Cassie Clewentin - Unterdrückung der Gefühle

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Katniss Granger
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Re: Cassie Clewentin - Unterdrückung der Gefühle

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Kapitel 7 - Unerwartete Freude
Zu meinem eigenen Glück tauchte bis am Mittag niemand im Mädchenschlafsaal auf. Ich blieb liegen und starrte die Decke an. Genau genommen traute ich mich nicht, aus dem Schlafsaal wieder aufzutauchen. Die Ereignisse des Morgens hatten mich eingeschüchtert - nicht geängstigt. Es war so lange her gewesen seit den Ausbrüchen. Warum, warum um Himmels Willen löste nur ein einziges Wort sie wieder aus? Den Tränen nahe sank ich mutlos wieder in die Kissen.
Meine Energie war wie weg geblasen. So war es immer nach einem Anfall. Es war sehr anstrengend, inneren Schmerz zu betäuben und dementsprechend war man danach auch ziemlich ausser Puste.
Nach einer Weile liess das Hämmern in meinem Kopf nach und ein Gefühl des Hungers machte sich breit. Schliesslich hatte ich das Frühstück sausen lassen und ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass es bereits zehn vor Zwölf war. Wann genau hatte Shiori gesagt war Mittagessen? Um Zwölf? Das wäre ja perfekt.
Ehrlicherweise wollte ich nicht unter die Leute gehen, aber der Hunger siegte schliesslich. Das erste Mal auf meinem Weg durch das Schloss hatte ich Zeit, es mir genauer anzusehen. Der Kerker war nicht mit Gemälden gesäumt wie andere Gänge,von denen Shiori mir erzählt hatte. Doch er hatte etwas mystisches und altes, das mich auf irrtümliche Weise faszinierte. Der Kerker war nur spärlich beleuchtet, denn die Fackeln beleuchteten die Gänge nur mit gefährlichem Flackern. Die unheimliche Stille, die momentan im Kerker herrschte, machte mir keine Angst - im Gegenteil, sie zog mich an. Mein Schritt wurde langsamer und meine Augen staunender. Ein lange tot geglaubtes Gefühl machte sich in mir breit: Bewunderung. Schnell schüttelte ich meinen Kopf. Ich wollte es hier hassen, nicht mögen! Ich stiefelte eilig weiter, achtete nicht auf das Hämmern im Kopf, welches wieder stärker wurde.
Als ich mich dem Ende des Kerkers näherte, steigerte sich die Lautstärke des Stimmengewirrs immer mehr. Zu dem Zeitpunkt, als ich die Tür zur Eingangshalle öffnete, erreichte es seinen Höhepunkt. Vorsichtig näherte ich mich der Grossen Halle, aus der konstant die Laute vieler junger Menschen an meine Ohren drangen. Mein Kopf rebellierte, mein Magen schloss sich ihm an. Die beiden Zustände liessen mich ein wenig schwanken. Fast unhörbar sagte ich meinen Namen und atmete einmal tief durch. Dann wagte ich mich nach wie vor vorsichig in die Grosse Halle - ich wollte nicht von Shiori entdeckt werden.
Alle Kerzen brannten. Der Himmel war mittlerweile Wolken verhangen, es würde wohl schon bald regnen. Augenblicklich vermisste ich die Sonne, obwohl der graue, wolkenverhangene Himmel besser zu meiner Laune passte.

Ich schaffte es, mir einen Platz am Slytherintisch zu ergattern, was ich jedoch bereute, sobald sich drei Jungen zu mir setzten. Einer braunhaarig, einer schwarzhaarig und einer aschblond. Unbekannt, Zareini und Malfoy. "Clewentin, richtig?", fragte der braunhaarige Junge mich, ich antwortete nicht. "Sie wird dir nicht antworten, Theo", erklärte Zareini dem braunhaarigen Jungen und dieser sah mich etwas schräg an. "Wieso denn nicht?", wollte er wissen.
Zareini zuckte mit den Schultern. "Weil ich sie bisher noch nie habe sprechen hören."
"Sie soll aber sprechen", sagte Malfoy herrschend. "Willst du sie zwingen?", fragte Zareini und langsam ging es mir auf die Nerven, dass sie in der dritten Person von mir sprachen, obwohl ich neben ihnen sass. Deshalb war ich Malfoy, sowie 'Theo' einen Todesblick zu.
"Uh, aber sie hat einschüchternde Blicke", sagte 'Theo' kleinlaut und setzt sich eilig an den Platz, der am weitesten von mir entfernt war. Drittklässler. Blaise grinste und sah mich dann an. Seinen Blick nahm ich aus dem Augenwinkel wahr, aber erwiderte ihn nicht.
"Na, habt ihr schon unsere Eiskönigin kennengelernt?" Nein, Merlin, bitte, verschone mich! Doch Shiori nahm schwungvoll mir gegenüber Platz und sass somit neben Malfoy, der neben 'Theo' sass. Zareini setzte sich neben mich, jedoch mit genügend Abstand - besser für ihn. Ich hasste körperliche Nähe!
Malfoy zog eine Augenbraue hoch und Zareini grinste schief: "Ich dachte immer, Draco sei deine Eiskönigin." Malfoy zog scharf Luft ein. "Klappe Zabini!" Oh, er hiess Zabini, nicht Zareini! Ich nahm mir vor, mir den Namen zu merken, da er der umgänglichste von allen schien.
Shiori schüttelte belustigt den Kopf. "Das hat Mac auch gedacht, aber Dracoklein ist nur die Eisprinzessin. Cassie, falls du die lieben kleinen Drittklässler noch nicht kennst, das sind Draco Malfoy, Theodore Nott und Blaise Zabini."
"Wir haben sie gestern kennengelernt, Shiori", sagte Blaise und Draco nickte grummelnd. Shiori wandte sich unterdessen wieder an mich. "Sie sind zwei Jahre jünger als wir. Sprich, sie sind 13 Jahre alt." Ich war vielleicht verschwiegen, aber nicht dumm!
Blaise fing an mich zu mustern und ich bemerkte es erneut aus dem Augenwinkel. Mein entnervter Seufzer entglitt wie geplant meinem Mund und ihm folgte ein kalter Blick für Blaise. Dieser erwiderte meine eindeutige Abweisung mit einem Grinsen, wandte seinen Blick aber dem Essen zu. Irgendwie war er schon in Ordnung.
Ach was! Der war genauso wie alle anderen Menschen dieser Schule: Dumm, eingebildet und verabscheuenswürdig!

Das restliche Essen verlief eher ruhig. Die Anderen verloren wohl ein wenig die Interesse an mir, weil sie nicht mehr versuchten mit mir zu reden. Selbst Shiori, die sich eigentlich ziemlich gut mit Draco zu verstehen schien, liess mich in Frieden. Nur Blaise warf mir ab und zu einen Blick zu. Ich ignorierte jeden einzelnen davon.
Während des Essens nahm ich mir endlich die Zeit, mir die Grosse Halle, die Schüler und auch die Lehrer etwas näher anzusehen. Einige von ihnen sahen gar nicht so übel aus, andere wiederrum sahen aus wie Graf Dracula persönlich. Ein kleiner Lehrer redete mit einer grossen, schlaksigen und ziemlich streng aussehenden Hexe und untermalte seine Rede mit wedelnden Gesten seiner Hände.
Der Schulleiter seinerseits plauderte mit einer pummeligen Hexe, welche immer wieder dämlich grinste, während der Halbriese am Tischende schmatzend auf Graf Dracula einquasselte, aber von ihm ignoriert wurde. Eine ziemlich bunte Lehrergesellschaft also.
Mein Blick glitt weiter, zuerst über den Slytherintisch. Sie sahen alle mehr oder weniger hungrig aus, ansonsten waren sie ziemlich unterschiedlich. Einige von ihnen hatten überhebliche Grinsen, andere arrogante Blicke und wieder andere waren eher ruhig und auf ihrem Gesicht zeichneten sich nur selten kalte Grinsen ab. Letztere - die deutlich in der Unterzahl waren - trafen am ehesten meine bisherige Vorstellung eines wahrhaftigen Slytherins.
Die anderen Haustische begutachtete ich nicht so genau wie meinen eigenen. Ich sah einige Schüler mit einer wichtigtuerischen Brille, ausgelassene Cliquen, still tuschelnde Mädchen, turtelnde Verliebte und streitende Freunde.
Eigentlich war es auch nur eine andere, ganz normale Schule. Die Ausnahme, dass alle hier Magie beherrschten - mehr oder weniger zumindest - rückte in der schnatternden Menge in den Hintergrund. Irgendwie war es schön, mitten in dieser Menge zu sitzen und darin unterzugehen. Nicht im Mittelpunkt zu stehen - weil ich das hasste!
Es war Shiori, die mich aus meiner halben Tagträumerei riss. "Cassie, das Essen ist fertig. Kommst du mit uns an den See?" Ihr klebriger Zeigefinger deutete zuerst auf Blaise, dann auf Theo, weiter zu Draco und einer dunkelhaarigen Klette, ein paar Schüler (die ich als gleichalterig einschätze), dann zu Mac und schliesslich deutete Shiori auf sich selber. Alles in allem zählte ich neun Leute.
Meine Antwort fiel weniger freundlich als ihre Frage aus: "Nein." Shiori bedachte mich kurz mit einem mitleidigen Blick und zwei Plätze neben mir fragte eine tiefe Jungenstimme: "Wer ist das überhaupt?"
Meine Vorstellung übernahm Shiori, was mich nicht sonderlich störte, denn ich hatte keine Lust, mich mit diesem Haufen zu unterhalten. Deshalb wollte ich gerade aufstehen, als mir das Grinsen in Blaise's Gesicht auffiel. Ich ignorierte es, fragte mich aber, warum zum Teufel er schon wieder grinste!
"...neu hier und heisst Cassie Clewentin. Sie ist in unserem Jahrgang", erklärte Shiori so eben dem Typen. Er stand auf und reichte mir seine Hand. Ich nahm sie nicht, doch er fuhr unbeirrt fort: "Augustus, Gus genannt. Der Nachname ist unwichtig. Das sind meine Freunde Jace und James, sie sind keine Zwillinge sondern Cousins."
Zumindest kannte ich jetzt die drei Jungen, auf die Shiori gezeigt hatte, doch ich wandte mich von Augustus ab und verliess die Halle. Ich bemerkte, dass er mir etwas verdutzt nachsah und erneut nahm ich das Grinsen von Blaise war. Himmel war das lästig!
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Katniss Granger
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Re: Cassie Clewentin - Unterdrückung der Gefühle

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Kapitel 8 – Kartoffelnasen und Himbeersirup

Das restliche Mittagessen verging glücklicherweise eher ruhig für mich. Shiori diskutierte angeregt mit Blowfood, Nott schwieg sich zu Tode, Malfoy versuchte ein Mädchen abzuwimmeln und Zabini schrieb nebenbei einen Brief.
Trotzdem fühlte ich mich von Sekunde zu Sekunde unwohler in dieser Menschenmasse. Das Gequatsche wurde immer lauter in meinen Ohren, bis ich das Gefühl hatte, mein Kopf explodiere. Zu meinem eigenen Unglück war dem nicht so. Bald hatten alle fertig gegessen und Shiori wandte sich an mich. „Mac, Jake, Jo und ich gehen an den See. Magst du mitkommen?“, fragte Shiori. Alles in mir schrie nein, mein Mund war bereit eine schnippische Antwort zu geben, doch Zabini war schneller als ich: „Sie mag und wir auch.“ Mit dem Kopf deutete er auf Nott, Malfoy und Schmusemädchen.
„Wer hat gesagt, dass kleine Drittklässler mitkommen könnte?“, fragte ein grossgewachsener, schwarzhaariger Junge mit beeindruckenden grauen Augen und markantem Kinn.
„Ein Glück sind wir nicht klein“, antwortete Zabini und grinste den Jungen schlagfertig an. Shiori grinste und ich nahm war, wie sie einen verstohlenen Blick auf den Schwarzhaarigen Blick. Im Namen Merlins, diese Weiber immer!
„Der Punkt geht an dich, könnt mitkommen“, willigte Schwarzhaariger vor und sah schliesslich mich an. Seine grauen Augen schienen sich regelrecht in mich hineinzubohren.
„Cassie, richtig?“, fragte er und einen Moment fehlte mir eine passende Antwort. Ich verfluchte mich dafür.
„Knapp daneben. Adelheidt mein Name“, antwortete ich und meine Stimme tropfte nur so von Ironie. Er grinste und zeigte dabei seine makellos weissen Zähne.
„Freut mich, Adelheidt“, meinte er triumphierend. Dieser Witz war doch uralt. Schliesslich nannten mich zwei rothaarige Gören ‚Belästigt von zwei Jungen‘. Da konnte er mit seinem Adelheidt einpacken!
Shiori stupste dem Jungen in die Rippen. „Stell dich auch vor, du wundervoller Kämpfer“, forderte sie ihn grinsend auf. Ich hätte schwören können, dass sie bei dem Grinsen, welches er ihr zuwarf, gesabbert hatte.
„Jake Graw“, sagte er feierlich und ich unterdrücke ein Verdrehen der Augen.
"Josephine Jincon.“ Ein Mädchen mit makellosen blonden Haaren quetschte sich hinter Jake hervor. „Er spielt sich gerne auf.“ Sie zwinkerte, ich bewahrte meinen teilnahmslosen Blick. Freakshow.
„Leute, gehen wir jetzt?“, fragte Mac.
„Kann Daphne auch mitkommen?“, fragte das dunkelhaarige Schmusemädchen, welches sich an Malfoy kuschelte. Langsam verlor ich den Überblick, wer wer war!
„Von mir aus“, antwortete Jake gönnerisch. Arroganter Schnösel.
„Dann lasst uns jetzt gehen!“, warf Shiori ungeduldig ein und ging vor. Ich hätte die Chance gehabt, abzuhauen. Nicht mitzugehen. Wieder alleine irgendwo rumzusitzen (was ich in Anbetracht von Shiori’s Anwesenheit auch gerne gemacht hätte!), aber ich hielt es nicht aus, wieder zu Grübeln. Ein wenig Ablenkung würde gut tun.

Gemeinsam setzten wir uns in Bewegung und waren ein paar Minuten später am See. Irgendwer breitete eine riesige Picknickdecke aus. Ich setzte mich an den Rand, fand mich neben Shiori und vor Blaise wieder. Jake setzte sich hinter Shiori und diese nutzte die Chance, sich an seinen Beinen anzulehnen. Sabber.
Wir sassen kaum zwei Minuten, als zwei Typen auf uns zu schlenderten.
„Na sie mal einer an, Gruppenkuscheln?“, fragte der Kleinere der beiden grinsend.
„Klar, wir weihen die Neue ein“, antwortete Jake. Es dauerte einen Moment, bis mir dämmerte, dass ich die Neue war. Danke auch, so als hätte ich keinen Namen! Hinterwäldlerisches Menschenvolk!
„Oh la la“, meinte der kleine mit den Igelhaaren, welche etwa die Farbe eines Strassenköters hatte. Seine Nase sah mehr aus wie eine Knolle, weswegen ich ihn liebevoll Kartoffelnase taufte.
Der Andere zog eine Augenbraue hoch. Seine Haare waren blauschwarz und eine Narbe zierte sein Gesicht. Sie reichte von der linken Augenbraue bis fast zum linken Mundwinkel.
Jake sah mich gönnerisch an. „Adan Sills und Tyler Madigan.“ Oh, grosser Herrscher, vielen Dank für deine aufklärenden Worte. Soll ich mich noch vor dir verbeugen?
Die Beiden setzten sich dazu und schnell hatte ich erkannt, dass sie wohl in meinem Jahrgang waren. Irgendjemand begann ein Gespräch über Quidditch und sofort waren alle darin vertieft. Himbeersirup machte die Rund, bis jeder ein Glas davon in der Hand hielt.
Ich nahm mir Zeit, endlich einmal zu kapieren, wer wer war.
Shiori war unverkennbar und auch Mac erkannte ich, vor allem wegen ihrer kleinen Zahnlücke. Daphne war die unscheinbare Blonde, das Schmusemädchen hiess Pansy.Draco, Theodore und Blaise konnte ich mittlerweile auch zuordnen.
Jake war unverkennbar und seine grauen Augen hätten einem fast Angst machen können. Es war offensichtlich, dass er der Frauenschwarm schlechthin war – und es genoss.
Josephine – es dauerte eine Weile, bis ich begriff, dass man sie Jo nannte – hatte schulterlange, blonde Haare und war eine ruhige, aber aufgestellte Persönlichkeit.
Adan Sills, der Kleinste der Jungen hatte ein Maul so gross wie der Eifelturm und hatte etwa so viel Hirn wie eine Kartoffel.
Tyler war klug und berechnend. Er hatte alles im Überblick und zog Schlüsse dreimal schneller als wir anderen zusammen.
Nun kannte ich also schon fast den ganzen Slytherinjahrgang 5.

Jake’s Stimme riss mich aus meinen Gedanken. „Warum nennst du dich eigentlich Cassie? Du heisst sicher Cassandra oder Cassiopeia, richtig?“
„Falsch gebrüllt, oh grosser Löwe“, antwortete ich sarkastisch. „Mein Name ist Cassie. Einfach Cassie.“
„Du heisst also wirklich Cassie?“, fragte Adan. So viel zum Thema Kartoffelhirn.
„Ja, tut sie Adan“, mischte sich nun auch noch Blaise ein. Hab ich schon einmal das Wort Freakshow erwähnt?
„Lasst doch unsere Eiskönigin in Ruhe“, meinte Shiori kichernd und einige sahen sie fragend an.
„Ich dachte immer, Malfoy sei unsere Eiskönigin“, sagte Adan und glubschte etwas dämlich. Bereits zum dritten Mal erklärte Shiori also nun, dass Draco nur die Eisprinzessin sei.
„Ein hohes Tier hat’s und also geschneit“, scherzte Adan und keiner lachte. Traurig für Adan, aber wahr (Sarkamus = on). Für den schlechten Scherz bekam Adan von Jo den restlichen Inhalt des Kruges über den Kopf geleert. Er schrie auf und schlug Jo den Krug aus der Hand, welche unbarmherzig lachte. Adan warf ihr einen zornigen Blick zu und die anderen machten sich über ihn lustig. War schon schön mit Himbeersirup in den Haaren.
„Habt ihr euch eure Stundenpläne schon angeschaut?“, fragte Jake nun. „Wir haben viel zu wenig Freistunden, für alles was wir angesichts unserer ZAG lernen müssen.“„Mit dem richtigen Zeitplan geht es wunderbar auf“, antwortete Tyler. Jake zeigte ihm einen Vogel.
"Denkst du, ich lerne schon Anfang des Jahres für die Prüfungen Ende des Jahres? Du spinnst wohl.“
„Nein, so viel Disziplin kann man von dir nicht erwarten. Du schmeisst dich lieber an die Nächstbeste ran und verbringst ein paar lustige Tage – oder besser gesagt Nächte - mit ihr.“ Jedes einzelne Wort von Tyler war genau gewählt, die Attacke war sorgfältig geplant worden – wenn auch in Sekundenschnelle.
„Das nennt man Sozialleben, Kumpel“, erwiderte Jake. Shiori verfolgte den Schlagabtausch mit einem Grinsen auf dem Gesicht.
Tyler antwortete nicht, aber sein Blick verriet mir, dass er definitiv eine Antwort parat gehabt hätte – aber er verschwendete seine Zeit wohl nicht mit solchen Streitereien.

Wir sassen etwa eine Stunde am See, doch schliesslich verliessen uns Mac und Jo. Auch Jake schlug Tyler und Adan vor, noch eine Runde Quidditch zu spielen. Malfoy, Nott und die beiden Mädchen verzogen sich in den Slytheringemeinschaftsraum und übrig blieben nur noch Shiori, Blaise und ich.
„Willst du den Jungs beim Quidditch zuschauen?“, fragte Shiori. Ich zog als Antwort eine Augenbraue hoch und sie grinste.
„Sie sehen absolut heiss aus in ihren Quidditchoutfits!“, schwärmte sie und nun zog auch Blaise eine Augenbraue hoch.
„Dann hol ich eben Heather, die kommt mit“, meinte die Slytherin beleidigt und hüpfte auf. Bevor ich mich versah war sie weg – und ich mit Blaise alleine. Ich rappelte mich auf. Da ich es nicht nötig hatte, ihm zu sagen, wo ich hingehen wollte, tat ich es und ging einfach. Ich spürte seinen Blick in meinem Rücken, doch ich drehte mich nicht mehr um.
Zeit für mich allein war trotzdem immer noch am Schönsten.
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Re: Cassie Clewentin - Unterdrückung der Gefühle

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Kapitel 8 – Kartoffelnasen und Himbeersirup

Das restliche Mittagessen verging glücklicherweise eher ruhig für mich. Shiori diskutierte angeregt mit Blowfood, Nott schwieg sich zu Tode, Malfoy versuchte ein Mädchen abzuwimmeln und Zabini schrieb nebenbei einen Brief.
Trotzdem fühlte ich mich von Sekunde zu Sekunde unwohler in dieser Menschenmasse. Das Gequatsche wurde immer lauter in meinen Ohren, bis ich das Gefühl hatte, mein Kopf explodiere. Zu meinem eigenen Unglück war dem nicht so. Bald hatten alle fertig gegessen und Shiori wandte sich an mich. „Mac, Jake, Jo und ich gehen an den See. Magst du mitkommen?“, fragte Shiori. Alles in mir schrie nein, mein Mund war bereit eine schnippische Antwort zu geben, doch Zabini war schneller als ich: „Sie mag und wir auch.“ Mit dem Kopf deutete er auf Nott, Malfoy und Schmusemädchen.
„Wer hat gesagt, dass kleine Drittklässler mitkommen könnte?“, fragte ein grossgewachsener, schwarzhaariger Junge mit beeindruckenden grauen Augen und markantem Kinn.
„Ein Glück sind wir nicht klein“, antwortete Zabini und grinste den Jungen schlagfertig an. Shiori grinste und ich nahm war, wie sie einen verstohlenen Blick auf den Schwarzhaarigen Blick. Im Namen Merlins, diese Weiber immer!
„Der Punkt geht an dich, könnt mitkommen“, willigte Schwarzhaariger vor und sah schliesslich mich an. Seine grauen Augen schienen sich regelrecht in mich hineinzubohren.
„Cassie, richtig?“, fragte er und einen Moment fehlte mir eine passende Antwort. Ich verfluchte mich dafür.
„Knapp daneben. Adelheidt mein Name“, antwortete ich und meine Stimme tropfte nur so von Ironie. Er grinste und zeigte dabei seine makellos weissen Zähne.
„Freut mich, Adelheidt“, meinte er triumphierend. Dieser Witz war doch uralt. Schliesslich nannten mich zwei rothaarige Gören ‚Belästigt von zwei Jungen‘. Da konnte er mit seinem Adelheidt einpacken!
Shiori stupste dem Jungen in die Rippen. „Stell dich auch vor, du wundervoller Kämpfer“, forderte sie ihn grinsend auf. Ich hätte schwören können, dass sie bei dem Grinsen, welches er ihr zuwarf, gesabbert hatte.
„Jake Graw“, sagte er feierlich und ich unterdrücke ein Verdrehen der Augen.
"Josephine Jincon.“ Ein Mädchen mit makellosen blonden Haaren quetschte sich hinter Jake hervor. „Er spielt sich gerne auf.“ Sie zwinkerte, ich bewahrte meinen teilnahmslosen Blick. Freakshow.
„Leute, gehen wir jetzt?“, fragte Mac.
„Kann Daphne auch mitkommen?“, fragte das dunkelhaarige Schmusemädchen, welches sich an Malfoy kuschelte. Langsam verlor ich den Überblick, wer wer war!
„Von mir aus“, antwortete Jake gönnerisch. Arroganter Schnösel.
„Dann lasst uns jetzt gehen!“, warf Shiori ungeduldig ein und ging vor. Ich hätte die Chance gehabt, abzuhauen. Nicht mitzugehen. Wieder alleine irgendwo rumzusitzen (was ich in Anbetracht von Shiori’s Anwesenheit auch gerne gemacht hätte!), aber ich hielt es nicht aus, wieder zu Grübeln. Ein wenig Ablenkung würde gut tun.

Gemeinsam setzten wir uns in Bewegung und waren ein paar Minuten später am See. Irgendwer breitete eine riesige Picknickdecke aus. Ich setzte mich an den Rand, fand mich neben Shiori und vor Blaise wieder. Jake setzte sich hinter Shiori und diese nutzte die Chance, sich an seinen Beinen anzulehnen. Sabber.
Wir sassen kaum zwei Minuten, als zwei Typen auf uns zu schlenderten.
„Na sie mal einer an, Gruppenkuscheln?“, fragte der Kleinere der beiden grinsend.
„Klar, wir weihen die Neue ein“, antwortete Jake. Es dauerte einen Moment, bis mir dämmerte, dass ich die Neue war. Danke auch, so als hätte ich keinen Namen! Hinterwäldlerisches Menschenvolk!
„Oh la la“, meinte der kleine mit den Igelhaaren, welche etwa die Farbe eines Strassenköters hatte. Seine Nase sah mehr aus wie eine Knolle, weswegen ich ihn liebevoll Kartoffelnase taufte.
Der Andere zog eine Augenbraue hoch. Seine Haare waren blauschwarz und eine Narbe zierte sein Gesicht. Sie reichte von der linken Augenbraue bis fast zum linken Mundwinkel.
Jake sah mich gönnerisch an. „Adan Sills und Tyler Madigan.“ Oh, grosser Herrscher, vielen Dank für deine aufklärenden Worte. Soll ich mich noch vor dir verbeugen?
Die Beiden setzten sich dazu und schnell hatte ich erkannt, dass sie wohl in meinem Jahrgang waren. Irgendjemand begann ein Gespräch über Quidditch und sofort waren alle darin vertieft. Himbeersirup machte die Rund, bis jeder ein Glas davon in der Hand hielt.
Ich nahm mir Zeit, endlich einmal zu kapieren, wer wer war.
Shiori war unverkennbar und auch Mac erkannte ich, vor allem wegen ihrer kleinen Zahnlücke. Daphne war die unscheinbare Blonde, das Schmusemädchen hiess Pansy.Draco, Theodore und Blaise konnte ich mittlerweile auch zuordnen.
Jake war unverkennbar und seine grauen Augen hätten einem fast Angst machen können. Es war offensichtlich, dass er der Frauenschwarm schlechthin war – und es genoss.
Josephine – es dauerte eine Weile, bis ich begriff, dass man sie Jo nannte – hatte schulterlange, blonde Haare und war eine ruhige, aber aufgestellte Persönlichkeit.
Adan Sills, der Kleinste der Jungen hatte ein Maul so gross wie der Eifelturm und hatte etwa so viel Hirn wie eine Kartoffel.
Tyler war klug und berechnend. Er hatte alles im Überblick und zog Schlüsse dreimal schneller als wir anderen zusammen.
Nun kannte ich also schon fast den ganzen Slytherinjahrgang 5.

Jake’s Stimme riss mich aus meinen Gedanken. „Warum nennst du dich eigentlich Cassie? Du heisst sicher Cassandra oder Cassiopeia, richtig?“
„Falsch gebrüllt, oh grosser Löwe“, antwortete ich sarkastisch. „Mein Name ist Cassie. Einfach Cassie.“
„Du heisst also wirklich Cassie?“, fragte Adan. So viel zum Thema Kartoffelhirn.
„Ja, tut sie Adan“, mischte sich nun auch noch Blaise ein. Hab ich schon einmal das Wort Freakshow erwähnt?
„Lasst doch unsere Eiskönigin in Ruhe“, meinte Shiori kichernd und einige sahen sie fragend an.
„Ich dachte immer, Malfoy sei unsere Eiskönigin“, sagte Adan und glubschte etwas dämlich. Bereits zum dritten Mal erklärte Shiori also nun, dass Draco nur die Eisprinzessin sei.
„Ein hohes Tier hat’s und also geschneit“, scherzte Adan und keiner lachte. Traurig für Adan, aber wahr (Sarkamus = on). Für den schlechten Scherz bekam Adan von Jo den restlichen Inhalt des Kruges über den Kopf geleert. Er schrie auf und schlug Jo den Krug aus der Hand, welche unbarmherzig lachte. Adan warf ihr einen zornigen Blick zu und die anderen machten sich über ihn lustig. War schon schön mit Himbeersirup in den Haaren.
„Habt ihr euch eure Stundenpläne schon angeschaut?“, fragte Jake nun. „Wir haben viel zu wenig Freistunden, für alles was wir angesichts unserer ZAG lernen müssen.“„Mit dem richtigen Zeitplan geht es wunderbar auf“, antwortete Tyler. Jake zeigte ihm einen Vogel.
"Denkst du, ich lerne schon Anfang des Jahres für die Prüfungen Ende des Jahres? Du spinnst wohl.“
„Nein, so viel Disziplin kann man von dir nicht erwarten. Du schmeisst dich lieber an die Nächstbeste ran und verbringst ein paar lustige Tage – oder besser gesagt Nächte - mit ihr.“ Jedes einzelne Wort von Tyler war genau gewählt, die Attacke war sorgfältig geplant worden – wenn auch in Sekundenschnelle.
„Das nennt man Sozialleben, Kumpel“, erwiderte Jake. Shiori verfolgte den Schlagabtausch mit einem Grinsen auf dem Gesicht.
Tyler antwortete nicht, aber sein Blick verriet mir, dass er definitiv eine Antwort parat gehabt hätte – aber er verschwendete seine Zeit wohl nicht mit solchen Streitereien.

Wir sassen etwa eine Stunde am See, doch schliesslich verliessen uns Mac und Jo. Auch Jake schlug Tyler und Adan vor, noch eine Runde Quidditch zu spielen. Malfoy, Nott und die beiden Mädchen verzogen sich in den Slytheringemeinschaftsraum und übrig blieben nur noch Shiori, Blaise und ich.
„Willst du den Jungs beim Quidditch zuschauen?“, fragte Shiori. Ich zog als Antwort eine Augenbraue hoch und sie grinste.
„Sie sehen absolut heiss aus in ihren Quidditchoutfits!“, schwärmte sie und nun zog auch Blaise eine Augenbraue hoch.
„Dann hol ich eben Heather, die kommt mit“, meinte die Slytherin beleidigt und hüpfte auf. Bevor ich mich versah war sie weg – und ich mit Blaise alleine. Ich rappelte mich auf. Da ich es nicht nötig hatte, ihm zu sagen, wo ich hingehen wollte, tat ich es und ging einfach. Ich spürte seinen Blick in meinem Rücken, doch ich drehte mich nicht mehr um.
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Re: Cassie Clewentin - Unterdrückung der Gefühle

Beitrag von Katniss Granger »

Kapitel 9 – Ungewolltes Wiedersehen

Nachdem ich heute Morgen ein wenig das Schloss begutachtet hatte, erkundete ich nun den Aussenteil. Das Gelände des Schlosses war ziemlich gross, nur schränkte der Wald die Freiheit so sehr ein, dass mein Kopf bereits auf Widerstand schaltete. Ich konnte mir Dinge einfach nicht befehlen lassen und auf den Wald waren sogar Strafen (oder Strafarbeiten, wie man die hier nannte) ausgesetzt – trotzdem unterdrückte ich nur mit Mühe meinen Impuls, schnurstracks in den Wald zu laufen.

Die Zeit verging wie im Flug, während ich es natürlich schaffte, mich mindestens drei Mal zu verlaufen - und das auf diesem Gelände! Glücklicherweise hatte ich nicht bemerkt, wie oft ich im Kreis gelaufen war (zumindest hatte ich die Gewächshäuser schon vier Mal gesehen).

Deswegen merkte ich zu spät, dass in zehn Minuten das Essen begann. Auf Eile hatte ich keine Lust, also schlenderte ich gemütlich noch eine weitere Runde auf dem Gelände. Wie schnell die Zeit verging, wenn man in der Natur war. Ich schüttelte meinen Kopf, meine braunen Locken tanzten und versperrten mir die Sicht. Genau in diesen zwei Sekunden stolperte ich über einen Besen, der achtlos auf dem Boden lag.

„Hey, Belästigt von zwei Jungen, die Besen waren teuer“, hörte ich eine Stimme sagen. Ich musste nicht fragen, wer es war, es gab nur zwei Leute, die mich mit diesem Namen ansprachen. Mühsam, aber elegant rappelte ich mich hoch und schüttelte die Locken zurück. Ich schaute in zwei identisch grinsende Gesichter.

„Dich haben wir ja lange nicht mehr gesehen“, sagte der Linke.

„Ja, das letzte Mal bist du einfach davongerannt“, bestätigte der Rechte. Ich schwieg – wie ungewöhnlich von mir.

„Vielleicht wagen wir einen Neuanfang?“, fuhr der Rechte vor. Die Frage galt nicht mir, sondern seinem Zwillingsbruder. Energisch verdrängte ich den Gedanken an Jenna. Ich konnte nicht schon wieder riskieren, vor den beiden loszuheulen oder erneut durchzudrehen.

Der Linke nickte und schon ging es los: „Ich bin dumm…“ – „Und ich bin nervig…“, vollendete der Rechte.

„Cassie“, antwortete ich mit einer Eiseskälte, dass die Jungen mich vor Überraschung einen kurzen Moment überrascht und etwas entgeistert anstarrten. Doch sie hatten sich schnell wieder gefangen – schneller als ich es manchmal konnte.

„Gred, sie hat uns ihren Namen genannt“, sagte der Linke und er sah aus wie ein kleines Kind, das soeben ein Eis geschenkt bekommen hatte. Wenn er jetzt nur nicht anfing rum zu hüpfen, das wäre dann peinlich. Doch er blieb mit beiden Beinen fest am Boden stehen.

Der Rechte lachte und stiess seinem Bruder leicht den Ellenbogen in die Rippen. „Wir geben ihr noch eine letzte Chance, ehe wir sie wieder verwirren.“ Seine braunen Augen trafen meine. „Fred.“

Der Linke lächelte mich so warm an, dass mir beinahe das Herz gefror (Moment, was?). „George.“

Ich prägte mir in diesen Sekunden jeden noch so kleinen Unterschied der beiden ein. Sie hatten Unterschiede – das wusste ich. Jenna und ich hatten uns nie ähnlich gesehen, zumindest in den meisten Fällen, aber ich wusste aus eigener Erfahrung, worauf ich bei Zwillingen achten musste. Mit ein wenig Übung, würde ich auch die zwei Gockel vor mir auseinander halten können.

Die Gesichter der Jungen verzogen sich beinahe gleichzeitig wieder zu einem Grinsen. „Sie versucht uns auseinander zu halten, merkst du das, Gred?“, fragte Fred. Jetzt da sie nebeneinander standen, konnten sie mich sowieso nicht täuschen – ausser sie hatten mir ihre falschen Namen gesagt.

George schien meine Gedanken zu erraten: „Sie weiss, dass du rechts stehst.“

„Aus meiner Sicht stehe ich links“, gab Fred zurück und die beiden lachten. Ich verstand die Welt nicht mehr. Wie tief konnte man eigentlich noch sinken?

„Also Cassie, warum hast du dich entschieden, uns deinen richtigen Namen zu verraten?“, fragte Fred.

„Cassie ist übrigens ein schöner Name“, warf George noch ein. War das gerade ein Kompliment? Ich meine, es war unverkennbar ein Kompliment gewesen, aber war es ernst gemeint gewesen?

„Eure Besen sind schlampig.“ Meine Antwort fiel wohl etwas unerwartet aus, denn sie sahen auf ihre Besen, welche nach wie vor auf dem Boden lagen.

„Genau wie einige Mädchen hier“, antwortete eine Stimme hinter mir. Beinahe wäre ich zusammengezuckt, aber mittlerweile beherrschte ich mich in dieser Sache einfach zu gut. Ich tippte, der Stimme nach, auf Blaise.

„Na na, Zabini, wenn Mami das hört wird sie sicher böse“, antwortete Fred und obwohl er sie gut unter der Masse Humor versteckte, hörte ich die leise Feindseligkeit. 1:0 für Cassie – richtig geraten.

Blaise hinter mir schienen bereits diese Worte auf 180 zu bringen. „Halt deine Klappe, Weasley“, knurrte er. Oh, da schien Fred einen wunden Punkte getroffen hatte. Demnach riet ich, dass seine Mutter bereits mehrere Männer hinter sich hatte.

„Wir sagen doch nur die Wahrheit! Ist es nicht Ehemann Nummer sechs der bei euch zuhause herumtorkelt?“, fragte George. Bei ihm war es schwerer, die Feindseligkeit zu hören…trotzdem stand es 2:0 für Cassie – erneut richtig geraten!

Blaise schien sich entschieden zu haben, nicht weiter auf dem Niveau der Weasleys zu kämpfen. „Shiori sucht dich“, wand er sich an mich. Ich drehte mich nicht um, aber ich spürte noch leicht seinen Atem in meinem Nacken. Wetten, Shiori hatte alle in der Halle bereits nach mir gefragt, weil sie ihre ‚Beschützer‘-Rolle so ernst nahm?

„Sie hat deinem halben Jahrgang die Ohren ausgefragt“, fuhr Blaise fort. 3:0 – richtig gut Cassie, richtig gut!

Ich bekam den Teil des Gespräches, indem sich die Weasley Jungen über Blaise amüsierten nicht mit. Erst als Blaise mich am Arm berührte, um mich mitzuziehen, fuhr ich wie eine Furie herum.

„Es interessiert mich nicht, was Casterville tut oder denkt!“, zischte ich und ehe sich die drei Jungen versah war ich bereits zehn Meter weiter weg. Wütend auf mich selbst, stapfte ich in den Gemeinschaftsraum. Warum konnte ich mich eigentlich nicht mehr beherrschen? Wo war diese verdammte, gleichgültige Maske geblieben? Drei Mal tief durchatmen.

Mir fiel auf, dass es bereits das zweite Mal war, dass ich die Weasley-Zwillinge in einem nicht sehr glorreichen Abgang verlassen hatte. Ja, meine Ehre war im Eimer. Andererseits…wenn interessierte, was zwei dreckige Weasleys dachten?
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