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Verfasst: 06.01.2009 10:35
von Narzissa
Jaaaaaaa, genaaaauuuuuu!!! Meeeeeeehhhhhr!

Verfasst: 06.01.2009 12:43
von Tonkz
HAMMER!!! SCHREIB BITTE BITTE GAAAAANZ SCHNELL WEITER!
Verfasst: 06.01.2009 21:59
von bella666
WOW, wo kommen auf einmal die ganzen Leser her? *wunder* *freu* Toll, dass es euch so gut gefällt! Gleich 5 Kommis...
Dafür hab ich mal richtig Gas gegeben und hier ist das Resultat:
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Liebe, Streit und die Maulende Myrte
Im Großen und Ganzen war der Tag anstrengend. Beim Mittagessen stopfte ich wahllos irgendwas in mich hinein, um das verpasste Frühstück aufzuholen – die Gryffindors hatten natürlich ein paar unsinnige Kommentare über „Bella, die isst, als gäb´s daheim nichts“ übrig, die ich aber zu ignorieren versuchte. Das war doch unter meiner Würde als Reinblut. Nach dem Nachmittagsunterricht – ich schaffte es tatsächlich, keine Punkte abgezogen zu bekommen – war ich in die Bibliothek gehastet, um zuerst Blendzauber und dann den Hohen Rat der Zauberer nachzuschlagen. Beide Bücher waren uralt und verstaubt gewesen, also hatte ich den Text über den Zaubererrat einfach abgeschrieben. Würde schon keiner merken. Der Abschnitt über den Blendzauber war jedoch erschreckend unhilfreich: ´Der Blendzauber lenkt sämtliche Lichtstrahlen von dem behexten Gegenstand ab, so dass er unsichtbar wird´. Keine Zauberformel oder so. Würde ich mich wohl doch auf den Desillusionierungszauber verlassen müssen.
Einen Umhang hatte ich von einem Siebtklässler aus Ravenclaw ´geliehen´. Der Türknauf hatte sich eine Zeit lang geweigert, bevor er mich reingelassen hatte, obwohl ich die Frage richtig beantwortet hatte, und der betreffende Schüler würde mich nie verdächtigen, hoffte ich. Und jetzt saß ich genervt auf meinem Bett, die Vorhänge zugezogen, und brütete über dem Desillusionierungszauber. Nancy könnte mir garantiert helfen, aber die konnte ich unmöglich fragen. Joanne, die ebenfalls ziemlich schlau war, schied ebenfalls aus, denn die würde es Mariah erzählen und Mariah war eine Plaudertasche ohnegleichen. Und, was mich momentan ziemlich störte, sie versuchte, mich durch die Vorhänge hindurch in ei Gespräch zu verwickeln.
„Hast du denn wirklich überhaupt keinen Favoriten?“ Die Rede war, wie könnte es anders sein, von den Tanzpartnern für den Weihnachtsball.
„Nein!“, gab ich genervt zurück.
„Wie wäre es mit Mike Connor?“
„Nein!“
„Oder-“
„Nein!“
„Hörst du mir überhaupt zu?“
„Nein!“
„Und was willst du anziehen?“
„Ein Kleid.“ Was denn sonst?
Die folgende Pause, in der sie wohl ungläubig über meine Art den Kopf schütteln und die Augen verdrehen musste, nutzte ich, um mich wieder einmal auf die Zauberformel zu konzentrieren und den Umhang anzustupsen.
„Bella?“
Mariahs Stimme klang so nah, dass ich erschrocken herumfuhr: „Was?“
„Welche Farbe du anziehen willst, habe ich gefragt!“
„Schwarz!“ Wie meine schwarze Seele und der Umhang, der einfach nicht unsichtbar werden wollte. Entmutigt warf ich meinen Zauberstab an mein Fußende und mich selbst aufs Kopfkissen.
„Och, warum denn Schwarz?“
„Weil ich das sage!“
„Grün würde dir so gut stehen! Oder Lila!“ Mariah klang direkt enttäuscht, und ich wusste, o schnell würde sie jetzt keine Ruhe geben, es sei denn, ich lenkte sie ab. Da Victoria, Joanne und Janine schon seit einiger Zeit nichts mehr gesagt hatten, schloss ich, dass Mariah auch sie nervte, und zwecks Ablenkung fragte ich: „Weißt du denn schon, mit wem du gehst?“
„Nö.“
Warum war die so einsilbig? „Und was willst du anziehen?“
„Ich dachte an ein Kleid in Grün, Lila oder Pink Rosé, mit Trägern und etwa bodenlang.“
Der Moment war gerettet, denn Mariah schwafelte weiter, beschrieb ausführlich das Schnittmuster und die Verzierungen, die sie anbringen oder nicht anbringen wollte, und überhaupt alles. Und ohne, dass wir sie drängen mussten, machte sie mit den möglichen Tanzpartnern weiter.
Und ich konnte mich endlich wieder auf das Tarnumhangproblem konzentrieren. Vielleicht würde ein Aufrufezauber funktionieren? Aber konnten Tarnumhänge eigentlich mit Aufrufezaubern gerufen werden? Ja, natürlich konnten sie. Da war nur eine einzige Ausnahme gewesen, von der ich irgendwann einmal gelesen hatte. Muss wohl eine sehr interessante Geschichte gewesen sein, wenn sie mir so lange im Gedächtnis geblieben war.
Aber das war jetzt ja egal. Ich konnte den Tarnumhang auf gar keinen Fall einfach in den Schlafsaal rufen, Mariah würde es überall rumerzählen. Vielleicht sollte ich es im Mädchenklo im zweiten Stock versuchen, da ging keiner hin. Kein Wunder, da spukte ja auch die Maulende Myrte. Aber die konnte die Klappe halten und das machte ihr Klo zu einem guten Ort.
Also rappelte ich mich auf, griff nach meinem Zauberstab und zog die Vorhänge zur Seite. Meine vier Schlafsaalgenossinnen und Plagen sahen mich erstaunt an, als ich wortlos an ihnen vorbeimarschierte und gerade die Tür hinter mir schließen wollte. Da riss Victoria sich selbst aus ihrer Starrte und rief mir nach: „Wo willst du hin, Bella?“
„Nach draußen!“, antwortete ich und schloss die Tür. Das war nicht einmal gelogen. Ich wollte raus – zwar nur raus aus dem Gemeinschaftsraum, aber trotzdem raus.
Unten, im Gemeinschaftsraum, stolperte ich natürlich wieder einmal direkt in Lucius hinein. Ich wollte schweigend an ihm vorbeihuschen, unseren Streit einmal ruhen lassen, doch er hielt mich am Arm fest und sagte sadistisch: „Bella, Bella, du weißt aber schon, dass wir eigentlich nicht mehr rausdürfen?“
„Ist mir schon klar“, knurrte ich und versuchte, mich seinem Griff zu entwinden. Aber irgendwie gelang mir das nicht. Ich war nicht besonders stark und Lucius hatte einen festen Griff. So konnte ich ihn nur wütend anfunkeln, was er natürlich sehr amüsant fand. Und so was wurde Vertrauensschüler, während ich das Abzeichen nicht mal zum Abstauben in die Hände bekommen würde!
„Findest du nicht, dass du erstmal genug Minuspunkte gesammelt hast?“, zog er mich auf.
Ich tastete mit der linken, freien Hand nach meinem Zauberstab und lenkte ihn von dieser Tatsache ab, indem ich drohte: „Ich an deiner Stelle würde mich loslassen, es sei denn, du willst, dass Zissy in den Winterferien einen bedauerlichen Unfall erleidet, der sie leider ziemlich quälen könnte, wenn sie ihn überlebt!“
Sofort lockerte er seinen Griff ein wenig. „Sie ist deine Schwester.“
„Na und?“ Jetzt hatte ich meinen Zauberstab in der Hand und richtete ihn auf Lucius´ Gesicht.
„Du würdest deiner Schwester nichts tun, Bella.“
„Oh doch, und ich werde sie entstellen. Stell sie dir mal vor, mit Narben in ihrem hübschen Gesichtchen und an ihren Händen. Wie sie darunter leiden würde...“
Das wirkte. Er fuhr mich zwar an: „Du bist widerlich!“, aber er ließ mich los, warf seine Haare zurück und marschierte davon, zu den Jungenschlafsälen.
Hach, Liebe war praktisch. Sie hielt Mariah am Reden, wenn ich keine Lust hatte, ihr zuzuhören, und wies sogar den eingebildeten Lucius Malfoy in seine Schranken. Und da er mir nicht damit drohen konnte, meinen nicht vorhandenen Freund anzugreifen, hatte ich in unserem ewig währenden Streit einen gewaltigen Vorteil.
Warum verliebten Menschen sich eigentlich? Vollkommen unsinnig. Man hatte den Kopf in den Wolken und sich selbst nicht mehr unter Kontrolle – warum machten Menschen so was? Diese krankhafte Schwärmerei entsprach bestimmt nicht dem Bild, das der liebe Gott sich von uns gemacht hatte.
Den ganzen Weg zum Klo der Maulenden Myrte grübelte ich über die Gründe der Liebe nach, die ich absolut nicht nachvollziehen konnte. Diese sinnlose Hingabe für einen anderen Menschen, dieses bedingungslose Vertrauen... Ich verstand es einfach nicht. Sicher, Liebe konnte bestimmt schön sein, aber wenn ich ganz ehrlich war, war ich ganz zufrieden mit meinem Leben als Single. Zissy und Andromeda – meine zweitälteste Schwester und fast so schlimm wie Sirius – würden nur die Köpfe schütteln, aber gut. Sollten die doch ihren Traumprinzen, zumindest in Andromedas Fall und ihren Lackaffen – Zissy und ihr Lucius – anhimmeln, das kam mir ja auch zupass.
Myrte riss mich aus meinen Gedanken, indem sie jammernd und spritzend aus einer Kloschüssel auftauchte und fragte: „Was willst du denn hier? Du schlägst doch sonst einen großen Bogen um mich!“
„Ach, ertränk dich meinetwegen, aber lass mich in Frieden!“, schimpfte ich. Dieser verdammte, jammernde Geist!
Myrte warf mir einen gekränkten Blick zu und schwebte zur Decke: „Natürlich, ich hätte es wissen müssen! Die berühmte Bellatrix Black-“
„Wieso berühmt?“
„Zumindest in diesem Raum“, rechtfertigte Myrte ihre Bemerkung.
„Sehr schmeichelhaft, danke“, knurrte ich. Berühmt in Myrtes Klo, was für eine Auszeichnung.
„Ja, hier kommen oft Mädchen her, die weinen.“
„Und was hat das mit mir zu tun?“
„Sie weinen wegen dir!“ Myrte versank bis zu den Hüften in der Wand, nur um sofort wieder zur Decke zu schießen.
„Faszinierend.“ Na und?
„Ganz oft sind es deine beiden Schwestern, die ältere am Meisten. Sie sagte, sie macht sich Sorgen um Zissy und deinen Einfluss auf sie.“ Myrte setzte eine vorwurfsvolle Miene auf.
„Na und?“ Irgendwer musste ja eine anständige Slytherin aus Zissy machen, sie war so verweichlicht! Das lag an Andromedas Einfluss auf sie. Eigentlich konnte ich Andromeda nicht meine Schwester nennen. Vielleicht hatten wir dieselben Eltern, aber sie benahm sich einfach falsch. Hatte sich sogar mit Sirius verbündet, bäh!
„Aber du bist doch nicht hier, weil du mit mir über Dromeda und Zissy reden willst! Warum bist du hier?“ Myrte verschränkte fast schon trotzig die Arme vor der Brust.
Um sie endlich loszuwerden, sagte ich: „Ich bin hier, um mal so richtig über deinen Tod zu lachen!“ Sie hasste so was.
Und tatsächlich: Myrte heulte auf wie ein Hund, der sich in einen Stachel gesetzt hat, und verschwand jammernd in Waschbecken. Selbstverständlich nicht, ohne mich mit Wasser vollzuspritzen.
Aber momentan war es mir ziemlich egal, meine magischen Fähigkeiten reichten aus, um den Umhang wieder zu trocknen. Dann schnippte ich erneut mit dem Zauberstab und murmelte hoffnungsvoll: „Accio Tarnumhang!“
Verfasst: 06.01.2009 23:03
von ~...Hermine~Granger...~
ohhh...cool!!! wirklich richtig gut. Du schreibst echt toll. Würde ich auch gerne können!

Ungefähr so hab ich mir Bellatrix immer vorgestellt..als Jugendliche. Ihr ist es egal, wie es ihren Schwestern geht und meint sie müsse ihre Schwester zurechtstutzen!! =) Echt cool. Aus dem Blickwinkel von Mariah würde ich denken, was interessiert die eigentlich?! Und genauso hab ich mir das immer vorgestellt!!!! Dass sie rein gar nichts interessiert, was andere Mädchen toll finden...doch sie hat ja interessen, aber halt andere!!!
Echt super Geschichte!!
*gaaaaanz großes Lob aussprechen*
Lg
Hermine
Verfasst: 07.01.2009 22:05
von **Inga**
Verfasst: 07.01.2009 22:45
von bella666
Uuund, weiter gehts!
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Tarnumhänge und Streit
Ich wartete. Seit zwei Minuten wartete ich jetzt schon. Warum funktionierte mein Zauber nicht? Oder gab es in Hogwarts etwa gar keine Tarnumhänge? Was sollte ich dann tun? Desillusionierungszauber konnte ich doch nicht ausführen! Natürlich könnte ich Nancy bitten, Dumbledore zu fragen, wie man Blendzauber ausführte, aber diese Methode war ziemlich unsicher. Ach, wie einfach es doch wäre, wenn ich Legilimentik könnte! Lucius, der konnte es zumindest ansatzweise. Das hatte mich irgendwann einmal dazu bewegt, Okklumentik zu lernen. Aber wer Okklumentik kann, kann ja nicht automatisch auch Legilimentik.
„Na, hast du dich genug amüsiert?“, kam da eine beleidigte Stimme aus einer Klokabine.
Myrte! Na, die hatte mir noch gefehlt.
„Nein“, erwiderte ich patzig. „Verschwinde!“
„Das finde ich nicht nett von dir!“ Sie kam noch immer nicht heraus.
„Spar dir den Atem.“ Als ob sie welchen hätte.
„Oooh, wie taktlos von dir! Vor mir übers Atmen zu sprechen!“, jammerte sie.
Na toll, das hatte ich nicht bewirken wollen. Schon wieder reichlich genervt – ich flippte in letzter Zeit ziemlich schnell aus, selbst für meine Verhältnisse – ging ich auf die Kabine zu, aus der Myrtes Stimme zu kommen schien. Und tatsächlich, da war sie.
Nur ihr Kopf guckte aus der Schüssel, die Arme hatte sie auf die Klobrille gelegt. Du lieber Himmel, wie konnte man sich nur in einer Toilette verkriechen? Dieses Niveaulose Schlammblut! Zumindest war sie mal ein Schlammblut gewesen, heute hatte sie ja kein Blut mehr.
„Oooh, kommst du mich besuchen?“ Ihre Augen weiteten sich erstaunt hinter ihrer dämlichen Hornbrille.
„Nein, komme ich nicht“, knurrte ich, streckte den Arm direkt durch ihre Stirn, was sie zu einem lauten Aufjammern bewegte, und knallte den Klodeckel zu.
Natürlich sauste er einfach durch sie hindurch, aber sie verstand schon, was ich damit zum Ausdruck bringen wollte: Hau bloß ab!
Und wie erwartet heulte sie auf – „Oooh, Bella! Warum nur bist du so gemein?“ – und rauschte durch mich hindurch und in das Klo auf der anderen Seite. Wahnsinniges Mädchen!
Ich schüttelte verächtlich den Kopf und schlenderte wieder zu den Waschbecken.
Plötzlich verfingen meine Füße sich in irgendwas und ich klatschte der Länge nach in eine Wasserpfütze. Igitt!
Angeekelt rappelte ich mich wieder auf – wer wusste schon, wer in dieser Pfütze schon alles dringestanden hatte – und sah mich um auf der Suche nach dem, was mich zu Fall gebracht hatte. Und ich sah – etwas silbriges, glitzerndes. Zusammengeknüllt wie ein alter Umhang lag es ganz unschuldig auf dem Boden.
Vorsichtig streckte ich eine Hand aus und berührte es. Es fühlte sich an wie Wasser, nur dass es mir nicht durch die Finger rann. Fasziniert sah ich mir diesen Stoff genauer an und hob ihn vorsichtig auf.
Ein Umhang, und was für einer! Sollte das etwa...? Ungläubig legte ich ihn über meine Hand – und erstarrte, als sie nicht mehr zu sehen war. Verflixt und zugenäht, ich hatte es geschafft! Ich hatte es wirklich geschafft, einen Tarnumhang zu besorgen! Ob der sich wohl duplizieren ließ? Wäre doch höchst praktisch.
Meine Uhr zeigte 23:3o Uhr – zu spät, um noch zum Waldrand zu laufen. Jorin würde längst nicht mehr da sein, und wahrscheinlich wartete entweder Zissy oder Lucius im Gemeinschaftsraum auf mich, was auch wieder Zeit kosten würde. Lauter Gründe, endlich ins Bett zu gehen statt nochmal nach draußen.
Die Müdigkeit kam urplötzlich. Eben noch fühlte ich mich in der Lage, noch eine halbe Stunde mit Lucius zu streiten, und auf einmal konnte ich kaum noch die Augen offen halten. Meine nassen Klamotten trocknete ich mit einem müden Schlenker meines Zauberstabs, dann faltete ich den Tarnumhang zusammen und steckte ihn in meine Tasche. Irgendwie schien es mir falsch, ihn zu benutzen, er war ja nicht für mich bestimmt.
Myrte tauchte zum Glück nicht mehr auf und zu meiner Freude ließ sich auch kein anderer Geist blicken, als ich mich durch die Tür des Klos schob und auf den Weg nach unten, in die Kerker, machte, wo mein Bett auf mich wartete. Hoffentlich schlief Mariah schon!
Überraschenderweise lief ich keiner Menschenseele über den Weg. Mrs Norris, die verdammte Katze von Filch, zählte ich nicht als Menschenseele, aber die traf ich auch nicht. Endlich hatte ich auch mal Glück!
Zugegeben, mein Glück reichte nur bis zum Gemeinschaftsraum. Denn kaum war ich eingetreten, sah ich sie schon: Lucius und Zissy, einträchtig nebeneinander stehend. Na toll.
„Bella!“ Zissys Tonfall war schon wieder so anklagend und so kindlich, wie ich es ihr eigentlich untersagt hatte. „Warum machst du so was?“
„Warum mache ich was?“, grunzte ich zurück und versuchte, mich an ihnen vorbeizudrängeln und gleichzeitig außer Reichweite von Lucius zu bleiben – hoffnungslos, also blieb ich schließlich stehen.
„Kannst du Lucius nicht einmal in Ruhe lassen?“, jammerte Zissy weiter.
„Schwesterchen, du bist gerade einmal vierzehn“, wies ich sie zurecht. Als mir Lucius´ wütender Blick und der Zauberstab in seiner Hand auffielen, fügte ich hinzu: „Geh ins Bett. Das hier könnte gleich ziemlich unschön werden.“
„Unschön?“ Die Gute sah aus, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen.
„Unschön ist gar kein Ausdruck“, schnurrte Lucius. „Geh ins Bett, Zissy, bitte!“
Sie warf mir einen verängstigten Blick zu, gehorchte ihm aber und huschte zumindest einige Schritte die Treppe hinauf.
Ist seufzte. „Hör mal, Lucius, können wir das nicht auf morgen verschieben? Ich bin hundemüde!“
„Oh nein, Bella, das denke ich nicht.“ Sobald Zissy sich nicht mehr an ihm festklammerte, fiel die schleimige Fassade auch schon von ihm ab. Typisch Malfoy eben.
„Ich will dir nicht wehtun“, beschwor ich ihn. Und momentan wollte ich das wirklich nicht. Auf nichts hatte ich weniger Lust als auf ein Duell mit Lucius – zumal er ein guter Kämpfer war, während ich todmüde und schlecht gelaunt kein gutes Bild abgab.
„Das musst du ja auch gar nicht.“ Er folgte der Bewegung meiner Hände, als ich nach meinem Zauberstab griff. „Oh, Bella, glaubst du wirklich, ich würde mich mit dir duellieren?“ Blitzschnell war sein Zauberstab wieder verschwunden. Dieser Angsthase!
„Dir traue ich so ziemlich jede Schandtat zu“, knurrte ich. Langsam wurde ich wieder wacher.
„Wie liebenswürdig. Kaum zu glauben, dass du eine so bezaubernde Schwester hast, was?“
„Lass Zissy aus dem Spiel!“ Die Kleine hatte nichts mit unserem Streit zu tun.
„Du verteidigst sie? Bisher hatte ich immer das Gefühl, du würdest sie gegen ein paar Zimtschnecken eintauschen“, schoss Lucius seinen nächsten Pfeil ab.
Zissy riss entsetzt und enttäuscht die Augen auf, wusste sie doch, dass ich Zimt hasste.
„Wie kannst du es wagen-“, begann ich, doch irgendwie zog er seinen Zauberstab und fauchte: „Levicorpus!“
„Verdammt!“ Ich duckte mich gerade noch rechzeitig und griff gleichzeitig nach meinem Zauberstab. Dieser Mistkerl!
Sectumsempra!, dachte ich angestrengt. Es blitzte und knallte und Blut lief über Lucius´ Wange. Guter Treffer, lobte ich mich selbst.
Zissy schrie auf und presste sich immer enger an die Wand. Hinter mir huschte jemand aus dem Gemeinschaftsraum.
„Impedimenta!“, rief Lucius.
Ich schnappte nach Luft, als ich spürte, wie ich erstarrte. Verdammt! Und Lucius, der aalglatte, mistige Lucius stolzierte um mich herum und spottete: „Siehst du, wie schwach du bist? Und du willst Zissy beschützen können, dass ich nicht lache!“
Was wurde das hier, ein Kampf um Zissy? Die konnte er haben, die brauchte ich nicht.
„Du hast keine Chance gegen mich“, fuhr Lucius fort. Ich konnte ihn nur wütend anfunkeln, während ich in der Bewegung festgehalten wurde.
Dann war die Wirkung gebrochen, und ich rief: „Relaschio!“
Lucius wurde, begleitet von einem ängstlichen Aufschrei von Zissy, zu Boden geschleudert, doch seine Rache ließ nicht lange auf sich warten: „Incarcerus!“
Seile, dicke, haltbare Seile schossen aus der Spitze seines Zauberstabes und schlangen sich um mich wie Würgeschlangen. Gleichzeitig blitzte es grell, und sein Zauber war besser platziert als meiner. Ich spürte den Schmerz erst nach dem Blut, das über meine Stirn lief.
„Serpensortia“, knurrte ich und schnippte mühevoll mit meinem Zauberstab, und eine Schlange – ein den Umständen entsprechend prachtvolles Exemplar – schlängelte sich zischend auf dem Boden. Lucius´ höhnisches Gesicht wurde eine steinerne Maske.
„Avis“, japste ich, während die Seile mir langsam die Luft abschnürten. „Oppugno!“
Zissy schrie wieder auf, als die paar Vögel, die ich zustande gebracht hatte, und die Schlange sich auf Lucius stürzten. Und der Gute hatte alle Hände voll zu tun, auf den Beinen zu bleiben.
„Da kommt wer! Da kommt Slughorn!“, brüllte plötzlich jemand.
Das war nicht gut.
„Hört auf!“, kreischte Zissy. „Alle beide!“
Ich zögerte. Jetzt aufhören?
„Aufhören, bitte!“
„Na gut.“ Mit dem letzten Rest Luft, den ich aufbringen konnte, japste ich: „Finite!“
Vögel und Schlange lösten sich in reine, ungefährliche Luft auf, und sogar Lucius schaltete sofort. Er hastete auf mich zu und entfernte mit einem Schnippen seines Zauberstabes die Seile: „Los, komm schon!“
Ich rappelte mich hastig auf. Alle anderen konnte Slughorn sehen, aber ich und Lucius, die beiden, die verletzt waren, mussten sich verstecken. Der Schnitt in meiner Stirn brannte schmerzhaft, als ich loslief, auf die Treppe zu. Zissy streckte mir eine Hand entgegen und zog mich mit noch immer angstverzerrtem Gesicht zu sich hoch: „Mach schnell!“
Ich zog mich an ihr hoch, hastete die Stufen hoch – ich hörte schon, wie die Schlafsaaltür aufging, da huschte ich um eine Ecke. Zissy schob mich den Gang entlang bis zu meiner Schlafsaaltür. Da erst sah ich, dass sie weinte.
„Zissy? Alles in Ordnung?“, fragte ich leicht besorgt und wischte mir mit meinem Umhang das Blut aus den Augen. Gegen diesen Schnitt musste ich etwas unternehmen.
„Würdest... Würdest du mich wirklich gegen ein paar Zimtschnecken eintauschen?“, fragte sie ängstlich.
Dieses dumme Mädchen! Natürlich ging sie mir auf die Nerven, aber sie war immer noch meine Schwester! „Nein“, sagte ich ruhig, und ausnahmsweise war es ein ehrliches Nein. „Ich würde dich gegen nichts auf der Welt eintauschen.“ Na ja, gegen die Weltherrschaft vielleicht, oder gegen eine neue Schlafsaalbesetzung.
Sie lächelte zaghaft, wischte sich die Tränen weg und lief dann hastig zurück zu ihrer Schlafsaaltür.
Ich schüttelte den Kopf und stieß meine Tür auf. Und sah sofort, dass ich keine ruhige Minute haben würde, denn Mariah, Joanne, Janine und Victoria saßen hellwach auf meinem Bett. Mist.
Verfasst: 08.01.2009 13:30
von kirtash
Mann, Bella.. xD
Kaum bin ich mal eine Weile nicht da, schreibst du schon fünf Kapitel! Die sind wirklich gut geworden und sie werden auch immer länger.. ;)
Hoffentlich kommt bald mehr!
Kirtash
Verfasst: 08.01.2009 22:13
von **Inga**
Verfasst: 08.01.2009 22:44
von ~...Hermine~Granger...~
cool!! Und das sie doch etwas Herz hat im Bezug auf ihre Schwester find ich gut :)
Schreib gaaaanz schnell und vor allem viel weiter!!

BITTE... :)
Lg
Hermine
Verfasst: 11.01.2009 16:27
von Fabi¢¾
Gefällt mir total=) Ich find die Stellen mit Lucius so toll ;)