Slytherin Pride

Hier könnt ihr eure Fanfictions und Gedichte zu Harry und seiner Welt vorstellen.

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Katniss Granger
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Re: Slytherin Pride

Beitrag von Katniss Granger »

Kapitel 5 - Blau, Schwarz und Weiss
Nach dem Essen blieben mir rund 10 Minuten um zu prüfen, ob alle meine Schulbücher angekommen waren. Die Hauselfen hatten gute Arbeit geleistet und ich hatte nichts zu meckern. Doch danach begann die Hölle.

Die ganze Prozedur, mich von einem hässlichen Entlein in einen Schwan zu verwandeln dauerte mir viel zu lang. Mutter und Tante Miranda stecken Grace und ich mich zuerst in ein viel zu heisses Bad, danach wurden wir in unsere Kleider gesteckt. Während unsere Haare frisiert wurden, mussten wir ganz still sitzen.

Schliesslich war dieser Horror vorbei und die Zeit rückte näher, sich in den nächsten Horror zu stürzen. Grace und ich wechselten kein Wort mehr miteinander, selbst dann nicht, als wir gemeinsam im Salon standen. Mutter und Vater waren nun selber daran, sich für den Ball fertig zu machen. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass wir in rund zwölf Minuten apparieren mussten, wenn wir pünktlich erscheinen wollten.

Langsam stieg die Nervosität. Wer zur Hölle würde mein Verlobter werden? Eigentlich wollte ich es gar nicht wissen. Im Kopf ging ich die Auswahl derjenigen durch, welche im heiratsfähigen Alter waren. Greengrass – vergeben. Jackson – zu muggelorientiert trotz Reinblut. Black – dass dieser Blutsverräter überhaupt auf dem Ball auftauchte. Goyle – verschont mich! Niemals werde ich einen Goyle heiraten! Carrow – sieht gut aus, aber viel zu sehr Reinblutwahn! Mulciber – nach meinem Wissen freiwilliger Todesser. Nott – etwas zu schüchtern. Avery – höchstwahrscheinlich schon an die junge Fawley vergeben.

Die Auswahl war also nicht sonderlich prickelnd.

Grace bemerkte meinen nachdenklichen Blick und sah mich fragend. Ich wank ab und fing an, Grace zu mustern. Sie war in ein vollkommen weisses Kleid gehüllt. Es umspielte ihre ‚perfekte‘ (nach Ansicht meines Vaters, ich fand sowohl sie als auch mich zu dünn!) Figur grossartig, trotzdem fand ich, es sah mehr nach Hochzeit als nach Ball aus. Bis zur Taille war es eng geschnitten und mit kleinen, dezenten Glitzerperlen besetzt, danach wurde es weitläufiger und schmiegte sich sanft um Grace’s Beine. Ihre rötlichen Haare wirkten dadurch noch feuriger und ich konnte mir vorstellen, dass einige Männer an diesem Abend mit ihr tanzen wollten.

Ich spürte ihren Blick auf mir, doch es störte mich nicht. Auch mein Kleid war oben eng geschnitten, jedoch schwarz. Mein Rock vereinte schliesslich mehrere Farben so perfekt ineinander, dass ich mich schon unwohl fühlte in diesem Kleid. Doch Grace’s Blick entnahm ich, dass es wohl ziemlich eindrucksvoll aussehen musste. Na hoffentlich, wenigstens bei etwas wollte ich heute nicht aus der Menge stechen.

Vater trat in einem dunklen Frack ins Zimmer und Mutter schwebte hinter ihm in einem Traum aus grün in den Salon. Ihre fast schwarzen Haaren umspielten ihr Gesicht sanft und die braunen Reh-Augen liessen sie nachgiebig wirken. Nachgiebig, dass ich nicht lache. Sie war egoistisch und gefühlslos, genau wie mein Vater. Trotzdem war ihr Anblick überwältigend.

Mutter’s Rock reichte kaum durch die Tür und die Augen meiner kleinen Schwester weiteten sich, als auch sie Mutter erblickte. Juliette Macnair war die modebewussteste Frau, die ich kannte.

„Gebt mir eure Hände“, forderte Vater auf. Ich nahm seine rechte Hand, Mutter seine Linke und Grace wiederrum die Linke meiner Mutter.

Mit einem leisen Plopp verschwanden wir in die Hölle.
Ich kniff die Augen zu und hoffte, dass ich, wenn ich sie öffnen würde nicht im Foyer eines Festsaales, sondern in meinem kuschligen Bett wiederfand.
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Katniss Granger
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Re: Slytherin Pride

Beitrag von Katniss Granger »

Kapitel 6 - Der Ball; Teil 1

Und wenn es gut wäre, wäre es ein Märchen. ~Emma Vanity

Die kleine Lichtung im Sherwood Forest war unbewohnt und wurde gemieden. Es hiess, es spuke dort die dunkle Macht. Bezeichnet man Reinblüter als dunkle Macht mochte das sogar stimmen, doch es waren lediglich einige Abwehrzauber, die den Muggeln eines der schönsten Wahrzeichen in der Gesellschaft der Reinblüter vorenthielten. Der Ballsaal glich einem Land im Nebel. Fünf Zwiebeltürme ragten in verschiedenen Grössen in den Himmel. Die grosse Tür war verziert mit goldenen Blumen und zwei silberne Wasserspeier bewachten sie. Das Foyer war die perfekte Garderobe: hängte man einen Mantel an einen der beiden zierlichen Hacken links oder rechts neben der Tür, verschwand er. Keiner wusste mehr, wohin. Es war ein gut gehütetes Geheimnis der Vorfahren gewesen. Nur wusste man noch, dass man nur seinen Namen nennen musste, um seinen Mantel wieder im Besitz zu haben.
Eine breite Treppe führte rund drei Meter auf eine Art Balkon. Dort teilte sie sich. Die rechte Treppe führte in den Rauchersalon, die Linke zu Toiletten. Mittig verlief ein ebenso breiter Gang wie die Treppe war, welcher an einer grossen, hölzernen Flügeltür endete. Die Tür schwang für uns auf und die bisher versammelten Gäste blickten zu uns. Mutter und Vater lächelten ihr Everybody’s-Darling Lächeln, ich behielt meine kalte Miene und Grace lächelte so ehrlich, dass ich mich schon fragte wie sie das nur machte.
Ich erblickte Emma sofort. Sie stand bei ihrer Familie und hatte ein passendes Outfit mit ihrem Bruder, Elvan Vanity. Während Elvan einen schwarzen Gehrock mit roter Fliege trug, schmiegte sich um Emma’s schlanke Figur ein samtrotes Kleid. Ihre schwarzen Haare fielen in sanften Locken über ihre Schultern und mehrere neidische Blicke trafen sie.
Ihr Lächeln, als sie mich erblickte, machte sie nur noch schöner und ich stiess im Stillen ein Stossgebet an wen auch immer aus, dass Cornel Greengrass wusste, welch wunderbare Frau er heiraten durfte.

Die meisten Gäste hatten sich mittlerweile im Ballsaal des Festhauses eingefunden. Die frischvermählten Malfoy’s Lucius und Narcissa leisteten Emma und mir ein wenig Gesellschaft bei unseren Drinks. Ich konnte Lucius nicht mal ein Sandkorn Sympathie ab, doch Narcissa war eine sanftmütige Blondine mit der es sich reden liess. Nur ihre ältere Schwester Bellatrix warf immer wieder prüfende Blicke in unsere Richtung. Es hiess, dass sie seit der Hochzeit der zweitältesten Schwester Andromeda mit dem Muggel Ted Tonks gegenüber Narcissa mehrmals handgreiflich geworden war. Doch wer wusste schon, was wahr war und was nicht – zugetraut hätte ich es der jetzigen Lestrange allemal.

„Wie stehst du dazu?“ Cissa’s Stimme holte mich gedanklich wieder zurück. „Entschuldige Narcissa, ich war in Gedanken gerade nicht ganz bei der Sache. Würdest du deine Frage wiederholen?“, bat ich sie freundlich und viel zu gezwungen. Bellatrix war nicht die Einzige, die auf ihr ‚Baby‘ aufpasste. Ich spürte die Blicke meiner Eltern mehr als deutlich in meinem Rücken.

Cissa lächelte mich freundlich an. „Die Rechte der Hauselfen“, half sie mir auf die Sprünge und ich lächelte noch gezwungener. „Ich habe mir über diese Dinger nie gross Gedanken gemacht“, wand ich mich aus der Situation und Cissa nickte verstehend.

„Ms. Vanity, Ms. Macnair, wären Sie so freundlich“, erklang wie aus dem Nichts hinter mir eine dunkle Stimme. Als ich mich umdrehte erkannte ich Orion Black, der Vater von Sirius und Regulus. Er leitete dieses Jahr die Verlobungen.
Emma verbeugte sich gehorsam und auch ich Rang mich zu einem Knick durch. Sämtliche Fähigkeiten zu denken waren mir plötzlich verloren gegangen. Es war so weit, die Inquisition begann.
Vor der Verlobung sollte jedes Mädchen beweisen, dass es würdig war. Eigentlich war es ganz leicht: Ich hatte nur einige Fragen zu beantworten. Das Grundprinzip war eigentlich simpel: Ich musste die Fragen einfach immer genau mit dem Gegenteil von dem beantworten, was ich dachte. Hoffentlich würde das nur nicht schief gehen.

Wir waren rund sieben Mädchen, die dieses Jahr verlobt wurden. Sieben Mädchen die das gleiche Schicksal teilten – nur schien es einigen zu gefallen. Emma war wohl unter ihnen, aber ich konnte es ihr nicht verdenken. Cornel war keine schlechte Partie, doch mir reichte nur schon der Gedanke, dass meine Familie über mein Leben bestimmte.
Orion führte uns aus dem Ballsaal hinaus und die rechte Treppe hoch. Vor dem Rauchersalon, in welchem sich die reichsten fünf Reinblutmänner versammelt hatten, mussten wir uns auf die Sessel setzen, die links und rechts standen.

„Abott“, sagte Orion und eine viel zu kleine junge Frau stand auf und verschwand im Rauchersalon. Da es nach dem Alphabet ging und nur Emma und eine Rosier noch hinter mir waren, war ich eine der letzten.
„Macnair“, rief Orion mich auf und ich stand auf. Elegant strich ich mein Kleid glatt und ging auf die Tür zu.
Wie im Traum stiess ich sie auf und wurde sofort vom nebeligen Rauch umhüllt, welcher mir die Gesichter der Männer verbarg, die nun ebenfalls über mein Schicksal urteilen würden.
Ich fand den für mich bestimmten Stuhl, setzte mich hin und als der nebelige Rauch sich etwas lichtete und eine tiefe Stimme zu reden begann, wünschte ich mir nur noch einen kurzen, schmerzlosen Tod.
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