Trip durchs All

Hier könnt ihr eure Fanfictions und Gedichte zu Harry und seiner Welt vorstellen.

Moderator: Modis

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Ravenna H.
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Trip durchs All

Beitrag von Ravenna H. »

Auf Anraten von Prof. Izzie möchte ich euch hier die Geschichte präsentieren, die ich als eine Hausaufgabe für sie im Astronomie-Unterricht der ersten Klasse geschrieben habe :-) Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und freue mich über Rückmeldungen, konstruktive Kritik oder andere Anmerkungen.

LG
Eure Ravenna
Zuletzt geändert von Ravenna H. am 19.02.2016 23:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Ravenna H.
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Re: Trip durchs All

Beitrag von Ravenna H. »

Eigentlich wollte ich mir ja direkt nach der Stunde Notizen zu meinen Hausaufgaben in Astronomie machen, obwohl es schon so spät war, doch kaum hatte ich es mir auf einem der Stühle im Gemeinschaftsraum bequem gemacht, als auch schon meine beste Freundin die Wendeltreppe aus den Mädchenschlafsälen empor geschossen kam: "Was machst du denn da? Hol deine Sachen! Schnell!" Völlig perplex über ihre Hektik sah ich sie nur verständnislos an: "W... WAS? Wovon redest du bitte?", brachte ich schließlich heraus. "Hast du es etwa nicht gehört? Ich dachte du passt immer so gut auf im Unterricht?!", hänselte sie mich, um sich dann zu erbarmen: "Wir dürfen heute Nacht einen Ausflug ins Weltall unternehmen!!!", jubelte sie. Ich schüttelte nur ungläubig den Kopf; das konnte nur ein Traum sein. "Jetzt komm schon... Wir Mädchen dürfen zuerst. Sarah war schon in der Küche und hat Verpflegung bei den Hauselfen bestellt. Maike hat..." Ich hörte nicht mehr, was Maike getan hatte, denn wo ich zuvor wie versteinert war, packte mich nun Energie: Ein Ausflug ins All! - Wie habe ich das nur überhören können? Ich raffte meine Sachen zusammen: Einen dicken Umhang, Handschuhe und Schal; meine Kamera; Stift und Papier und meinen Glücksbringer. Alles stopfte ich in meinen Wanderrucksack und stürmte nach oben und weiter zum Astronomieturm. Meine beste Freundin hatte nicht auf mich gewartet und auf einmal bekam ich Angst, die Anderen könnten ohne mich starten.

Kaum war ich da, ging es auch schon los.... Eine Ewigkeit - nur wenige Augenblicke - später landeten wir wieder sanft mit der Raumkapsel auf dem Schlossgelände. Wir alle waren vor Ehrfurcht verstummt.

Kaum im Schlafsaal zog ich alle Vorhänge an meinem Bett zu; ich wollte keinesfalls gestört werden, während ich die Eindrücke in mein Tagebuch niederschrieb:

Liebes Tagebuch,
du wirst nicht glauben, was ich heute erlebt habe: Im Astronomieunterricht haben wir tatsächlich einen Ausflug ins Weltall unternommen. Professor Dumbledore war es gelungen eine originale Raumkapsel so zu verzaubern, dass sie auch ohne den von Muggeln benötigten Treibstoff ins All fliegen konnte. Platz war immer für 10 Personen, deswegen reisten Jungs und Mädchen getrennt. Die Außenseite der Kapsel bestand aus glänzendem Metall bis auf die Seite gegenüber den Sitzen, diese war aus Glas. In der Spitze der Kapsel war die verzauberte Steuerzentrale des Raumschiffs. Die Sitze im Inneren waren in zwei übereinanderliegenden Reihen á fünf Sitzen angebracht. Die obere Reihe erreichte man über eine Sprossenleiter an der Seite. Bevor wir einstiegen brachten einige Hauselfen unsere Verpflegung: Belegte Brote, Kürbissaft in Tuben, einige Pasteten und auch ein wenig Süßkram. Professor Izzie bat uns, uns in einer Reihe aufzustellen; dann belegte sie uns alle mit dem Kofblasen-Zauber und unsere Schuhe mit einem Schwerkraft-Zauber. Und endlich konnte die Reise beginnen. Meine beste Freundin aus Slytherin und meine Freundin aus Ravenclaw saßen direkt neben mir; wir hatten uns die Mitte der oberen Sitzreihe gesichert.

Wir schnallten uns mit über Kreuz laufenden Gurten an; ein wenig kam ich mir vor wie in einer Muggel-Achterbahn. Dann ertönte auch schon der Countdown: Seven - Six - Five - Four - Three - Two - One - Zero und die Raumkapsel begann heftig zu rütteln. Wir alle wurden in unsere Sitze gepresst. Ich glaube so ähnlich wie wir uns in diesem Moment fühlten, muss sich ein Pfeil fühlen, der von einer Sehne losgeschossen wird: Einige Minuten unglaubliche Beschleunigung mit einem anschließenden Gefühl von Stillstand. Langsam stieß ich den Atem, den ich unwillkürlich angehalten hatte, wieder aus. Kaum hatten wir die Erdatmosphäre verlassen, bot sich uns ein unglaublicher Anblick: Zum ersten Mal im Leben bekamen wir einen Eindruck davon, was die Worte "unendliche Weiten" bedeuten... "Ob wir uns abschnallen dürfen?", kam eine zaghafte Stimme von der Reihe unter mir. Der Druck auf unsere Körper hatte nachgelassen und wir fühlten alle die Schwerelosigkeit um uns herum. Es war ein so euphorisches Gefühl, als hätte man ein großes Glas eiskalten Sekt auf einmal getrunken; wir alle waren wie beschwipst. Bevor wir uns einigen konnten, ob wir nun durften oder nicht, erklang plötzlich Prof. Dumbledores Stimme durch die Kapsel: "Meine lieben Schüler, ich hoffe, ihr genießt die Überraschung?", man konnte das Glitzern seiner Augen beinahe an der Stimme hören. "Ihr habt nun folgende Möglichkeiten, bitte wählt je eine davon mit einem Tippen euren Zauberstabs:", vor jedem von uns erschienen die Buchstaben A-D leuchtend in der Luft, "Option A: Ihr reist zum Mond und könnt dort einen Spaziergang unternehmen; Option B: Ihr macht einen Rundflug in luftigen - oder sollte ich besser sagen luftlosen? - Höhen um die Erdkugel; Option C: Ihr nehmt einen Beobachtungsposten ein und beobachtet einen Sonnenaufgang auf der Erde oder Option D: Lasst euch überraschen. Bitte wählt jetzt!" Einen kurzen Moment sahen meine Freundinnen und ich uns ratlos an, dann tippten wir alle gleichzeitig auf einen Buchstaben. Ich wählte Option A, meine Freundin aus Syltherin Option B und meine andere Freundin Option C. Als wir sahen, dass wir uns alle unterschiedlich entschieden hatten, mussten wir laut lachen. Als auch die anderen gewählt hatten, erklangt erneut Dumbledores Stimme: "Ihr habt euch für den Trip zum Mond entschieden. Ich wünsche euch viel Spaß!" Ich war sehr froh darüber, schließlich hatte ich mir diese Option auch gewünscht. Das Raumschiff setzte sich wieder in Bewegung. "Hat einer von euch Option D gewählt?", fragte währenddessen ein Mädchen aus Ravenclaw. Alle schüttelten entsetzt den Kopf. Keine Frage, Prof. Dumbledore war brillant, doch sich seinen Überraschungen auszusetzen, wollte keiner von uns riskieren. In weniger als 2 Sekunden hatten wir die 384.000 km Entfernung zum Mond zurückgelegt und setzten sanft in einem Mondkrater auf. Mit einigem Zischen und Dampfen öffnete sich langsam die Einstiegsluke; keine von uns wollte jedoch die Erste sein, die in diese fantastische, leicht unheimliche und doch faszinierende Welt hinaus ging. Schließlich nahmen meine beiden Freundinnen und ich uns ein Herz und lösten die Anschnallgurte. Durch Prof. Izzies Schwerkraft-Zauber blieben unsere Schuhe fest am Boden, dennoch hatten wir alle das Gefühl als würden unsere Körper durch die Schwerelosigkeit in die Länge gezogen werden.

Mit unsicheren Schritten gingen wir die Rampe hinab; die anderen folgten uns zögerlich. Am Fuß der Rampe gab es dann einen kleinen Stau, weil wir alle mit offenem Mund erstarrt waren. Wir waren auf der Mondseite gelandet, die zur Zeit der Erde zugewandt war, und so hatten wir einen atemberaubenden Blick auf den blauen Planeten. Rings um uns leuchteten die Sterne in der dunklen Schwärze des Weltalls... Nach diesem anfänglichen Moment der Ehrfurcht, setzte bei uns allen die Euphorie ein: Einige machten versuchsweise Sprünge und sahen dabei aus wie in Zeitlupe hüpfende Frösche. Der Kopfblasen-Zauber, den wir alle trugen, machte diesen Anblick nicht weniger befremdlich. Zwei Mädchen hielten Ausschau nach der Fahne, die die Muggel 1969 hier auf dem Mond platziert hatten; aber entweder stimmen die Verschwörungstheorien oder wir waren einfach auf der falschen Mondseite, denn sie war nirgendwo zu entdecken. Drei meiner Klassenkameradinnen gingen zurück ins Raumschiff, um unsere Verpflegung zu holen, denn wir wollten ein Mond-Picknick veranstalten. Während meine Freundinnen sich einfach nur staunend umsahen, schoss ich ein Bild nach dem Anderen. Die Felsformationen hier auf dem Mond waren einfach außerirdisch - im wahrsten Sinne des Wortes - und der Anblick der Erde war... Ich kann es gar nicht beschreiben. Bei der Betrachtung unseres Heimatplaneten inmitten dieser Unendlichkeit kam ich mir plötzlich sehr klein und unbedeutend vor... Das Picknick erwies sich als schwieriger zu gestalten als gedacht. Nur wenn mindestens zwei von uns auf der Decke blieben, blieb sie liegen. Unser Essen und die Tuben mit unserem Trinken mussten wir die ganze Zeit über festhalten; einige Pasteten hatten sich schon auf die Reise gemacht, weil wir sie nicht rechtzeitig zu fassen bekommen hatten. Bei dem Versuch zu trinken passierte mir dann auch ein Missgeschick: Statt in meinem Mund flog der Kürbissaft mitten in mein Gesicht. Das Gruppenbild wurde auch sehr komisch, dennoch werde ich es mir ausdrucken und als Erinnerung behalten.

Nach dem Essen blieb uns noch ein wenig Zeit die Gegend zu erkunden: Ich sammelte ein oder zwei Mondsteine um sie meinen Erinnerungen hinzuzufügen. Zum Rand des Kraters stieß ich dann auf ein Loch im Boden, das sehr einem Hasenloch ähnelte. Neugierig schaute ich hinein und auch meine Freundin gesellte sich wieder zu mir. Sie hatte eine Taschenlampe mitgebracht und wir leuchteten hinein. Plötzlich bemerkten wir eine Bewegung in dem Loch. Verdutzt schauten wir uns an: Hatten wir das gerade wirklich gesehen? Wir blickten gerade rechtzeitig zurück um zu sehen, wir ein kleines kahlköpfiges Männchen seinen Kopf aus dem Loch streckte. Es schien ebenso verdutzt zu sein wie wir. "Ihr Zauberer seid, sonst ihr mich nicht könntet sehen!", rief es mit einem komischen Akzent. Auch wenn wir wussten, dass das Vakuum um uns herum eigentlich keine Laute übertragen konnte, verstanden wir das Männchen. Wir nickten zur Antwort. Das Männchen drehte sich herum und verschwand wieder in dem Loch; wir wollten es aufhalten, doch wussten wir nicht, wie wir das tun sollten. Schon machte sich eine leichte Enttäuschung in uns breit und wir wollten uns schon abwenden, als mit einem Mal rings um uns herum ein Wuseln und Huschen entstand. In kürzester Zeit waren wir von einigen Hundert aus diesem kleinem Volk umringt.

Das Männchen, das wir zuerst gesehen hatten, stellte sich uns vor: "Ich Ab-ku'zrug sein. Ich Großer Mann von Volk der Mondmännchen! Ihr die ersten hier sein, die sehen können uns. Ich schenken euch etwas möchte!" Und mit diesen Worten kamen vier weitere Mondmännchen herbei. Jeweils zwei von ihnen trugen einen Ring. Die Fassung schien silbern und golden zu sein und doch anders; sie war in sich gedreht und seltsame Zeichen waren in sie graviert. Der Stein, der in der Mitte saß, schien aus einem leicht durchsichtigen, grünlichen Material zu bestehen. Im Inneren konnte man ganz schwach einen Einschluss erkennen, nur was das sein sollte, konnte ich nicht ausmachen. Die Ringe passten uns wie angegossen.

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Gerührt und sehr stolz bedeutete ich dem Mondmännchen zu warten und griff in meinen Rucksack. Ich nahm meinen Glücksbringer hervor und legte ihn vorsichtig vor dem Großen Mann nieder. Dann versuchten meine Freundin und ich dem Volk der Mondmännchen mit Händen und Füßen zu erklären, dass wir Hexen waren und von der Erde kamen und dass eventuell noch weitere Gruppen kommen würden, die sie auch sehen könnten. Durch diese Hampelei waren unsere Mitschülerinnen auf uns Aufmerksam geworden. Einige der Mondmännchen deuteten ganz aufgeregt in die Richtung der Anderen, die nun immer näher kamen. Meine Freundin versuchte noch, die Mondmännchen zu beruhigten, doch plötzlich schien irgendetwas mit dem Licht um uns herum nicht zu stimmen... Auch die Stimmen der Mondmännchen schienen auf einmal nur noch gedämpft an unsere Ohren zu gelangen...


Ein lauter Knall erschreckte mich. Verwirrt blinzelte ich und sah mich um. Ich war wieder im Gemeinschaftsraum der Slytherins... 'Wie bin ich hier her gekommen?', fragte ich mich leicht verwirrt. Durch die verzauberten Fenster unserer unterirdischen Räume fiel sanftes Morgenlicht und um mich herum waren die anderen Schüler meines Hauses damit beschäftigt, zum Frühstück aufzubrechen. Der Lärm, der mich so erschreckt hatte, war von der anderen Seite des Raumes gekommen: Offenbar hatte ein Mädchen versehentlich ein Tischbein verschwinden lassen und dieser war dann mit allem, was auf ihm lag, zusammen gebrochen. Hatte ich das alles wirklich nur geträumt? Ein schöner Traum war es gewesen... Dennoch: Ich war enttäuscht, dass es keine Wirklichkeit gewesen war. Mit den Händen rieb ich über mein Gesicht und bemerkte etwas Merkwürdiges: Ich trug doch sonst keinen Ring. Einige Sekunden betrachtete ich das Schmuckstück, unfähig zu begreifen, was es bedeutete. Dann sprang ich auf um zu meiner Freundin zu eilen. Vor dem Schlafsaal krachten wir in einander. Ein Blick in ihr Gesicht genügte mir. Niemand verlor ein Wort darüber, doch wir beide trugen fortan das Geschenk von Ab-ku'zrug, dem Großen Mann der Mondmännchen.
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Ginny11
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Re: Trip durchs All

Beitrag von Ginny11 »

Eine echt schöne Geschichte. Mit ein wenig Magie. Ich finde sie sehr spannend und würde gerne mehr davon lesen. Wenn du Ab-ku'zrug wieder siehst richte ihm schöne Grüße bon mir aus. ;-)
Ich freue mich auf weitere Geschichten dieser Art.
LG,Ginny
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