Besessenheit=Liebe?

Hier könnt ihr eure Fanfictions und Gedichte zu Harry und seiner Welt vorstellen.

Moderator: Modis

Antworten
Benutzeravatar
Fabi¢¾
SchokofroschSchokofrosch
Beiträge: 112
Registriert: 26.12.2008 15:57

Beitrag von Fabi¢¾ »

Also ich weiß nicht, wie ich das sagen soll... Tom lockt Bella ja freundlich sozusagen. Er verführt sie sozusagen, oder?^^
Ich weiß nciht, wie ich das ausdrücken soll. Aber den Brief von ihm mag ich sehr xD Auch wenn er sie damit rumkriegen will, bei ihm mitzumachen -.-
Und du hast mal wieder phänomenal geschrieben und ich bin stolz auf dich :D Das ist so toll=)
[img]http://www.fotos-hochladen.net/hethledgere6u80593.jpg[/img]

Danke an Nathalie Haid =)

Benutzeravatar
Fabi¢¾
SchokofroschSchokofrosch
Beiträge: 112
Registriert: 26.12.2008 15:57

Beitrag von Fabi¢¾ »

Bella :'( Schluchz und schnief.. Was ist los?=)
[img]http://www.fotos-hochladen.net/hethledgere6u80593.jpg[/img]

Danke an Nathalie Haid =)

Benutzeravatar
bella666
KelpieKelpie
Beiträge: 2083
Registriert: 07.04.2008 20:58
Wohnort: Slytherin-Gemeinschaftsraum und in den Ferien woanders

Beitrag von bella666 »

Schreibblockade, das ist los *seufz* Wenn du Lust hast (*schleichwerbung mach*) kannst du aber mal in meiner Sig auf das "FF" klicken, vllt. gefällt dir das ja auch...
[url=http://www.bilder-hochladen.net/files/99m2-21-jpg.html][img]http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/99m2-21.jpg[/img][/url]

Benutzeravatar
bella666
KelpieKelpie
Beiträge: 2083
Registriert: 07.04.2008 20:58
Wohnort: Slytherin-Gemeinschaftsraum und in den Ferien woanders

Beitrag von bella666 »

Sry wegen Doppelpost.
So, es geht aber, zumindest ein bisschen, weiter... Ist nur so ein komisches Mix-Max-Dazwischen-Schieb-Kapitel, aber gut..

_______________________________________________________

Lehrer sind grausam

Ich weiß bis heute nicht, ob die anderen etwas ahnten, als ich in den Gemeinschaftsraum kam. Ob sie ahnten, dass ich mich in meinem Innersten verändert hatte. Vielleicht merkte Lucius etwas, als ich nicht wie üblich versuchte, an ihm vorbeizukommen, sondern ihn einfach nicht beachtete. Wäre Zissy bei ihm gewesen, vielleicht wäre ich dann stehen geblieben, um ihnen den Morgen zu versalzen, aber Zissy war nicht da. Die beiden waren zu meiner Schadenfreude zerstritten. Zissy weinte still vor sich hin, Lucius litt unter der Verletzung und ich konnte als Bösewicht dastehen und mir zufrieden die Hände reiben. Alles lief bestens – zumindest für mich.
Das Frühstück zog sich endlos in die Länge. Ich hatte keinen richtigen Hunger, aber um nicht aufzufallen, aß ich wahllos irgendwas.
„Morgen, Bella!“ Zissy setzte sich neben mich, ohne vorher irgendetwas zu sagen, sich anzukündigen oder so. Himmel, auf ihr Gequake hatte ich jetzt echt keine Lust!
In dem Wissen, sie kaum abweisen zu können, brummte ich: „Hey, Kleine.“
„Könntest du wohl aufhören, mich ´Kleine´ zu nennen?“
„Nein, kann ich nicht. Könntest du bitte den Mund halten?“
„Schlecht geschlafen?“
„Ja. Hör mal, warum gehst du nicht und versuchst, dich mit Lucius zu vertragen? Er wird dir schon nicht den Kopf abreißen.“ Leider. Das wäre doch wirklich mal eine gute Tat – und ein Grund, ihn von der schule zu werfen. Zwei Fliegen mit einer Klappe.
„Weil ich wütend auf ihn bin! Sein Streit mit dir geht mir auf die Nerven!“ Natürlich, meine kleine, nervige Schwester machte wieder einmal alles zunichte.
„Bei mir kriegst du den aber auch ab.“
„Ich weiß.“
„Bellatrix?“, erklang eine Stimme hinter mir. Es gab nur wenige Personen, die mich Bellatrix nannten. Meine Eltern, Tom Riddle, einige Lehrer, ein paar Bekannte und – Andromeda. Ich knirschte mit den Zähnen.
Sie hörte es natürlich. „Sand im Getriebe?“
„Hast du dich verlaufen, Andi?“ Sie hasste diesen Spitznamen. „Der Tisch für Schlammblüter und Angsthasen ist da drüben.“ Ich wies zum Gryffindor-Tisch.
„Halt den Mund, Bellatrix“, wies sie mich an.
„Ich bin die Ältere, ich stehe in der Rangordnung über dir, ich habe Recht.“ Und ich hatte meine Familie noch nicht verraten.
„Ich habe gesagt, du sollst den Mund halten!“
„Andi, geh weg, bevor Zissy mit ansehen muss, wie ihre verräterische Schwester von mir getötet wird.“
„Nix da. Mich haltet ihr aus eurem Streit schön raus!“, rief Zissy.
Andromeda und ich sagten gleichzeitig: „Halt den Mund!“
Zissy zog den Kopf ein: „Ist ja gut.“
„Na, Kaffeekränzchen?“, ertönte eine aalglatte Stimme hinter Andromeda.
Nicht auch noch der!
„Lucius!“, begrüßte Andromeda ihn verärgert. Zissy wandte eitel das Gesicht ab. Ich stöhnte leise. Fehlte ja nur noch-
„Bella, Bella!“ Wenn man vom Teufel sprach. „Bella, ich muss dir unbedingt was erzählen!“ Mariah.
Ich knallte ernsthaft den Kopf auf den Tisch. „Ich bin von Idioten umgeben.“
„Weißt du, ich-“ Sie unterbrach sich. „Hörst du mir zu?“
„Nein! Geh zu Lucius, vielleicht kannst du den ja totreden.“
„Jedenfalls, Bellatrix, was ich mit dir besprechen wollte, ist Folgendes.“ Andromeda setzte sich einfach auf meine andere Seite. Ich sah, dass Zissy sich das Lachen nur mit Not und Mühe verkneifen konnte.
„Dann sprich!“, fuhr ich Andromeda an. „Aber erwarte nicht, dass ich dir zuhöre.“
Mariah redete einfach weiter. Andromeda begann, auf mich einzureden. Zissy sagte irgendwas. Lucius spottete über irgendwas. Ich starrte auf den Tisch und wartete ab.
Eine Stimme durchbrach die der anderen: „Dromeda, hier bist du!“
Ich hob den Kopf und sah mich um. Lucius griff automatisch nach seinem Zauberstab und richtete ihn – nein, nicht auf mich, sondern auf das Schlammblut, das jetzt wie erstarrt stehen blieb.
„Ich würde mich nicht angreifen, Lucius!“, stammelte er. Ted Tonks.
„Ich aber!“ Auch ich zog meinen Zauberstab. Richtete ihn auf Ted. Meinen Gegner. Lucius´ Gegner. Ich stand drohend auf – es war peinlich, im Sitzen auf jemanden zu zielen.
„Nein! Lasst ihn!“, kreischte Andromeda. Sie sprang auf und stellte sich vor ihn.
Das durfte doch nicht wahr sein! „Andi, das ist ja wohl nicht dein Ernst!“, fauchte ich.
„Mein voller Ernst! Lasst ihn in Ruhe!“
„Das werden wir ganz bestimmt nicht!“, knurrte Lucius.
„Hast du grade ´wir´ gesagt?“, fragte ich ihn entsetzt.
Für einen Augenblick entglitten ihm seine Gesichtszüge. „Muss vergessen haben, dass du das bist“, erwiderte er, ebenso entsetzt über seine Worte wie ich.
„Zauberstäbe weg! Das darf doch nicht wahr sein!“ Professor McGonagall rauschte auf uns zu.
„Hast du ja wieder klasse hinbekommen“, fuhr ich Lucius an.
„Was kann ich denn dafür?“, meckerte er zurück. Und ausnahmsweise hatte er Recht.
McGonagall baute sich vor uns auf und stemmte die Hände in die Hüften. „Was fällt Ihnen ein?“, kreischte sie. „Von Miss Black erwarte ich ja schon nichts anderes mehr, aber Sie, Mr Malfoy! Zehn Punkte Abzug für Slytherin, für Sie beide!“
„Ja, klar, ich bin wieder die Dumme“, brummte ich. „Klar. Bellatrix Black steht dabei und schon ist sie schuld.“
„Strafarbeit, Sie beide! Wie können Sie es wagen, einen Schüler zu bedrohen? Heute kommen Sie sofort nach Unterrichtsschluss zu mir!“
„Wir beide? Professor, bitte, Sie haben mir schon Sirius auf den Hals gehetzt, warum jetzt auch noch der?“, fragte ich entsetzt und gestikulierte in Lucius´ Richtung.
Gleichzeitig sagte Lucius: „Professor, ich bitte Sie, tun Sie mir das nicht an! Ich komme ja gerne zum Nachsitzen, aber nicht mit der!“
„Seien Sie still, sonst denke ich mir etwas für Sie aus, das Sie wirklich zu enger Zusammenarbeit zwingt!“ Das war unfair, aber es wirkte. Sowohl Lucius als auch ich verstummten auf der Stelle. McGonagall durchbohrte uns mit einem letzten, wütenden Blick, dann drehte sie sich um und rauschte zurück zum Lehrertisch.
Zissy flüsterte Mariah etwas zu, und beide kicherten los. Mir war klar, dass Lucius mir die Schuld gab und ich Lucius. Der Tag fing ja toll an.
„Danke, ehrlich!“, fauchte Lucius sarkastisch, sobald McGonagall außer Hörweite war.
„Glaubst du, ich mache das gerne? Ich bin doch nicht wahnsinnig und setze mich freiwillig in einen Raum mit dir!“, schoss ich zurück. „Dass du auch nie was Richtig machen kannst!“
„Oh, es gibt mindestens eines, das ich richtig gemacht habe!“, fuhr er mich an.
„Was? Dass du dich von Zissy getrennt hast?“
„Nein, dass ich versucht habe, diese Welt von dir zu befreien.“
„Du wolltest mich also wirklich erwürgen! Ich hätte dich nicht schonen sollen!“
Er öffnete den Mund, um zu widersprechen, und brach mit schmerzverzerrtem Gesicht ab.
„Tut´s weh?“, spottete ich und griff nach meiner Tasche.
„Das kriegst du zurück!“, versprach er mir wütend.
„Versuch es doch!“ Wütend warf ich mir die Tasche über die Schulter und rauschte aus der Großen Halle. Welchem Teufel hatte ich es zu verdanken, dass ich so viele Idioten um mich hatte?

Der Unterricht war auch nicht viel besser. Ich tat, was ich in solchen Fällen immer zu tun pflegte: Augen zu und so tun, als würde ich konzentriert lauschen, in Wirklichkeit mit den Gedanken aber ganz woanders sein. Bei Racheplänen, zum Beispiel, oder bei nächtlichen Verabredungen. Heute schwankte ich zwischen der Strafarbeit mit Lucius und den Unverzeihlichen Flüchen.
Eines davon würde ich garantiert überleben, das andere eventuell nicht. Und ich war mir nicht sicher, welches mich umbringen würde. Klar, ich war bestimmt in der Lage, die Unverzeihlichen Flüche anzuwenden, zumindest seit heute Morgen. Aber war ich in der Lage, ruhig neben Lucius zu arbeiten? Eher nicht.
Dann fiel mir ein, dass Tom gesagt hatte, ich solle meinen Streit mit Lucius beilegen. Das war absolut unmöglich! Es war unmöglich, mich und Lucius auf eine Wellenlänge zu bringen. Ich erinnerte mich noch gut an die blanke Panik, als er ´wir´ gesagt hatte. Dieses einfache Wort reichte schon aus, uns beide vollkommen zu verunsichern. Unmöglich, dass sich das je änderte.
Und wenn McGonagall genau das beabsichtigte? Sie und Lucius so lange zusammenarbeiten zu lassen, bis sie sich aneinander gewöhnten? Es würde auf jeden Fall Frieden in die Große Halle schaffen. Aber es wäre ein alptraumhafter Weg dorthin.
Ich schüttelte die dunklen Gedanken ab und versuchte tatsächlich, mich auf Professor Flitwicks Unterricht zu konzentrieren. Das war besser, als mich Sorgen zu machen.
Als es endlich klingelte, schoss ich von meinem Platz hoch und war drauf und dran, aus den Klassenzimmer zu stürmen, als Flitwick mich zurückrief: „Miss Black, könnten Sie bitte ganz kurz kommen?“
Ich könnte nein sagen und wegrennen. Und noch mehr Strafarbeiten verrichten? Nein. Also schlurfte ich zurück, nach vorne zu Flitwick. „Was gibt´s, Sir?“
„Wissen Sie, Miss Black, ich habe einfach das Gefühl, etwas liege Ihnen auf der Seele.“
Da hatte er sogar Recht. „Nein, Sir“, log ich. „Es geht mir gut.“
„Sind Sie sicher?“
„Natürlich.“
„Gut, dann habe ich mich wohl getäuscht. Aber sollte da doch etwas sein, Sie können jederzeit zu mir kommen.“
Ja, da war was. Aber wie sollte ich ihm klarmachen, dass mir keine Strafarbeiten gegeben werden durften? Außer mir und vielleicht Tom verstand das doch niemand.
Lehrer waren grausame Kreaturen, jeder auf seine eigene Art.

//Edit: Hab den Satz, den Fabi angesprochen hat, geändert...
Zuletzt geändert von bella666 am 18.02.2009 19:41, insgesamt 1-mal geändert.
[url=http://www.bilder-hochladen.net/files/99m2-21-jpg.html][img]http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/99m2-21.jpg[/img][/url]

Benutzeravatar
Fabi¢¾
SchokofroschSchokofrosch
Beiträge: 112
Registriert: 26.12.2008 15:57

Beitrag von Fabi¢¾ »

Beeeellaaaaa! Du bist ein wahres Schreibwunder :-) Ich liebe dieses Gekabbel von Bella und Lucius^^

Aber eine Frage hätte ich:
Du hast geschrieben: <„Na, Kaffeekränzchen?“, ertönte von hinter Andromeda eine aalglatte Stimme.>

Von hinter klingt bisschen komisch, find ich. Vielleicht eher <"Na, Kaffeekränzchen?", ertönte eine aalglatte Stimme hinter Andromeda.>

Was meinst du?
Sonst find ich's mal wieder super :)
[img]http://www.fotos-hochladen.net/hethledgere6u80593.jpg[/img]

Danke an Nathalie Haid =)

Benutzeravatar
bella666
KelpieKelpie
Beiträge: 2083
Registriert: 07.04.2008 20:58
Wohnort: Slytherin-Gemeinschaftsraum und in den Ferien woanders

Beitrag von bella666 »

Hey, Leute!
Es geht endlich mal weiter, und ich muss mich unbedingt mal bei Fabi bedanken, meinem einzigen durchgehenden Leser. Dankeeee! :blumen:
Und vllt. liest das ja sonst auch noch wer? *hoffnungsvoll umguck*
_____________________________________________________

Folter

Als die letzte Stunde endete, war ich nicht sicher, ob ich erleichtert oder erschrocken sein sollte. Erleichtert, weil ich den Unterricht geschafft hatte. Erschrocken, weil es schon Zeit für meine Strafarbeit mit Lucius war. Schließlich siegte eine verwirrende Gleichgültigkeit. Ich packte meine Sachen betont langsam zusammen und trottete stumpf die Korridore entlang, auf McGonagalls Büro zu.
Lucius war natürlich vor mir da. Sein Gesicht undurchschaubar, lehnte er an der Wand und wartete. Als ob ihn das Ganze nicht stören würde.
„Sie ist noch nicht da“, sagte er leise, als ich die Hand hob, um zu klopfen. Bei Strafarbeiten war das immer sicherer.
„Okay“, murmelte ich, unsicher, was ich jetzt tun sollte, und lehnte mich abwartend an die Wand.
Und wie das in solchen Situationen schon immer war, ist und auch immer sein wird, entstand eine dieser peinlichen Schweigepausen. Gott, wie ich das hasste! Es war beinahe eine Wohltat, als McGonagall angedackelt kam und das unangenehme Schweigen mit ihrer harschen Stimme unterbrach: „Kommen Sie bitte mit!“
Sofort stellte sich auch wieder dieses miese Gefühl ein, und ich folgte ihr mit gesenktem Blick in ihr Büro. Schon wieder. Vielleicht sollte sie mir mal den Schlüssel geben, dann müsste ich nicht immer anklopfen.
„Setzen Sie sich!“, befahl sie kalt. Dann blickte sie zu mir und seufzte. „Miss Black, Sie sind entschieden zu oft hier.“
„Ist mir schon klar“, erwiderte ich, während mein Selbstbewusstsein sich langsam selbst wieder aufbaute. „Sie sollten mir vielleicht erlauben, gleich hier zu bleiben.“
„Dann müsste ich um meine persönlichen Gegenstände fürchten.“ Na ja, immerhin lächelte sie etwas. „Was Sie angeht, Mr Malfoy, ist es das erste und hoffentlich letzte Mal, dass ich Sie herbeordern muss, um Sie zu bestrafen.“
„Dann machen Sie es in Zukunft einfach nicht mehr.“ Hmpf. Und so etwas aus Lucius´ Mund. Das hätte ich sagen sollen.
McGonagall wühlte in irgendwelchen Zetteln und murmelte etwas, das sich verdächtig nach „Genau der gleiche Charakter“ anhörte. Dann richtete sie sich wieder auf und sagte: „Nun, wie Sie sicherlich nicht überraschen wird, wird Ihre Strafarbeit Sie beide zu ein bisschen Zusammenarbeit zwingen. Ich habe mich mit den Kollegen beraten, und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass eine Aufgabe, die sich über längere Zeit hinzieht, die beste Möglichkeit ist.“
Ich schluckte und warf Lucius einen kurzen Blick zu. Er zog missbilligend eine Augenbraue hoch, machte aber keine Anstalten, zu widersprechen. Traute sich wahrscheinlich nicht. In Ordnung. Dann würde ich mich also zutiefst demütigen müssen, um mich – und leider auch ihn – von dieser Qual zu befreien. „Professor? Darf ich etwas sagen?“
„Natürlich, Miss Black, sprechen Sie!“
„Also. Ich sehe ja ein, dass ich ziemlich viel Mist baue und Unruhe stifte. Nicht, dass es mich stören würde. Aber ich verstehe ja, dass Sie mich dafür härter bestrafen wollen als andere Schüler. Aber Lucius-“ Ich knirschte mit den Zähnen. „-hat sich doch noch nichts zuschulden kommen lassen. Wollen Sie ihn wirklich für einen kleinen Regelverstoß für längere Zeit an mich ketten?“ Oh Gott, war das peinlich! Ich, Bellatrix Black, verteidigte Lucius Malfoy! Geb mir jemand eine Ohrfeige, damit ich wieder normal werde!
„Miss Black.“ McGonagall seufzte. „Wir haben vor, ein bisschen mehr Ruhe in diese Schule zu bringen. Und dafür ist es unbedingt erforderlich, dass Sie und Mr Malfoy Ihren Streit beseitigen oder zumindest ruhiger austragen. Ich möchte vorerst keine Duelle mehr sehen. Von nun an werden Sie jeden Tag nach Unterrichtsschluss zu mir kommen.“
„Bitte, Professor!“, protestierte Lucius endlich. „Wir haben auch noch Hausaufgaben auf!“
„Das ist mir egal, Mr Malfoy!“, brauste McGonagall auf. Oh je, wenn sie schon damit kam, war wirklich genug. ´Das ist mir egal´ war ein ganz schlechtes Zeichen.
Lucius schien das nur nicht zu bemerken. „Aber-“, begann er.
„Lucius, du Volltrottel, sie geht gleich hoch und dann kannst du dir ausrechnen, wie lange es dauern wird, bis wir beide noch viel mehr Strafarbeiten bekommen, also halt die Klappe!“, fuhr ich ihn an.
„Weise Worte, Miss Black“, grummelte McGonagall. Lucius schwieg beleidigt.
„Und wie wollen Sie uns foltern?“, fragte ich unbedacht. Aber sie kannte diesen Tonfall, es war einfach meine Art, mit Strafen umzugehen – ich lachte die Angst davor einfach weg.
„Vielleicht wird es Ihnen sadistisch vorkommen. Aber wir haben beschlossen, Sie zu bestrafen, indem wir einfach mit Ihnen reden. Wie begann dieser Streit eigentlich?“
„Also, das ist eindeutig sadistisch“, murmelte Lucius.
„Das war mein Part!“, knurrte ich ihn an.
McGonagall hinter ihrem Schreibtisch sah aus, als müsste sie sich ein Grinsen verkneifen. Klar, die amüsierte sich garantiert. Und die Lehrer würden sich wohl vor Lachen einen abbrechen, wenn unsere Geschichte die Runde machte.
„Ich dachte, Folter wäre als Bestrafung nicht erlaubt“, gab ich meine schlechte Laune kund.
„Verspüren Sie körperliche Schmerzen, Miss Black?“, fragte McGonagall zuckersüß.
„Ja“, log ich. „Sie bereiten mir Kopfschmerzen.“
„Je eher Sie kooperieren, desto eher sind Sie mich los, Miss Black.“
Ja, toll. Bis zur nächsten Strafarbeit.
„Und ich Sie, also schlage ich vor, Sie beantworten meine Frage.“ Jetzt verzog sie doch genervt das Gesicht. Na endlich.
„Welche Frage?“
„Wie begann Ihr Streit?“
Lucius zuckte mit den Schultern. Ich konnte mich ihm nur anschließen. Ja, wie begann der Streit?
„Keine Ahnung“, gab ich zu. „Ich glaube, das war irgendwann in der ersten Klasse.“
„Ja, da haben wir angefangen, uns ein bisschen zu kabbeln, aber mehr nicht.“ Lucius schüttelte den Kopf. „Wann genau das mit dem hassen angefangen hat...“
„In der Dritten, als du dich an Zissy rangemacht hast?“, schlug ich vor. „Oder in der Vierten, als ihr zusammengekommen seid?“
„Du hast mir fast den Kopf abgerissen“, stimmte Lucius mir zu.
Da hatte er allerdings Recht. Ich war so sauer auf ihn und auf Zissy gewesen, ich hätte ihn getötet, hätte ich es gekonnt. Aber was fiel ihm auch ein, sich an meiner armen Schwester zu vergreifen? Die hatte er nicht verdient. Sicher, sie war eine Landplage und alles, aber trotzdem.
Aus irgendeinem unerfindlichen Grund grinste McGonagall zufrieden vor sich hin. Was hatte die bloß, dass sie heute so gut gelaunt war? Hatte sie heute Morgen einen Diamanten im Marmeladenglas gefunden?
„Ja, und vielleicht sollte ich ihn dir wirklich abreißen. Nur so zur Sicherheit“, seufzte ich. „Jedenfalls, Professor, wenn Sie einen Schuldigen an diesem Streit suchen, nehmen Sie meine kleine Schwester. Und Lucius.“
„Ich bin nicht auf der Suche nach Schuldigen, Miss Black“, erwiderte McGonagall lächelnd. Woher nahm die bloß schon wieder ihre gute Laune? Das war doch nicht normal!
„Was wollen Sie dann?“, fragte Lucius.
„Ihnen etwas klarmachen. Ist Ihnen aufgefallen, wie ruhig Sie gemeinsam argumentiert haben?“
Ich stolperte kurz über meine eigenen Gedanken, dann sagte ich, ohne einen Blick zu Lucius zu werfen: „Gute Selbstbeherrschung.“
„Ich würde eher sagen, Sie beide übertreiben es normalerweise ein wenig“, widersprach McGonagall mir.
„Haben Sie Geschwister?“, fragte ich und erklärte, ohne ihre Antwort abzuwarten: „Ich schon. Zwei. Okay, eine von denen hat die Familie verraten, aber Zissy nicht. Kennen Sie das Gefühl, für jemanden verantwortlich zu sein?“ Okay, das war jetzt gelogen, ich fühlte mich nicht für Zissy verantwortlich. Aber für den Ruf der Blacks. „Und dann sehen Sie, wie Ihre Schwester von dem Jungen angemacht wird, der sich Ihnen drei Jahre lang von seiner unausstehlichsten Seite gezeigt hat.“
Lucius bewegte sich unbehaglich. Ja, jetzt hörte der endlich mal, was Sache war!
„Und wenn Sie Ihre Schwester dann erwischen, wie sie ebendiesem Jungen am Hals hängt und ihn küsst, dann würde bei Ihnen auch irgendeine Sicherung durchbrennen!“
„Was hätte ich denn tun sollen?“, fuhr Lucius mich an. „Dich um Erlaubnis bitten?“
„Ja!“ Meine Stimme war bedenklich kurz davor, zu kippen. „Es ankündigen, mich informieren, irgendwie so was! Du kannst nicht erwarten, dass ich das einfach so hinnehme!“
„Aber du hast nie irgendwelche Sympathien für Zissy gezeigt, Bella! Willst du mir etwa erzählen, dass du um ihre Sicherheit fürchtest?“
„Nein!“ Jetzt war ich wirklich nur ein konfuses, kleines, dummes Mädchen. „Aber ich mache mir Sorgen wegen deiner Wirkung auf sie! Ich habe Angst vor dem Tag, da du sie verlässt, weil dir klar wird, dass sie zu jung für dich ist!“ Und ausnahmsweise sagte ich die Wahrheit.
„Aber ich werde sie nicht verlassen! Und du hast nur Angst davor, weil sie dann zu dir kommt!“
„Rede doch keinen Unsinn“, knurrte ich und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust, bevor meine Stimme wegbrechen konnte.
„Im Gegensatz zu dir rede ich keinen Unsinn!“, brauste Lucius auf.
„Genug“, warf McGonagall ein.
Ich kümmerte mich nicht um sie. „Ich will dir mal was sagen, du... Du. Ich hab verdammt nochmal die Schnauze voll davon, Zissy an deiner Seite zu sehen!“
„Wird das jetzt ein Streit um Zissy oder was?“
„Nein! Ich meine, irgendwie schon. Aber auch wieder nicht.“ Mist.
Und er bemerkte meine Unlogik natürlich. „Bella, du kannst ja nicht mal normal sprechen. Wie willst du dann deine unwichtige Meinung durchsetzen?“
„Wenn es sein muss, mit Gewalt!“
McGonagall seufzte. „Das reicht.“
„Oh, ja, Gewalt, Bellatrix Blacks einzige Rettung!“
„Gewalt ist keine Lösung“, flehte McGonagall um Gehör.
„Aber eine Möglichkeit“, erwiderte ich, ohne sie anzusehen. „Und, Lucius, wenn du damit andeuten willst, ich könnte nur mit Gewalt durchs Leben kommen-“
„Ist doch so!“
„Wer hat mich im Gemeinschaftsraum angegriffen, du oder du? Ich wäre ja einfach weitergegangen, wenn du den Schnabel gehalten hättest!“
„Es reicht!“ McGonagall schlug mit der Hand auf den Tisch.
„Wenn Sie keine Lust haben, mit uns zu arbeiten, schicken Sie uns doch zu Professor Dippet“, schlug ich giftig vor.
„Nicht zu Dippet“, widersprach Lucius.
„Zu wem dann? Slughorn oder wie?“
„Wie wäre es, wenn du zu Flitwick gehst? Der hat doch sowieso einen Narren an dir gefressen. Ich frage mich ja, was du dem ins Trinken gemischt hast...“
Das war jetzt endgültig genug. Mir zu unterstellen, einen Lehrer vergiftet zu haben! Wütend fuhr ich hoch. „Halt den Mund!“, knurrte ich ihn an.
„Und wenn nicht?“ Auch Lucius stand auf.
McGonagall erhob sich ebenfalls. Ganz offensichtlich hatte sie erkannt, dass man mich und Lucius nicht einfach so zähmen konnte, denn sie fuhr uns an: „Raus hier, alle beide! Und ich warne Sie, wenn ich morgen auch nur eine Beschwerde über Sie beide höre, dann kette ich Sie die Nacht über im Kerker an!“
[url=http://www.bilder-hochladen.net/files/99m2-21-jpg.html][img]http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/99m2-21.jpg[/img][/url]

Benutzeravatar
CaRo94
FeeFee
Beiträge: 567
Registriert: 14.01.2009 17:55

Beitrag von CaRo94 »

Hallo bella666!!=)

Jetzt habe ich mir deine FF auch mal zur Gemüte geführt und ich muss schon sagen: Super!!!

Ich liebe deinen Schreibstil und vorallem die Streitereien zwischen Bella und Lucius. Ich mochte Bella nie sonderlich, aber in deiner Geschichte gefällt sie mir. ^^ Und Tom mag ich überhaupt nicht. :D:D

Schreib auf jeden Fall mal weiter!! Möglichst bald. ^^
Bis dahin
Liebe Grüße
Caro
"Sonst noch was?"
"Meinen Namen hast du auch genannt.",
"Oft?"
"Wie oft genau ist >oft<?"

Benutzeravatar
Fabi¢¾
SchokofroschSchokofrosch
Beiträge: 112
Registriert: 26.12.2008 15:57

Beitrag von Fabi¢¾ »

Bella :)
Voll süß, dass du dich auch noch bedankst=) Ich les das, weil dein Schreibstil mich fesselt und ich gespannt auf den nächsten Post warte.. =)
bella666 hat geschrieben:
„Lucius, du Volltrottel, sie geht gleich hoch und dann kannst du dir ausrechnen, wie lange es dauern wird, bis wir beide noch viel mehr Strafarbeiten bekommen, also halt die Klappe!“, fuhr ich ihn an.
„Weise Worte, Miss Black“, grummelte McGonagall.

„Gewalt ist keine Lösung“, flehte McGonagall um Gehör.
„Aber eine Möglichkeit“, erwiderte ich, ohne sie anzusehen.

Das sind in diesem Kapitel die beiden lustigsten Stellen=) Du hast diese Diskussion voll toll beschrieben und McGonagall so toll dargestellt, die sich bei den Streithähnen einfach nicht richtig durchsetzen kann xD Ich liebe die Figuren in deiner Geschichte=)
Und ich glaub "Gewalt ist keine Lösung -Aber eine Möglichkeit" wird mein neuer Lieblingsspruch =P zu geil^^

Hoffentlich is deine Schreibblockade zu Ende :D Ich freu mich auf mehr! :-)
[img]http://www.fotos-hochladen.net/hethledgere6u80593.jpg[/img]

Danke an Nathalie Haid =)

Benutzeravatar
kirtash
HippogreifHippogreif
Beiträge: 4749
Registriert: 12.06.2007 20:15

Beitrag von kirtash »

Hey Bella,

es gibt noch jemanden, der deine FanFiction liest.. ;)
Nur leider schafft es diejenige leider nicht, regelmäßig hier im Forum zu sein..
Trotzdem lese ich deine Fanfiction sehr gerne und immer mit einem Lächeln auf dem Lippen. Du kannst wirklich sehr sehr gut schreiben und ich freue mich schon darauf, wenn es endlich weitergeht.. ;)

VLG,
Kirtash
Bild

Benutzeravatar
bella666
KelpieKelpie
Beiträge: 2083
Registriert: 07.04.2008 20:58
Wohnort: Slytherin-Gemeinschaftsraum und in den Ferien woanders

Beitrag von bella666 »

Hey, Leute!
Oooh, gleich 3 Kommis! Kirtash, freut mich, dass du hier noch weiterliest! Fabi, bei dir kann ich mir gar nicht genug bedanken, und OH! :shock: Ein neuer Leser!
Hier geht´s jetzt aber erstmal weiter mit Bella... Viel Spaß beim Lesen!
glg, bella

____________________________________________

Die Unverzeihlichen Flüche

Ich stand im Gemeinschaftsraum, an die schwarze Wand gelehnt, und wartete ungeduldig, dass ich endlich rauskonnte. Lucius und ich waren gemeinsam – was uns schon mal viele verwirrte Blicke eingebracht hatte – von McGonagall wiedergekommen. Und nicht nur gemeinsam, sondern auch schweigend. Nicht ein Wort hatten wir gesprochen, bis auf das gewohnte „Na danke.“ – „Ist nicht meine Schuld.“. Dann waren wir doch tatsächlich einträchtig schweigend bis zum Gemeinschaftsraum nebeneinander her marschiert. Ich würde wetten, ihn hatte dasselbe beschäftigt wie mich. Hatte McGonagall Recht? Übertrieben wir es normalerweise wirklich? Ich hatte noch nie darüber nachgedacht, aber in McGonagalls Büro... Da waren wir für eine kurze Zeit Verbündete gewesen. Diese Erkenntnis ließ mich schweigen, und Lucius schien es genauso zu gehen.
Mariahs neugierige Frage – „Was ist denn mit euch los?“ – hatte uns allerdings recht schnell getrennt und seitdem stand ich hier und wartete. Irgendwann musste die Zeit doch mal vergehen, oder? Irgendwann musste ich doch endlich nach draußen gehen können.
Und Töten lernen... Töten und foltern und beherrschen. Doch während ich gestern noch eingeknickt wäre unter dieser Zukunft, brannte ich jetzt richtig darauf. Welche Vorteile sich mir doch boten!
Niemand näherte sich mir. Im Gegenteil, die üblichen Nervensägen wie Mariah, Zissy oder Lucius warfen mir nur ab und zu einen Blick zu und die anderen schlugen sogar einen Bogen um mich. Endlich hatte ich meine wohlverdiente Ruhe.
Sechs Uhr.
Halb Sieben.
Sieben Uhr.
Halb Acht. Um Acht musste ich dort sein. Endlich stieß ich mich von der Wand ab und schlich mich aus dem Gemeinschaftsraum. Meine Hausaufgaben, die ich noch machen musste, vergaß ich dabei nicht ganz unabsichtlich.
Jorin erwartete mich am Waldrand. Diesmal schwiegen wir beide, während er mich zu Tom brachte.
Wie schon die letzten Male wartete Tom auf der Lichtung, als würde er sich nie rühren. Als ich von Jorins Rücken sprang, lächelte er kurz, rührte sich aber ansonsten nicht. An dem Baum hinter ihm lehnte ein gefesselter, offenbar geschockter Mann.
„Ähm... Hi.“ Ich trat unsicher näher.
„Bellatrix.“ Jetzt endlich drehte er sich zu mir. Seine Augen waren warm, aber immer noch berechnend. Wie immer also. „Ich habe gehört, du warst schon wieder bei Professor McGonagall?“
„Ja, schon“, gab ich zu. „Aber es war nicht meine Schuld.“
„Was ist passiert?“, fragte er ruhig.
„Na ja, wenn Andromeda nicht gekommen wäre, dann-“
„Wer ist Andromeda?“
„Meine Schwester. Also, sie ist meine Schwester, aber eine Gryffindor.“
„Aha.“ Seine Miene wurde sofort kälter.
Hastig fuhr ich fort: „Jedenfalls, ihr Freund ist gekommen, aber wenn Lucius nicht-“
„Wie oft muss ich dir noch sagen, dass dein Streit mit Lucius Malfoy ruhen muss?“, fuhr er mich an. „Ich erwarte, dass du dich endlich daran hältst!“
Seine Stimme war so kalt, dass ich instinktiv den Kopf einzog. „Tut mir Leid“, murmelte ich. „Aber er-“
„Schluss jetzt.“ Tom unterbrach mich mit einer schlichten Handbewegung. „In Zukunft wird das einfach nicht mehr passieren, verstanden?“
„Ja.“ Ich senkte den Blick. „Ich habe verstanden.“
„Gut.“ Tom lächelte wieder. „Du weißt, warum du heute hier bist?“
„Um die Unverzeihlichen Flüche zu lernen.“
„Richtig. Und ich habe hier auch jemanden, an dem du das ausprobieren kannst.“ Er wies auf den geschockten Mann.
Oh. Wie freundlich von ihm. „Aber doch kein Reinblut?“
„Muggel.“
Na, dann war es ja gut. „Na dann...“

Die nächsten zwei Stunden verbrachten wir damit, über die Dunkle Magie zu sprechen. Okay, Tom redete, ich hörte zu und versuchte, zu begreifen und mir alles zu merken. Viel zu merken gab es eigentlich nicht – Konzentration, Wille und Bereitschaft waren die Grundsätze, die er mir wieder und wieder einhämmerte. Aber die Beziehungen zwischen schwarzer und weißer Magie waren wirklich kompliziert, aber, wie Tom betonte, „nicht weiter wichtig. Du musst lernen, zu töten, und nicht, neue Sprüche aufzustellen.“
Schließlich, meine Uhr zeigte kurz nach Zehn, gebot er mir, aufzustehen und meinen Zauberstab zu nehmen. Dann weckte er den Muggel auf, belegte ihn jedoch mit einem Schweigezauber.
„Wir wollen doch nicht, dass er seine Kraft mit Geschrei vergeudet“, erklärte er spöttisch. „Jetzt versuch es. Unterwerfe ihn deinem Willen.“
Ich nickte. Ein Muggel, er hatte es verdient. Dann hob ich den Zauberstab. „Imperio!“
Nichts geschah. Verärgert versuchte ich es erneut, doch erst beim fünften oder sechsten Versuch gelang es mir. Ein berauschendes Gefühl der Macht durchströmte mich. Tom lachte leise, und sofort riss meine Konzentration und der Zauber brach ab.
„Entschuldige“, murmelte ich.
Tom schüttelte den Kopf. „Kein Problem. Versuchen wir etwas anderes... Folter ihn.“
Wieder hob ich den Zauberstab. Jetzt, da ich wusste, dass ich es konnte, war es leichter. „Crucio!“
Diesmal brauchte ich nur drei Anläufe, bis der Muggel sich vor Schmerzen wand. Später sollte ich erkennen, dass in diesem Moment sowohl Gleichgültigkeit als auch Grausamkeit in mir erwachten, und vielleicht merkte ich es auch jetzt schon, während ich den Muggel musterte.
„Das reicht“, befahl Tom und ich senkte den Zauberstab.
Der Muggel keuchte vor Erschöpfung. Er bewegte hastig den Mund, als wollte er etwas sagen, doch Toms Schweigezauber war nicht zu brechen.
Tom musterte mich zufrieden. „Mir scheint, du bist wirklich so talentiert, wie ich annahm. Drei Versuche, kaum jemand ist so begabt! Mach weiter. Töte ihn.“
Ich starrte ihn an. Hob den Zauberstab. Ich gebe es zu, meine Hand zitterte. Ich sollte morden. Einen unschuldigen Menschen! Nein, einen Muggel. Muggel waren wertlos.
>>Komm schon, Black, das ist doch nicht so schwer. Das ist ein Muggel. Er hat es verdient!<< Doch noch immer zitterte meine Hand.
„Avada Kedavra!“, hauchte ich beinahe lautlos. Es überraschte mich nicht weiter, dass nichts geschah.
Tom trat dicht hinter mich. „Du musst es wollen“, flüsterte er.
Ich nickte.
„Er ist ein Muggel. Er ist unrein. Er hat keinen Wert. Er gehört beseitigt!“
Ich nickte. Das wusste ich alles.
„Tu es!“
Wie aus dem Nichts keimte Zorn in mir auf. Meine Hand beruhigte sich.
„Du muss es wollen.“ Tom kam noch einen Schritt näher. Ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren. „Töte ihn.“
„Avada Kedavra!“ Ein grüner Lichtblitz, das wahnsinnige Sirren des rasenden Todes ... der Mann brach zusammen. Ich stand noch immer da, den Zauberstab erhoben, und mein Herz raste. Ich hatte es geschafft. Ich hatte einen Menschen getötet! [/i]
[url=http://www.bilder-hochladen.net/files/99m2-21-jpg.html][img]http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/99m2-21.jpg[/img][/url]

Antworten