Ein anderes Leben
Verfasst: 09.06.2013 12:01
Das hier ist meine erste FanFiction zu Harry Potter, ich hofe sie gefällt den jenigen, die sie lesen.
Bitte verzeiht mir kleinere Fehler, auch wenn sie in den Namen der Rowling-Charaktere vor kommen sollten.
Ich habe die Geschichte umgestellt. Harry, Ron und Hermine befinden sich ungefähr im 4. Jahr in Hogwarts. Doch Hogwarts wird nicht vom wiedererstandenem Voldemord bedroht, sondern von Kreaturen, wie sie Hogwarts noch nie gesehen hat.
Und wird sich für zwei Charaktere meiner Geschichte das Leben ändern....
Viel Spaß dabei
Eine Fahrt ins Ungewisse
Ein kleines Mädchen von etwa 5 Jahren läuft lachend durch den Wald einem alten Gemäuer entgegen. Kurz vor der schweren Eisenpforte bleibt sie stehen und dreht sich um. Sie winkt ein Fuchshörnchen zu sich. Ein kleines bräunliches Wesen mit langen Ohren, einem buschigem Schwanz und großen grünen Augen. Es schwebt beinahe gespenstisch hinter ihr her. Sie passieren die Pforte und laufen einen Kiesweg entlang auf große steinerne Stufen, welche zu einer Veranda führen, zu. Dort angekommen reist das Mädchen die Türen auf: "Ich hab es geschafft, Mama. Ich hab meine erste Seele wieder erweckt." Als sie niemanden sah, lief sie durch die Küche in den Flur und rief erneut. Doch wieder war niemand zusehen. Wieder antwortete ihr keiner. So lief das Mädchen immer schneller von einem ins nächste Zimmer und wurde dabei immer panischer. Dann stand sie vor der Haustür. Diese war aus ihren Angeln gehoben wurden, nur der linke Türflügel hing noch in seiner obersten Angel fest und schwankte im aufgekommenem Wind sachte hin und her. Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie kauerte sich zusammen, verbarg das Gesicht in ihren Händen. Das kleine Fuchshörnchen setzte sich auf ihre Schulter. Da fing es an zu knurren. Das Mädchen schreckte hoch. Sie sah eine Hand, die sich ihr entgegenstreckte, hörte eine Stimme ihren Namen rufen. Er wollte, dass sie gehen...
Von dem schrillen Pfiff der Zug-pfeife wurde Lia aus ihrem Schlaf gerissen. Neben sich sah sie ihren Onkel sitzen, der in einem Buch blätterte. Sie blickte sich um. Die Beiden saßen in einem Abteil des Hogwartsexpress. Vom Flur her hörte sie die Stimmen lachender Schüler, einige unterhielten sich über die Quidditschmeisterschaft andere über die Berichte der Muggelmorde aus dem Tagespropheten. "Solche lästigen Quasselstrippen, dass die nicht einmal ruhe geben können.", fluchte ihr Onkel, während er mit einer Handbewegung die Tür schloss. Lia sah ihn an:" Ich verstehe immer noch nicht, warum du dich um diese Stelle als Hogwartsprofessor bemüht hast. Es gibt ja nun niemanden, der ungeeigneter ist Kinder zu unterrichten, als dich." Im Gesicht ihres Onkels machte sich ein leichtes Grinsen breit. Kein freundliches oder amüsiertes, eher ein fieses, unheilvolles Grinsen. Das passte auch, denn Orcrox war kein angenehmer Zeitgenosse. Eine lange Narbe verlief über sein markantes Gesicht, mitten durch sein rechtes rotes Auge. Das andere Auge war bräunlich, doch die Tatsache, dass er zwei verschieden farbige Augen besaß verwirrte Lia nicht. Schließlich war ihr linkes Auge nicht grün, wie das rechte, sondern hatte ebenfalls eine rötliche Färbung. Jedoch bei weitem nicht so stechend, wie bei ihrem Onkel. Dieser schaute an Lia vorbei aus dem Fenster. Und als Lia sich umdrehte, entdeckte sie auch den Grund für sein Grinsen... sie waren da.
Vor ihnen erstreckte sich der See in seiner ganzen Pracht und am anderen Ufer thronte das Schloss von Hogwarts. Es war ein herrlicher Anblick, trotz den Bedenken, welche Lia seit dem Antritt dieser Reise hatte, freute sie sich darauf Hogwarts von innen zu sehen. Am Bahnsteig wurden die Schüler von einem großem rundlichen Mann mit Vollbart begrüßt. Die meisten Schüler schienen ihn sehr zu mögen und wie Lia es beurteilen konnte, war dies auf beiden Seiten der Fall. So sehr sich Lia an diesem Bild erfreuen konnte, ihr Onkel drängte sie davon weg. " Ein übergroßer Straßenköter und die Flöhe, die sich um ihn scharren. Eine Schande so was, mit Verantwortung auszustatten." Sie stiegen in eine der Pferdelosen Kutschen und fuhren dem Schloss entgegen. "Eine schöne Idee die Kutschen von Thestrahlen ziehen zulassen, oder?", sagte Lia. Nachdem sie aus der Kutsche ausstieg ging sie zu einem der beiden Thesthralen und streichelte ihm über den Hals. "Geh nicht zu nah ran. Die Biester sind bei Zaubern und Hexen nicht so zahm, wie bei uns." Orcrox zog seine Nichte von den Thesthralen weg. Doch Lia riss sich los: "Was hast du Dumbledore eigentlich erzählt, wer du bist?" "Orcrox Delune, Hexenmeister und Auror. Und du bist meine Nichte und Assistentin, verstanden?!",er zog sie näher zu sich. Sein rechtes Auge funkelte zornig.
Ein grimmig drein blickender Mann tauchte hinter ihnen auf, begleitet von einer Katze. "Kann ich den Herrschaften behilflich sein und ihnen den Weg ins Schloss weisen?" Die Katze versteckte sich hinter seinen Beinen und begann zu fauchen, als Orcrox sich zu ihnen umdrehte und ihren Besitzer musterte. "Danke, aber wir finden selbst rein", zischte er. Dem Mann schoss sichtlich die Angst ins Gesicht, er nickte hastig und verschwand samt seiner Katze in Richtung Schloss. "Ich werde am Abendessen teilnehmen und du schaust dich hier um. Und lass dich nicht erwischen." Ihr Onkel wandte sich zum gehen. "Ich werde gar nichts machen, solange du mir nicht sagst, was du hier willst.", Lias Stimme zitterte. Sie wusste, dass ihr Onkel keinen Widerwillen duldete. Im gleichen Moment spürte sie wie sich ein Arm um sie legte und sie zu würgen begann. Ein Blick ihres Onkels und der Geisterarm verschwand. Lia atmete tief ein, sie hatte verstanden.
Die erste Begegnung
Lia suchte sich ihren Weg durch die zahlreichen Gänge des Schlosses. So groß sie es sich auch ausmalte, es erschien ihr immer um ein Vielfaches größer. Ihr Onkel mimte in der großen Halle beim Abendessen den alten Hexenmeister und Ex-Auror, nun neuer Professor für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Ihr lief ein Schauer über den Rücken bei dem Gedanken.
Hier durch die Gänge zu irren erschien ihr riskant, denn überall hingen Gemälde, die sie sehen konnten. "Was hat er nur vor?", fragte sie sich. Mit einem Katzengleichen Sprung trat sie auf eine der Fackeln an den Wänden und löschte diese dabei. Alle anderen Fackeln des Ganges taten es ihr gleich und der Gang verfinsterte sich. Trotz der Dunkelheit beschloss Lia sich unterhalb der Decke zu bewegen. Sie trat in die Luft und stieg auf. Hier über dem Gang fühlte sie sich halbwegs sicher, denn die Schlossgeister waren alle beim Abendessen um die neuen Schüler zu begrüßen.
Eine ganze Weile lief Lia nun schon im Schloss umher und wusste nicht so recht, wonach sie Ausschau hätte halten sollen. Im Keller entdeckte sie den Klassenraum für Zaubertränke. Sie hatte nie eine Schule besuchen dürfen, ihr Onkel erteilte ihr früher Hausunterricht, aber wie gern hätte sie damals mit anderen Schülern in einem solchem Raum den Worten eines Lehrers gelauscht, welcher sie die Kunst der Zaubertränke lehrte. So hatte sie alles selbst lernen müssen, denn ihr Onkel hielt nichts von derartigen Zauberkünsten. Nur einen Blick wollte sie riskieren. Vorsichtig schob sie die Tür auf und lächelte dabei. Im Klassenraum roch es nach verbranntem Holz, allerlei Kräutern und alten Pergamentrollen. In den Regalen standen eine Vielzahl an Kesseln, kleinen Fläschchen und Gläsern mit eingelegtem Getier. Auf dem Lehrerpult fand sie ein aufgeschlagenes Buch. Ein Lehrbuch für die vierte Klasse. Sie fuhr mit dem Finger über die Seite und erfasste deren Inhalt."Der Vielsafttrank, eine kurze Wiederholung". Hinter dem Pult erkannte sie eine Tür. Sie war verschlossen. Lia zögerte, aber sie war schrecklich neugierig. "Er meinte doch ich sollte mich umsehen.", sprach sie sich Mut zu. Mit einer fließenden Bewegung lies sie ihre Hand aus dem Gelenk heraus im Kreis drehen und zog sie ruckartig zurück. Dabei sprang der Riegel auf. Die Tür öffnete sich. Vor ihr lag ein Raum, der wohl dem Lehrer für Zaubertränke vorbehalten war. In den Regalen standen einige kurios anmutende Gefäße mit allerhand Tränken befüllt. In der Mitte des Raumes stand ein dunkler Tisch, davor ein mit Samt bespannter Lehnstuhl. Auf dem Tisch lag ein Notizbuch. Behutsamen Schrittes betrat Lia den Raum und schloss die Tür hinter sich. Langsam ging sie auf den Tisch zu, nahm das Notizbuch und blätterte darin. Dabei konnte sie sich ein lächeln nicht verkneifen. Auf den Seiten schien sich jemand intensiv mit einer Auswahl an Tränken und Zaubersprüchen zu beschäftigen. Skizzierte, detaillierte Aufführungen, gestrichene und nachträglich korrigierte Passagen zieren die Seiten zwischen dem leicht verschlissenen Ledereinband. Aber nirgendwo stand ein Name, der auf den Autor verweisen würde. Nachdenklich klappte sie es wieder zu, dann hob sie ihre Hand darüber. "Wem gehörst du kleines Buch?" Ihre Hand leuchtete und in den Einband brannten sich goldene Lettern ein. Severus Snape.
Während sich Lia den Namen an sah, hörte sie ein Geräusch. Jemand war ins Klassenzimmer getreten und bewegte sich auf die Tür zu. Schnell zog sie ihre Hand über die Buchstaben im Einband, vorauf diese verschwanden und legte das Buch zurück. Dann schlich sie sich hinter eines der Regale und beobachtete die Tür. Diese wurde langsam geöffnet und ein Mann mit langem schwarzen Umhang erschien. Er hielt seinen Zauberstab in der Hand. Sein Blick schweifte durch den Raum. Offenbar hatte er bemerkt, dass Lia die Tür geöffnet hatte. Doch dann blieb sein Blick an dem Notizbuch hängen. Während er sich darauf zu bewegte, achtete er immer noch genau auf den scheinbar verlassenen Raum. Lia hielt sich geduckt hinter dem Regal, beobachtete jeden seiner Schritte. Er nahm das Buch in die Hand und tippte mit dem Stab darauf. Dort, wo er es berührt hatte, entfalteten sich wieder die goldenen Lettern, welche Lia zuvor hatte verschwinden lassen. "Interessant...", sprach er zu sich. Lia hielt in ihrem Versteck den Atem an. "Lumos.", eine Lichtkugel erhellte den Raum. Hatte er sie entdeckt? Zumindest ging er auf das Regal zu hinter dem sie kauerte. "Piko", dachte Lia und drehte ihre Hand, sodass eine kleine Lichtkugel erschien. "Es wäre besser sie zwingen mich nicht dazu sie aus ihrem Versteck zu hohlen", sprach Severus Snape mit fester Stimme. Als er vor dem Regal stand, sprang ihm ein kleines Tier mit großen Ohren an. Es biss ihm in die Hand worauf er seinen Stab fallen lies. Während Snape versuchte das kleine Biest zu fangen, welches immer noch an ihm umher kletterte, floh Lia aus ihrem Versteck.
Orcrox wartete schon ungeduldig auf seine Nichte. Das Büro, welches man ihm zugeteilt hatte, sagte ihm gar nicht zu. Ein kleiner Raum mit Platz für einen Schreibtisch und einer kleinen Besucherecke mit einer dunkelblauen Coach und zwei Lehnsesseln. Als endlich ihre Gestalt in der Tür erschien, saß er mit finsterem Blick da. Lia war klar, dass sie sich verspätet hatte. Stille entstand. Die Angst in ihr wuchs. "Darf man fragen wo du so lange warst?", durchbrach ihr Onkel die Stille. "Ich sollte mich doch umsehen..." "Umsehen ja, aber du solltest dich nicht erwischen lassen. Wie kannst du nur so unvernünftig sein und ihn da stehen lassen!", Lia zitterte, aber sie wagte es nicht den Mund auf zu machen. Ihr Onkel hatte sie überwacht. Wie immer. Wie hatte sie annehmen können, dass sie ungestört gewesen wäre? Nicht hier. Nicht wenn er etwas plant. "Er weiß doch nicht, dass ich es war. Außerdem... außerdem kennt er mich nicht.", zwang sie sich zur Antwort. Er schnaufte:" Nein, aber er weiß, dass du beim Essen gefehlt hast. Und leider ist er mir gegenüber sehr misstrauisch. Wir dürfen ihn darin nicht bestätigen!" Das war das erste Mal, dass Orcrox sich vor einem Zauberer in Acht nehmen musste. Alle anderen hatte er täuschen können mit seiner ehemaliger-Auror-Masche. Mit seiner Geschichte darüber, dass er aus Rücksicht auf seine Nichte untergetaucht war. Nur Severus glaubte ihm nicht. Und Dumbledore traute ihm mehr als Orcrox. Ihm war klar, dass er Severus früher oder später unschädlich machen musste. Die gleiche Befürchtung hatte Lia auch. Sonst hatte sie es immer geschafft, jene die ihrem Onkel im Weg standen zu retten. Doch dieses mal sah es nicht gut aus. Noch nie hatte sie ihn so verbissen erlebt. Was hatte er nur vor?
Der erste Tag
Am nächsten Morgen sollte Orcrox seine erste Unterrichtsstunde geben. Das Thema der Stunde sollten Vampir Übergriffe sein. Eine Sonderthematik auf Grund der jüngsten Vorkommnisse. Er kannte die Nachrichten darüber. Alleine letzte Woche gab es zehn Überfälle von Vampiren, dabei getötet wurden 10 Muggel und ein Auror. Wilkus Green war ein sehr guter Auror gewesen, welcher sich auf das aufspüren von Vampiren und Dämonen spezialisiert hatte. Ein ihm eher lästiger Bekannter. Mit seiner Überwachung durch Green war damit endgültig Schluss. Lia lief neben ihrem Onkel in Richtung des Klassenzimmers und spürte die tiefe Genugtuung, die er bei seinen jetzigen Gedanken empfand. Die Schüler warteten bereits auf ihren neuen Professor. Als Prof. Delune den Raum betrat verstummte das fröhliche Gemurmel augenblicklich. Von einer Bank in der hintersten Reihe beobachtete Lia ihren Onkel bei seiner Einführung in die neue Thematik. Ein Junge mit roten Haaren schenkte dem Vortrag kaum Beachtung, er war damit beschäftigt sich einen Überblick über die neue Mannschaftsaufstellung der Griffendorerhausmanschaft für das nächste Quidditschspiel zu verschaffen. Er schien eine freudige Entdeckung gemacht zu haben und wollte sie seinem Banknachbarn mitteilen, einen braunhaarigen Jungen. Als sie den Raum betreten hatte, hatte sie sein Gesicht sehen können. Auf seiner Stirn war eine blitzförmige Narbe. Ein Fluchmahl vermutlich. Prof. Delune hatte nicht die Absicht seinen Vortrag durch das Gemurmel zweier Schüler in den letzten Bänken bereichern zu lassen. Wie versteinert blickten die beiden Jungen ihm nun in die Augen. Er war wie aus dem Nichts aufgetaucht, nachdem er vorne vom Nichts verschluckt schien. "Cooler Trick, Professor", versuchte der Rotschopf die Szene zu retten. "Eure Namen.", die Beiden zuckten zusammen. Als erster fand der Junge mit der Narbe seine Sprache wieder:"Ich bin Harry Potter, Sir." Delune wandte seinen Blick auf den anderen Jungen, welcher jedoch noch nicht richtig wieder bei sich war. Eher gequietscht als gesprochen, entgegnete er: "Ron...Ron Weasley..s..Sir.". Sichtlich amüsiert von Rons Angst vergaß Orcrox den Beiden eine Strafe zugeben.
Die Stunde verlief danach ohne weitere Störungen. Beim verlassen des Raumes fiel Lias Blick auf Ron und Harry. Sie scheinen ihren Tadel noch nicht ganz ausgestanden zu haben. Ein Mädchen mit hellbraunen Haaren redete auf sie ein. "Ron musstest du den unbedingt Harry da mit rein ziehen. Es reicht doch wohl wirklich, wenn du mich ständig nach meinen Aufzeichnungen fragst." Ron blickte zu Lia hinüber, hinter ihr tauchte gerade ihr Onkel auf. Er sprach ganz leise:"Ich kann nichts dafür, Hermine. Der Typ ist irre sag ich dir." "Oh Ron...", sie bemerkte, dass Lia sie beobachtete. Sie winkte ihr freundlich zu. Mit einer freundlichen Handbewegung erwiderte Lia, die nette Geste. Dann ging sie an ihrem Onkel vorbei in Richtung des Innenhofes. Dort setzte sie sich auf eine der Bänke und schaute dem Pausentreiben der Schüler zu. Da bemerkte sie jemanden neben sich. Es war Dumbledore. "Dürfte ich mich wohl einen Augenblick zu ihnen gesellen, Miss Delune?", fragte er mit einem freundlichen Lächeln. "Aber gern doch.", erwiderte sie. Als er sich setzte nahm sie seine Gedanken wahr. Er schien besorgt wegen der Zweifel seines Freundes an Orcrox und erhoffte sich jetzt über Sie ein genaueres Bild ihres Onkels zu erhalten. Ihr Blick fuhr über den Hof. In seiner Mitte stand ein Baum, der einigen Schülern zu seinen Wurzeln Schatten spendete. Doch zwischen seinen Zweigen entdeckte Lia eine Krähe, die sie und Dumbledore genau im Blick hatte. Ihr Nachbar schien von ihrer Anwesenheit nichts zu merken, schien aber über das plötzliche Zittern von ihr besorgt. "Ist ihnen nicht wohl?" Lia wusste sie durfte nichts falsches sagen, sie wusste, dass am anderen Ende des Hofes auch Prof. Snape stand. Wahrscheinlich um seinen Freund nach ihrem Gespräch abzufangen. Ihr Onkel saß vermutlich im Büro und vertraute darauf, dass seine Gesandte Lia verstummen lassen würde. Sie fühlte sich eingeengt. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Professor Snape war dabei näher zu treten und Professor Dumbledore versuchte sie aus ihren Gedanken zu hohlen. Sie verstand nicht was er sagte. Sie wusste nur, dass plötzlich alle sie anstarrten. Ihre Haut war bleich und fahl. Ein Zittern hatte ihren Körper erfasst. Das krächzen der Krähe lies sie aufschrecken. Ihr direkt gegenüber Stand Severus Snape und blickte erschrocken in ihre Augen. Diese waren blank in ihrer Farbe, als hätte man sie verhext. Es ging nicht mehr, sie hielt das nicht länger aus. In einer Bewegung stieß sie Snape bei Seite, riss sich von Dumbledore los, der sie am Arm halten wollte und lief aus dem Hof, durch die Gänge aus dem Schloss. Sie wollte raus aus dem Schloss. Weg von ihrem Onkel. Einfach nur weg. Doch das ist unmöglich.
Ein Freund?
Das kleine Mädchen kauerte auf den Stufen vor der zerschlagenen Haustür. Ihr kleines Fuchshörnchen versucht sie aufzumuntern, doch seine Bemühungen bleiben vergebens. Dann ertönen Schritte. Sie kommen vom Haupttor. Ein Mann läuft auf das Haus zu, als er das Mädchen sieht bleibt er kurz stehen. Erleichtert hellt sich seine Miene auf und er rennt auf sie zu. Das Fuchshörnchen knurrt den Fremden an. Bereit seine Herrin zu verteidigen, doch diese hält ihn zurück. Sie fällt dem Mann weinend in die Arme, er nimmt sie hoch. "Du brauchst keine Angst mehr zu haben. Ich werde dir helfen, aber dafür brauche ich auch deine Hilfe, in Ordnung?", lächelt er sie an. Mit roten Augen schaut sie zu ihm auf. Die warnenden, klickenden Geräusche ihres Freundes ignorierend, stimmt sie zu. Er trägt sie weg. Die Stufen runter, den Weg entlang, aus dem Haupttor in den finsteren Wald...
Hastige Schritte schrecken Lia auf. Sie sitzt zusammen gekauert auf einer Wiesen im Gras. Als sie sich umdreht erkennt sie durch ihre Tränen nur eine dunkel gekleidete Gestalt auf sich zu kommen. Gerne würde sie weglaufen, doch ihre Beine bewegen sich nicht. Die Angst nun eine Strafe ihres Onkels ertragen zu müssen wächst. Mit zugekniffenen Augen fährt sie zusammen, als die Gestalt wenige Schritte vor stehen bleibt und sie ansieht. "Sie brauchen keine Angst vor mir zu haben." Lia sieht auf. Wider erwartend ihrer Befürchtung ist nicht ihr Onkel ihr gefolgt, sondern Prof. Snape. Er reicht ihr seine Hand und hilft ihr auf. Plötzlich sind ihre Beine ganz leicht. Nun stehen sie da und schauen sich an. Eine Stille entsteht. Eine angenehme Stille. "Warum sind sie mir gefolgt?", entzieht sie sich seiner Hand. "Ich hatte die Befürchtung ihr Onkel habe sie verflucht. Ihre Flucht hatte doch mit ihm zu tun, nicht wahr?" In Lia schwirren die Gedanken umher, während sie selbst nichts lieber täte, als Severus die ganze Wahrheit über ihren Onkel zu erzählen, schwingt in ihr die Angst. Denn wenn sie ihm alles erzählt, gibt sie ihrem Onkel den Grund, den er braucht. "Nein, ich ..mir war nicht gut." So sehr er auch versuchte ihr etwas über ihren Onkel zu entlocken, sie sagte nichts. Dann spürte sie seine Anwesenheit. Er hatte sie die ganze Zeit über beobachtet. Orcrox stand oben auf dem Turm und sah auf seine Nichte herab. Als er sich zum gehen wandte, war das ihr Zeichen. Sie musste zu ihm gehen. Er wartet auf sie. Ohne seinen Worten richtig zugehört zu haben, trat sie einen Schritt zurück, nickte Severus zu und wollte gehen. Innerlich hatte sie gehofft er würde sie zurück halten. Doch er tat es nicht.
Prof. Delune saß in seinem Zimmer in einem der Lehnsesseln und wartete, den Blick auf die Tür gerichtet. Lia trat ein. Ihr Herz klopfte ihr vor Angst bis zum Hals. Dadurch dass sie weggelaufen war, hatte sie Prof. Snapes Bedenken bestätigt. Dadurch hatte Dumbledore mit Orcrox Delune gesprochen, verfolgte nun jeden seiner Schritte. Nun war ihr Onkel in die Ecke gedrängt worden. Und es gab nichts, dass er mehr hasste. „Du...du wolltest mich sehen.“, sie schob sich durch die Tür, schloss sie aber nicht. „Warum kommst du nicht richtig rein und setzt dich.“ Doch Lia rührte sich nicht. „Das war keine Bitte, Lia.“ Er zog seine Hand zurück, daraufhin wurde Lia nach vorn gerissen und die Tür schloss sich. Am Boden liegend wagte sie nicht aufzublicken. Orcrox stand auf. Langsam drückte er seine, sich dabei schließende, Hand in die Luft. Wie eine Marionette wurde Lia nach oben gezogen, um mit einem ruckartigem Stoß aus seiner Hand gegen die Zimmerwand gedrückt zu werden. „Reein, komm her.“, er winkte jemanden zu sich. Das Schlangenartige Zischen verriet Lia, das er seine Seele gerufen hatte. Reein war zu Lebzeiten ein Hunter gewesen. Das waren früher Muggel, die um die Existenz der magischen Geschöpfe wussten und sie jagten. Er war ein besonders brutal anmutendes Exemplar. Und er kam auf sie zu. Ihr Onkel stand mittlerweile neben ihr. "Weißt du eigentlich, Lia...", er strich ihr über die Wange, "...was hier auf dem Spiel steht?". Reein stand ihr nun direkt gegenüber. Sie blickte in seine weißen Augen. "Natürlich weißt du es nicht, in dieser Hinsicht habe ich bei dir wohl versagt." Auf ein Zeichen von ihm hin reist Reein Lia zu Boden, wobei sie sich an seiner Rüstung verletzte. Seine Hand schnellte durch die Luft und Reein löste sich in das Nichts auf, aus dem er bestand. Er beugte sich zu ihr runter und ergriff ihren Arm. Blut floss über seine Hand. Ihr Blut. "Du hast keine Ahnung davon, wozu ein echter Valerien fähig ist. Ich rate dir nur eins... komm mir nicht in die Quere!", mit diesen Worten lies er sie los. Nachdem er verschwunden war, lag Lia noch immer da. Nun richtete sie sich langsam auf. Piko erschien neben ihr und wollte ihre Wunde am Arm lecken. "Nicht Piko, du weißt, dass Reein Gift benutzt." Behutsam schob sie ihren Freund bei Seite. Er schaute sie mit seinen großen grünen traurigen Augen an. Das Gift war nicht tödlich, doch es war sehr schmerzhaft. Sie musste erst das Gift neutralisieren, bevor sie die Wunde heilen konnte. Bei ihnen zuhause, hatte sie eine kleine Notfallration an diversen Heiltränken dafür versteckt. Aber hier hatte sie nichts. Letztlich blieb ihr nichts anderes übrig, sie musste in den Keller und dort nach einem Entgiftungstrank suchen. Notfalls würde sie sich selbst einen brauen müssen. So schleppte sie sich zur Tür. In kreisenden Bewegungen strich über das Holz. Gleisende Strahlen verbanden sich mit den Maserungen der Tür. Dann öffnete Sie sie und trat hindurch.
Um sie herum war es dunkel. Der Port-Zauber hatte sie viel Kraft gekostet, nur schwerlich bekam sie eine Lichtkugel zustande. Leicht wankend machte sie sich auf die Suche. Sie stieß gegen den Tisch, dabei fiel etwas zu Boden. Das Notizbuch. Gerade wollte sie danach greifen, als sie den Geruch einer kürzlich gelöschten Kerze wahrnahm. "Er war also vor kurzem hier.." Die Lichtkugel erlöschte und Lia sank auf die Knie. Hinter ihr wurde die Tür geöffnet. Im Schein der Kerzen des Klassenzimmers sah er Lia. Anscheinend war noch jemand hinter ihm, doch Lia erkannte ihn nicht richtig. Piko sprang aus dem Nichts auf Severus zu, jedoch nicht um ihn von seiner Herrin abzulenken. Im Gegenteil er sprang vor ihm auf und ab und machte ihn mit leisem Fiepen auf ihre Verletzungen aufmerksam. Severus ging auf Lia zu und beugte sich zu ihr runter. Niemals hätte sie geglaubt, dass sie sich darüber freuen würde einen Widersacher ihres Onkels in ihrem jetzigen Zustand zu sehen. Ihr war als würde er versuchen ihr etwas zu sagen, nur sie verstand keines seiner Worte. Erschöpft sackte sie zusammen und glitt dabei in seine Arme.
Auswegs los...
Mit zornigen Schritte bewegte sich Albus Dumbledore durch die Flure seiner Schule in Richtung des Klassenzimmers von Prof. Delune. Zornig darüber, dass er ihn getäuscht hatte. Allerdings war er noch wütender auf sich selbst, der sich hatte täuschen lassen. Das war ihm zuvor nur einzelne Male passiert, doch hier hätte er es merken müssen. Hier hatte ihn sein Freund noch gewarnt. Der Unterricht musste gerade erst begonnen haben, als er an die Tür zum Klassenzimmer trat und inne hielt. Was machte er hier? Wollte er jetzt einfach da rein stürmen und Delune zur Rede stellen vor den Augen seiner Schüler? Er hatte Lias Verletzungen gesehen. Sie hatte keinen Zauberstab bei sich gehabt. Severus hatte ihm versichert, dass er bei ihr nie einen bemerkt hatte. Und von Harry, den er nach seiner ersten Stunde bei Prof. Delune zu sich gerufen hatte, hatte er erfahren, dass auch Prof. Delune keinen zu besitzen schien.Einer Seits wusste er, wie wichtig es war schnellst möglich zu handeln. Anderer Seits war ihm darüber hinaus bewusst, welche Auswirkungen eine übereilte Handlung haben könnte. Reglos stand er da und überlegte. Da öffnete sich die Tür und drei ihm wohl bekannte Gesichter traten dahinter zum Vorschein. "Was machen sie denn hier Professor? Ist etwas passiert?", fragte ihn Harry. "Nichts was euch fürs Erste beunruhigen sollte. Wo ist denn Prof. Delune?" Ron fing an zu grinsen: " Er hat den Unterricht ausfallen lassen, an der Tafel hing eine Notiz. Er hätte noch etwas dringendes zu erledigen." Hermine trat an Dumbledore heran: "Das kann er doch nicht so einfach machen, oder? Sie scheinen schließlich nicht informiert worden zu sein." In einer Hinsicht hatte man sie darüber informiert. Ihm muss klar gewesen sein, dass Lia versuchen würde sich Hilfe zu suchen. Eine Frage drängte sich in seine Gedanken und lies schwerste Befürchtungen aufkommen: Wo war Delune jetzt?
Das Bild vor ihren Augen wahr noch leicht verschwommen. Nur dass sie nicht mehr da war, wo sie das Bewusstsein verloren hatte, wusste sie genau. Sie blinzelte gegen das Licht. Pikos kleine Nase begrüßte sie fröhlich schnuppernd. Das kleine Fuchshörnchen freute sich riesig über das Erwachen seiner Herrin. Bald konnte Lia den Ort um sich herum besser erkennen, sie lag auf der Krankenstation. Ihr Arm war von einem dicken weißen Verband verhüllt. Langsam richtete sie sich ein Stück auf. "Da haben sie aber ganz schön was durch gemacht, Liebes.", eine Frau mit weißer Haube stand vor ihr. In ihren Händen hielt sie ein Tablett mit einer grünlichen Flasche und einem Glas, indem sich wohl etwas vom Inhalt der Flasche befand. Eine leicht rötliche Flüssigkeit. Madame Pompfrey stellte das Tablett auf dem Tisch neben Lias Bett ab und lächelte sie an. Dann blickte sie auf Piko, der es sich mittlerweile in Lias Schoss bequem gemacht hatte. "Normaler Weise sind Tiere hier nicht erlaubt, aber ihr kleines Tierchen... ,tja, das hat sich einfach nicht fassen lassen." Lia hatte verstanden. Wie wollten Zauberer auch eine wieder erweckte Seele davon abhalten können bei ihrer Herrin zu sein. Piko schnurrte zufrieden und regelte sich in den Falten der Decke.
Dumbledore lief in seinem Büro auf und ab. Ihm war nicht wohl gewesen bei dem Gedanken Orcrox auf den Leim gegangen zu sein, doch noch unwohler fühlte er sich jetzt, da er nicht mehr wusste, wo er sich aufhielt. Er war so sehr in seine Gedanken vertieft, dass er nicht bemerkte, wie Prof. Snape und Prof. McGonagall eintraten. McGonagall riss ihn aus seinen Gedanken: "Was ist hier los, Albus?" Ohne aufzuschauen antwortete er ihr: "Was hat dir Severus erzählt?" Mit einem leicht verärgerten Blick auf Prof. Snape beantwortete sie seine Frage zur Genüge. „Was hätte ich ihr denn erzählen sollen? Das Prof. Delune seine Nichte angriff, sie zurück lies und sich nun in Luft aufgelöst hat?“, verteidigte sich Snape. Minerva sah zuerst Snape, dann Dumbledore entgeistert an. „Und was haben sie nun vor? Wissen sie denn in zwischen, wer er eigentlich ist?“, fuhr sie die Beiden an. „Sie meinten wohl eher, was er ist.“, kommentierte Severus. Sie verstand nicht recht. „Weder Miss Delune noch ihr Onkel sind Zauberer, soviel steht mittlerweile fest. Aber..“, Dumbledore unterbrach ihn gedankenversunken, „... aber die einzige Möglichkeit etwas genaueres in Erfahrung zu bringen, wäre, wenn Miss Delune uns die Wahrheit über sich und Ihren Onkel berichten würde.“ Sichtlich angespannt zupfte er an seinem Bart: „Doch den Gefallen wird sie uns kaum tun.“ So langsam hatte sie diese Ratlosigkeit satt, McGonagall wandte sich an Dumbledore mit einem rettenden Einfall.
Lia hatte sich unterdessen aus dem Krankenflügel geschlichen. In ihr stürmte es, sie konnte sich nicht vorstellen, dass ihr Onkel sie hier lassen würde, ohne sie unter Beobachtung zu halten. Bedacht darauf von niemandem gesehen zu werden lief sie die Gänge des Schlosses ab und suchte nach Anzeichen ihres Onkels. Eigentlich verrückt. Warum versuchte sie ihn wieder zu finden, sie könnte einfach in Dumbledores Büro gehen und ihm alles erzählen. Wer sie waren. Ihre Vermutungen über den Grund ihres Aufenthaltes. Schließlich befürchtete sie sich selbst damit rein zu reiten. Egal wie oft er Reein auf sie gehetzt hatte, so war er immer noch der Einzige, den sie hatte. Und damit hielt er sie fest...
Zwei neue Pläne
Severus lief durchs Schloss und suchte die Flure ab. Madame Pompfrey hatte ihnen mitgeteilt, dass sie verschwunden war. Wenn sie Sie nicht wiederfanden, würde ihr Plan nicht aufgehen. Er hielt kurz an um sich zu sammeln. Wo könnte sie hingegangen sein? Im Keller war sie nicht, da hatte er als erstes gesucht. Gab es noch einen Ort an dem sie sich jetzt aufhalten konnte. Plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf und er wusste wo er sie suchen musste. Den Gang runter zum ehemaligen Unterrichtsraum von Prof. Delune, über den Innenhof und durch den hinteren Flur zu einem der unzähligen Ausgänge in Hogwarts. Auf der Stufe vor der Tür blieb er stehen, lies seinen Blick über die Wiese schweifen. Da lag Lia im Gras. Um sie herum tollte Piko, der versuchte einen Schmetterling zu fangen. Als er Severus entdeckte fiepte er fröhlich auf und riss seine Herrin damit aus ihren Gedanken. Lia sah ihn nun auf sich zu kommen. Früher oder Später hätte man sie sowie so gefunden. Das er es war der sie fand, gefiel ihr sogar. Doch das wollte sie sich nicht anmerken lassen, also tat sie so, als würde sie ihn nicht bemerken. Schweigend setzte er sich neben sie und Piko sprang auf seine Schulter. Auch er schien Severus zu mögen. Etwas verwundert starrte Lia ihren kleinen Freund an. Piko war eher scheu gegenüber anderen, nur wenn sie in Gefahr war stürzte sich der Kleine tapfer auf jeden, der ihr zu nahe kam. "Wohin wollten sie eigentlich?", fragte er sie. "Das hätte sie nicht zu interessieren. Und erwarten sie wegen gestern nur keinen großen Dank, ich hatte alles im Griff.", Lia versuchte durch ihr schnippisches Gehabe von ihrer Angst abzulenken. Nirgendwo hätte sie sich sicher fühlen können, denn sie wusste genau warum man sie suchte. Antworten, nur Antworten. Man wollte durch sie alles über ihren Onkel erfahren. Dabei war ihnen gar nicht bewusst, dass ihre Unwissenheit ihr größter Schutz war. "Den hatte ich auch nicht erwartet." "Äh..Wie bitte?", sie hatte ihn kaum noch beachtet, als sie wieder von diesem Zittern erfasst wurde. Wind kam auf. Und mit diesem Wind kam auch die Gewissheit, dass sie nicht allein auf der Wiese waren. Reflexartig zog ihre Beine an den Körper und vergrub ihr Gesicht unter ihren Armen. Severus schaute sie an. Ihm war klar, dass sie etwas gespürt haben musste, von dem er nichts ahnte. Lia hörte ein leises Zischen aus den Büschen unterhalb der Wiese. Für einen Moment glaubte sie Reeins kalte, leere weiße Augen zu erkennen und sprang auf. Auch Severus stand auf, er versuchte ausfindig zumachen, was ihr solche Angst einjagte. Vergebens. Besorgtes Piepsen durchdrang die Stille. Piko kletterte von Severus Schulter auf Lias, die sich dicht an ihn drückte. Als sich ihre Blicke trafen wich sie einen großen Schritt zurück und drehte ihr leicht errötetes Gesicht von ihm weg. Etwas perplex stand Severus da. Ihm war nicht recht klar, was er nun hätte sagen sollen. "Da beginnt man schon sich Sorgen zu machen und ihr macht euch hier einen schönen Tag." Die Beiden fuhren herum, Dumbledore stand zusammen mit Prof. McGonagall hinter ihnen. Ein breites Grinsen auf den Lippen. Sowohl Severus, als auch Lia war die Angelegenheit äußerst unangenehm. Einzig Piko schien sich sehr darüber zu freuen. Was mochte sich der Kleine da wohl überlegen?
Während die kleine Gruppe wieder ins Schloss ging, kroch Reein aus seinem Versteck im Gebüsch. Mit seinem ausdruckslosen Gesicht beobachtete er das Geschehen, nun fasste er an seine Seite unter den Umhang und zog einen kleinen schwarzen Vogel hervor. Kaum das er ihn los lies, flog der Vogel hinauf zum Schloss. Jetzt machte sich Reein auf den Weg in den Wald. Seine Schritte waren schwer und doch bewegte er sich schnell und geschmeidig durchs dichte Laubwerk der Büsche. Er watete durch einen kleinen Bach, kletterte einen Vorsprung hinauf und blickte hinab auf sein Ziel. Ein gewaltiger Baum, zwischen dessen Wurzeln sich der Eingang zu Orcrox Versteck verbarg. Orcrox erwartete ihn bereits. Er saß in einem altmodischen Sessel und presste die Fingerkuppen gegeneinander. "Hast du sie gesehen?" Reein nickte. "Und warum hast du sie dann nicht mitgebracht?", wütend über Reeins Unfähigkeit sprang er von seinem Sessel. Unbeeindruckt blieb Reein stehen, er war an die Wutausbrüche seines Herren mehr als gewöhnt. "Wenn sie auspackt wäre es um einiges schwieriger meinen Plan durch zu setzen. So viele Jahre habe ich auf eine solche Chance gewartet, die lass ich mir nicht von meiner nichtsnutzigen Nichte verderben!", Orcrox lief umher, um besser nachdenken zu können. "Andererseits hatte ich schon lange keine Herausforderung mehr... und wer weiß, vielleicht schaffen wir es auf diesem Weg uns von unserem kleinem Problem zu befreien." Den Glanz in den Augen seines Herren kannte Reein nur zu gut. In ihm rappelte sich ein neuer Plan zu recht, der ihn über seinen Fehler hinweg sehen lassen würde. "Wie schaffst du es nur immer deine Fehler in brillante Züge zu verwandeln, Reein. Wenn du sie nicht verletzt hättest, gäbe es für uns jetzt nicht diese Chance. Soll sie sich doch ruhig ein wenig Sicher fühlen...Wir können warten..."
Bitte verzeiht mir kleinere Fehler, auch wenn sie in den Namen der Rowling-Charaktere vor kommen sollten.
Ich habe die Geschichte umgestellt. Harry, Ron und Hermine befinden sich ungefähr im 4. Jahr in Hogwarts. Doch Hogwarts wird nicht vom wiedererstandenem Voldemord bedroht, sondern von Kreaturen, wie sie Hogwarts noch nie gesehen hat.
Und wird sich für zwei Charaktere meiner Geschichte das Leben ändern....
Viel Spaß dabei

Eine Fahrt ins Ungewisse
Ein kleines Mädchen von etwa 5 Jahren läuft lachend durch den Wald einem alten Gemäuer entgegen. Kurz vor der schweren Eisenpforte bleibt sie stehen und dreht sich um. Sie winkt ein Fuchshörnchen zu sich. Ein kleines bräunliches Wesen mit langen Ohren, einem buschigem Schwanz und großen grünen Augen. Es schwebt beinahe gespenstisch hinter ihr her. Sie passieren die Pforte und laufen einen Kiesweg entlang auf große steinerne Stufen, welche zu einer Veranda führen, zu. Dort angekommen reist das Mädchen die Türen auf: "Ich hab es geschafft, Mama. Ich hab meine erste Seele wieder erweckt." Als sie niemanden sah, lief sie durch die Küche in den Flur und rief erneut. Doch wieder war niemand zusehen. Wieder antwortete ihr keiner. So lief das Mädchen immer schneller von einem ins nächste Zimmer und wurde dabei immer panischer. Dann stand sie vor der Haustür. Diese war aus ihren Angeln gehoben wurden, nur der linke Türflügel hing noch in seiner obersten Angel fest und schwankte im aufgekommenem Wind sachte hin und her. Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie kauerte sich zusammen, verbarg das Gesicht in ihren Händen. Das kleine Fuchshörnchen setzte sich auf ihre Schulter. Da fing es an zu knurren. Das Mädchen schreckte hoch. Sie sah eine Hand, die sich ihr entgegenstreckte, hörte eine Stimme ihren Namen rufen. Er wollte, dass sie gehen...
Von dem schrillen Pfiff der Zug-pfeife wurde Lia aus ihrem Schlaf gerissen. Neben sich sah sie ihren Onkel sitzen, der in einem Buch blätterte. Sie blickte sich um. Die Beiden saßen in einem Abteil des Hogwartsexpress. Vom Flur her hörte sie die Stimmen lachender Schüler, einige unterhielten sich über die Quidditschmeisterschaft andere über die Berichte der Muggelmorde aus dem Tagespropheten. "Solche lästigen Quasselstrippen, dass die nicht einmal ruhe geben können.", fluchte ihr Onkel, während er mit einer Handbewegung die Tür schloss. Lia sah ihn an:" Ich verstehe immer noch nicht, warum du dich um diese Stelle als Hogwartsprofessor bemüht hast. Es gibt ja nun niemanden, der ungeeigneter ist Kinder zu unterrichten, als dich." Im Gesicht ihres Onkels machte sich ein leichtes Grinsen breit. Kein freundliches oder amüsiertes, eher ein fieses, unheilvolles Grinsen. Das passte auch, denn Orcrox war kein angenehmer Zeitgenosse. Eine lange Narbe verlief über sein markantes Gesicht, mitten durch sein rechtes rotes Auge. Das andere Auge war bräunlich, doch die Tatsache, dass er zwei verschieden farbige Augen besaß verwirrte Lia nicht. Schließlich war ihr linkes Auge nicht grün, wie das rechte, sondern hatte ebenfalls eine rötliche Färbung. Jedoch bei weitem nicht so stechend, wie bei ihrem Onkel. Dieser schaute an Lia vorbei aus dem Fenster. Und als Lia sich umdrehte, entdeckte sie auch den Grund für sein Grinsen... sie waren da.
Vor ihnen erstreckte sich der See in seiner ganzen Pracht und am anderen Ufer thronte das Schloss von Hogwarts. Es war ein herrlicher Anblick, trotz den Bedenken, welche Lia seit dem Antritt dieser Reise hatte, freute sie sich darauf Hogwarts von innen zu sehen. Am Bahnsteig wurden die Schüler von einem großem rundlichen Mann mit Vollbart begrüßt. Die meisten Schüler schienen ihn sehr zu mögen und wie Lia es beurteilen konnte, war dies auf beiden Seiten der Fall. So sehr sich Lia an diesem Bild erfreuen konnte, ihr Onkel drängte sie davon weg. " Ein übergroßer Straßenköter und die Flöhe, die sich um ihn scharren. Eine Schande so was, mit Verantwortung auszustatten." Sie stiegen in eine der Pferdelosen Kutschen und fuhren dem Schloss entgegen. "Eine schöne Idee die Kutschen von Thestrahlen ziehen zulassen, oder?", sagte Lia. Nachdem sie aus der Kutsche ausstieg ging sie zu einem der beiden Thesthralen und streichelte ihm über den Hals. "Geh nicht zu nah ran. Die Biester sind bei Zaubern und Hexen nicht so zahm, wie bei uns." Orcrox zog seine Nichte von den Thesthralen weg. Doch Lia riss sich los: "Was hast du Dumbledore eigentlich erzählt, wer du bist?" "Orcrox Delune, Hexenmeister und Auror. Und du bist meine Nichte und Assistentin, verstanden?!",er zog sie näher zu sich. Sein rechtes Auge funkelte zornig.
Ein grimmig drein blickender Mann tauchte hinter ihnen auf, begleitet von einer Katze. "Kann ich den Herrschaften behilflich sein und ihnen den Weg ins Schloss weisen?" Die Katze versteckte sich hinter seinen Beinen und begann zu fauchen, als Orcrox sich zu ihnen umdrehte und ihren Besitzer musterte. "Danke, aber wir finden selbst rein", zischte er. Dem Mann schoss sichtlich die Angst ins Gesicht, er nickte hastig und verschwand samt seiner Katze in Richtung Schloss. "Ich werde am Abendessen teilnehmen und du schaust dich hier um. Und lass dich nicht erwischen." Ihr Onkel wandte sich zum gehen. "Ich werde gar nichts machen, solange du mir nicht sagst, was du hier willst.", Lias Stimme zitterte. Sie wusste, dass ihr Onkel keinen Widerwillen duldete. Im gleichen Moment spürte sie wie sich ein Arm um sie legte und sie zu würgen begann. Ein Blick ihres Onkels und der Geisterarm verschwand. Lia atmete tief ein, sie hatte verstanden.
Die erste Begegnung
Lia suchte sich ihren Weg durch die zahlreichen Gänge des Schlosses. So groß sie es sich auch ausmalte, es erschien ihr immer um ein Vielfaches größer. Ihr Onkel mimte in der großen Halle beim Abendessen den alten Hexenmeister und Ex-Auror, nun neuer Professor für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Ihr lief ein Schauer über den Rücken bei dem Gedanken.
Hier durch die Gänge zu irren erschien ihr riskant, denn überall hingen Gemälde, die sie sehen konnten. "Was hat er nur vor?", fragte sie sich. Mit einem Katzengleichen Sprung trat sie auf eine der Fackeln an den Wänden und löschte diese dabei. Alle anderen Fackeln des Ganges taten es ihr gleich und der Gang verfinsterte sich. Trotz der Dunkelheit beschloss Lia sich unterhalb der Decke zu bewegen. Sie trat in die Luft und stieg auf. Hier über dem Gang fühlte sie sich halbwegs sicher, denn die Schlossgeister waren alle beim Abendessen um die neuen Schüler zu begrüßen.
Eine ganze Weile lief Lia nun schon im Schloss umher und wusste nicht so recht, wonach sie Ausschau hätte halten sollen. Im Keller entdeckte sie den Klassenraum für Zaubertränke. Sie hatte nie eine Schule besuchen dürfen, ihr Onkel erteilte ihr früher Hausunterricht, aber wie gern hätte sie damals mit anderen Schülern in einem solchem Raum den Worten eines Lehrers gelauscht, welcher sie die Kunst der Zaubertränke lehrte. So hatte sie alles selbst lernen müssen, denn ihr Onkel hielt nichts von derartigen Zauberkünsten. Nur einen Blick wollte sie riskieren. Vorsichtig schob sie die Tür auf und lächelte dabei. Im Klassenraum roch es nach verbranntem Holz, allerlei Kräutern und alten Pergamentrollen. In den Regalen standen eine Vielzahl an Kesseln, kleinen Fläschchen und Gläsern mit eingelegtem Getier. Auf dem Lehrerpult fand sie ein aufgeschlagenes Buch. Ein Lehrbuch für die vierte Klasse. Sie fuhr mit dem Finger über die Seite und erfasste deren Inhalt."Der Vielsafttrank, eine kurze Wiederholung". Hinter dem Pult erkannte sie eine Tür. Sie war verschlossen. Lia zögerte, aber sie war schrecklich neugierig. "Er meinte doch ich sollte mich umsehen.", sprach sie sich Mut zu. Mit einer fließenden Bewegung lies sie ihre Hand aus dem Gelenk heraus im Kreis drehen und zog sie ruckartig zurück. Dabei sprang der Riegel auf. Die Tür öffnete sich. Vor ihr lag ein Raum, der wohl dem Lehrer für Zaubertränke vorbehalten war. In den Regalen standen einige kurios anmutende Gefäße mit allerhand Tränken befüllt. In der Mitte des Raumes stand ein dunkler Tisch, davor ein mit Samt bespannter Lehnstuhl. Auf dem Tisch lag ein Notizbuch. Behutsamen Schrittes betrat Lia den Raum und schloss die Tür hinter sich. Langsam ging sie auf den Tisch zu, nahm das Notizbuch und blätterte darin. Dabei konnte sie sich ein lächeln nicht verkneifen. Auf den Seiten schien sich jemand intensiv mit einer Auswahl an Tränken und Zaubersprüchen zu beschäftigen. Skizzierte, detaillierte Aufführungen, gestrichene und nachträglich korrigierte Passagen zieren die Seiten zwischen dem leicht verschlissenen Ledereinband. Aber nirgendwo stand ein Name, der auf den Autor verweisen würde. Nachdenklich klappte sie es wieder zu, dann hob sie ihre Hand darüber. "Wem gehörst du kleines Buch?" Ihre Hand leuchtete und in den Einband brannten sich goldene Lettern ein. Severus Snape.
Während sich Lia den Namen an sah, hörte sie ein Geräusch. Jemand war ins Klassenzimmer getreten und bewegte sich auf die Tür zu. Schnell zog sie ihre Hand über die Buchstaben im Einband, vorauf diese verschwanden und legte das Buch zurück. Dann schlich sie sich hinter eines der Regale und beobachtete die Tür. Diese wurde langsam geöffnet und ein Mann mit langem schwarzen Umhang erschien. Er hielt seinen Zauberstab in der Hand. Sein Blick schweifte durch den Raum. Offenbar hatte er bemerkt, dass Lia die Tür geöffnet hatte. Doch dann blieb sein Blick an dem Notizbuch hängen. Während er sich darauf zu bewegte, achtete er immer noch genau auf den scheinbar verlassenen Raum. Lia hielt sich geduckt hinter dem Regal, beobachtete jeden seiner Schritte. Er nahm das Buch in die Hand und tippte mit dem Stab darauf. Dort, wo er es berührt hatte, entfalteten sich wieder die goldenen Lettern, welche Lia zuvor hatte verschwinden lassen. "Interessant...", sprach er zu sich. Lia hielt in ihrem Versteck den Atem an. "Lumos.", eine Lichtkugel erhellte den Raum. Hatte er sie entdeckt? Zumindest ging er auf das Regal zu hinter dem sie kauerte. "Piko", dachte Lia und drehte ihre Hand, sodass eine kleine Lichtkugel erschien. "Es wäre besser sie zwingen mich nicht dazu sie aus ihrem Versteck zu hohlen", sprach Severus Snape mit fester Stimme. Als er vor dem Regal stand, sprang ihm ein kleines Tier mit großen Ohren an. Es biss ihm in die Hand worauf er seinen Stab fallen lies. Während Snape versuchte das kleine Biest zu fangen, welches immer noch an ihm umher kletterte, floh Lia aus ihrem Versteck.
Orcrox wartete schon ungeduldig auf seine Nichte. Das Büro, welches man ihm zugeteilt hatte, sagte ihm gar nicht zu. Ein kleiner Raum mit Platz für einen Schreibtisch und einer kleinen Besucherecke mit einer dunkelblauen Coach und zwei Lehnsesseln. Als endlich ihre Gestalt in der Tür erschien, saß er mit finsterem Blick da. Lia war klar, dass sie sich verspätet hatte. Stille entstand. Die Angst in ihr wuchs. "Darf man fragen wo du so lange warst?", durchbrach ihr Onkel die Stille. "Ich sollte mich doch umsehen..." "Umsehen ja, aber du solltest dich nicht erwischen lassen. Wie kannst du nur so unvernünftig sein und ihn da stehen lassen!", Lia zitterte, aber sie wagte es nicht den Mund auf zu machen. Ihr Onkel hatte sie überwacht. Wie immer. Wie hatte sie annehmen können, dass sie ungestört gewesen wäre? Nicht hier. Nicht wenn er etwas plant. "Er weiß doch nicht, dass ich es war. Außerdem... außerdem kennt er mich nicht.", zwang sie sich zur Antwort. Er schnaufte:" Nein, aber er weiß, dass du beim Essen gefehlt hast. Und leider ist er mir gegenüber sehr misstrauisch. Wir dürfen ihn darin nicht bestätigen!" Das war das erste Mal, dass Orcrox sich vor einem Zauberer in Acht nehmen musste. Alle anderen hatte er täuschen können mit seiner ehemaliger-Auror-Masche. Mit seiner Geschichte darüber, dass er aus Rücksicht auf seine Nichte untergetaucht war. Nur Severus glaubte ihm nicht. Und Dumbledore traute ihm mehr als Orcrox. Ihm war klar, dass er Severus früher oder später unschädlich machen musste. Die gleiche Befürchtung hatte Lia auch. Sonst hatte sie es immer geschafft, jene die ihrem Onkel im Weg standen zu retten. Doch dieses mal sah es nicht gut aus. Noch nie hatte sie ihn so verbissen erlebt. Was hatte er nur vor?
Der erste Tag
Am nächsten Morgen sollte Orcrox seine erste Unterrichtsstunde geben. Das Thema der Stunde sollten Vampir Übergriffe sein. Eine Sonderthematik auf Grund der jüngsten Vorkommnisse. Er kannte die Nachrichten darüber. Alleine letzte Woche gab es zehn Überfälle von Vampiren, dabei getötet wurden 10 Muggel und ein Auror. Wilkus Green war ein sehr guter Auror gewesen, welcher sich auf das aufspüren von Vampiren und Dämonen spezialisiert hatte. Ein ihm eher lästiger Bekannter. Mit seiner Überwachung durch Green war damit endgültig Schluss. Lia lief neben ihrem Onkel in Richtung des Klassenzimmers und spürte die tiefe Genugtuung, die er bei seinen jetzigen Gedanken empfand. Die Schüler warteten bereits auf ihren neuen Professor. Als Prof. Delune den Raum betrat verstummte das fröhliche Gemurmel augenblicklich. Von einer Bank in der hintersten Reihe beobachtete Lia ihren Onkel bei seiner Einführung in die neue Thematik. Ein Junge mit roten Haaren schenkte dem Vortrag kaum Beachtung, er war damit beschäftigt sich einen Überblick über die neue Mannschaftsaufstellung der Griffendorerhausmanschaft für das nächste Quidditschspiel zu verschaffen. Er schien eine freudige Entdeckung gemacht zu haben und wollte sie seinem Banknachbarn mitteilen, einen braunhaarigen Jungen. Als sie den Raum betreten hatte, hatte sie sein Gesicht sehen können. Auf seiner Stirn war eine blitzförmige Narbe. Ein Fluchmahl vermutlich. Prof. Delune hatte nicht die Absicht seinen Vortrag durch das Gemurmel zweier Schüler in den letzten Bänken bereichern zu lassen. Wie versteinert blickten die beiden Jungen ihm nun in die Augen. Er war wie aus dem Nichts aufgetaucht, nachdem er vorne vom Nichts verschluckt schien. "Cooler Trick, Professor", versuchte der Rotschopf die Szene zu retten. "Eure Namen.", die Beiden zuckten zusammen. Als erster fand der Junge mit der Narbe seine Sprache wieder:"Ich bin Harry Potter, Sir." Delune wandte seinen Blick auf den anderen Jungen, welcher jedoch noch nicht richtig wieder bei sich war. Eher gequietscht als gesprochen, entgegnete er: "Ron...Ron Weasley..s..Sir.". Sichtlich amüsiert von Rons Angst vergaß Orcrox den Beiden eine Strafe zugeben.
Die Stunde verlief danach ohne weitere Störungen. Beim verlassen des Raumes fiel Lias Blick auf Ron und Harry. Sie scheinen ihren Tadel noch nicht ganz ausgestanden zu haben. Ein Mädchen mit hellbraunen Haaren redete auf sie ein. "Ron musstest du den unbedingt Harry da mit rein ziehen. Es reicht doch wohl wirklich, wenn du mich ständig nach meinen Aufzeichnungen fragst." Ron blickte zu Lia hinüber, hinter ihr tauchte gerade ihr Onkel auf. Er sprach ganz leise:"Ich kann nichts dafür, Hermine. Der Typ ist irre sag ich dir." "Oh Ron...", sie bemerkte, dass Lia sie beobachtete. Sie winkte ihr freundlich zu. Mit einer freundlichen Handbewegung erwiderte Lia, die nette Geste. Dann ging sie an ihrem Onkel vorbei in Richtung des Innenhofes. Dort setzte sie sich auf eine der Bänke und schaute dem Pausentreiben der Schüler zu. Da bemerkte sie jemanden neben sich. Es war Dumbledore. "Dürfte ich mich wohl einen Augenblick zu ihnen gesellen, Miss Delune?", fragte er mit einem freundlichen Lächeln. "Aber gern doch.", erwiderte sie. Als er sich setzte nahm sie seine Gedanken wahr. Er schien besorgt wegen der Zweifel seines Freundes an Orcrox und erhoffte sich jetzt über Sie ein genaueres Bild ihres Onkels zu erhalten. Ihr Blick fuhr über den Hof. In seiner Mitte stand ein Baum, der einigen Schülern zu seinen Wurzeln Schatten spendete. Doch zwischen seinen Zweigen entdeckte Lia eine Krähe, die sie und Dumbledore genau im Blick hatte. Ihr Nachbar schien von ihrer Anwesenheit nichts zu merken, schien aber über das plötzliche Zittern von ihr besorgt. "Ist ihnen nicht wohl?" Lia wusste sie durfte nichts falsches sagen, sie wusste, dass am anderen Ende des Hofes auch Prof. Snape stand. Wahrscheinlich um seinen Freund nach ihrem Gespräch abzufangen. Ihr Onkel saß vermutlich im Büro und vertraute darauf, dass seine Gesandte Lia verstummen lassen würde. Sie fühlte sich eingeengt. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Professor Snape war dabei näher zu treten und Professor Dumbledore versuchte sie aus ihren Gedanken zu hohlen. Sie verstand nicht was er sagte. Sie wusste nur, dass plötzlich alle sie anstarrten. Ihre Haut war bleich und fahl. Ein Zittern hatte ihren Körper erfasst. Das krächzen der Krähe lies sie aufschrecken. Ihr direkt gegenüber Stand Severus Snape und blickte erschrocken in ihre Augen. Diese waren blank in ihrer Farbe, als hätte man sie verhext. Es ging nicht mehr, sie hielt das nicht länger aus. In einer Bewegung stieß sie Snape bei Seite, riss sich von Dumbledore los, der sie am Arm halten wollte und lief aus dem Hof, durch die Gänge aus dem Schloss. Sie wollte raus aus dem Schloss. Weg von ihrem Onkel. Einfach nur weg. Doch das ist unmöglich.
Ein Freund?
Das kleine Mädchen kauerte auf den Stufen vor der zerschlagenen Haustür. Ihr kleines Fuchshörnchen versucht sie aufzumuntern, doch seine Bemühungen bleiben vergebens. Dann ertönen Schritte. Sie kommen vom Haupttor. Ein Mann läuft auf das Haus zu, als er das Mädchen sieht bleibt er kurz stehen. Erleichtert hellt sich seine Miene auf und er rennt auf sie zu. Das Fuchshörnchen knurrt den Fremden an. Bereit seine Herrin zu verteidigen, doch diese hält ihn zurück. Sie fällt dem Mann weinend in die Arme, er nimmt sie hoch. "Du brauchst keine Angst mehr zu haben. Ich werde dir helfen, aber dafür brauche ich auch deine Hilfe, in Ordnung?", lächelt er sie an. Mit roten Augen schaut sie zu ihm auf. Die warnenden, klickenden Geräusche ihres Freundes ignorierend, stimmt sie zu. Er trägt sie weg. Die Stufen runter, den Weg entlang, aus dem Haupttor in den finsteren Wald...
Hastige Schritte schrecken Lia auf. Sie sitzt zusammen gekauert auf einer Wiesen im Gras. Als sie sich umdreht erkennt sie durch ihre Tränen nur eine dunkel gekleidete Gestalt auf sich zu kommen. Gerne würde sie weglaufen, doch ihre Beine bewegen sich nicht. Die Angst nun eine Strafe ihres Onkels ertragen zu müssen wächst. Mit zugekniffenen Augen fährt sie zusammen, als die Gestalt wenige Schritte vor stehen bleibt und sie ansieht. "Sie brauchen keine Angst vor mir zu haben." Lia sieht auf. Wider erwartend ihrer Befürchtung ist nicht ihr Onkel ihr gefolgt, sondern Prof. Snape. Er reicht ihr seine Hand und hilft ihr auf. Plötzlich sind ihre Beine ganz leicht. Nun stehen sie da und schauen sich an. Eine Stille entsteht. Eine angenehme Stille. "Warum sind sie mir gefolgt?", entzieht sie sich seiner Hand. "Ich hatte die Befürchtung ihr Onkel habe sie verflucht. Ihre Flucht hatte doch mit ihm zu tun, nicht wahr?" In Lia schwirren die Gedanken umher, während sie selbst nichts lieber täte, als Severus die ganze Wahrheit über ihren Onkel zu erzählen, schwingt in ihr die Angst. Denn wenn sie ihm alles erzählt, gibt sie ihrem Onkel den Grund, den er braucht. "Nein, ich ..mir war nicht gut." So sehr er auch versuchte ihr etwas über ihren Onkel zu entlocken, sie sagte nichts. Dann spürte sie seine Anwesenheit. Er hatte sie die ganze Zeit über beobachtet. Orcrox stand oben auf dem Turm und sah auf seine Nichte herab. Als er sich zum gehen wandte, war das ihr Zeichen. Sie musste zu ihm gehen. Er wartet auf sie. Ohne seinen Worten richtig zugehört zu haben, trat sie einen Schritt zurück, nickte Severus zu und wollte gehen. Innerlich hatte sie gehofft er würde sie zurück halten. Doch er tat es nicht.
Prof. Delune saß in seinem Zimmer in einem der Lehnsesseln und wartete, den Blick auf die Tür gerichtet. Lia trat ein. Ihr Herz klopfte ihr vor Angst bis zum Hals. Dadurch dass sie weggelaufen war, hatte sie Prof. Snapes Bedenken bestätigt. Dadurch hatte Dumbledore mit Orcrox Delune gesprochen, verfolgte nun jeden seiner Schritte. Nun war ihr Onkel in die Ecke gedrängt worden. Und es gab nichts, dass er mehr hasste. „Du...du wolltest mich sehen.“, sie schob sich durch die Tür, schloss sie aber nicht. „Warum kommst du nicht richtig rein und setzt dich.“ Doch Lia rührte sich nicht. „Das war keine Bitte, Lia.“ Er zog seine Hand zurück, daraufhin wurde Lia nach vorn gerissen und die Tür schloss sich. Am Boden liegend wagte sie nicht aufzublicken. Orcrox stand auf. Langsam drückte er seine, sich dabei schließende, Hand in die Luft. Wie eine Marionette wurde Lia nach oben gezogen, um mit einem ruckartigem Stoß aus seiner Hand gegen die Zimmerwand gedrückt zu werden. „Reein, komm her.“, er winkte jemanden zu sich. Das Schlangenartige Zischen verriet Lia, das er seine Seele gerufen hatte. Reein war zu Lebzeiten ein Hunter gewesen. Das waren früher Muggel, die um die Existenz der magischen Geschöpfe wussten und sie jagten. Er war ein besonders brutal anmutendes Exemplar. Und er kam auf sie zu. Ihr Onkel stand mittlerweile neben ihr. "Weißt du eigentlich, Lia...", er strich ihr über die Wange, "...was hier auf dem Spiel steht?". Reein stand ihr nun direkt gegenüber. Sie blickte in seine weißen Augen. "Natürlich weißt du es nicht, in dieser Hinsicht habe ich bei dir wohl versagt." Auf ein Zeichen von ihm hin reist Reein Lia zu Boden, wobei sie sich an seiner Rüstung verletzte. Seine Hand schnellte durch die Luft und Reein löste sich in das Nichts auf, aus dem er bestand. Er beugte sich zu ihr runter und ergriff ihren Arm. Blut floss über seine Hand. Ihr Blut. "Du hast keine Ahnung davon, wozu ein echter Valerien fähig ist. Ich rate dir nur eins... komm mir nicht in die Quere!", mit diesen Worten lies er sie los. Nachdem er verschwunden war, lag Lia noch immer da. Nun richtete sie sich langsam auf. Piko erschien neben ihr und wollte ihre Wunde am Arm lecken. "Nicht Piko, du weißt, dass Reein Gift benutzt." Behutsam schob sie ihren Freund bei Seite. Er schaute sie mit seinen großen grünen traurigen Augen an. Das Gift war nicht tödlich, doch es war sehr schmerzhaft. Sie musste erst das Gift neutralisieren, bevor sie die Wunde heilen konnte. Bei ihnen zuhause, hatte sie eine kleine Notfallration an diversen Heiltränken dafür versteckt. Aber hier hatte sie nichts. Letztlich blieb ihr nichts anderes übrig, sie musste in den Keller und dort nach einem Entgiftungstrank suchen. Notfalls würde sie sich selbst einen brauen müssen. So schleppte sie sich zur Tür. In kreisenden Bewegungen strich über das Holz. Gleisende Strahlen verbanden sich mit den Maserungen der Tür. Dann öffnete Sie sie und trat hindurch.
Um sie herum war es dunkel. Der Port-Zauber hatte sie viel Kraft gekostet, nur schwerlich bekam sie eine Lichtkugel zustande. Leicht wankend machte sie sich auf die Suche. Sie stieß gegen den Tisch, dabei fiel etwas zu Boden. Das Notizbuch. Gerade wollte sie danach greifen, als sie den Geruch einer kürzlich gelöschten Kerze wahrnahm. "Er war also vor kurzem hier.." Die Lichtkugel erlöschte und Lia sank auf die Knie. Hinter ihr wurde die Tür geöffnet. Im Schein der Kerzen des Klassenzimmers sah er Lia. Anscheinend war noch jemand hinter ihm, doch Lia erkannte ihn nicht richtig. Piko sprang aus dem Nichts auf Severus zu, jedoch nicht um ihn von seiner Herrin abzulenken. Im Gegenteil er sprang vor ihm auf und ab und machte ihn mit leisem Fiepen auf ihre Verletzungen aufmerksam. Severus ging auf Lia zu und beugte sich zu ihr runter. Niemals hätte sie geglaubt, dass sie sich darüber freuen würde einen Widersacher ihres Onkels in ihrem jetzigen Zustand zu sehen. Ihr war als würde er versuchen ihr etwas zu sagen, nur sie verstand keines seiner Worte. Erschöpft sackte sie zusammen und glitt dabei in seine Arme.
Auswegs los...
Mit zornigen Schritte bewegte sich Albus Dumbledore durch die Flure seiner Schule in Richtung des Klassenzimmers von Prof. Delune. Zornig darüber, dass er ihn getäuscht hatte. Allerdings war er noch wütender auf sich selbst, der sich hatte täuschen lassen. Das war ihm zuvor nur einzelne Male passiert, doch hier hätte er es merken müssen. Hier hatte ihn sein Freund noch gewarnt. Der Unterricht musste gerade erst begonnen haben, als er an die Tür zum Klassenzimmer trat und inne hielt. Was machte er hier? Wollte er jetzt einfach da rein stürmen und Delune zur Rede stellen vor den Augen seiner Schüler? Er hatte Lias Verletzungen gesehen. Sie hatte keinen Zauberstab bei sich gehabt. Severus hatte ihm versichert, dass er bei ihr nie einen bemerkt hatte. Und von Harry, den er nach seiner ersten Stunde bei Prof. Delune zu sich gerufen hatte, hatte er erfahren, dass auch Prof. Delune keinen zu besitzen schien.Einer Seits wusste er, wie wichtig es war schnellst möglich zu handeln. Anderer Seits war ihm darüber hinaus bewusst, welche Auswirkungen eine übereilte Handlung haben könnte. Reglos stand er da und überlegte. Da öffnete sich die Tür und drei ihm wohl bekannte Gesichter traten dahinter zum Vorschein. "Was machen sie denn hier Professor? Ist etwas passiert?", fragte ihn Harry. "Nichts was euch fürs Erste beunruhigen sollte. Wo ist denn Prof. Delune?" Ron fing an zu grinsen: " Er hat den Unterricht ausfallen lassen, an der Tafel hing eine Notiz. Er hätte noch etwas dringendes zu erledigen." Hermine trat an Dumbledore heran: "Das kann er doch nicht so einfach machen, oder? Sie scheinen schließlich nicht informiert worden zu sein." In einer Hinsicht hatte man sie darüber informiert. Ihm muss klar gewesen sein, dass Lia versuchen würde sich Hilfe zu suchen. Eine Frage drängte sich in seine Gedanken und lies schwerste Befürchtungen aufkommen: Wo war Delune jetzt?
Das Bild vor ihren Augen wahr noch leicht verschwommen. Nur dass sie nicht mehr da war, wo sie das Bewusstsein verloren hatte, wusste sie genau. Sie blinzelte gegen das Licht. Pikos kleine Nase begrüßte sie fröhlich schnuppernd. Das kleine Fuchshörnchen freute sich riesig über das Erwachen seiner Herrin. Bald konnte Lia den Ort um sich herum besser erkennen, sie lag auf der Krankenstation. Ihr Arm war von einem dicken weißen Verband verhüllt. Langsam richtete sie sich ein Stück auf. "Da haben sie aber ganz schön was durch gemacht, Liebes.", eine Frau mit weißer Haube stand vor ihr. In ihren Händen hielt sie ein Tablett mit einer grünlichen Flasche und einem Glas, indem sich wohl etwas vom Inhalt der Flasche befand. Eine leicht rötliche Flüssigkeit. Madame Pompfrey stellte das Tablett auf dem Tisch neben Lias Bett ab und lächelte sie an. Dann blickte sie auf Piko, der es sich mittlerweile in Lias Schoss bequem gemacht hatte. "Normaler Weise sind Tiere hier nicht erlaubt, aber ihr kleines Tierchen... ,tja, das hat sich einfach nicht fassen lassen." Lia hatte verstanden. Wie wollten Zauberer auch eine wieder erweckte Seele davon abhalten können bei ihrer Herrin zu sein. Piko schnurrte zufrieden und regelte sich in den Falten der Decke.
Dumbledore lief in seinem Büro auf und ab. Ihm war nicht wohl gewesen bei dem Gedanken Orcrox auf den Leim gegangen zu sein, doch noch unwohler fühlte er sich jetzt, da er nicht mehr wusste, wo er sich aufhielt. Er war so sehr in seine Gedanken vertieft, dass er nicht bemerkte, wie Prof. Snape und Prof. McGonagall eintraten. McGonagall riss ihn aus seinen Gedanken: "Was ist hier los, Albus?" Ohne aufzuschauen antwortete er ihr: "Was hat dir Severus erzählt?" Mit einem leicht verärgerten Blick auf Prof. Snape beantwortete sie seine Frage zur Genüge. „Was hätte ich ihr denn erzählen sollen? Das Prof. Delune seine Nichte angriff, sie zurück lies und sich nun in Luft aufgelöst hat?“, verteidigte sich Snape. Minerva sah zuerst Snape, dann Dumbledore entgeistert an. „Und was haben sie nun vor? Wissen sie denn in zwischen, wer er eigentlich ist?“, fuhr sie die Beiden an. „Sie meinten wohl eher, was er ist.“, kommentierte Severus. Sie verstand nicht recht. „Weder Miss Delune noch ihr Onkel sind Zauberer, soviel steht mittlerweile fest. Aber..“, Dumbledore unterbrach ihn gedankenversunken, „... aber die einzige Möglichkeit etwas genaueres in Erfahrung zu bringen, wäre, wenn Miss Delune uns die Wahrheit über sich und Ihren Onkel berichten würde.“ Sichtlich angespannt zupfte er an seinem Bart: „Doch den Gefallen wird sie uns kaum tun.“ So langsam hatte sie diese Ratlosigkeit satt, McGonagall wandte sich an Dumbledore mit einem rettenden Einfall.
Lia hatte sich unterdessen aus dem Krankenflügel geschlichen. In ihr stürmte es, sie konnte sich nicht vorstellen, dass ihr Onkel sie hier lassen würde, ohne sie unter Beobachtung zu halten. Bedacht darauf von niemandem gesehen zu werden lief sie die Gänge des Schlosses ab und suchte nach Anzeichen ihres Onkels. Eigentlich verrückt. Warum versuchte sie ihn wieder zu finden, sie könnte einfach in Dumbledores Büro gehen und ihm alles erzählen. Wer sie waren. Ihre Vermutungen über den Grund ihres Aufenthaltes. Schließlich befürchtete sie sich selbst damit rein zu reiten. Egal wie oft er Reein auf sie gehetzt hatte, so war er immer noch der Einzige, den sie hatte. Und damit hielt er sie fest...
Zwei neue Pläne
Severus lief durchs Schloss und suchte die Flure ab. Madame Pompfrey hatte ihnen mitgeteilt, dass sie verschwunden war. Wenn sie Sie nicht wiederfanden, würde ihr Plan nicht aufgehen. Er hielt kurz an um sich zu sammeln. Wo könnte sie hingegangen sein? Im Keller war sie nicht, da hatte er als erstes gesucht. Gab es noch einen Ort an dem sie sich jetzt aufhalten konnte. Plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf und er wusste wo er sie suchen musste. Den Gang runter zum ehemaligen Unterrichtsraum von Prof. Delune, über den Innenhof und durch den hinteren Flur zu einem der unzähligen Ausgänge in Hogwarts. Auf der Stufe vor der Tür blieb er stehen, lies seinen Blick über die Wiese schweifen. Da lag Lia im Gras. Um sie herum tollte Piko, der versuchte einen Schmetterling zu fangen. Als er Severus entdeckte fiepte er fröhlich auf und riss seine Herrin damit aus ihren Gedanken. Lia sah ihn nun auf sich zu kommen. Früher oder Später hätte man sie sowie so gefunden. Das er es war der sie fand, gefiel ihr sogar. Doch das wollte sie sich nicht anmerken lassen, also tat sie so, als würde sie ihn nicht bemerken. Schweigend setzte er sich neben sie und Piko sprang auf seine Schulter. Auch er schien Severus zu mögen. Etwas verwundert starrte Lia ihren kleinen Freund an. Piko war eher scheu gegenüber anderen, nur wenn sie in Gefahr war stürzte sich der Kleine tapfer auf jeden, der ihr zu nahe kam. "Wohin wollten sie eigentlich?", fragte er sie. "Das hätte sie nicht zu interessieren. Und erwarten sie wegen gestern nur keinen großen Dank, ich hatte alles im Griff.", Lia versuchte durch ihr schnippisches Gehabe von ihrer Angst abzulenken. Nirgendwo hätte sie sich sicher fühlen können, denn sie wusste genau warum man sie suchte. Antworten, nur Antworten. Man wollte durch sie alles über ihren Onkel erfahren. Dabei war ihnen gar nicht bewusst, dass ihre Unwissenheit ihr größter Schutz war. "Den hatte ich auch nicht erwartet." "Äh..Wie bitte?", sie hatte ihn kaum noch beachtet, als sie wieder von diesem Zittern erfasst wurde. Wind kam auf. Und mit diesem Wind kam auch die Gewissheit, dass sie nicht allein auf der Wiese waren. Reflexartig zog ihre Beine an den Körper und vergrub ihr Gesicht unter ihren Armen. Severus schaute sie an. Ihm war klar, dass sie etwas gespürt haben musste, von dem er nichts ahnte. Lia hörte ein leises Zischen aus den Büschen unterhalb der Wiese. Für einen Moment glaubte sie Reeins kalte, leere weiße Augen zu erkennen und sprang auf. Auch Severus stand auf, er versuchte ausfindig zumachen, was ihr solche Angst einjagte. Vergebens. Besorgtes Piepsen durchdrang die Stille. Piko kletterte von Severus Schulter auf Lias, die sich dicht an ihn drückte. Als sich ihre Blicke trafen wich sie einen großen Schritt zurück und drehte ihr leicht errötetes Gesicht von ihm weg. Etwas perplex stand Severus da. Ihm war nicht recht klar, was er nun hätte sagen sollen. "Da beginnt man schon sich Sorgen zu machen und ihr macht euch hier einen schönen Tag." Die Beiden fuhren herum, Dumbledore stand zusammen mit Prof. McGonagall hinter ihnen. Ein breites Grinsen auf den Lippen. Sowohl Severus, als auch Lia war die Angelegenheit äußerst unangenehm. Einzig Piko schien sich sehr darüber zu freuen. Was mochte sich der Kleine da wohl überlegen?
Während die kleine Gruppe wieder ins Schloss ging, kroch Reein aus seinem Versteck im Gebüsch. Mit seinem ausdruckslosen Gesicht beobachtete er das Geschehen, nun fasste er an seine Seite unter den Umhang und zog einen kleinen schwarzen Vogel hervor. Kaum das er ihn los lies, flog der Vogel hinauf zum Schloss. Jetzt machte sich Reein auf den Weg in den Wald. Seine Schritte waren schwer und doch bewegte er sich schnell und geschmeidig durchs dichte Laubwerk der Büsche. Er watete durch einen kleinen Bach, kletterte einen Vorsprung hinauf und blickte hinab auf sein Ziel. Ein gewaltiger Baum, zwischen dessen Wurzeln sich der Eingang zu Orcrox Versteck verbarg. Orcrox erwartete ihn bereits. Er saß in einem altmodischen Sessel und presste die Fingerkuppen gegeneinander. "Hast du sie gesehen?" Reein nickte. "Und warum hast du sie dann nicht mitgebracht?", wütend über Reeins Unfähigkeit sprang er von seinem Sessel. Unbeeindruckt blieb Reein stehen, er war an die Wutausbrüche seines Herren mehr als gewöhnt. "Wenn sie auspackt wäre es um einiges schwieriger meinen Plan durch zu setzen. So viele Jahre habe ich auf eine solche Chance gewartet, die lass ich mir nicht von meiner nichtsnutzigen Nichte verderben!", Orcrox lief umher, um besser nachdenken zu können. "Andererseits hatte ich schon lange keine Herausforderung mehr... und wer weiß, vielleicht schaffen wir es auf diesem Weg uns von unserem kleinem Problem zu befreien." Den Glanz in den Augen seines Herren kannte Reein nur zu gut. In ihm rappelte sich ein neuer Plan zu recht, der ihn über seinen Fehler hinweg sehen lassen würde. "Wie schaffst du es nur immer deine Fehler in brillante Züge zu verwandeln, Reein. Wenn du sie nicht verletzt hättest, gäbe es für uns jetzt nicht diese Chance. Soll sie sich doch ruhig ein wenig Sicher fühlen...Wir können warten..."