf nach. Glücklich. Wie gerne wäre sie einmal wieder glücklich. Sie würde so gerne lachen – ein Laut, der in Askaban unmöglich war.
Der erlösende Schlaf ließ auf sich warten. Manchmal glaubte sie, Schritte zu hören, die vor ihrer Zelle erklangen. Der eisige Wind flüsterte ihr Worte des Zweifels und der Angst ein, der Atem der Dementoren klang in ihren Ohren und dröhnte in ihrem Kopf. Zweimal wurde die Tür geöffnet und etwas zu Essen hereingestellt, doch sie achtete nicht darauf. Die Augen fest geschlossen, um ihrem Elend zu entfliehen, saß sie an der Wand und wartete.
Die Nacht senkte sich über Europas Länder. In Askaban glitt Bellatrix Lestrange auf den Boden. Ihre Augen schlossen sich, und der Schlaf zog sie in seinem Bann.
Zuletzt geändert von bella666 am 18.08.2008 18:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Ginny_94
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Beitrag von Ginny_94 »

Also ich find es richitig gut...es macht etwas traurig und nachdenklich aber du bringst die Athmosphäre gut rüber....gefällt mir gut. Dickes Lob.
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Die sig is von arathen

Der Ava is von Salamiwaffel. Vielen lieben dank dafür wunderschön :)

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-Hermione-
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Beitrag von -Hermione- »

Der interessante OS gefällt mir wirklich gut.
Du hast die Situation gut geschildert, den Hass auf Sirius miteingebaut und die Verzweiflung. Auch der Wunsch glücklich zu sein, zu lachen. Wirklich klasse geschrieben. Hätte mir als Ende aber irgendwie gewünscht, dass der Dunkle Lord gekommen wäre und sie befreit hätte. *lach*
Aber trotzdem ist der OS toll.. ^_^
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bella666
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Beitrag von bella666 »

Freut mich, dass es euch gefällt.
@Mione: Das wäre ein Happy End gewesen... Als ich das geschrieben habe, war ich so was von depri, dass ich nicht einmal an das Wort "Happy End" (okay, zwei Wörter) denken wollte, geschweige denn eines verfassen...
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kirtash
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Beitrag von kirtash »

Super Idee, finde ich. :D
Echt super Wörte gewählt, die Situation super beschrieben und so... Nur der geht der Tag etwas zu schnell vorbei, oder?
Aber trotzdem sehr schön.. ^^
Auch wenn die Geschichte um Bella geht.. :P

LG :-)))
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bella666
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Beitrag von bella666 »

Okay, Mione hat mich überredet, einen Oneshot mit Happy End zu schreiben. Ich finde ihn nicht so gelungen...

Ausbruch aus Askaban

Die Nacht brach herein. Auf dem Friedhof vor dem alten Wohnsitz der Riddles standen sechs Personen. Fünf davon scharten sich um den Sechsten.
„Es ist bald soweit. In wenigen Minuten werden wir uns aufmachen, diejenigen, die für mich nach Askaban gingen, zu befreien“, sagte dieser mehr zu sich selbst als zu den anderen. Ein erregtes Schaudern lief durch den kleinen Kreis der Todesser. Die Masken der fünf blitzten im Mondlicht auf, während sie ihren Meister anblickten.

Bellatrix Lestrange drehte sich im Schlaf auf die andere Seite. Ihr blasses Gesicht leuchtete schwach in der Dunkelheit, die sie umgab. Vor ihrer Zelle atmeten die Dementoren rasselnd ein und aus. Und dann verstummten sie. Bellatrix wachte so jäh auf, als habe man sie ins Gesicht geschlagen. Sie setzte sich auf und lauschte. Es war still, mehr noch, es war fast warm. Sie stand auf und schlich sich zur Tür. Durch das Holz drang kein einziger Laut, kein Schrei, kein Gejammer, nichts. Etwas wie Hoffnung machte sich in ihr breit. Sie legte eine Hand an das schwere Holz und biss sich auf die Lippen. Sie fürchtete, mit einem Wort alles zu zerstören. Ein Kampf tobte in ihrem Innern. Einerseits wollte sie glauben, dass dieser Traum Wirklichkeit war, andererseits wollte sie wissen, ob ihre Hoffnung berechtigt war. Hoffnung ... Wie lange hatte sie nun schon keine Hoffnung mehr verspürt? Und dann fasste sie einen Beschluss.
„Herr?“, fragte sie in die Stille hinein. Sie wusste nicht, ob man sie auf der anderen Seite der Tür hören konnte, aber sie hoffte es. Es tat gut, wieder hoffen zu können, so gut.
Einige Sekunden lang herrschte weiterhin Stille. Dann öffnete ihre Zellentür sich langsam und knarrend. Bellatrix stand wie versteinert da. Die Tür schlug leise gegen die Wand. Bellatrix trat vorsichtig einen Schritt auf den Gang zwischen den Zellen und sah sich um. Auf den ersten Blick schien niemand da zu sein, doch dann hörte sie Stimmen, Stimmen, die flüsterten, die ihren Namen flüsterten.
„Seht nur, es ist Bellatrix!“
„Ach du meine Güte, sie sieht furchtbar aus!“
„Wie ängstlich sie dasteht...“
„Ja, als würde sie eine Strafe fürchten.“
Eine dunkle Gestalt trat aus den Schatten. Erschrocken wich Bellatrix zurück.
„Hab keine Angst, Bella.“ Die Stimme kam von weiter hinten und war hoch und kalt. Die Stimme, von der Bellatrix so oft geträumt hatte, auf die sie so lange gewartet hatte.
„Herr?“, hauchte sie in die Dunkelheit.
„Er ist es, Bella. Wir sind hier, um euch zu befreien.“, sagte die Gestalt vor ihr. Jetzt erkannte Bellatrix die Stimme des Mannes.
„Lucius? Bist du das?“
„Der bin ich.“
Bellatrix lächelte unmerklich. Ihr Herr war gekommen, um sie zu holen. Endlich, nach vierzehn Jahren. Sie nahm eine Bewegung hinter sich wahr, Umhänge raschelten und Menschen tuschelten. Reflexartig fuhr sie herum, voller Angst vor der Rückkehr der Dementoren. Doch hinter ihr standen neun Männer, nervös und ängstlich blickten sie zu Lucius.
„Kommt zu uns!“, rief eine Frau. Bellatrix´ Augen weiteten sich verwundert. Narzissa Malfoy war die letzte Person, die sie hier erwartet hätte.
Die Männer, in denen Bellatrix verurteilte Todesser erkannte, setzten sich in Bewegung und blieben ehrfürchtig wieder stehen, als der Dunkle Lord aus dem Schatten trat. Geflüster wurde hörbar.
„Herr...“
„Er ist da!“
„Das ist ja...“
Voldemort lächelte und gebot mit erhobener Hand Schweigen. „Ich bin gekommen um euch, die ihr lieber nach Askaban gingt, als mir abzuschwören, aus den Händen der Dementoren zu befreien.“
Die Todesser flüsterten anerkennend. Jemand legte Bellatrix eine Hand auf die Schulter. Panisch fuhr sie herum. Hinter ihr stand ein Mann mit verfilztem, braunen Haar und dunklen Augen. Rodolphus Lestrange.
„Bella!“, flüsterte er heiser. „Wir sind frei!“
Sie nickte abwesend und schüttelte seine Hand ab, um einen Schritt auf Voldemort zuzugehen.
„Herr, ich bin erfüllt von Dankbarkeit, und ich denke, das gilt für uns alle.“
Voldemort lächelte das für ihn so typische Lächeln und blickte sie an. „Bella, Bella, hast du wirklich geglaubt, ich würde nicht kommen?“
Sie senkte den Kopf und sagte leise: „Es ist allzu leicht, hier die Hoffnung zu verlieren, Herr.“
„Das ist es in der Tat. Und doch kamst du freiwillig hierher. Ich bin zufrieden.“
Bellatrix hob den Kopf wieder und jetzt lächelte sie. Es war nicht das Lächeln der letzten vierzehn Jahre, das in der Seele geschmerzt hatte, sondern ein echtes, wohltuendes Lächeln. Balsam für ihre geschundene Seele.
„Herr, verzeiht die Frage, aber wie kommen wir hier weg?“, fragte Rodolphus.
„Auf dem selben Weg, auf dem wir auch gekommen sind“, sagte Narzissa. „Wir apparieren!“
„Aber... Über dieser Festung liegt ein Apparierschutz...“, murmelte Bellatrix verwirrt. Wie sollte man hier apparieren können? Das war unmöglich.
„Ich habe den Schutz entfernt, Bella. Und nun kommt, jeweils zwei Gefangene zu einem der freien Todesser.“
Auf einen Wink Voldemorts traten drei weitere Todesser aus dem Schatten und stellten sich neben Lucius und Narzissa. Bellatrix erkannte Amycus und Alecto Carrow und Thorfinn Rowle. Unsicher trat sie vor und griff nach Narzissas Hand.
„Keine Sorge, Bella, das wird schon gut gehen!“, flüsterte diese ihr zu, während sie auch Rodolphus´ Hand nahm. Einer nach dem anderen disapparierten die Todesser aus der Festung. Als Letzter verschwand ihr Herr und Meister, Lord Voldemort.

Die Sonne erhob sich über die Meere und läutete den neuen Tag ein. Auf einem Hügel in England stand die eindrucksvolle Gestalt von Bellatrix Lestrange und blickte lächelnd in den Sonnenaufgang.
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-Hermione-
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Beitrag von -Hermione- »

Och, sei doch nicht so kritisch...
Ich finde ihn ganz gut! Du hast wieder die Gefühle gut reinbekommen, auch die Verwirrtheit von Bellatrix fand ich gut getroffen.
Und das Ende davon ist ja eh das beste. *grins*
Also: Mir gefällt's. ;)
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kirtash
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Beitrag von kirtash »

Hmm, das andere gefällt mir besser, aber das ist auch total gut. ^^
Respekt!

LG :-)))
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