
Redest du von deinem Buch, nath?!
Moderator: Modis
Mitten in einem schön eingerichteten Zimmer, mit hellblauen Schnörkelmustern an der Wand und bunten Teppichen, stand ein Himmelbett von atemberaubender Größe. Die blau glänzenden Samtbezüge der großen Decke versteckten den Körper eines kleinen Mädchens. Ihr Gesicht war verdeckt von der Bettdecke unter der ein eigenartiges Licht schien. Darunter saß das Mädchen von 7 Jahren und las ein in einem roten Band gewickeltes Buch. Es sah schwer aus und goldene Muster schmückten den Deckel.
Konzentriert verfolgten die Augen des Mädchens die schwarzen Worte die vorher von ihrem Zeigefinger gestreift wurde der ihr die Richtung zum Lesen andeutete. Ihr Mund bewegte sich stumm und eine kleine Falte bildete sich über ihrem Nasenbein. Sie presste ihre zarten Lippen aneinander und sah die Buchstaben auf dem Blatt bestürzt an. Komischer Weise waren die verschiedenen Absätze in dem Buch von Rot auf Grün wechselnd. Offensichtlich hatten die Sätze auf dem leicht gelblichen Papier das Mädchen schockiert. Angewidert schlug sie das Buch zu und riss die Decke von ihrem Kopf.
Aubrey’s braune Haare standen elektrisiert in allen Winkel von ihrem zierlichen Kopf ab. Sommersprossen die ihre Backen und die kleine Stupsnase bedeckten machten den Eindruck als ob sie von Katzenpfoten stammen würde die wie wild über ihr Gesicht huschten. Die hübsch geschwungenen Lippen die Phönixrot aus ihrem Gesicht herausschienen waren fest aneinander gepresst und die feine Falte auf ihrer Stirn hatte sich auch noch nicht verflüchtigt.
Atréjus’ Pferd Artaks kann doch nicht einfach im Moor versinken!, erschüttert blickte sie den Buchdeckel an. Als sie sich schließlich aus ihrer Starre befreite legte sie das Buch auf ihren Nachtkasten, welcher ohnehin schon überfüllt mir Büchern aller Art war, und rieb sich die schläfrigen Augen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es 7 Uhr war – höchste Zeit sich fertig zu machen.
Schwer seufzend stieg sie aus dem Bett, sich nur unwillig von ihren geliebten Büchern fortreißend. Sie schritt direkt in Richtung Fenster, ihren Lieblingsort in ihrem Zimmer. Sie liebte es sich auf der breiten Fensterbank auszubreiten und in den vielen Kissen und decken einfach nur zu entspannen und ein gutes Buch zu lesen. Ja, ein Buch. Sie war vernarrt in Bücher. Unzählige standen bereits in ihrem Zimmer. Auf Regalen die verbogen an den Wänden hangen da die Last der vielen Bücher unerträglich war, in Schränken dessen Türen sich nicht schließen ließen und auf den überfüllten Nachtkästen zu beiden Seiten ihres Himmelbettes. Ihre Leidenschaft für Bücher hatte Aubrey entdeckt seit dem sie lesen konnte. Angefangen hat es mit den liebevoll vorgelesenen Gutenachtbüchern ihrer Mutter deren Stimme sie immer in den Schlag gewogen hat. Sie wollte unbedingt allein lesen können und da ihre Mutter in einem Verlag arbeitete war es für sie keine allzu große Hürde eines der zahlreichen Bücher für ihre einzige Tochter mitzunehmen.