Hound
Verfasst: 17.07.2015 10:14
Kurzbeschreibung: Askaban- das sicherste und gefürchtetste Gefängnis der Zaubererwelt. Doch wie ist es dort ein Gefangener zu sein, wie ist es zu wissen, dass man in seinem Leben nie wieder die Sonne auf seiner Haut spürt, nie wieder ein freier Mensch sein wird- ohne Hoffnung und Glück zwischen Leben und Tod. Kurze Auszüge über das Leben der Verurteilten- die Tat, das Verhör, die Strafe.
1. Kapitel: Sirius Black - Gefangen
Er wusste nicht wie viele Tage, Wochen, Monate und Jahre vergangen waren. Ihm bot sich immer das gleiche Bild. Die Menschen um ihn herum kamen und gingen, viele verschwanden noch bevor sie einen Fuß über die Schwelle getan hatten, bevor sie den kalten und harten Boden berührten. Andere teilten sein Schicksal. Er hörte sie, wie es ihm schien, eine Ewigkeit, eine Ewigkeit das letzte Leben aus ihren Leibern herausschreien, um danach genauso lang in Schweigen zu verfallen. Gesehen hatte er sie nie. Er wusste auch nicht wie viele auf diese Insel gebracht wurden, wie viele das Pech hatten, nicht gestorben zu sein.
Er hörte ein vertrautes Klappern, das Klappern, dass ihm ein ungefähres Zeitgefühl verschaffte, ihm wissen ließ, dass sich jemand in dieses Loch gewagt hatte. Die Tür wurde schnell geöffnet und im gleichen Tempo wieder geschlossen. In dieser einen Sekunde wurde etwas Metallisches mit einer solchen Wucht in die Zelle geschoben, dass es ganze fünf Zentimeter von der Tür entfernt zum Erliegen kam. Doch der Mann machte keine Anstalten darauf zu zugehen, es in die Hand zu nehmen. Diese Prozedere wiederholte sich dreimal am Tag, am Morgen, am Mittag und am Abend. Es sollte das Leiden der Insassen verlängern, sie am Leben halten, damit der letzte Verstand aus ihren ausgemergelten Körpern gesogen werden konnte. Die Masse auf dem metallischen Teller stellte nicht annähernd etwas Essbares dar, sollte dennoch zum Verzehr dienen.
Der Mann bewegte sich nicht, heftete seinen Blick unentwegt auf die Nahrung, seinen Blick, der keinerlei Leben zu versprühen schien. Durch die eingefallen Wangen wirkten seine grauen Augen unnatürlich groß, einem Zombie gleich. Unter seinem schmutzigen Hemd zeichneten sich die Knochen ab, jede einzelne Rippe war zu sehen. Das schwarze Haar war zerzaust und fettig, klebte ihm an der dreckverschmierten Stirn. Er wusste nicht wann er sich zuletzt gebadet hatte, wann er zuletzt in einen Spiegel sah, sein Haar kämmte, ein normales Leben führte.
Was ihm blieb war sein Verstand, den er um alles in der Welt behalten wollte, den er sich nicht nehmen ließ. Komme was wolle. Dies allein war der Schlüssel zum Überleben. Dies allein bot ihm die Chance ein Leben zu haben, ein Leben welches nicht lebenswert war. Allein sein Verstand und das Wissen um seine Unschuld gaben ihn das Gefühl, die Sicherheit weiterhin eine Berechtigung zur Existenz auf dieser Welt zu haben.
Er war weder stärker, schlauer, noch mutiger als die Anderen. Er war nichts Besonderes und doch gab es einen Unterschied. Er wusste, dass er hier nicht hingehörte, wusste, dass er fehl am Platz war und dies brachte ihm einen unschätzbaren Vorteil, er war nicht angreifbar, nicht so sehr wie die anderen Insassen, er war der dunkelste Fleck in den Augen der Dementoren.
Plötzlich hörte er ein verzweifeltes Schreien, es fuhr ihm durch Mark und Bein und verfing sich in seinem Ohr, in seinem Kopf und hallte dort noch Minuten lang nach.
Er hatte diese Stimme schon öfter gehört, doch erst zweimal zu einem Schrei geformt, es muss ein paar Tage her gewesen sein als der Gefangene die Zelle ganz in seiner Nähe bezog. Flehen und Weinen wechselte er, in einer nur ihm bekannten Frequenz, mit Schweigen aus, bis diese Rutine gestern einem Schrei wich, begleitet von einer Kälte, die das Blut in den Adern langsamer fließen ließ, die den Atem für jeden sichtbar machte, die in den Körper kroch, um mit seinen kalten Händen das Herz zu verschließen, es zu Eis zu gefrieren und schlimmer noch, versuchte, zusammen mit einem rasselnden Geräusch, das Letzte aus dem Körper zu holen. Hoffnung, Glücklichkeit und zu guter Letzt die Seele.
Wie so oft versuchte der Gefangene mit den grauen Augen, beim ersten Kontakt mit der Kälte, seine Gestalt zu verändern, er suchte im Körper eines Hundes Schutz vor den gesichtslosen Wesen. Die Dementoren statteten den Insassen regelmäßig einen Besuch ab, manchmal flogen sie unerbittlich vor den Zellen auf und ab, ohne das kleinste Zeichen zu geben wer ihr nächstes Opfer war und brachten damit so manchen um den Verstand. Allein in Askaban besaßen diese Wesen so etwas wie Zügelung, vom Ministerium gelängt, war zwar nicht die Zielperson vorbestimmt, aber es war ihnen untersagt den letzten entscheidenden Schritt zu tätigen, den Gefangenen den letzten Kuss zu geben.
1. Kapitel: Sirius Black - Gefangen
Er wusste nicht wie viele Tage, Wochen, Monate und Jahre vergangen waren. Ihm bot sich immer das gleiche Bild. Die Menschen um ihn herum kamen und gingen, viele verschwanden noch bevor sie einen Fuß über die Schwelle getan hatten, bevor sie den kalten und harten Boden berührten. Andere teilten sein Schicksal. Er hörte sie, wie es ihm schien, eine Ewigkeit, eine Ewigkeit das letzte Leben aus ihren Leibern herausschreien, um danach genauso lang in Schweigen zu verfallen. Gesehen hatte er sie nie. Er wusste auch nicht wie viele auf diese Insel gebracht wurden, wie viele das Pech hatten, nicht gestorben zu sein.
Er hörte ein vertrautes Klappern, das Klappern, dass ihm ein ungefähres Zeitgefühl verschaffte, ihm wissen ließ, dass sich jemand in dieses Loch gewagt hatte. Die Tür wurde schnell geöffnet und im gleichen Tempo wieder geschlossen. In dieser einen Sekunde wurde etwas Metallisches mit einer solchen Wucht in die Zelle geschoben, dass es ganze fünf Zentimeter von der Tür entfernt zum Erliegen kam. Doch der Mann machte keine Anstalten darauf zu zugehen, es in die Hand zu nehmen. Diese Prozedere wiederholte sich dreimal am Tag, am Morgen, am Mittag und am Abend. Es sollte das Leiden der Insassen verlängern, sie am Leben halten, damit der letzte Verstand aus ihren ausgemergelten Körpern gesogen werden konnte. Die Masse auf dem metallischen Teller stellte nicht annähernd etwas Essbares dar, sollte dennoch zum Verzehr dienen.
Der Mann bewegte sich nicht, heftete seinen Blick unentwegt auf die Nahrung, seinen Blick, der keinerlei Leben zu versprühen schien. Durch die eingefallen Wangen wirkten seine grauen Augen unnatürlich groß, einem Zombie gleich. Unter seinem schmutzigen Hemd zeichneten sich die Knochen ab, jede einzelne Rippe war zu sehen. Das schwarze Haar war zerzaust und fettig, klebte ihm an der dreckverschmierten Stirn. Er wusste nicht wann er sich zuletzt gebadet hatte, wann er zuletzt in einen Spiegel sah, sein Haar kämmte, ein normales Leben führte.
Was ihm blieb war sein Verstand, den er um alles in der Welt behalten wollte, den er sich nicht nehmen ließ. Komme was wolle. Dies allein war der Schlüssel zum Überleben. Dies allein bot ihm die Chance ein Leben zu haben, ein Leben welches nicht lebenswert war. Allein sein Verstand und das Wissen um seine Unschuld gaben ihn das Gefühl, die Sicherheit weiterhin eine Berechtigung zur Existenz auf dieser Welt zu haben.
Er war weder stärker, schlauer, noch mutiger als die Anderen. Er war nichts Besonderes und doch gab es einen Unterschied. Er wusste, dass er hier nicht hingehörte, wusste, dass er fehl am Platz war und dies brachte ihm einen unschätzbaren Vorteil, er war nicht angreifbar, nicht so sehr wie die anderen Insassen, er war der dunkelste Fleck in den Augen der Dementoren.
Plötzlich hörte er ein verzweifeltes Schreien, es fuhr ihm durch Mark und Bein und verfing sich in seinem Ohr, in seinem Kopf und hallte dort noch Minuten lang nach.
Er hatte diese Stimme schon öfter gehört, doch erst zweimal zu einem Schrei geformt, es muss ein paar Tage her gewesen sein als der Gefangene die Zelle ganz in seiner Nähe bezog. Flehen und Weinen wechselte er, in einer nur ihm bekannten Frequenz, mit Schweigen aus, bis diese Rutine gestern einem Schrei wich, begleitet von einer Kälte, die das Blut in den Adern langsamer fließen ließ, die den Atem für jeden sichtbar machte, die in den Körper kroch, um mit seinen kalten Händen das Herz zu verschließen, es zu Eis zu gefrieren und schlimmer noch, versuchte, zusammen mit einem rasselnden Geräusch, das Letzte aus dem Körper zu holen. Hoffnung, Glücklichkeit und zu guter Letzt die Seele.
Wie so oft versuchte der Gefangene mit den grauen Augen, beim ersten Kontakt mit der Kälte, seine Gestalt zu verändern, er suchte im Körper eines Hundes Schutz vor den gesichtslosen Wesen. Die Dementoren statteten den Insassen regelmäßig einen Besuch ab, manchmal flogen sie unerbittlich vor den Zellen auf und ab, ohne das kleinste Zeichen zu geben wer ihr nächstes Opfer war und brachten damit so manchen um den Verstand. Allein in Askaban besaßen diese Wesen so etwas wie Zügelung, vom Ministerium gelängt, war zwar nicht die Zielperson vorbestimmt, aber es war ihnen untersagt den letzten entscheidenden Schritt zu tätigen, den Gefangenen den letzten Kuss zu geben.