Worst of "Deathly Hallows"

Hier, und nur hier kann über den siebten Harry Potter Band diskutiert werden!

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Graves
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Worst of "Deathly Hallows"

Beitrag von Graves »

Als Band 7 erschien war ich das Gegenteil von begeistert. Rund 9 Jahre nach Erscheinen hat das Buch für mich einen Status wie die "Star Wars Prequels". Einfach nur zum fürchten!

Darum hier meine persönliche "Worst of Deathly Hallows"-Liste.

1. Lupin wird Vater - und fragt ausgerechnet Harry

Ich glaube, ich wäre schreiend aus dem Kino gerannt, wenn sie diese eine, an Blödheit nicht mehr zu überbietende Stelle in den Film genommen hätten.

Wir erinnern uns: Remus Lupin heiratet Nymphandora Tonks und wird wenig später Vater. Das wäre nur halb so schlimm, wenn er zwischendrin nicht ausgerechnet bei Harry auftauchen würde, um ihn zu fragen, was er denn bitte mit seiner schwangeren Frau anstellen soll.

Lupin ist zu dem Zeitpunk irgendetwas Mitte Dreißig und fragt einen 17jährigen, der gerade mal zwei Teenagerliebeleien hinter sich hat, die zudem alle recht schrecklcih gelaufen sind, was er denn als Vater tun soll. Für mich kommt diese Stelle, so wie zahlreiche andere Stelle, einer regelrechten Ermordung von Rowlings Figuren gleich. Da war es dann auch nur konsequent Lupin am Ende gänzlich zu töten.

Dennoch sitze ich immer wieder davor und denk "What the F...!!" Diese Stelle ist an Sinnlosigkeit nicht zu überbieten und bleibt auch auf den folgenden 800 Seiten ein absolutes "Worst of"!


2. Deus Ex Machina hilft immer!

Die Deus Ex Machina, die "göttliche Maschine". Ein Meschanismus dem sich Autoren bedienen können. Er spiegelt sozusagen "göttliches Eingreifen" durch den Autor wieder, wenn der seine Figuren einmal mehr in missliche Lagen gebracht hat. Gern getarnt als vermeintliche Zufälle.

Was bei Tolkien die Adler sind, das ist bei Rowling der Vielsafttrank. Mit dem Vielsafttrank lassen sich sogar ausgeklügelte Sicherheitssysteme umgehen und das Trio kann so auch mal flux in Gringotts oder das Ministerium einbrechen, ohne dass es irgendjemand bemerkt. Hinzu gesellen sich eine Reihe sehr zufälliger Zufälle, die selbst für das HP-Universum ganz schön zufällig sind. Polt-Logik oder gar Charakterautenzität bleiben dabei außerordentlich oft auf der Strecke und hinterlassen das Gefühl, dass die Autorin auch nicht wusste wie sie ihren eigenen Plot lösen sollte. Das Ganze gipfelt dann zuweilen in absolut lächerlichen Momenten. Etwa, dass Ron Parsel "nachspricht" oder Voldemorts "Tod" bei dem er sich (mal wieder) selbst "blitzdingst".



3. Die Heiligtümer des Todes

Die Heiligtümer wurden nachträglich eingefügt. Entsprrechend wenig Sinn machen sie. Da ist Harry über zig Ecken mit den Peverells Verwandt damit der Tarnumhang nachträglich zu einem "Deathly Hallow" gemacht werden kann. Dann gibt es den Stein der AUferstehung, der schlich und ergreifend nutzlos ist und einzig dazu dient am Ende im Wald die Geister seiner Verwandten zu zeigen und einem ziemlich holzhammermäßig von Tod Lupins zu unterrichten. Und dann ist da noch dieser Elder-Wand. Der Atombombenzauberstab, der von allen am wenigsten ins Setting passt.

Da labert (bzw. schreibt) Rowling einen 6 Bände lang damit voll, dass nur die Macht der Liebe Voldemort zerstören könnte und dann hängt alles an so einer Pseudo-Atombombe? Nach dem Motto "Scheiße, ich weiß auch nicht wie ich den Glatzkopf umbringe! Lasst uns ne sinnlose Superwaffe reinschreiben! Hell yeah!" *Kopf auf Tisch*

Ich weiß nicht, was für mich als Leser schlimmer war: Dass rowling offenkundig keinen Plan hatte wie sie sich aus ihrer selbst eingedrockten Sackgasse wieder herausschreibt oder dass sie es dann teilweise so idiotisch getan hat.


4. Snape & Lily

Ich wäre noch damit klar gekommen, dass Snape als Teenager in Harrys Mutter verliebt war. Ihn dann aber derartig zum verliebten Trottel zu degradieren. Der passt nicht nur 17 Jahre lang indirekt auf Harry auf, sondern trauert wie ein verliebter Idiot Lily hinterher, ohne je an etwas anderes zu denken. Das ist ja schlimmer als bei Jane Austin. Entsprechend unwürdig ist sein Tod. Zumal Rowling ihn ja offenbar auch nur tötet, um einer direkten Konfrontation mit Harry aus dem Weg zu gehen. Gott, da müssten sich die beiden zum Schluss ja noch aussprechen! Nein, dann lieber umbringen. Außerdem tickt die Uhr und die Deadline rückt näher. *nochmal mit dem Kopf auf Tisch haut*


5. 19 Jahre später

Es gibt ja so einige Stellen, die für den Leser richtig zum fremdschämen sind. Diese ist wahrscheinlich die Schlimmste. Nicht nur, dass hier eine mögliche 3. Generation eingeführt wird, nein, alle Kinder der Hauptcharaktere haben Namen zum davonlaufen. Praktizierter Kevinismus! Am schlimmsten hat es dabei natürlich Harrys Sohn getroffen, der gleich nach zwei Toten benannt wurde. Gut, Harry scheint in der Beziehung eh etwas gestört zu sein. Immerhin heiratet der zum Schluss noch seinen Groupie. *nicht hinsehen will*

Das wirklich schlimme an diesem Epilog ist aber, dass Voldemort zwar endlich tot ist, aber alles genauso weiter geht wie vorher und man dann als Leser zurückbleibt und sich fragt "Und wofür haben wir jetzt 7 Bände lang den Magier-Hitler hinterhergejagt?"

Tind1954
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Re: Worst of "Deathly Hallows"

Beitrag von Tind1954 »

Klingt großartig, vielen Dank.

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