Re: Cassie Clewentin - Unterdrückung der Gefühle
Verfasst: 22.03.2016 13:13
Kapitel 7 - Unerwartete Freude
Zu meinem eigenen Glück tauchte bis am Mittag niemand im Mädchenschlafsaal auf. Ich blieb liegen und starrte die Decke an. Genau genommen traute ich mich nicht, aus dem Schlafsaal wieder aufzutauchen. Die Ereignisse des Morgens hatten mich eingeschüchtert - nicht geängstigt. Es war so lange her gewesen seit den Ausbrüchen. Warum, warum um Himmels Willen löste nur ein einziges Wort sie wieder aus? Den Tränen nahe sank ich mutlos wieder in die Kissen.
Meine Energie war wie weg geblasen. So war es immer nach einem Anfall. Es war sehr anstrengend, inneren Schmerz zu betäuben und dementsprechend war man danach auch ziemlich ausser Puste.
Nach einer Weile liess das Hämmern in meinem Kopf nach und ein Gefühl des Hungers machte sich breit. Schliesslich hatte ich das Frühstück sausen lassen und ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass es bereits zehn vor Zwölf war. Wann genau hatte Shiori gesagt war Mittagessen? Um Zwölf? Das wäre ja perfekt.
Ehrlicherweise wollte ich nicht unter die Leute gehen, aber der Hunger siegte schliesslich. Das erste Mal auf meinem Weg durch das Schloss hatte ich Zeit, es mir genauer anzusehen. Der Kerker war nicht mit Gemälden gesäumt wie andere Gänge,von denen Shiori mir erzählt hatte. Doch er hatte etwas mystisches und altes, das mich auf irrtümliche Weise faszinierte. Der Kerker war nur spärlich beleuchtet, denn die Fackeln beleuchteten die Gänge nur mit gefährlichem Flackern. Die unheimliche Stille, die momentan im Kerker herrschte, machte mir keine Angst - im Gegenteil, sie zog mich an. Mein Schritt wurde langsamer und meine Augen staunender. Ein lange tot geglaubtes Gefühl machte sich in mir breit: Bewunderung. Schnell schüttelte ich meinen Kopf. Ich wollte es hier hassen, nicht mögen! Ich stiefelte eilig weiter, achtete nicht auf das Hämmern im Kopf, welches wieder stärker wurde.
Als ich mich dem Ende des Kerkers näherte, steigerte sich die Lautstärke des Stimmengewirrs immer mehr. Zu dem Zeitpunkt, als ich die Tür zur Eingangshalle öffnete, erreichte es seinen Höhepunkt. Vorsichtig näherte ich mich der Grossen Halle, aus der konstant die Laute vieler junger Menschen an meine Ohren drangen. Mein Kopf rebellierte, mein Magen schloss sich ihm an. Die beiden Zustände liessen mich ein wenig schwanken. Fast unhörbar sagte ich meinen Namen und atmete einmal tief durch. Dann wagte ich mich nach wie vor vorsichig in die Grosse Halle - ich wollte nicht von Shiori entdeckt werden.
Alle Kerzen brannten. Der Himmel war mittlerweile Wolken verhangen, es würde wohl schon bald regnen. Augenblicklich vermisste ich die Sonne, obwohl der graue, wolkenverhangene Himmel besser zu meiner Laune passte.
Ich schaffte es, mir einen Platz am Slytherintisch zu ergattern, was ich jedoch bereute, sobald sich drei Jungen zu mir setzten. Einer braunhaarig, einer schwarzhaarig und einer aschblond. Unbekannt, Zareini und Malfoy. "Clewentin, richtig?", fragte der braunhaarige Junge mich, ich antwortete nicht. "Sie wird dir nicht antworten, Theo", erklärte Zareini dem braunhaarigen Jungen und dieser sah mich etwas schräg an. "Wieso denn nicht?", wollte er wissen.
Zareini zuckte mit den Schultern. "Weil ich sie bisher noch nie habe sprechen hören."
"Sie soll aber sprechen", sagte Malfoy herrschend. "Willst du sie zwingen?", fragte Zareini und langsam ging es mir auf die Nerven, dass sie in der dritten Person von mir sprachen, obwohl ich neben ihnen sass. Deshalb war ich Malfoy, sowie 'Theo' einen Todesblick zu.
"Uh, aber sie hat einschüchternde Blicke", sagte 'Theo' kleinlaut und setzt sich eilig an den Platz, der am weitesten von mir entfernt war. Drittklässler. Blaise grinste und sah mich dann an. Seinen Blick nahm ich aus dem Augenwinkel wahr, aber erwiderte ihn nicht.
"Na, habt ihr schon unsere Eiskönigin kennengelernt?" Nein, Merlin, bitte, verschone mich! Doch Shiori nahm schwungvoll mir gegenüber Platz und sass somit neben Malfoy, der neben 'Theo' sass. Zareini setzte sich neben mich, jedoch mit genügend Abstand - besser für ihn. Ich hasste körperliche Nähe!
Malfoy zog eine Augenbraue hoch und Zareini grinste schief: "Ich dachte immer, Draco sei deine Eiskönigin." Malfoy zog scharf Luft ein. "Klappe Zabini!" Oh, er hiess Zabini, nicht Zareini! Ich nahm mir vor, mir den Namen zu merken, da er der umgänglichste von allen schien.
Shiori schüttelte belustigt den Kopf. "Das hat Mac auch gedacht, aber Dracoklein ist nur die Eisprinzessin. Cassie, falls du die lieben kleinen Drittklässler noch nicht kennst, das sind Draco Malfoy, Theodore Nott und Blaise Zabini."
"Wir haben sie gestern kennengelernt, Shiori", sagte Blaise und Draco nickte grummelnd. Shiori wandte sich unterdessen wieder an mich. "Sie sind zwei Jahre jünger als wir. Sprich, sie sind 13 Jahre alt." Ich war vielleicht verschwiegen, aber nicht dumm!
Blaise fing an mich zu mustern und ich bemerkte es erneut aus dem Augenwinkel. Mein entnervter Seufzer entglitt wie geplant meinem Mund und ihm folgte ein kalter Blick für Blaise. Dieser erwiderte meine eindeutige Abweisung mit einem Grinsen, wandte seinen Blick aber dem Essen zu. Irgendwie war er schon in Ordnung.
Ach was! Der war genauso wie alle anderen Menschen dieser Schule: Dumm, eingebildet und verabscheuenswürdig!
Das restliche Essen verlief eher ruhig. Die Anderen verloren wohl ein wenig die Interesse an mir, weil sie nicht mehr versuchten mit mir zu reden. Selbst Shiori, die sich eigentlich ziemlich gut mit Draco zu verstehen schien, liess mich in Frieden. Nur Blaise warf mir ab und zu einen Blick zu. Ich ignorierte jeden einzelnen davon.
Während des Essens nahm ich mir endlich die Zeit, mir die Grosse Halle, die Schüler und auch die Lehrer etwas näher anzusehen. Einige von ihnen sahen gar nicht so übel aus, andere wiederrum sahen aus wie Graf Dracula persönlich. Ein kleiner Lehrer redete mit einer grossen, schlaksigen und ziemlich streng aussehenden Hexe und untermalte seine Rede mit wedelnden Gesten seiner Hände.
Der Schulleiter seinerseits plauderte mit einer pummeligen Hexe, welche immer wieder dämlich grinste, während der Halbriese am Tischende schmatzend auf Graf Dracula einquasselte, aber von ihm ignoriert wurde. Eine ziemlich bunte Lehrergesellschaft also.
Mein Blick glitt weiter, zuerst über den Slytherintisch. Sie sahen alle mehr oder weniger hungrig aus, ansonsten waren sie ziemlich unterschiedlich. Einige von ihnen hatten überhebliche Grinsen, andere arrogante Blicke und wieder andere waren eher ruhig und auf ihrem Gesicht zeichneten sich nur selten kalte Grinsen ab. Letztere - die deutlich in der Unterzahl waren - trafen am ehesten meine bisherige Vorstellung eines wahrhaftigen Slytherins.
Die anderen Haustische begutachtete ich nicht so genau wie meinen eigenen. Ich sah einige Schüler mit einer wichtigtuerischen Brille, ausgelassene Cliquen, still tuschelnde Mädchen, turtelnde Verliebte und streitende Freunde.
Eigentlich war es auch nur eine andere, ganz normale Schule. Die Ausnahme, dass alle hier Magie beherrschten - mehr oder weniger zumindest - rückte in der schnatternden Menge in den Hintergrund. Irgendwie war es schön, mitten in dieser Menge zu sitzen und darin unterzugehen. Nicht im Mittelpunkt zu stehen - weil ich das hasste!
Es war Shiori, die mich aus meiner halben Tagträumerei riss. "Cassie, das Essen ist fertig. Kommst du mit uns an den See?" Ihr klebriger Zeigefinger deutete zuerst auf Blaise, dann auf Theo, weiter zu Draco und einer dunkelhaarigen Klette, ein paar Schüler (die ich als gleichalterig einschätze), dann zu Mac und schliesslich deutete Shiori auf sich selber. Alles in allem zählte ich neun Leute.
Meine Antwort fiel weniger freundlich als ihre Frage aus: "Nein." Shiori bedachte mich kurz mit einem mitleidigen Blick und zwei Plätze neben mir fragte eine tiefe Jungenstimme: "Wer ist das überhaupt?"
Meine Vorstellung übernahm Shiori, was mich nicht sonderlich störte, denn ich hatte keine Lust, mich mit diesem Haufen zu unterhalten. Deshalb wollte ich gerade aufstehen, als mir das Grinsen in Blaise's Gesicht auffiel. Ich ignorierte es, fragte mich aber, warum zum Teufel er schon wieder grinste!
"...neu hier und heisst Cassie Clewentin. Sie ist in unserem Jahrgang", erklärte Shiori so eben dem Typen. Er stand auf und reichte mir seine Hand. Ich nahm sie nicht, doch er fuhr unbeirrt fort: "Augustus, Gus genannt. Der Nachname ist unwichtig. Das sind meine Freunde Jace und James, sie sind keine Zwillinge sondern Cousins."
Zumindest kannte ich jetzt die drei Jungen, auf die Shiori gezeigt hatte, doch ich wandte mich von Augustus ab und verliess die Halle. Ich bemerkte, dass er mir etwas verdutzt nachsah und erneut nahm ich das Grinsen von Blaise war. Himmel war das lästig!
Zu meinem eigenen Glück tauchte bis am Mittag niemand im Mädchenschlafsaal auf. Ich blieb liegen und starrte die Decke an. Genau genommen traute ich mich nicht, aus dem Schlafsaal wieder aufzutauchen. Die Ereignisse des Morgens hatten mich eingeschüchtert - nicht geängstigt. Es war so lange her gewesen seit den Ausbrüchen. Warum, warum um Himmels Willen löste nur ein einziges Wort sie wieder aus? Den Tränen nahe sank ich mutlos wieder in die Kissen.
Meine Energie war wie weg geblasen. So war es immer nach einem Anfall. Es war sehr anstrengend, inneren Schmerz zu betäuben und dementsprechend war man danach auch ziemlich ausser Puste.
Nach einer Weile liess das Hämmern in meinem Kopf nach und ein Gefühl des Hungers machte sich breit. Schliesslich hatte ich das Frühstück sausen lassen und ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass es bereits zehn vor Zwölf war. Wann genau hatte Shiori gesagt war Mittagessen? Um Zwölf? Das wäre ja perfekt.
Ehrlicherweise wollte ich nicht unter die Leute gehen, aber der Hunger siegte schliesslich. Das erste Mal auf meinem Weg durch das Schloss hatte ich Zeit, es mir genauer anzusehen. Der Kerker war nicht mit Gemälden gesäumt wie andere Gänge,von denen Shiori mir erzählt hatte. Doch er hatte etwas mystisches und altes, das mich auf irrtümliche Weise faszinierte. Der Kerker war nur spärlich beleuchtet, denn die Fackeln beleuchteten die Gänge nur mit gefährlichem Flackern. Die unheimliche Stille, die momentan im Kerker herrschte, machte mir keine Angst - im Gegenteil, sie zog mich an. Mein Schritt wurde langsamer und meine Augen staunender. Ein lange tot geglaubtes Gefühl machte sich in mir breit: Bewunderung. Schnell schüttelte ich meinen Kopf. Ich wollte es hier hassen, nicht mögen! Ich stiefelte eilig weiter, achtete nicht auf das Hämmern im Kopf, welches wieder stärker wurde.
Als ich mich dem Ende des Kerkers näherte, steigerte sich die Lautstärke des Stimmengewirrs immer mehr. Zu dem Zeitpunkt, als ich die Tür zur Eingangshalle öffnete, erreichte es seinen Höhepunkt. Vorsichtig näherte ich mich der Grossen Halle, aus der konstant die Laute vieler junger Menschen an meine Ohren drangen. Mein Kopf rebellierte, mein Magen schloss sich ihm an. Die beiden Zustände liessen mich ein wenig schwanken. Fast unhörbar sagte ich meinen Namen und atmete einmal tief durch. Dann wagte ich mich nach wie vor vorsichig in die Grosse Halle - ich wollte nicht von Shiori entdeckt werden.
Alle Kerzen brannten. Der Himmel war mittlerweile Wolken verhangen, es würde wohl schon bald regnen. Augenblicklich vermisste ich die Sonne, obwohl der graue, wolkenverhangene Himmel besser zu meiner Laune passte.
Ich schaffte es, mir einen Platz am Slytherintisch zu ergattern, was ich jedoch bereute, sobald sich drei Jungen zu mir setzten. Einer braunhaarig, einer schwarzhaarig und einer aschblond. Unbekannt, Zareini und Malfoy. "Clewentin, richtig?", fragte der braunhaarige Junge mich, ich antwortete nicht. "Sie wird dir nicht antworten, Theo", erklärte Zareini dem braunhaarigen Jungen und dieser sah mich etwas schräg an. "Wieso denn nicht?", wollte er wissen.
Zareini zuckte mit den Schultern. "Weil ich sie bisher noch nie habe sprechen hören."
"Sie soll aber sprechen", sagte Malfoy herrschend. "Willst du sie zwingen?", fragte Zareini und langsam ging es mir auf die Nerven, dass sie in der dritten Person von mir sprachen, obwohl ich neben ihnen sass. Deshalb war ich Malfoy, sowie 'Theo' einen Todesblick zu.
"Uh, aber sie hat einschüchternde Blicke", sagte 'Theo' kleinlaut und setzt sich eilig an den Platz, der am weitesten von mir entfernt war. Drittklässler. Blaise grinste und sah mich dann an. Seinen Blick nahm ich aus dem Augenwinkel wahr, aber erwiderte ihn nicht.
"Na, habt ihr schon unsere Eiskönigin kennengelernt?" Nein, Merlin, bitte, verschone mich! Doch Shiori nahm schwungvoll mir gegenüber Platz und sass somit neben Malfoy, der neben 'Theo' sass. Zareini setzte sich neben mich, jedoch mit genügend Abstand - besser für ihn. Ich hasste körperliche Nähe!
Malfoy zog eine Augenbraue hoch und Zareini grinste schief: "Ich dachte immer, Draco sei deine Eiskönigin." Malfoy zog scharf Luft ein. "Klappe Zabini!" Oh, er hiess Zabini, nicht Zareini! Ich nahm mir vor, mir den Namen zu merken, da er der umgänglichste von allen schien.
Shiori schüttelte belustigt den Kopf. "Das hat Mac auch gedacht, aber Dracoklein ist nur die Eisprinzessin. Cassie, falls du die lieben kleinen Drittklässler noch nicht kennst, das sind Draco Malfoy, Theodore Nott und Blaise Zabini."
"Wir haben sie gestern kennengelernt, Shiori", sagte Blaise und Draco nickte grummelnd. Shiori wandte sich unterdessen wieder an mich. "Sie sind zwei Jahre jünger als wir. Sprich, sie sind 13 Jahre alt." Ich war vielleicht verschwiegen, aber nicht dumm!
Blaise fing an mich zu mustern und ich bemerkte es erneut aus dem Augenwinkel. Mein entnervter Seufzer entglitt wie geplant meinem Mund und ihm folgte ein kalter Blick für Blaise. Dieser erwiderte meine eindeutige Abweisung mit einem Grinsen, wandte seinen Blick aber dem Essen zu. Irgendwie war er schon in Ordnung.
Ach was! Der war genauso wie alle anderen Menschen dieser Schule: Dumm, eingebildet und verabscheuenswürdig!
Das restliche Essen verlief eher ruhig. Die Anderen verloren wohl ein wenig die Interesse an mir, weil sie nicht mehr versuchten mit mir zu reden. Selbst Shiori, die sich eigentlich ziemlich gut mit Draco zu verstehen schien, liess mich in Frieden. Nur Blaise warf mir ab und zu einen Blick zu. Ich ignorierte jeden einzelnen davon.
Während des Essens nahm ich mir endlich die Zeit, mir die Grosse Halle, die Schüler und auch die Lehrer etwas näher anzusehen. Einige von ihnen sahen gar nicht so übel aus, andere wiederrum sahen aus wie Graf Dracula persönlich. Ein kleiner Lehrer redete mit einer grossen, schlaksigen und ziemlich streng aussehenden Hexe und untermalte seine Rede mit wedelnden Gesten seiner Hände.
Der Schulleiter seinerseits plauderte mit einer pummeligen Hexe, welche immer wieder dämlich grinste, während der Halbriese am Tischende schmatzend auf Graf Dracula einquasselte, aber von ihm ignoriert wurde. Eine ziemlich bunte Lehrergesellschaft also.
Mein Blick glitt weiter, zuerst über den Slytherintisch. Sie sahen alle mehr oder weniger hungrig aus, ansonsten waren sie ziemlich unterschiedlich. Einige von ihnen hatten überhebliche Grinsen, andere arrogante Blicke und wieder andere waren eher ruhig und auf ihrem Gesicht zeichneten sich nur selten kalte Grinsen ab. Letztere - die deutlich in der Unterzahl waren - trafen am ehesten meine bisherige Vorstellung eines wahrhaftigen Slytherins.
Die anderen Haustische begutachtete ich nicht so genau wie meinen eigenen. Ich sah einige Schüler mit einer wichtigtuerischen Brille, ausgelassene Cliquen, still tuschelnde Mädchen, turtelnde Verliebte und streitende Freunde.
Eigentlich war es auch nur eine andere, ganz normale Schule. Die Ausnahme, dass alle hier Magie beherrschten - mehr oder weniger zumindest - rückte in der schnatternden Menge in den Hintergrund. Irgendwie war es schön, mitten in dieser Menge zu sitzen und darin unterzugehen. Nicht im Mittelpunkt zu stehen - weil ich das hasste!
Es war Shiori, die mich aus meiner halben Tagträumerei riss. "Cassie, das Essen ist fertig. Kommst du mit uns an den See?" Ihr klebriger Zeigefinger deutete zuerst auf Blaise, dann auf Theo, weiter zu Draco und einer dunkelhaarigen Klette, ein paar Schüler (die ich als gleichalterig einschätze), dann zu Mac und schliesslich deutete Shiori auf sich selber. Alles in allem zählte ich neun Leute.
Meine Antwort fiel weniger freundlich als ihre Frage aus: "Nein." Shiori bedachte mich kurz mit einem mitleidigen Blick und zwei Plätze neben mir fragte eine tiefe Jungenstimme: "Wer ist das überhaupt?"
Meine Vorstellung übernahm Shiori, was mich nicht sonderlich störte, denn ich hatte keine Lust, mich mit diesem Haufen zu unterhalten. Deshalb wollte ich gerade aufstehen, als mir das Grinsen in Blaise's Gesicht auffiel. Ich ignorierte es, fragte mich aber, warum zum Teufel er schon wieder grinste!
"...neu hier und heisst Cassie Clewentin. Sie ist in unserem Jahrgang", erklärte Shiori so eben dem Typen. Er stand auf und reichte mir seine Hand. Ich nahm sie nicht, doch er fuhr unbeirrt fort: "Augustus, Gus genannt. Der Nachname ist unwichtig. Das sind meine Freunde Jace und James, sie sind keine Zwillinge sondern Cousins."
Zumindest kannte ich jetzt die drei Jungen, auf die Shiori gezeigt hatte, doch ich wandte mich von Augustus ab und verliess die Halle. Ich bemerkte, dass er mir etwas verdutzt nachsah und erneut nahm ich das Grinsen von Blaise war. Himmel war das lästig!