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Re: Ein neues Leben (HG/LM)

Verfasst: 08.07.2013 20:47
von Jane_Higgins
Entschuldigt, das es etwas gedauert hat.
Aber Arbeit ist zur Zeit ziemlich stressig und
ich bin froh, wenn ich Urlaub habe! :D


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Kapitel 12: Wogen geglättet?

Hermine stürmte in die Bibliothek und ließ die Tür knallend hinter sich zufallen. Sie war aufgebracht und verstand einfach nicht, wie er so überreagieren konnte. Natürlich hätte die Jungs etwas besser aufpassen können, aber es war doch nicht so, dass sie das nicht mit einem schnellen ‚Reparo‘ wieder hinbekommen würden. Dass er sich nach allem was in letzter Zeit passiert war noch so aufführte, störte sie. Und zwar, weil sie wusste, wie er sein konnte. Allein die Tatsache, dass er mit ihr, einer Muggelgeborenen, sprach zeigte ihr eine Seite an ihm, die Hermine Lucius nie zugetraut hätte.

Doch immer dann, wenn seine alten Gewohnheiten bei ihm durchbrachen, verlor sie den glauben daran, dass er sich wirklich geändert hatte. Oder zumindest Einsicht zeigte. Er war ein stolzer Mann und ihr war klar, dass er viel Wert auf seine Abstammung und seine Familie legte. Aber er hatte auch gewusst, dass sich Kinder im Haus befanden. Und Hermine hatte ja auch noch extra nachgefragt, ob sie den Kindern Bescheid sagen sollte. Doch er hatte das verneint. Und jetzt, wo natürlich das eingetreten war, was er eigentlich nicht gewollt hatte, machte er so einen Aufstand. ‚Typisch Malfoy!‘ dachte Hermine. ‚Wenn etwas nicht so läuft, wie sie es wollen, spielen sie gleich wieder die Herrscher über die Welt und allem was dazu gehört.‘

Seit einer geschlagenen Viertelstunde lief sie nun hin und her und überlegte fieberhaft wie sie das abwenden könnte. Die Jungs mussten hier bleiben, denn woanders konnten sie nicht hin. Vielleicht sollte sie Kingsley einen Brief schreiben. Als die Tür hinter ihr aufging wurde sie aus ihren Gedanken gerissen und sah dir drei Kinder auf sich zu stürmen. Maggie zog Jake an der Hand hinter sich her, während Patrick mit etwas Abstand den Beiden folgte.

„Das lässt du nicht zu, oder Tante Hermine? Die beiden müssen nicht gehen.“ Maggie sah sie hoffnungsvoll an.

„Ich…ich weiß es nicht…“ die drei bekamen große Augen. „…aber…ich werde sehen, was sich machen lässt. Nur versprechen kann ich nichts.“

„Und wenn du nochmal mit Lucius redest? Du bekommst das doch bestimmt hin. Er kann sie nicht rauswerfen. Wo sollen sie denn hin?“

„Maggie…“

Aber weiter kam Hermine nicht mehr, denn Kate und Caro kamen dazu. Beide hatten gemerkt, dass etwas vorgefallen war. Also nahm Kate die Kleinen mit nach draußen zu den anderen und Caro blieb bei Hermine. Nachdem Caro die Tür wieder geschlossen hatte, atmete Hermine einmal tief durch und ließ ich auf einen der Sessel am Kamin fallen. Caro tat es ihr gleich und sah sie mit angezogenen Augenbrauen und einem erwartungsvollen Blick an. Also begann Hermine alles zu erzählen und auch Caro war nicht gerade begeistert.

„Kann er das denn einfach so entscheiden?“ fragte Caro dann.

„Ich weiß es nicht. Auch wenn das Ministerium jetzt über alles verfügt, ist es immer noch sein Haus. Und sie waren oben im dritten Stock. Keine Ahnung in wieweit sie das geregelt haben.“

„Aber er kann die doch nicht einfach vor die Tür setzten. Wo sollen sie denn hin? Sie haben doch niemanden mehr.“

„Das hab ich ihm ja auch gesagt. Aber es hat ihn nicht interessiert.“

„Hast du die Vase denn wieder…ganz gemacht?“ fragte Caro und deutete dabei mit einer Handbewegung an wie sie das meinte.

„Ja, natürlich. Und das hat ihn erst recht gestört. Er erträgt es einfach nicht, das er das selber nicht mehr machen kann. In seinen Augen ist es eine Schwäche. Und das ihm dann auch noch eine Frau helfen soll…so eine wie ich…das ist für ihn eine Demütigung.“

„Denkst du wirklich, dass es ihm darum geht?“

„Zumindest würde es passen. Auch wenn ich mich lieber irren würde.“ Erschöpft strich sich Hermine über die Augen.

„Naja, du kennst ihn länger als ich. Willst du nicht ein bisschen mit rauskommen? Maggie würde sich sicherlich freuen.“

„Nein, lass mal. Ich muss noch einen Brief schreiben.“

Caro sah noch einmal zu Hermine, aber die hatte sich schon erhoben und war zu ihrem Schreibtisch gegangen. Als sie hörte wie die Tür der Bibliothek wieder zuging, drehte sie sich um und sah aus dem Fenster.

Noch immer stand Lucius an derselben Stelle wie vorher und besah sich die Glassplitter auf dem Fußboden. Er ärgerte sich über sich selbst, denn sein Verhalten ließ Hermine wieder an ihn als herrschsüchtigen Todesser denken. Dabei hatte er in der letzten Zeit doch wirklich versucht ihr zu zeigen, dass er sich geändert hat. Das er einsah, das seine Überzeugungen unsinnig waren. Und trotzdem dachte sie immer noch, dass er so über sie denken würde. Wie gut das sie nicht wusste, was er wirklich dachte. Denn das war genau das Gegenteil. Aber das würde Hermine wohl auch abschrecken. Warum sollte sie sich ausgerechnet auf ihn einlassen, nachdem was er ihr angetan hatte? Doch wenn er das jetzt nicht irgendwie klarstellen würde, dann war vielleicht alles verloren.

Also ging er Hermine hinterher. Er konnte sich denken, dass sie in die Bibliothek gegangen war. Er bemerkte die Kinder, während er die Treppe hinunterging und hielt sich ein bisschen auf Abstand. Er stand im Schatten der Tür und bekam das ganze Gespräch mit. Lucius hörte auch die Unsicherheit aus Hermines Stimme und die Angst in Maggies Frage. Er musste die Situation wirklich entschärfen. Das Gespräch mit Caro allerdings blieb ihm verwehrt, aber er konnte sich denken, dass es auch da um ihn ging. Geduldig sah er auf die Tür und als Caro endlich die Bibliothek verließ, wartete er noch einen Moment und ging dann hinein.

Hermine war so in ihre Gedanken vertieft, das sie nicht hörte wie erneut die Tür geöffnet und geschlossen wurde. Auch bemerkte sie nicht, dass sich leise Schritte näherten und Lucius ganz dicht hinter ihr zum Stehen kam, sie aber nicht berührte. Er sagte nichts und dann stieg Hermine plötzlich sein Geruch in die Nase. Sie wusste sofort dass er es war, denn diese Mischung aus Sandelholz, Mandel und etwas ganz eigenem, konnte nur zu ihm gehören. Sie traute nicht sich umzudrehen, denn sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sie so schnell suchen würde. Lucius merkte das und machte den ersten Schritt.

„Es lag nicht in meinem Ermessen sie dermaßen anzufahren, Miss Granger. Ich weiß, dass ich eine gewisse Eigenart besitze was meinen Familienbesitz angeht…“

„Ist schon in Ordnung, Mister Malfoy. Ich kann sie verstehen. Das…die Jungs hätten besser aufpassen müssen. Hätten gar nicht erst da hoch laufen dürfen…“

„Was ich damit sagen will, Miss Granger…“ unterbrach Lucius sie sanft aber bestimmt. „…natürlich können die Jungen hier bleiben. Ich habe das mit dem Auszug in meiner Rage gesagt ohne überhaupt einmal vernünftig darüber nachzudenken. Und ich möchte auch noch einmal klarstellen, dass ich nicht im geringsten von ihnen denke, dass sie ein…sie wissen schon, sind. Diese Zeiten sind vorbei. Ich hatte in meinen Jahren in Askaban viel Zeit zum Nachdenken. Was meine Therapie nur unterstützt hat. Und nachdem ich gesehen habe, was sie hier alles leisten und wie geschickt sie das meistern, dann bestätigt das meine Einsicht nur. Leider bin ich den sozialen Umgang mit Menschen nicht mehr wirklich gewöhnt. Wenn ich überhaupt jemals sozial war.“

Hermine schloss die Augen und versuchte die Worte zu fassen, die sich in ihren Ohren so unwirklich anhörten. Und auch die nächsten Worte konnte sie fast nicht glauben und verschlug ihr förmlich die Sprache.

„Und deshalb entschuldige ich mich in aller Form. Für alles. Auch wenn das eigentlich nicht mal annähernd ausreichend ist.“

Nachdem Hermine immer noch keine Antwort gab, stellte Lucius sich an ihre rechte Seite und fragte sie, ob alles in Ordnung sei. Nach kurzem Zögern sah sie endlich zu ihm auf und bejahte. In dem Moment, in dem sich ihre Blicke trafen, spürte Hermine wieder dieses komische Gefühl. Seine ungewohnten Worte trugen natürlich auch ihren Teil dazu bei. Sie wusste nicht so recht warum, aber diese Nähe zu Lucius beunruhigte sie. Aber auch Lucius schien es so zu gehen und dieses Glitzern in seinen Augen, der Blick mit dem er sie ansah, verschaffte ihr eine Gänsehaut.

Doch dann ertönte hinter ihnen das altbekannte ‚Plopp‘ und Silly stand im Zimmer. Hermine löste ruckartig ihren Blick und hoffte, das Lucius nicht sah wie ihre Wangen rosa wurden. Lucius ging auf die Elfe zu und hörte ihren Bericht, dass ein Päckchen von Mister Caine angekommen war. Darauf hatte er lange gewartet. Er entschuldigte sich bei Hermine und verließ dann die Bibliothek wieder. Während Lucius seine neue Errungenschaft an seinen bestimmten Platz brachte, setzte Hermine sich wieder an den Schreibtisch. Was machte dieser Mann nur mit ihr?

Diese Frage beschäftigte Hermine sogar noch bis spät in die Nacht. Sie konnte nicht wirklich gut schlafen und dachte ständig an seine Worte. Mit einer Entschuldigung hatte sie nie wirklich gerechnet. Und auch wenn das nur ein Bruchteil von dem war, was als Wiedergutmachung nötig gewesen wäre, so erleichterte sie es doch ein bisschen. Denn soweit Hermine wusste, entschuldigte sich ein Malfoy niemals. Zumindest nicht bei normalen Leuten.

Sie hielt es in ihrem Bett nicht mehr aus und ging in die Bibliothek. Sie ließ dir Tür nur angelehnt und ging ein bisschen umher. Sie war verwirrt, wirklich ratlos. Eigentlich sollte sie sich von diesem Mann fern halten, aber irgendetwas in ihr konnte das nicht. Mit seinem Blick, seinen Augen löste er in ihr ein Gefühl aus, das sie schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Aber das sollte sie nicht bei ihm fühlen. Er war doch immerhin der Böse in dem ganzen Stück. Oder nicht? Es war nichts tiefgründiges, das sie fühlte, das wusste sie. Aber Hermine konnte trotzdem nicht drum herum zuzugeben, dass sie sich zu Lucius hingezogen fühlte. Vielleicht war der Reiz des gefährlichen auch daran schuld. Genau wie früher in der Schule, wenn sie mit Harry und Ron dabei war Regeln zu brechen. Sie wusste, dass man nicht gerade davon begeistert sein würde, aber das machte es doch gerade so interessant.

Doch nicht nur das war der Grund. Auch die Tatsache, dass er, im Gegensatz zu Ron, ein richtiger Mann war, der wusste was er wollte, gab ihm diese besondere Ausstrahlung. Die achtundzwanzig Jahre Altersunterschied trugen da natürlich auch dazu bei. Und dann schalt sich Hermine als dumm. Warum sollte Lucius etwas mit einer so jungen und dann auch noch muggelabstämmigen Frau, die seine Tochter sein könnte und die er eigentlich einmal umbringen wollte, anfangen? Sie spielte doch überhaupt nicht in seiner Liga und er konnte, wenn er wollte, eine Frau an jedem Finger haben. Er war reich und es gab genug Frauen, denen das reichte. Ehe ihre Gedanken noch mehr durcheinander geraten konnten, hörte sie auf der Treppe ein leises Geräusch.

Lucius ging es nicht viel anders. Auch er hatte Probleme mit dem Schlafen und zwar wegen Hermine. Wenn Silly sie nicht gestörte hätte, dann hätte er wohl für nichts mehr garantieren können. Er war verwundert, dass er sie mittlerweile so begehrte, denn er wusste, dass es falsch war. Und er wusste auch, dass sie niemals dasselbe fühlen würde. Dafür hatte er ihr zu viel angetan. Jedoch hatte sich sein Verhältnis zu ihr grundlegend geändert, nachdem er ihre Erinnerungen gesehen hatte. Und jetzt, wo er wusste was sie hier alles leistete und wie sehr sie die Arbeit mochte, bewunderte Lucius sie sogar ein bisschen. Sie war intelligent und hatte wirklich ein Händchen für Organisation und Verwaltung. Weasley war doch wirklich ein Trottel, so eine Frau einfach gehen zu lassen. Und er verstand auch nicht, wie Ron sich nur von ihr fernhalten konnte. Denn sie war wirklich eine schöne Frau geworden und wenn Lucius mit Hermine zusammen wäre dann…aber was dachte er da nur. Das war wirklich nicht angebracht. Soweit würde es wohl nie kommen. Hermine würde nie so für ihn fühlen und ihm wohl eher aus dem Weg gehen. Aber so langsam fragte er sich, ob er Hermine noch länger aus dem Weg gehen konnte.

Hermine schlich langsam zur Tür und spähte vorsichtig ins dunkle Treppenhaus hinaus. Weiter oben sah sie dann das weiße Nachthemd und die blonden Haare von Maggie schimmern und sah wie sie langsam aber sicher den dritten Stock ansteuerte. ‚Nicht schon wieder!‘ dachte Hermine und stieg ebenfalls leise die Stufen hoch. Noch einmal ärger konnte sich heute echt nicht gebrauchen. Nicht, nachdem sich alles wieder geregelt hatte. Vielleicht hatte Lucius aber auch den Bann wieder errichtet, sodass Maggie gar nicht weiter kam, als bis zur Hälfte der Treppe. Doch da hatte Hermine sich wohl getäuscht. Als sie ein Knacken hörte, blieb sie stehen und lauschte nach neuen Geräuschen. Es war nichts weiter zu hören, aber sie sah das Maggie hinter dem letzten Treppenabsatz verschwand und nicht mehr zu sehen war. Schnell beeilte Hermine sich auch nach oben zu kommen um die Kleine dann so leise wie möglich wieder nach unten zu bringen.

Im dritten Stock angekommen lauschte sie wieder nach irgendwelchen Geräuschen, aber auch jetzt waren keine zu hören. Sie näherte sich vorsichtig der ersten Tür. Von dem Vorfall wusste sie, dass es das Kaminzimmer war. Nun hatte sie etwas Zeit um sich genauer umzusehen. Doch hier war Maggie nicht drin. Im nächsten Zimmer suchte sie auch vergebens, das sich als kleiner Salon herausstellte. Hier wirkte es ziemlich gemütlich, obwohl die Farben auch in diesem Raum eher düster und abweisend schienen.

Im dritten Raum hatte sie dann endlich Erfolg. Dieser Raum war anscheinend seine eigene, kleine Bibliothek und sie war fasziniert, das es noch mehr Bücher in diesem Haus gab. Vorsichtig schloss sie die Tür und versuchte im schwachen Mondschein ein paar Buchtitel zu erkennen, was leider etwas schwierig war. Hermine ließ ihren Blick durch den Raum schweifen und entdeckte dann Maggie, die am Fenster stand und nach etwas großem griff und leicht auf und absprang. Plötzlich wurde sie leicht nervös, denn sie wusste ja, das Lucius nicht davon begeistert sein würde, wenn wieder etwas kaputt gehen würde.

„Maggie?“ flüsterte Hermine, woraufhin die Kleine sich leicht erschrocken herumdrehte. „Was machst du denn hier oben?“

„Tante Hermine! Ich wollte doch nur…“

„Das ist jetzt auch völlig egal. Komm weg von dem Fenster!“

„Aber das Teleskop! Ich wollte doch nur einmal kurz hindurch sehen!“ sagte Maggie entschuldigend.

„Teleskop?“ fragte Hermine daraufhin neugierig.

„Ja! Ich habe heute Mittag gesehen, wie Lucius es ausgepackt und hier hoch gebracht hat. Nur hab ich mich nicht getraut zu fragen, ob ich es mal benutzen darf.“

Und jetzt erkannte Hermine auch was das große Gebilde am Fenster war. Das Teleskop schimmerte leicht golden und sah sehr wertvoll aus. Jetzt konnte Hermine Maggie kaum einen Vorwurf mehr machen, denn sie wollte nun selber gerne einmal hindurchsehen. Ihre Neugier war wieder geweckt und lenkte sie von Maggie ab. Diese näherte sich wieder dem Teleskop, doch Hermine hielt sie erneut zurück.

„Trotzdem ist das kein Grund einfach nachts durch das Haus zu laufen. Hast du etwa schon vergessen, was heute Mittag mit Jake und Patrick war?“

„Nein.“

„Und willst du etwa, dass das jetzt wieder passiert?“

„Nein.“ Sagte Maggie erneut geknickt und blickte zu Boden.

„Na also. Und jetzt komm. Es ist schon spät und du solltest längst schlafen.“

„Aber nicht nur sie.“ Sagte plötzlich eine männliche Stimme, die von der Tür kam.

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Ohjee...^^
Na? Was passiert wohl als nächstes? :-)))

Re: Ein neues Leben (HG/LM)

Verfasst: 10.07.2013 17:23
von snape13
Das frag ich mich auch:)

Re: Ein neues Leben (HG/LM)

Verfasst: 11.07.2013 09:23
von Jane_Higgins
Morgen! :)
Lange Rede, kurzer Sinn..
Das nächste Kapitel für euch! :-)))


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Kapitel 13: Erinnerungen Teil 1

Hermine und Maggie erschraken und drehten sich zu Lucius um. Sofort suchte Maggie den Schutz bei Hermine und stand hinter ihr in Deckung. Beruhigend legte Hermine eine Hand auf ihren Rücken. Lucius hingegen stand mit vor der Brust verschränkten Armen im Türrahmen gelehnt und beobachtete die Beiden amüsiert.

„Mister Malfoy! Ich…wir…“

Während sie etwas zu sagen versuchte, kam Lucius in dem Raum hinein und ging zu dem Fenster. Dort entzündete er ein paar Kerzen und zog dann einen kleinen Schemel vor das Teleskop. Überrascht beobachteten Hermine und Maggie ihn und als er sich zu ihnen umdrehte, bemerkten sie auch seinen entspannten und schmunzelnden Gesichtsausdruck. Dann sah er zu Maggie.

„Na, kleine Dame? Willst du den Mond und die Sterne einmal von Nahem sehen?“ seine Sanftheit in der Stimme jagte Hermine einen angenehmen Schauer über den Rücken.

„Jaaaaaaaa!“ rief Maggie erfreut und klatsche einmal in die Hände vor Aufregung.

„Dann komm zu mir.“

Lucius hielt dem kleinen, blonden Engel die Hand hin. Etwas unsicher sah sie zu Hermine auf, die nur leicht nicken konnte. Zaghaft ging Maggie daraufhin auf Lucius zu und griff nach seiner Hand. Er half ihr auf den Schemel, stellte sich hinter sie, richtete das Teleskop passend aus und ließ Maggie hindurchsehen. Er schenkte Hermine einen kurzen Blick und sah ihr zögerliches Lächeln.

„Wow! Der Mond ist ja riesig! Tante Hermine, das musst du dir ansehen! Und die Sterne! Die haben so einen Schweif, wie bei einem Pferd! So schön!“

Die Kleine war völlig hin und weg, was die beiden Erwachsenen dazu brachte einen amüsierten Blick auszutauschen. Hermine hätte sehr gerne auch einmal einen Blick durch das Teleskop geworfen, aber sie traute sich einfach nicht. Sie wusste nicht warum, aber ihr gryffindor‘scher Mut ließ sie heute irgendwie im Stich. Alleine die Vorstellung, das Lucius so dicht hinter ihr stand, ließ sie nervös werden. Außerdem war sie sich unsicher, ob er das überhaupt zuließ, dass sie hindurchsah. Auch wenn er sich entschuldigt hatte, sie konnte seine Reaktion einfach nicht einschätzen. Dafür war der Mann ihr einfach ein zu großes Rätsel.

Plötzlich hörten sie aus dem Flur jemanden Maggies Namen flüstern und ein paar Minuten später steckte Caro ihren Kopf in das Zimmer. Verblüfft über den Anblick wusste sie zuerst nicht recht, was sie sagen sollte. Doch nachdem sie ihre Überraschung überwunden hatte, fielen ihr ihre Worte wieder ein.

„Ehm…wie ich sehe hast du Maggie gefunden. Ich bin aufgewacht und hab gesehen, dass sie nicht mehr in ihrem Zimmer ist. Also hab ich sie gesucht.“

„Ich hab sie schon dabei erwischt, wie sie die Treppe hochgeschlichen ist.“ Antwortete Hermine und sah dann zu Maggie, die sich nun auch umgedreht hatte. „Und das mitten in der Nacht!“

„Genau! Weißt du eigentlich wie spät es ist, Maggie? Komm, ich bring dich wieder nach unten in dein Bett!“ pflichtete Caro Hermine bei. Nur Maggie gefiel das gar nicht.

„Aber…aber…“ stotterte sie und zeigte dabei wieder auf das Teleskop.

„Das Teleskop wird morgen auch noch da sein. Es wird schon nicht über Nacht einfach so verschwinden. Und jetzt hör auf die beiden Frauen. Du solltest wirklich schon längst schlafen.“ Kam es von Lucius.

„Also kann ich morgen wiederkommen?“ fragte die Kleine hoffnungsvoll.

„Wir werden sehen. Und jetzt geh.“

Maggie strahlte Lucius glücklich an und lief dann auf Caro zu, die ihr schon die Hand entgegenhielt. Halb hüpfend ergriff sie diese und ging mit der Haushälterin nach draußen. Wortlos wollte Hermine sich ihren Vorgängerinnen anschließen und auch nach unten gehen, als sie Lucius leise, sanfte Stimme zurückhielt.

„Wollen sie nicht auch einmal einen Blick in den Himmel werfen, Miss Granger?“ sie drehte sich wieder um und sah ihn leicht schüchtern an.

„Nein, das…das ist schon ok. Ich will sie hier auch nicht länger stören. Ich bin ja nur hier hoch gekommen, um Maggie wieder mitzunehmen. Also…“

„Denken sie nicht, dass ich ihren neugierigen Blick nicht gesehen hätte, Miss Granger.“ Verlegen sah sie zur Seite, was Lucius erneut schmunzeln ließ. „Kommen sie her.“

Unschlüssig stand Hermine in der Tür und sah Lucius zu, wie er den Schemel wieder wegräumte und zum Teleskop zurückging. Ihr Verstand sagte ihr, dass sie gehen sollte. Das sie aus diese Situation heil herauskommen musste. Schließlich war Lucius doch die gefährliche Grauzone. Aber ihre Neugier war da ganz anderer Meinung und gewann letztendlich die Überhand. Nach den ersten Schritten hielt Lucius auch ihr die Hand hin. Nicht, das sie Hilfe gebraucht hätte, aber er wollte einfach ihre Hand spüren. Dieser Moment, dieser Augenblick war so magisch, beinahe intim, dass er eine Berührung ersehnte. Und als Hermine auch noch seine Hand ergriff, wusste er, dass sie das auch fühlte.

Hermine legte zaghaft ihre Hand in seine und obwohl es nicht nötig gewesen wäre, fühlte es sich unheimlich gut an. Was so eine kleine Berührung ausmachen konnte? Wenn sie recht überlegte, war das ihre erste Berührung überhaupt, seitdem sie hier zusammen lebten. Also ließ sie sich von ihm vor das Teleskop führen, wartete bis er es passend ausgerichtet hatte und dann sah sie hindurch. Sie verstand sofort Maggies Faszination, denn alles so von nahem zu sehen, jedes Detail richtig erkennen zu können, war einfach erstaunlich. Natürlich spürte sie Lucius dicht hinter sich stehen und auch seinen Atem, der ihren Nacken streifte, spürte sie nur zu deutlich. Schon lange war sie einem Mann nicht mehr so nahe und es war auch schon lange her, dass sie durch diesen Mann kaum ihre Gedanken ordnen konnte. Sie musste irgendetwas sagen, um sich abzulenken und sich wieder sammeln zu können.

„Wo haben sie das Teleskop eigentlich her?“ fragte sie leise.

„Erinnern sie sich noch an Mister Caine?“ Lucius hatte sich nach vorne gebeugt und war nun ganz dicht an ihrem rechten Ohr. „Er war mir noch etwas schuldig. Dieses Teleskop ist sehr alt und auf dem normalen Markt hätte er nicht mehr viel dafür bekommen. Aber ich mag es. Es hat Wert.“

Ergeben schloss Hermine ihre Augen und versuchte nicht dem Drang nachzugeben, sich nach hinten an seine Brust zu lehnen. Er sprach genauso leise wie sie zuvor und doch hatte er eine Wärme und Zärtlichkeit in seine Worte gelegt, die sie niemals von Lucius erwartet hätte. Jetzt war es eindeutig zu spät. Er hatte Hermine schon viel zu sehr in seinen Bann gezogen. Sie brauchte dringend einen Plan B.

„Haben sie gewusst, dass Sterne nichts weiter als massereiche, selbstleuchtende Gaskugeln sind? Sie bestehen eigentlich nur aus heißem Plasma…“ langsam drehte sie ihren Kopf nach rechts, um sich dann nur noch wenige Zentimeter von Lucius Gesicht vorzufinden. Denn der war immer noch an Ort und Stelle und beobachtete sie amüsiert, aber auch mit einem Ausdruck in den Augen, den Hermine beim besten Willen nicht deuten konnte. „…dessen Strahlungsenergie durch die Kernfusion im Sterninneren erzeugt…“

Weiter kam sie nicht mehr, denn Lucius hatte den letzten Abstand zwischen ihnen einfach überbrückt und küsste sie. Während Hermine noch völlig überrascht war, legte Lucius seine Arme um ihre Taille und drehte die junge Frau ganz zu sich herum. Hermine erwachte aus ihrer Starre, als Lucius sie ganz dicht an sich heranzog und dann erwiderte sie den Kuss. Ihre Arme fanden den Weg um seinen Hals herum und sie stellte sich etwas auf die Zehenspitzen, um ihn noch näher zu sich ziehen zu können. Das nahm Lucius als Aufmunterung, intensivierte den Kuss und verband sanft aber bestimmend ihre Zungen miteinander. Hermines Gedanken waren verschwunden, nichts anderes fühlte sie mehr, außer diesen Mann, der sich so nach ihr verzehrte. Auch Lucius war hin und weg und ließ eine Hand in ihren Nacken gleiten. Ihr Duft schlug ihm entgegen, eine Mischung aus etwas frischem und blumigem, und das steigerte seine Empfindungen nur. Doch bevor er auch nur daran denken konnte, weiter zugehen, setzte Hermines Verstand schlagartig wieder ein und führte ihr die Situation vor Augen.

Nur unter großer Anstrengung schaffte sie es sich von Lucius zu lösen, das er mit einem unzufriedenen Knurren kommentierte. Sie hielt ihren Blick gesenkt, ihre Hände lagen auf seiner Brust und sie schnappte nach Luft. Lucius erging es nicht viel anders, auch wenn er gerne ihre Gefühlsregungen gesehen hätte. Was tat sie denn hier nur? War sie jetzt völlig durchgedreht? Sie befreite sich aus seiner Umarmung und wich ein paar Schritte zurück. Das schaffte sie aber auch nur, weil Lucius damit nicht gerechnet hätte. Er wollte auch sofort wieder nach ihr greifen, damit er sie zurückziehen konnte, aber das ließ sie nicht zu. Der Ausdruck, der plötzlich in ihrem Gesicht lag, erfüllte ihn mit einer Schwere.

„Es…es tut mir leid. Ich wollte…sie nicht in die…Situation bringen ausgerechnet mich zu…zu…“ stotterte sie ahnungslos vor sich hin und schüttelte kurz ihren Kopf. „…ich…es…Entschuldigung!“

Und dann war sie verschwunden, gab Lucius keine Möglichkeit etwas zu erwidern. Und während sie die Treppe hinunterlief, hörte sie zum zweiten Mal an diesem Tag etwas splittern. Dennoch beeilte sie sich, um in ihrem Zimmer zu verschwinden. Sie musste nachdenken, ganz dringend.

Lucius hatte zuerst ihren Blick nicht verstanden, aber als sie anfing zu reden, dämmerte es ihm. Das Hermine nach diesem Kuss immer noch dachte, er würde sie in ihre Abstammung einteilen, verstand er nicht. Schließlich hatte er sie freiwillig geküsst und damit auch nicht so schnell wieder aufgehört. Wie sollte er sie nur davon überzeugen, das Hermine für ihn nicht mehr das war, was in der Vergangenheit zwischen ihnen stand. Er musste das endlich klären, ein für allemal. Denn jetzt würde er sich erst recht nicht mehr von ihr fern halten können.

Am nächsten Morgen war Hermine recht früh auf den Beinen. Sie hatte eh kaum schlafen können, denn sobald sie die Augen schloss sah sie Lucius vor sich und spürte ihn wieder. Er hatte sie geküsst. Sie, eine Muggelgeborene. Das war etwas, was er um alles in der Welt vermieden hätte. wieso tat er es trotzdem? Sie hatte eine Idee. Sie musste zu Kingsley. Er hatte ihr doch angeboten, das sie sich Lucius Erinnerungen ansehen konnte. Vielleicht würde das etwas Licht ins dunkle bringen.

Also machte sie sich früh auf, denn sie wollte Lucius nicht unbedingt begegnen. So leise wie möglich ging sie in die Bibliothek und schrieb Caro einen Brief, damit sie bescheid wusste. Dann ging sie zum Kamin und flohte ins Ministerium. Langsam trudelten die Leute ein und es begann ein reges Treiben. Auf dem Weg zu den Fahrstühlen lief sie plötzlich Harry über den Weg. Der freute sich riesig Hermine wiederzusehen und umarmte sie stürmisch. Auch Hermine hatte ihren besten Freund sehr vermisst und freute sich. So gingen beide zu den Fahrstühlen und warteten, das der Nächste ankam.

„Und wie geht es Ginny und James?“

„Gut, wirklich gut. Wobei Ginny jetzt wieder etwas mehr auf sich achten muss. Aber ansonsten ist alles in Ordnung.“

„Mehr auf sich achten? Wie meinst du das?“ der Fahrstuhl kam und sie stiegen ein.

„Naja, Ginny ist wieder schwanger.“ Sagte Harry verschmitzt.

„Was? Wirklich? Ist ja toll!“ strahlte Hermine und viel ihrem Freund erneut um den Hals.

„Ja, ist zwar erst der zweite Monat, aber du weißt ja wie Ginny ist. Bis auf Bill und Charlie wissen es jetzt alle. Vor allem Ron war ziemlich begeistert.“

„Aha.“ Entkam es Hermine. Sie ahnte schon, worauf das hinauslaufen sollte.

„Weißt du, ich hab mit Ron gesprochen und er hat erzählt, dass er bei dir war. Hör zu, Hermine. Sei nicht böse auf ihn. Das war auch für ihn alles nicht so leicht. Ginny hat mir deine Gründe erzählt und ich kann dich verstehen. Wirklich. Aber Ron kann ich auch verstehen…“

Während Harry weiterredete, hoffte Hermine, das sie schnell an der Aurorenzentrale ankamen. Und einen Augenblick später sagte die Frauenstimmte genau das an. Harry schien das nicht wirklich mitzubekommen, also machte Hermine ihn darauf aufmerksam. Nach kurzem Zögern verabschiedete sich Harry und nahm ihr das Versprechen ab ihm wenigstens öfters zu schreiben, auch wenn das mit dem Treffen nicht ganz klappte. Nachdem die Gitter sich wieder schlossen und der Fahrstuhl sich erneut in Bewegung setzte, atmete Hermine tief durch. Sie war zurzeit schon verwirrt genug, da musste sie sich nicht noch mit Ron beschäftigen.

Wieder hielt der Fahrstuhl an und Hermine ging den Gang zu Kingsleys Büro entlang. Sie fragte die Sekretärin, ob er schon da wäre und da sie bejahte, betrat sie direkt sein Büro. Kingsley hob überrascht den Kopf, begrüßte Hermine aber freundlich, als er sie erkannte und bot ihr einen Platz an.

„Ich hoffe, ich störe dich nicht, aber ich habe eine Bitte an dich.“

„Du störst mich doch nicht, Hermine. Auch wenn ich nicht mit dir gerechnet hatte. Also, was ist das denn für eine Bitte?“

„Weißt du, ich…die letzte Zeit war etwas….verwirrend. Und ich hab mir überlegt, dass ich doch gerne die Erinnerungen von Lucius sehen würde. Sofern dein Angebot noch steht.“ Kingsley sah sie besorgt an.

„Ist etwas passiert? Hat er was gemacht?“

„Nein! Nein, wirklich. Es ist alles in Ordnung. Er benimmt sich nur so…anders. Und ich weiß nicht, ob ich dem trauen kann.“

Kingsley fragte nicht weiter nach. Er verstand auch so was sie meinte und half ihr natürlich gerne. Also gab er seiner Sekretärin die Anweisung für den Morgen alle Termine abzusagen und stand auf. Er ging um seinen Schreibtisch herum und deutete Hermine an ihm zu Folgen. Er führte sie in einen kleinen Nebenraum, öffnete einen Schrank und sein eigenes Denkarium kam zum Vorschein. Es schwebte in die Mitte des Raumes und Kingsley öffnete einen weiteren Schrank. Dort befanden sich eine Vielzahl von Erinnerungen, wie Hermine jetzt erkannte. Mit einem kleinen Kasten, in dem zwölf Phiolen standen, kam Kingsley zurück zu Hermine.

„Ich denke, wir sollten ganz von vorne anfangen. Damit du auch die Zusammenhänge besser verstehst.“ Hermine nickte nur.

Daraufhin landete die erste Erinnerung in der silbernen Scheibe, die auf ihre Benutzung wartete. Hermine brauchte einen Moment, ehe sie sich die Erinnerung ansah…

Hermine fand sich auf Malfoy Manor wieder, aber es sah anders aus. Als hätte sich die Atmosphäre aus dem dritten Stock über das ganze Haus ausgebreitet. Es musste vor der Zeit des Waisenheimes gewesen sein. Dann hörte sie plötzlich wie eine Tür neben ihr aufgestoßen wurde und ein blonder Mann mit schulterlangen Haaren zu ihr in die Eingangshalle trat.

„Lucius! LUCIUS!“ donnerte der Fremde.

Keine zwei Minuten später stieß ein kleiner, achtjähriger, ebenso blonder Junge zu ihnen. Dessen Lächeln, und Hermine war sich sicher ein solches kurz gesehen zu haben, verschwand schlagartig aus seinem Gesicht. Seine Körperhaltung straffte sich und er blieb ein paar Schritte vor dem großen
Mann stehen. Hermine sah, das Lucius auch schon als Kind recht ansehnlich war.

„Ja, Sir?“ fragte er tonlos.

„Gerade ist mir zu Ohren gekommen, dass du heute Mittag…gespielt hast. Mit Muggeln. Stimmt das, mein Sohn?“

„Nein, ich…“ Mit einer schnellen Bewegung war Abraxas Malfoy auf Lucius zugegangen und hatte ihm eine saftige Ohrfeige verpasst.

„Das du es auch noch wagst mich anzulügen! Mein eigener Sohn hintergeht mich und unsere Tradition. Was habe ich dir beigebracht, Lucius? Muggel sind Dreck! Abschaum, genau wie diese miesen Schlammblüter und Blutsverräter. Wir sind eine der ältesten Reinblutfamilien in der Zaubererwelt und geben uns nicht mit solchen Leuten ab. Wann willst du das endlich verstehen? Du wirst mein Nachfolger sein, alles übernehmen und…IHM dienen! Genau wie ich. Also benimm dich auch so. Hast du das verstanden?“

Lucius nickte nur und nachdem sein Vater ihn allein gelassen hatte, fasste er sich endlich an seine Wange, die ihn furchtbar schmerzte. Sie war dunkelrot angelaufen und man erkannte leicht den Handabdruck. Hermine sah, das er schwer atmete und es machte sie traurig. Dann drehte Lucius sich um und ging zurück in die Richtung, aus der er kam.


Hermine tauchte wieder auf und spürte den Boden des Nebenraumes unter ihren Füßen. Wortlos tauschte Kingsley die Erinnerungen aus und Hermine tauchte wieder ein.

Jetzt stand sie in einem der Gänge in Hogwarts. Bei genauerem Umsehen erkannte sie die Kerker wieder. Wütendes Gemurmel erlangte ihre Aufmerksamkeit und sie erkannte rechts von sich eine Gruppe mit drei Slytherins. Den einen kannte sie nicht, aber die anderen beiden waren Lucius und ihr ehemaliger Tränkeprofessor Severus Snape. Der unbekannte Junge regte sich sichtlich über etwas auf, Severus blieb still und Lucius versuchte die Sache zu regeln. Langsam ging Hermine auf sie zu und horchte.

„…und du kannst doch nicht einfach…“

„Sicher kann ich das, Storm. Schließlich bin ich Schulsprecher. Und jetzt verschwinde endlich. Musst du nicht nachsitzen?“

Missmutig machte sie der Junge, den Lucius mit Storm angesprochen hatte, aus dem Staub. Die beiden anderen Jungs sahen ihm noch nach, bis es um die Ecke verschwunden war. Dann packte Lucius Severus am Arm und zog ihn zur Seite. Es sollte wohl niemand etwas von dem Gespräch mitbekommen.

„Was ist jetzt, Severus? Hast du dich entschieden? Er wartet auf deine Antwort.“

„Ich weiß nicht, Lucius.“

„Du hängst definitiv zu viel mit diesem Schlammblut Evans rum. Er wird immer mächtiger! Also schließ dich uns endlich an! Und überleg nicht mehr zu lange. Er wird ungeduldig, sagt Vater!“ sprach Lucius eindringlich und ließ Severus alleine auf dem Gang zurück.


Dann endete auch diese Erinnerung und Hermine kam zurück. Kingsley nahm sie wieder an sich, stellte sie zurück und griff nach der dritten Phiole.

„Jetzt kommen…die etwas unschöneren Dinge. Bereit?“

Er entkorkte das kleine Fläschchen und sah Hermine fragend an. Die konnte wieder nur nicken und sah zu, wie der silberne Faden in das Denkarium glitt. Sie senkte erneut ihren Kopf und fiel durch den Bilderstrudel…

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*duck un wech*
Gefällt euch die Idee mit den Erinnerungen?
Oder ist das blöde? :/

Re: Ein neues Leben (HG/LM)

Verfasst: 11.07.2013 14:57
von Anele
Wieso, ist doch gut

Re: Ein neues Leben (HG/LM)

Verfasst: 11.07.2013 22:37
von Bella-
Ja, ich finds auch gut

Re: Ein neues Leben (HG/LM)

Verfasst: 13.07.2013 13:15
von snape13
Ich auch! Wenn er ihre erinnerungen gesehen hat, kann sie seine ruhig auch sehen:) Die kussszene finde ich auch sehr schön...
nur, war sein vater wirklich auch todesser? Ich meine nämlich nicht...keine ahnung...anele weiß das bestimmt:)

Re: Ein neues Leben (HG/LM)

Verfasst: 15.07.2013 16:20
von Anele
snape13 hat geschrieben: nur, war sein vater wirklich auch todesser? Ich meine nämlich nicht...keine ahnung...anele weiß das bestimmt:)
Hihi ;-) also 100 prozentig wissen tu ichs nicht, snape (aber danke für dein Vertrauen in mein Wissen über Lucius :D :D ), aber also ich persönlich glaube das eher nicht. Zu denen, die Voldi von Anfang an gefolgt sind (lestranges etc) würd ich die Malfoys ja eher nicht zählen (wird auch nicht erwähnt als einer der "Ursprünglichen", hab das vorher schon mal recherchiert). Abraxas wird vermutlich ebenso rassistisch wie Lucius gewesen sein, aber das heißt ja nicht gleich, dass er ein Todesser war. Ich finde es passt auch nicht so richtig, aber das ist letztendlich ja Jane Higgins überlassen, nicht?

Re: Ein neues Leben (HG/LM)

Verfasst: 16.07.2013 17:46
von snape13
Ja aber er wäre dann doch auch schon voll alt gewesen oder? also als voldi an die macht kam...

Re: Ein neues Leben (HG/LM)

Verfasst: 16.07.2013 19:20
von Anele
snape13 hat geschrieben:Ja aber er wäre dann doch auch schon voll alt gewesen oder? also als voldi an die macht kam...
Voldi ist auf jeden Fall jünger als Abraxas, ja.

Re: Ein neues Leben (HG/LM)

Verfasst: 18.07.2013 09:10
von Anele
Wann gehts weiter?? :bounce: :bounce: