Okay, ich will dann mal weiterschreiben
8.Sieg oder Niederlage?
"JUUUHUUUUUUUUUUU!", schrien alle Gryffindors im Gemeinschaftsraum kreuz und quer durcheinander. Die Siegesfeier hatte bereits begonnen, als Justin, Cedric, Leonard, Tina, Lisa und ich dort angekommen waren. Kaum, dass wir durch das kleine Eingangsloch geschlüpft waren, verschwanden Tina und Lisa auf der Suche nach Getränken im Getümmel. "Cindy, komm mal her!",sagte Justin da zu mir. Er nahm mich ganz selbstverständlich an der Hand und zog mich mit sich, einen Weg durch die feiernde Menge bahnend. Zwar schien er ein Ziel zu haben, doch ich hatte keine Ahnung, wie das aussah. Einen Moment später, als ich stolpernd hinter ihm stehen blieb, weil er so abrupt zum Stehen kam, wie er losgegangen war, sagte er:
"Das ist mein Kumpel, Tim." Tim war ein gut trainierter, dunkelhaariger, großer Quidditchspieler der Gryffindors. Tim war die Nr.5 . Lisa und ich hatten ihm heute hinterher geschmachtet. Und Justin stellte mir ihn jetzt vor. Was hatte
DAS denn jetzt zu bedeuten?!
"Hi, Tim", grüßte ich ihn also mit einem Lächeln. Seine dunklen Augen sahen mich aufmerksam an. "Hi..?", sagte er mit einem fragenden Unterton. "Oh, tut mir Leid! Das ist Cindy.", stellte Justin mich nun auch ihm vor. "Hi, Cindy", sagte er dann mit einem flüchtigen Lächeln. "Butterbier?" "Klar, danke!" Ich nahm ihm die bereits geöffnete Flasche ab-der war mir ja sympathisch. Nach einer Weile setzte ich mich auf eine Armlehne von einem der besetzten Sessel (der Insasse beschwerte sich nicht) und unterhielt mich weiter mit den beiden Jungs. Wir redeten über Gott und die Welt und ich merkte schnell, dass Tim nicht so toll war, wie er aussah. Nicht, dass er nicht nett gewesen wär, Himmel-nein! Das will ich hier nicht behaupten. Aber ich war einfach.. mehr auf Justin fixiert. Mit jedem Wort, dass er sagte, so hatte ich zumindest das Gefühl, mochte ich ihn mehr. Und wir sagten viel in der halben Stunde, die wir bei Tim verbrachten.
"Da bist du ja!", erreichte mich auf einmal Lisas Stimme von hinten. "Wir haben dich schon überall gesucht! Und dein Butterbier haben wir unterwegs getrunken..", gestand sie ein wenig beschämt ein. "Schon okay, ich hab eins von Tim bekommen.", antwortete ich darauf. Natürlich war das schon das Zweite, aber das musste ich ja nicht unbedingt sagen. Als ich Tim erwähnte, huschten Tinas und Lisas Blicke zu ihm, ihre Augen weiteten sich, und sie schauten schnell wieder zurück zu mir. "Dann gehen wir mal wieder..", sagte Tina, die sich sichtlich unwohl fühlte, vor den beiden Jungs so im Mittelpunkt zu stehen. "Klar, wir sehen uns bestimmt gleich noch mal!", sagte ich. Ehrlich gesagt gefiel mir unser Gespräch ganz gut und ich wollte noch nicht weg.. doch Justin hatte offenbar große Lust, sich zu bewegen. "Willst du mit mir tanzen?", fragte er mich völlig unvermittelt. Einen Moment lang war ich außer gefecht gesetzt, starrte ihn nur mit offenem Mund (ich hatte vergessen, wie er zu schließen war) an. "Äh, hm, klar.", brachte ich endlich hervor. Er lächelte mich verzückt an, nahm mich erneut an die Hand und führte mich zu einer größeren Fläche, die zu einer Art Tanzfläche umfunktioniert wurde. Es spielte gerade ein Pop-Song und wir versuchten uns am Disco-Fox. Nach kurzer Zeit wurde da aber eher etwas improvisiertes draus und wir mussten beide über unser fehlendes Taktgefühl grinsen. Als ein langsameres Lied angespielt wurde, nahm er mich in den Arm und aus unserer Improvisation wurde ein ein leichtes hin-und herwippen. In seinen Armen fühlte ich mich pudelwohl. Meine Hände verschränkte ich in seinem Nacken, damit er mich nicht einfach stehen lassen konnte, was in diesem Moment meine größte Angst war. Aber er machte keinerlei Anstalten, seine Umarmung zu lockern. Zwischendurch hauchte er mir Komplimente ins Ohr.. es war wirklich berauschend, anders kann man das nicht ausdrücken.
Das Lied kam mit ein paar sanften Klängen zum Ende und ganz vorsichtig, wie mir schien, löste Justin sich von mir. Nur widerstrebend lockerte ich meinen Grif in seinem Nacken. Einen Moment standen wir so da-er mit seinen dunkelblonden-hellbraunen Haaren in der Stirn von oben in meine Augen blickend, und ich, immer noch nicht ganz von ihm freigegeben, zurückblickend. Die Anderen auf der Party hatten wir schon seit geraumer Zeit vergessen. In den Augen des jeweils anderen waren wir wie in unserer eigenen Welt.. und dann küsste er mich.