Evelina Snape

Hier könnt ihr eure Fanfictions und Gedichte zu Harry und seiner Welt vorstellen.

Moderator: Modis

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Polarstern
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Evelina Snape

Beitrag von Polarstern »

Hey Leute!

Ich hatte vor einiger Zeit (ehrlich gesagt, ist das schon ziemlich lange her) auf Zauberhogwarts ein Buch angefangen, aber nicht fortgesetzt. Auf Wunsch hab ich mich dazu entschlossen weiterzuschreiben. Da ich nun Betaleser bin, kann ich die Kapitel nicht an das Buch ranhängen und deswegen veröffentliche ich es jetzt hier. ;-)

LG Polarstern
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1. Kapitel: Die Anreise

Es war eigentlich ein ganz normaler Morgen, abgesehen von der Tatsache, dass ich heute nach Hogwarts fuhr. Ja, heute ist der 1. September und mein Vater hatte beschlossen es wäre jetzt doch an der Zeit, dass ich nach Hogwarts ging. Wieso? Keine Ahnung. Ich hatte auch nicht so große Lust. Aber damit werde ich ihn in Hogwarts genug nerven. Er ist Lehrer in Hogwarts und hatte mich bisher zu Hause unterrichtet und ich hatte nichts dagegen. Ich hatte ja immerhin ziemlich lange Ferien, eigentlich die ganze Zeit, in der er in Hogwarts war. Naja und diesen Sommer beschließt er, ich sollte nach Hogwarts.
Also stehe ich jetzt mit meinen Koffer vor unserer Haustür und ziehe mich an. Mein Dad war ja schon in Hogwarts. Die Lehrer sind immer schon früher da. Außerdem meinte er, ich könnte dann schon Leute kennenlernen. Aber ich war kein Mensch, der sich mit anderen trifft oder so. Ich war lieber für mich allein. Ich hatte auch nie wirklich Freunde. Aber ich hatte ja keine Wahl.
Ich machte mich also auf den Weg zum Bahnhof und hoffte, dass es nicht allzu schlimm wird. Dort angekommen machte ich mich so schnell es geht auf den Weg zum Gleis 9 ¾. Der Bahnhof war nämlich überfüllt von Muggeln. Nicht, dass ich was gegen sie hätte, aber ich mochte einfach keine Menschenmassen. In der Hinsicht war ich wie mein Dad. Er war auch kein Mensch, der sich mit Freunden traf oder zu irgendwelch Festen ging.
Endlich war ich auf dem Gleis angekommen. Hier war es aber auch nicht wirklich ruhiger. Überall Familien, die ihre Kinder verabschiedeten. Ich ging deswegen so schnell wie möglich zum Zug, um ein leeres Abteil für mich zu erwischen. Ich hatte auch Glück und erwischte eins. Allgemein war der Zug noch recht leer, weil die meisten noch draußen bei ihren Familien waren. Ich verstaute aber schon mal mein Gepäck und holte eins meiner Bücher hervor und setzte mich ans Fenster. Ich hatte ungefähr alle meine Bücher mitgenommen. Lesen war eine meiner Lieblingsbeschäftigungen.
Der Zug füllte sich. Ich schaute auf die Uhr es war ja auch schon 10 vor 11. Zum Glück würden wir gleich losfahren. Als ich wieder auf mein Buch blickte, schob jemand die Tür von dem Abteil auf. Es war ein Junge mit weißblonden Haaren. Ich fragte mich, ob das Draco Malfoy war. Mein Vater hatte erzähl alle in seiner Familie hätte diese Haarfarbe. Hinter ihm standen 2 etwas kräftigere Jungs. Als Der der Junde mich erblickte blieb er stehen. Er sah mich stirnrunzelnd an. Dann sagte er kalt und abschätzend: „Wer bist du denn und was machst du hier?“ „ Nun was ich hier mache, müsste eigentlich jeder Idiot erkennen. Ich sitze hier und lese! Und wer ich bin nun, dass erzähle ich nur jemanden, der auch nett zu mir ist.“ Er sah mich nur böse an und murmelte den anderen etwas zu, darauf hin verschwanden sie alle. Ich schaute etwas verwirrt zu der Tür. Was sollte das denn? Naja ich muss mich ja nicht mit jedem verstehen. Ich sah wieder zu meinem Buch, als die Abteilungstür erneut aufgeschoben wurde. Kann man nicht einmal in Ruhe lesen? Ich sah hoch und erkannte wieder einen Jungen. Er hatte rabenschwarzes, etwas wirres Haar und eine Narbe auf der Stirn. Harry Potter! Hinter ihm war ein Mädchen mit langen blonden Haaren. In der Hand hielt sie eine Zeitschrift.
„ Hallo. Ist hier noch frei?“, fragte mich Harry. „Klar“, erwiderte ich. Also ich hielt ihn nicht für eingebildet. Aber ich sollte ja auch nicht alles glauben, was mein Vater mir erzählt. Er und das Mädchen verstauten ihre Koffer in der Ablage und setzten sich gegenüber von mir hin.
„Also ich heiße Harry Potter und das ist Luna Lovegood.“, das Mädchen lächelte mich an, während Harry weitersprach, „ Und wer bist du? Ich habe dich noch nie auf Hogwarts gesehen.“
„Ich heiße Evelina, Evelina Snape und ich bin auch neu auf Hogwarts, deswegen kannst du mich auch gar nicht gesehen haben. Ich komme in die 5. Klasse“. Ich lächelte. Während Harry mich merkwürdig ansah.
„Bist du mit Severus Snape verwandt?“, fragte er etwas abschätzend.
„Ja, er ist mein Vater“, sagte ich vorsichtig. Harry schnaubte nur einmal. Ok, ich kann es ihm auch nicht wirklich verdenken. Ich glaube nämlich nicht, dass er und mein Dad eine tolle Beziehung haben. Aber er ist ja nicht nur die Schuld von meinem Vater.
„ Ok, du bist also zum ersten Mal hier in Hogwarts, warum kommst du erst jetzt?“, fragte Harry. Zum Glück übersah er die Tatsache, wer mein Dad war. Ich lächelte. „ Keine Ahnung, ich wollte zuerst, aber dann hab ich mich anders entschieden und wurde daraufhin von meinem Vater zu Hause unterrichtet und dann hat er auf einmal beschlossen, dass ich jetzt auch nach Hogwarts gehen sollte und hier bin ich.“ Ich zuckte mit den Schultern. Luna hatte während wir geredet haben in ihrem Magazin, der Klitterer, gelesen. Nur sie hielt es falsch herum. Auch Harry schien es bemerkt zu haben, aber er schaute auf das Cover. „ Luna, kann ich das mal lesen?“, fragte er sie. „Klar“, erwiderte sie und reichte ihm die Zeitschrift. Er drehte sie um und schlug eine andere Seite auf.
Er fing an zu lesen und ich wollte gerade etwas zu Luna sagen, als die Tür zum dritten Mal aufgeschoben wurde. Ein Junge mit rote-orangen Haaren und ein Mädchen mit haselnussbraunen, leicht gewellten standen in der Tür.
„Hier bist du, Harry, wir haben dich schon gesucht.“ Die beiden setzten sich und blickten mich fragend an. Harry aber kam mir zuvor: „ Das ist Evelina, Evelina das sind Hermine und Ron, meine besten Freunde“ „Hi“, ich lächelte ihnen zu. Hermine lächelte mich auch an. Warum Harry meinen Nachnamen nicht gesagt hatte, wusste ich nicht aber ich ließ es darauf beruhen. Die Fahrt nach Hogwarts war widererwarten ganz angenehm gewesen und ich verstand mich mit den 4 ganz gut. Ich dachte daran, wie mein Vater reagieren würde und schüttelte den Kopf. Ich hatte mich genau mit denen angefreundet, die er überhaupt nicht mochte. Die Fahrt ging auch ziemlich schnell vorbei und ehe ich es mir versah, waren wir am Bahnhof von Hogsmeade angekommen.
Manchmal sind gerade die Menschen bedeutsam, die in der Ferne für einen das sind. Wie ein Leuchtturm am Horizont.

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Polarstern
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Re: Evelina Snape

Beitrag von Polarstern »

2. Kapitel: Die Auswahl

Wir stiegen aus dem Zug. Mein Vater hatte gesagt hier würde ein Lehrer sein, der die Erstklässler zusammenrufen würde. An ihn oder sie sollte ich mit wenden. Ich würde dann mit den Erstklässlern über den See fahren. Es war schon dunkel draußen. Ich schaute mich auf dem Bahnsteig um und sah eine Frau mit einer Laterne in der Hand. Sie rief forsch:“ Erstklässler hierher bitte.“
Also verabschiedete ich mich von Harry, hermine, Ron und Luna und ging auf sie zu. „Guten Abend, Professor. Ich bin…“, doch sie unterbrach mich. „ Mrs. Snape richtig?“, als ich nickte fuhr sie fort, „ Sie warten hier bis alle Erstklässler hier sind und dann folgen sie mir!“ Es dauerte nicht lange bis alle dort waren und wir machten uns auf zum See, wo Boote lagen. Professor Raue-Pritsche, wie ich inzwischen wusste, bedeutete mir in ihr Boot einzusteigen, während die anderen immer zu 4 in einem Boot saßen.
„Du wirst wie alle in ein Haus eingeteilt, aber Minerva wird dich extra vorstellen, verstanden?“ Ich nickte und auf der Fahrt sagten wir nichts mehr. Als Hogwarts in Sicht kam, staunte ich. Es war atemberaubend.
Wir legten an einem Steg unterhalb des Schlosses an, wo Professor McGonagall auf uns wartete. Wir folgten ihr in die Eingangshalle. „Herzlich Willkommen, liebe Schülerinnen und Schüler. Ihr werdet gleich in ein Haus eingeteilt werden. Es gibt 4: Gryffindor, Ravenclaw, Hufflepuff und Slytherin. Euer Haus wird gleichsam eure Familie hier in Hogwarts sein. Außerdem könnt ihr Hauspunkte gewinnen durch überragende Leistungen oder Dienste. Aber, wenn ihr gegen die Regeln verstoßt werden euch welche abgezogen. Am Ende des Jahres wird das Haus mit den meisten Punkten den Hauspokal bekommen. Wartet bitte noch einen Moment hier.“ Mit den Worten verschwand sie dann in einen Gang, der von der Halle wegführte.
Ich schaute mich um: Die meisten Neuen sahen etwas verängstigt aus, manche schauten auch einfach zu mir. Ich konnte erkennen, dass sie etwas verwirrt waren. Sie stammten wahrscheinlich aus Familien, in den zumindest einer schon mal auf Hogwarts war und deswegen davon ausgingen es würden nur Erstklässler neu ausgewählt werden. Es gab ja auch noch nie jemanden, der einfach eingestiegen ist. Zumindest hatte Dumbledore mir das geschrieben.
Nach etwa 10 Minuten kam Prof. McGonagall endlich wieder und wir sollten uns in Reihen aufstellen, immer zu zweit. Nur für mich war leider kein Erstklässler mehr übrig, also stellte ich mich nach hinten und ging als letzte durch die Tür zur Großen Halle. Die Halle war großartig, vor allem die Decke faszinierte mich. Ich fragte mich, warum mein Dad mir nie davon erzählt hatte, wie schön das Schloss war.
Als wir reingingen, lächelte ich meinen Vater zu, aber der hatte seine etwas gelangweilte, ernste und böse Miene aufgesetzt. Ich hatte auch nichts anderes erwartet. Die Schüler ab der zweiten Klasse fingen an zu tuscheln, manche schauten mich auch leicht verwirrt und merkwürdig an. Aber ich ignorierte die Blicke. Ich versuchte auch nicht darüber nach zu denken, was gleich passieren wird. Mein Vater hatte zwar nicht über das Thema Hausauswahl gesprochen, aber ich glaube er wäre froh, wenn ich nach Slytherin kommen würde.
Prof. McGonagall fing an die Namen der Erstklässler vorzulesen, die dann alle einzeln nach vorne traten und den Hut aufsetzten. Sie alle wirkten ziemlich erleichtert als sie zur ihrem Tisch gehen durften.
Dann stand ich nur noch alleine vorne.
„ Ich darf ihnen heute nicht nur neue Erstklässler vorstellen. Dieses Jahr bekommen auch die 5. Klassen einen Zuwachs. Ich darf ihnen Evelina Snape vorstellen, die uns ab jetzt auch besuchen wird.“
Ich ging nach vorne und überhörte das Getuschel, das ausgebrochen war, als Prof. McGonagall meinen Namen erwähnt hatte. Mein Vater zeigte auch keine Reaktion. Ich setzte mir den Hut auf der mir die Sicht versperrte.
„Oh eine Snape. Ihr Vater hatte ich damals auch hier. Ich habe ihn nach Slytherin geschickt. Doch Sie sind anders.“ Die Stimme war in meinen Kopf, ich wartete ab. „Sie gehören eher nach Gryffindor.“ Ich schluckte. Das wäre nicht so gut. „Doch Sie haben auch Fähigkeiten für das Hause Slytherin. Es ist ihre Entscheidung. Aber bedenken Sie auch ihr Vater hat sich geändert.“ Meine Entscheidung war leicht. Slytherin. Ich konnte einfach nicht nach Gryffindor, das wäre glaube ich zu kompliziert. Außerdem waren Slytherin auch eher die Einzelgänger und ich wollte nur meine Ruhe hier in Hogwarts. „Also gut….SLYTHERIN!“


3. Kapitel: Das Essen
Erleichtert ging ich zu den anderen Slytherins und setzte mich vorne an den Tisch, zu meinem Pech oder vielleicht auch seinem, saß Draco Malfoy mir schräg gegenüber. Ich ignorierte ihn und schaute zu meinen Vater, der wie immer seine gefühlslose Maske aufgesetzt hatte. Als mein Name gesagt wurde haben die meisten angefangen zu tuscheln und mir neugierige aber auch abschätzende Blicke zugeworfen. Jetzt erstarb das Gemurmel, denn Dumbledore war aufgestanden und hielt eine relativ kurze Ansprache und auf den Tischen erschienen Unmengen von Essen.
Als ich gerade dabei war mein Teller zu füllen, sprach mich Draco Malfoy an. Mein Gott, vor dem hat man auch keine Ruhe! „Hallo, ich bin Draco Malfoy!“ „Tja meinen Namen weißt du ja jetzt!“ „Bist du mit Prof. Snape verwandt?“ „Möglich..“. Ich will doch nur in Ruhe essen! „Entschuldigung für mein Verhalten vorhin im Zug, ich wusste ja nicht wer du warst und normalerweise sitzen wir in dem Abteil.“ „Ach und das gibt dir die Berechtigung mich anzumachen?“, ich sah ihn kalt an. Die anderen Slytherins folgten neugierig unserem Gespräch und Draco ruschte etwas unruhig auf seinem Platz rum. Wahrscheinlich war er es nicht gewohnt, dass man so mit ihm spricht. Aber ich würde ihn nicht anhimmeln, so wie es die Hälfte der Slytherins, vorallem Mädchen, tat. „Nein, aber…“, setzte er an. „Nichts aber. Und jetzt halt deinen Mund. Ich will ihn Ruhe essen!“ Ich schaute ihn böse an und wandte mich dann endlich meinem Essen zu. Und tatsächlich wurde ich von allen in Ruhe gelassen.
Nach dem Essen stand Dumbledore auf und begann seine Rede, wurde aber von der neuen Lehrerin in Verteidigung gegen die dunklen Künste unterbrochen. Sie stellte sich nach vorne und begann irgendein sinnloses Zeug zu labern. Es war einfach nur langweilig. Na das konnte was werden… Endlich war sie fertig mit dem was sie uns mitteilen wollte und Dumbledore entließ uns in unsere Gemeinschaftsräume.
Manchmal sind gerade die Menschen bedeutsam, die in der Ferne für einen das sind. Wie ein Leuchtturm am Horizont.

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Polarstern
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Re: Evelina Snape

Beitrag von Polarstern »

4. Kapitel: Nette Mitschüler???

Ich sah, dass Draco und noch ein Mädchen dir Erstklässler zusammenriefen und wegführten. Na toll, dann war er auch noch Vertrauensschüler! Ich schüttelte den Kopf und folgte den Anderen aus der Großen Halle. An der Tür gab es etwas Gedränge, aber eigentlich ging es relativ schnell.
Leider sah ich Harry, Hermine, Ron und Luna nicht mehr. Ich seufzte. Hoffentlich mochten sie mich noch, oder redeten noch mit mir… Zumindest Harry. Immerhin hatte er es gewusst.
Ich folgte den Slytherins, mit etwas Abstand in den Keller zu unserem Gemeinschaftsraum. Das Passwort war Salazar. Wie einfallsreich, aber naja. Ich trat also durch die Wand und fand mich in einem großen Raum wieder. Meiner Meinung nach etwas kühl aber was will ich von einem Keller erwarten. Viele Schüler saßen schon dort und unterhielten sich. Manche schauten aber auch zu mir. Ich ging aber zu den Mädchenschlafräumen und suchte mein Zimmer und hatte es auch schnell gefunden. Ich öffnete die Tür und trat ein.
Im Zimmer waren bereits vier Mädchen. Eine war die andere Vertrauensschülerin, die mit Draco die Erstklässler zusammengerufen hat. „Hi“, sagte ich nur und ging zu dem einzig noch freien Bett.
„Hallo, ich bin Pansy Parkinson und das sind Millicent, Laura und Lianna. Ich bin Vertrauensschülerin. Also falls du Fragen hast, ich beantworte sie. Achja, soll ich dir morgen das Schloss zeigen? Es ist groß und deshalb sollte es dir jemand, der sich schon auskennt, zeigen. Findest du nicht auch?“
Gott, wo bin ich hier nur gelandet? Naja mit denen werde ich mich ganz sicher nicht anfreunden. Obwohl ich glaube Laura und Lianna scheinen ganz nett.
„Nein, danke. Du hast recht, es sollte jemand sein, der sich auskennt. Ich frage mal Dad, ob er mich rumführt“. Mit diesen Worten verschwand ich aus dem Zimmer. Ich ging runter in den Gemeinschaftsraum und dann weiter in den Gang davor.
Blöderweise lief mir Draco wieder über den Weg. Ich ging schon an der Seite aber er blieb einfach stehen. Idiot! „Kann ich bitte vorbei?“, fragte ich kühl. „Nein, nicht bevor du mir erklärst, was das vorhin beim Essen sollte? Du warst nicht gerade höflich!“ „Wer uns beiden war den zuerst unhöflich, hm? Und vielleicht will ich ja auch nichts mit dir zu tun haben.“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Jeder in Slytherin will mit mir befreundet sein“, sagte er so hochmütig, dass mir fast schlecht wurde.
„Tja, ich bin aber nicht jeder!“ Mir reichte es. Ich schob ihn zur Seite, aber nicht gerade sanft. Er knallte gegen die Wand und sah etwas verwirrt, aber auch böse zu mir. Ich lächelte ihn nur an und ging weiter bis ich vor der Tür zur Dads Räumen stand.


5. Kapitel: Fragen

Ich klopfte an und wartete. Keine Antwort. Ich klopfte erneut. Wieder keine Antwort. Na toll! Eigentlich müsste er da sein. Ich klopfte ein drittes Mal und immer noch keine Antwort. Wo war er denn? Ich ging den Gang weiter bis ich zur Treppe kam, die zur Eingangshalle führte. Ich schaute auf die Uhr. Es war 8 Uhr. Also hatte ich noch Zeit. Ich machte mich auf dem Weg nach draußen. Ich kannte mich ja noch nicht so gut aus, also dauerte es etwas länger. Aber schließlich hatte ich einen Weg gefunden. Ich ging über die Ländereien zum See. Da es schon so spät war, war kein anderer Schüler in Sicht. Ich setzte mich auf einen Stein am Ufer und schaute auf die Wellen.
Ich dachte nach. Wieso wollte mein Dad, dass ich unbedingt jetzt nach Hogwarts ging? Wieso nicht schon früher? Wollte er mich nicht mehr Unterrichten? Hatte ich irgendwas getan? Ich wurde nicht schlau daraus. Ich wollte nach Hause! Was sollte ich hier? Ich wünschte ich hätte eine Mutter mit der ich reden konnte. Es war ja nicht so, als das ich nicht zufrieden gewesen war. Aber manchmal fühlte es sich so an als würde ein Teil von mir fehlen.
Ich genoss die Ruhe. Am liebsten würde ich ewig hier sitzen bleiben. Aber das ging nicht. Ich schaute auf die Uhr. Verdammt, es war schon 5 vor 10. Ich rappelte mich auf und eilte zum Schloss zurück. Ein Glück fand ich den Weg zurück zum Gemeinschaftsraum. Im Gemeinschaftsraum saßen noch einige Schüler, unter anderem Draco. Er grinste mir nur einmal zu und wandte sich dann seinen Freunden zu. Ich verdrehte meine Augen und ging in meinen Schlafsaal. Ich zog mich um und ging schlafen.
Ich wurde durch lautes Gerede wach, blieb aber noch ein bisschen liegen. Bis es verstummte und jemand den Raum verließ. Ich setzte mich in meinem Bett auf. Der Schlafsaal war leer. Zum Glück. Ich stand auf und machte mich fertig. Dann ging runter in den Gemeinschaftsraum. Es waren ein paar vereinzelte Schüler da, aber ich ging weiter zum Frühstück. Als ich in der Eingangshalle ankam sah ich Hermine, Harry und Ron. Ich ging auf sie zu.
„Guten Morgen!“, ich lächelte sie an. Sie drehten sich um. „Hey, wie geht’s?“, fragte Harry. Während Hermine nur mich musterte und Ron mich böse anschaute. „Harry, komm lass uns gehen. Seit wann reden wir mit den Feinden“, sagte er. Ich schluckte. Das war genau das, wo vor ich Angst gehabt hatte. Ron wandte sich ab und ging in die Große Halle. Hermine blickte einmal zu mir und folgte ihm dann. Ich sah zu Harry. Würde er jetzt auch einfach gehen? „Tut mir leid. Bis dann“, sagte er und ging auch hinter den beiden her. Ich blieb noch kurz stehen. Tja, jetzt hatte ich fast niemanden mehr, außer meinem Dad. Ich seufzte und setzte mich an meinen Tisch nach ganz hinten. Ich frühstückte schnell. Dann brachte und mein Dad die Stundenpläne. Ich schaute ihn an, sagte aber nichts, denn sein Gesicht war mal wieder kalt. Ich nahm den Stundenplan und verließ wortlos die Halle. Ich hatte jetzt Verteidigung gegen die dunklen Künste mit den Gryffindors. Ich ging schon mal zum Klassenzimmer, obwohl ich noch Zeit hatte. Aber ich hatte keine Ahnung was ich sonst tun sollte. Also stand ich jetzt vor der Tür und wartete das der Unterricht anfing.


6. Kapitel: Antworten oder noch mehr Fragen?

Irgendwann kamen dann auch die anderen Schüler aus Gryffindor und Slytherin, doch keiner beachtete mich. War das nicht das was ich wollte?? Nein, zumindest hätte ich mir gewünscht, dass wenigsten Harry mich nicht ignoriert.
Dann wurde auch schon die Tür geöffnet und ich setzte mich schnell in die letzte Reihe. In der Hoffnung nicht neben Draco zu sitzen und ich hatte diesmal auch Glück.
Prof. Umbridge begrüßte uns und erklärte uns den Unterrichtsplan. Dann verteilte sie die Bücher und wir sollten das erste Kapitel lesen. Ich fing an zu lesen. Das war ja grauenhaft langweilig. Ich hatte irgendwie den Verdacht, dass das Ministerium nicht will, das wir etwas lernen. Zum ungefähr hundertsten Mal wünschte ich mir, dass ich nach Hause könnte.
„Ja, Miss Granger, haben sie eine Frage zum Kapitel?“, sagte Umbridge auf einmal. Ich sah auf. Hermine hatte noch nicht mal das Buch aufgeschlagen. Ich wurde neugierig. „ Nein, Professor! Eher zum Unterrichtsplan. Sollten wir nicht auch die Praktische Anwendung lernen?“ Ich stimmte ihr heimlich zu. Das wäre wenigsten interressant. „Nun ich sehe keinen Sinn, wieso Sie die Zauber in meinem Klassenzimmer anwenden sollten. Außerdem, wenn Sie die Theorie gewissenhaft studieren, dann werden Sie sie ganz sicher auch anwenden können.“ Wer kommt den auf so einen Quatsch.
Auf einmal redeten viele Durcheinander. Bis Prof. Umbridge sie zu Ruhe ermannte und sagte: „Wer sollte den unschuldige Schüler wie sie angreifen wollen?“
Da sagte Harry: „Keine Ahnung…vielleicht Lord Voldemort?“ Es wurde schlagartig ruhig im Klassenraum. Meine Gedanken überschlugen sich. War er zurück? Aber wie? Und wieso hatte mein Dad mir nichts davon erzählt? War ich deshalb in Hogwarts? Ich hörte nicht mehr genau dem Gespräch zu. Aber Harry stand plötzlich auf und verließ den Klassenraum. Ich blickte ihm kurz nach und packte ebenfalls meine Sachen und ging aus dem Raum. Ich hörte noch wie mir Prof. Umbridge etwas zurief, aber das war mir egal. Ich sah Harry, um die Ecke biegen. Ich rannte ihm hinterher.
Als ich ihn fast eingeholt hatte, sagte ich: „Harry!“ Er blieb stehen und wandte sich um. Überrascht schaute er mich an. „Evelina? Was machst du hier?“ „ Stimmt es? Ist er zurück?“, ich überging seine Frage einfach. „Ja, es stimmt. Aber wieso fragst du?“ Ich atmete tief durch. „ Ich hatte keine Ahnung, dass er zurück ist. Und mein Dad hatte mir auch nichts gesagt. Aber er war diesen Sommer öfter weg und ich wusste nie warum. Er hatte auch nicht mit mir geredet. Und dann sollte ich nach Hogwarts.“ Ich rasselte das alles nur runter und sah ihn an. Harry sah etwas verwirrt aus. „Oh, ich muss jetzt zu Prof. McGonagall. Aber wenn du möchtest können wir uns nachher treffen. Zum Reden:“ Erstaunt aber auch dankbar sah ich ihn an. „ Danke, das wäre nett.“ „Nach dem Mittagessen am See?“ Ich nickte. „Bis dann.“ „Tschau.“ Er ging weiter. Ich sah ihm noch hinterher. Anscheinend hatte ich doch so etwas wie einen Freund. Ich lächelte und ging nach draußen. In den Unterricht wollte ich jetzt nicht mehr.
Manchmal sind gerade die Menschen bedeutsam, die in der Ferne für einen das sind. Wie ein Leuchtturm am Horizont.

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Polarstern
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Re: Evelina Snape

Beitrag von Polarstern »

7. Kapitel: Die Wahrheit?

Ich ging am See entlang. Ich war traurig, enttäuscht und wütend auf meinen Dad. Wieso hatte er mir nichts davon erzählt? Ich musste sofort mit ihm reden. Ich stand auf und lief zurück zu den Kerkern, wo der Klassenraum für Zaubertränke war. Es war mir egal, ob ich jetzt Unterricht hatte oder nicht. Ich klopfte wütend an die Tür. Ich wartete ab und nach einigen Augenblicken ertönte ein „Herein“ und ich öffnete die Tür ruckartig.
Alle Köpfe wandten sich zu Tür, anscheinend waren es Siebtklässler. Ich schaute zu meinem Dad. „Wir müssen reden und zwar sofort! Mehr sagte ich nicht. Mein Dad starrte mich wütend an. „Nun, ich wüsste nicht worüber gerade wir zwei reden müssten, außerdem habe ich wie du siehst keine Zeit“, knurrte er. Er war anscheinend nicht sehr begeistert. „Ich glaube, die können auch einmal ohne dich auskommen“, sagte ich zuckersüß. „Na gut, meinetwegen.“ Er wandte sich zu den Schülern die leise tuschelnd unser Gespräch verfolgt hatten.
„Dank Evelina habt ihr glücklicherweise jetzt frei. Ihr könnt gehen. Aber ich erwarte von euch einen 3 Zoll langen Aufsatz über die Zubereitung und Verwendung des Trankes, zusätzlich zu den Hausaufgaben, die euch am Anfang der Stunde gegeben habe. Und jetzt verschwindet!“, sagte er in einem bedrohlichen Ton. Die Schüler packten ihre Sachen zusammen, unsicher, ob sie sich über die ausgefallene Stunde freuen oder über die zusätzlich Aufgabe ärgern sollten.
Als die letzten Schüler den Raum verlassen hatten, schloss mein Dad die Tür mit seinem Zauberstab.
Er schaute mich wütend an. „Ich hoffe, es gibt einen triftigen Grund dafür, dass du mich in meinem Unterricht störst!“
„Allerdings. Ich habe gerade eben so nebenbei erfahren, dass ein gewisser Lord Voldemort wieder da ist! Und da frage ich mich doch, warum hast du mir das nicht erzählt und warum bin ich wirklich in Hogwarts?“
Mein Dad schaute mich an und dann seufzte er. „Weil ich nicht wollte, dass du dir Sorgen machst. Und du bist hier, weil es hier sicherer für dich ist.“
Ich schaute ihn zweifelnd an. „Wieso ist es zu Hause nicht mehr sicher?“
„Evelina, der dunkle Lord plant irgendwas und das hat mir dir zu tun. Ich weiß leider nur nicht genau was. Deswegen habe ich dich nach Hogwarts geholt. Ich will nicht, dass dir etwas passiert.“
Ich sah ihn geschockt an. „Aber was kann er schon von mir wollen? Was würde ich ihm bringen?“
„Wenn er dich hätte, so wäre er sicher, dass er mich hundertprozentig in der Gewalt hätte.“
Jetzt konnte ich meinen Dad verstehen…ich ging zu ihm und umarmte ihn. „Das wird nicht passieren, glaub mir, der dunkle Lord kriegt mich nicht. Aber danke, dass du es mir gesagt hast.“ Dad strich mir über den Arm. Dann wechselten seine Gesichtszüge wieder zu dem kühlen, distanzierten Ausdruck.
„Musst du nicht gleich wieder in den Unterricht? Ich für meinen Teil will nicht, dass wir unnötig Hauspunkte verlieren!“
Ich grinste.
„Keine Sorgen, ich bemühe mich, dass Slytherin wegen mir keine Punkte verliert. Bis dann.“
Mit diesen Worten drehte ich mich um und verschwand in die Richtung der Ländereien, da ich jetzt Pflege magischer Geschöpfe hatte.

8. Kapitel: Eifersucht?

Ich kam gerade noch rechtzeitig an und stellte mich neben Laura. Sie sah mich kurz an und drehte sich dann zu Lianna um und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Ich konnte es nicht verstehen, aber war mir sicher, dass es um mich ging. Als ich gerade etwas sagen wollte, kam Hagrid aus seiner Hütte.
"Guten Morgen. Ich dachte mir zum Anfang des Jahres, ist ein einfaches Projekt geeignet. Ihr werdet jeweils zu zweit euch um ein paar Flubberwürmer kümmern." Ich verzog das Gesicht. Flubberwürmer? War das sein Ernst? Die waren so ziemlich die langweiligsten Tiere, die es gab. Und schon wieder konnte ich mir tausend andere sinnvollere Sachen vorstellen, die ich machen könnte, anstatt mich um kleine eklige Würmer zu kümmern.
"Also gut, dann bildet mal bitte Zweiergruppen und dann könnt ihr euch bei mir eure Schützlinge abholen!"
Sofort taten sich alle zusammen und mein Glück war, dass wir eine ungerade Anzahl an Schülern waren und ich somit alleine arbeiten konnte, wenn man dies denn Arbeit nennen konnte. Ich verbrachte also die ganze Stunde damit meine Flubberwürmer anzustarren und ihnen etwas Futter zu geben.
Man war ich froh, als die Stunde vorbei war...und ich zum Mittagessen durfte. Vorher ging ich aber noch in meinen Schlafsaal, um meine Schulsachen loszuwerden. Als ich wieder rausgehen wollte, kamen Pansy, Laura und Lianna ins Zimmer. Pansy sah mich abwertend an.
Ich wollte an ihnen vorbei, doch sie stellten sich mir in Weg. Ich verdrehte genervt die Augen und verschränkte die Arme.
"Was ist?"
"Draco gehört mir, verstanden?"
Ich war ehrlich gesagt etwas überrascht und dann musste ich anfangen zu lachen.
Pansy gefiel meine Reaktion gar nicht. "Das ist nicht lustig. Halt dich von ihm fern, sonst wirst du es bereuen!"
Ich musste nur noch mehr grinsen. "Oh, da hab ich aber Angst..."
"Du weißt nicht, mit wem du dich anlegst!", mischte sich nun Laura ein.
"Hmm...mit drei pubertierenden Mädchen, die keine Ahnung davon haben, dass Menschen nur sich selbst gehören und Angst davor haben, dass ihr Traumprinz vielleicht eine andere will?" Ich versuchte echt nicht allzu sarkastisch zu sein, aber es gelang mir nicht wirklich.
"Das wirst du bereuen!", zischte Pansy.
"Da bin ich mal gespannt...dürfte ich jetzt bitte vorbei? Ich hab Hunger!"
Und zu meiner Überraschung machten sie tatsächlich Platz, allerdings nicht ohne mich herablassend anzusehen.
Ich schüttelte nur den Kopf und ging an ihnen vorbei aus dem Zimmer.
Auf dem Weg zur Großen Halle fragte ich mich, ob ich hier in einem Kindergarten gelandet bin oder ich einfach nur zu reif für mein Alter war. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich schon sehr früh alles selber regeln musste...mein Dad war ja meistens hier in Hogwarts.
Aber auf die Idee zu kommen, ich könnte irgendwas mit Draco anfangen, war echt absurd. Pansy schien echt besessen von ihm zu sein und dachte wahrscheinlich jedes Mädchen war eine potentielle Gefahr.
In der Großen Halle angekommen, setzte ich mich an den Slytherintisch und beobachtete, während ich aß, die anderen Schüler beim Essen. Irgendwie konnte ich mich immer noch nicht an den Gedanken gewöhnen, dass ich jetzt auch eine war. Und dann wanderten meine Gedanken wieder zu dem Gespräch mit meinem Dad, dass ich bis jetzt erfolgreich verdrängt hatte. In Sachen verdrängen, war ich übrigens sehr gut.
Was konnte Voldemort nur mit mir vorhaben? Und war ich hier in Hogwarts wirklich sicherer als Zuhause? Diese und noch andere Fragen gingen mir durch den Kopf, als ich mit dem Essen fertig. Ich stand auf und ging Richtung See, in der Hoffnung, von Harry etwas mehr zu erfahren. Ich freute mich aber auch, endlich mal mit jemanden anderen zu reden, als mit meinem Dad und diese Tatsache verunsicherte mich, da ich eigentlich ja schon immer ein Einzelgänger gewesen bin.
Irgendwie stellte Hogwarts mein komplettes Leben auf den Kopf. Ob das nun positiv war oder nicht, kann ich noch nicht sagen.
Manchmal sind gerade die Menschen bedeutsam, die in der Ferne für einen das sind. Wie ein Leuchtturm am Horizont.

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Re: Evelina Snape

Beitrag von Polarstern »

9. Kapitel: Gespräch mit Harry

Als ich beim See ankam, sah ich Harry schon am Steg stehen. "Hey", meinte ich.
Er sah zu mir. "Hey, wie geht's?"
Ich zuckte mit den Schultern "Naja, geht so. Ich schwanke zwischen Erleichterung und Verzweiflung."
Harry sah mich fragend an.
"Es hat mit Voldemort zu tun..."
Ich setzte mich an den Rand des Stegs, Harry setzte sich neben mich.
"Du musst mir versprechen mit keinem anderen darüber zu reden, ja?"
Harry nickte.
"Gut, also anscheinend bin ich nicht nur so nach Hogwarts gekommen. Mein Dad hat sich letzten Sommer so komisch verhalten und dann hat er mich vor die vollendete Tatsache gestellt, ich müsse nach Hogwarts. Wieso, wollte er mich nicht beantworten und ist meinen Fragen immer ausgewichen."
"Du wolltest gar nicht hierher, oder? Zumindest klangst du nicht wirklich begeistert im Zug...", stellte Harry fest.
"Ja, ich mag es nicht wirklich unter Menschen zu sein. Das hab ich wohl von meinem Dad und normalerweise rede ich kaum mit jemandem, also fühl dich geehrt", sagte ich mit einem leichten Grinsen.
Harry lachte. Komischerweise hatte ich das Gefühl, ihm vertrauen zu können.
"Gut, ich fühl mich geehrt." Ich grinste und fuhr dann fort.
"Naja und als du dann heute morgen erzählt hast, dass Voldemort wieder da ist, hatte ich auf einmal tausend Fragen im Kopf, deswegen bin ich dir hinterher."
"Du hast wirklich nichts davon mitgekriegt?", fragte Harry etwas ungläubig.
Ich zuckte mit den Schultern. "Vielleicht sollte ich anfangen Zeitung zu lesen."
Harry grinste. "Naja, eigentlich ja. Aber die schreiben in letzter Zeit eh nur den größten Müll, also verpasst du nicht viel. Aber mal zurück zum eigentlich Thema", er wurde wieder ernster, "Was ist genau los?"
" Ich weiß das eigentlich auch nicht so genau. Mein Dad hat mir vorhin erzählt, dass Voldemort irgendwas plant, was mit mir zu tun hat. Und ich hatte gehofft, dass du mir mehr über seine Rückkehr erzählen kannst...", ich sah ihn leicht verunsichert an. Er sah mich leicht geschockt an, fing dann aber an mir alles zu erzählen, was passiert war.
"Mehr weiß ich leider auch nicht", endete er seine Erzählung.
"Das tut mir leid, also das mit Cedric und das du dabei sein musstest." Ich wusste nicht wirklich, was ich sagen sollte. Es war bestimmt nicht einfach gewesen für ihn.
"Danke, dass du mir alles noch mal erzählt hast."
"Bitte und tut mir leid, dass ich dir nicht weiterhelfen kann."
"Macht nichts. Du kannst ja nichts dafür", ich lächelte leicht, "Das Beste wird vielleicht sein, sich nicht zu viele Gedanken darüber zu machen." Ich zuckte mit den Schultern.
"Du nimmst das ziemlich gut auf."
"Naja, ändern kann ich ja eh nichts. Also Abwarten und Tee trinken", ich grinste.
Harry sah mir leicht ungläubig an und musste dann aber auch lächeln.
Wir unterhielten uns noch eine Weile über andere Sachen und als ich dann wieder zu meinem Gemeinschaftsraum ging, konnte ich das erste Mal sagen (oder eher denken), dass ich sowas wie einen Freund hatte. Liegt wohl daran, dass ich fast nie unter Menschen ging.
In meinem Zimmer war noch niemand und darüber war ich echt froh, so konnte ich zumindest meine Hausaufgaben in Ruhe erledigen. Ich hoffe, dass sich Pansy und ihre "Freundinnen" beruhigt hatten, auf einen Zickenkrieg hatte ich echt keine Lust. Ich konnte ja noch nicht mal den Grund verstehen. Wie die auf den Trip gekommen sind, dass Draco etwas von mir will, konnte ich mir bei meinem besten Willen nicht erklären.
Ich hatte anscheinend Glück oder es war nur die Ruhe vor dem Sturm, aber Pansy und die anderen ignorierten mich an diesem Abend, also konnte ich mehr oder weniger in Ruhe einschlafen. Sie mussten noch ein ausführliches Gespräch über Jungs und Klamotten führen. Und als sie es dann endlich beendet hatten, kreisten mir schon wieder Gedanken über das, was ich heute erfahren hatte, im Kopf herum. Ich schlief also erst kurz vor Mitternacht ein.
Manchmal sind gerade die Menschen bedeutsam, die in der Ferne für einen das sind. Wie ein Leuchtturm am Horizont.

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Polarstern
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Re: Evelina Snape

Beitrag von Polarstern »

10. Kapitel: Der Brief

Die nächsten Wochen verliefen relativ ruhig. Ich ignorierte meine Zimmergenossinnen, ließ den Unterricht über mich ergehen und redete ein paar Mal mit Harry, wir wurden sowas wie Freunde. Ansonsten hatte ich eigentlich keine Freunde. Malfoy versuchte zwar immer mal wieder mich auf seine Seite zu ziehen, aber ich hatte nicht vor Zeit mit diesem aufgeblasenen A******** zu verbringen. Mit meinem Dad hatte ich auch ein paar Gespräche, aber noch hatte er nichts weiteres in Erfahrung bringen können, was Voldemort mit mir vorhaben könnte. Irgendwie schien es auch komisch, dass er meinen Dad nicht auch einfach gebeten hat, mich mitzubringen zu einem der Treffen. Oder war noch nicht die Zeit dafür? Ich musste wohl noch weiter warten.
Heute war Samstag und es war Hogsmeade-Wochenende, weswegen das Schloss, trotz des schlechten Wetters wie leer gefegt war. Natürlich bis auf die jüngeren Schüler und mich. Ich hatte keine Lust gehabt nach Hogsmeade zu gehen. Was sollte ich denn da? Harry hatte mich zwar gefragt, aber ich verstand mich mit Ron und auch mit Hermine nicht so gut. Hermine war eigentlich ganz okay, aber sie ging mir schnell auf die Nerven. Und Ron war halt Ron. Das musste ich mir nicht antun.
Also saß ich mit einem Buch über Verwandlung in der hinteren Ecke der Bibliothek und las schon eine ganze Weile. Auf einmal klopfte es. Ich sah verwundert auf, aber ich konnte niemanden erkennen. Ich runzelte die Stirn und wollte gerade wieder zu meinem Buch schauen, als es erneut klopfte. Erst da sah ich die Eule am Fenster hocken. Was macht die denn hier? Ich sah vorsichtig zu Madame Pince, aber sie war in ihre Arbeiten vertieft. Ich bin zwar noch nicht lange hier, aber ich wusste, dass Madame Pince sicher keine Eulen in ihrer Bibliothek duldete. Ich ging zum Fenster und öffnete es vorsichtig. Zum Glück wollte die Eule nicht rein, sondern hielt mir nur den Brief hin. Kaum hatte ich den Brief in der Hand, flog sie auch schon wieder davon. Ich sah ihr noch kurz hinterher und dann schloss ich schnell wieder das Fenster. Ich sah den Brief an. Er war schlicht weiß und mein Name stand vorne drauf. Aber wer sollte mir einen Brief schicken und vor allem, warum kam er jetzt und nicht mit der Post am Morgen, so wie alle anderen Briefe. Ich setzte mich wieder auf den Sessel und öffnete den Brief:

Evelina,
ich erwarte Dich morgen Abend um 23 Uhr an der Heulenden Hütte.
Keiner darf sehen, dass du gehst und sag es keinem, ansonsten kannst du deinem Vater Lebewohl sagen!
Manchmal sind gerade die Menschen bedeutsam, die in der Ferne für einen das sind. Wie ein Leuchtturm am Horizont.

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